[Sport] Tim Lobinger erhält aufgrund seiner Krebserkrankung keinen neuen Handyvertrag

Dem ehemaligen Stabhochspringer Tim Lobinger wurde ein neuer Handyvertrag verwährt. Der Grund ist seine Krebserkrankung: Der Anbieter geht offenbar davon aus, dass Lobinger vor Ablauf des 24-monatigen Vertrags sterben werde und somit den Vertrag nicht erfüllen könne.

Seit März 2017 leidet Lobinger an Leukämie. Nach mehreren Chemotherapien waren die Ärzte zunächst zuversichtlich, dass der Krebs besiegt sein könnte, bis im Januar erneut Krebszellen entdeckt wurden.

Rechtsanwalt Christian Solmecke der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke behandelt diesen Fall in seinem aktuellsten YouTube-Video. Neben einem Verstoß gegen §19 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), in dem klar geregelt wird, dass niemand aufgrund einer Behinderung benachteiligt werden darf, sieht der Rechtsanwalt hier möglicherweise sogar eine strafrechtliche Relevanz.




Das Video auf YouTube:

Bild: Tim Lobinger bei den Hallen-DM 2007 (Grombo, CC BY-SA 3.0, via Wikipedia
Quellen: Spiegel Online, wbs-law.de

 

[Amixor33]

Ziemliche Frechheit ehrlich gesagt, klar hier ist es mehr als eindeutig - aber spannend wäre so ne Diskussion Richtung Versicherungen, weil dort bekommt man ja diese, welche man benötigen würde ja auch nicht mehr, wenn klar ist, was man hat.

 

[Lokalrunde]

Nun ja, eindeutig ist es auch nur, weil er eine Person des öffentlichen Lebens ist und seine Krankheit bzw. die Schwere seiner Krankheit durch die Presse bekannt geworden ist. Wenn ein krebskranker Max Mustermann einen neuen Vertrag will, würde er ihn wohl auch kriegen.

 

[thom53281]

Interessant find ich in dem Punkt, dass an keiner Stelle bislang der Anbieter genannt wird. Der Rechtsweg wäre natürlich eine Möglichkeit, aber ganz klar, dass man diesen in Anbetracht des Zustands nicht beschreiten möchte. Aber schlechte Publicity würde den entsprechenden Anbieter sowieso viel härter treffen, als ein verlorener Rechtsstreit vor Gericht, ggf. inkl. Schadensersatz.

Auch würd mich interessieren, ob es hier um einen reinen Handyvertrag ging oder um einen Vertrag inkl. Endgerät. Bei letzterem geht der Anbieter die ersten Monate tatsächlich in Vorleistung, während er bei ersterem eigentlich gar kein Risiko gehabt hätte (bis auf den plötzlichen Ausfall der monatlichen Gebühren, wenn man das im Massenmarktgeschäft als Risiko sehen will).

 

[KaPiTN]

Ich gehe davon aus, daß die Geschichte nicht aus der Luft gegriffen ist.

Allerdings vermute ich, daß es dabei um einen Vermittler geht, der um seine Provision gebangt hat, die er bei Unterschreitung einer gewissen Frist bei der Vertragserfüllung hätte zurückzahlen müssen.

Ich nehme an, daß die Anbieter da viel geringer Maßstäbe ansetzen. Ich helfe alle Jubeljahre mal irgend welchen Leuten beim Geschäftsverkehr. Ich erinnere mich an einen abgelehnten Antrag auf einen Festnetzanschluß. Das Konto war im Minus, wenn nicht sogar wegen GEZ gesperrt und hatte auch keinen nennenswerten Eingang. Vielleicht etwas mehr als Kindergeld.
Dennoch meine ich, daß der Antrag nicht kategorisch abgelehnt wurde, sondern daß eine Vorleistung von 200-300 € verlangt wurde.

Wegen Hörensagen würde ich mich jetzt nicht erregen.

 

[alter_Bekannter]

Was mich zu der Frage führt:
Nehmen Anbieter bei Verträgen auch alles in einer Vorrauszahlung?

Wäre doch nur gut für die.

Und damit könnt man sich solchen Zirkus sparen. Denn am Geld wirds bei ihm sicher nicht gescheitert sein.
Das wäre halt in so einem Fall das erste was ich versuchen würde: anbieten im vorraus zu zahlen. Damit wäre das Risiko eliminiert.

 

[Trolling Stone]

Schöne Empörungsgeschichte. Hatte ich auf spon gelesen und dachte nur, dass er dann halt prepaid nehmen soll.

 

[n87]

Gehören zu einem Vertrag nicht grundsätzlich 2 Parteien?
Sprich, sollte nicht jede Seite die Möglichkeit haben Nein zu sagen? Bzw. gibt es ein recht auf einen vertrag, besonders in einem so unwichtigen Thema?

 

[TBow]

Sprich, sollte nicht jede Seite die Möglichkeit haben Nein zu sagen?

Das ist nicht pauschal zu beantworten, denn..

Die in Deutschland nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts[1][2] als Ausfluss der allgemeinen Handlungsfreiheit durch Art. 2 Abs. 1 GG geschützte Vertragsfreiheit ist die Ausprägung des Grundsatzes der Privatautonomie im deutschen Zivilrecht, die es jedermann gestattet, Verträge zu schließen, die sowohl hinsichtlich des Vertragspartners als auch des Vertragsgegenstandes frei bestimmt werden können, sofern sie nicht gegen zwingende Vorschriften des geltenden Rechts, gesetzliche Verbote oder die guten Sitten verstoßen.

Bzw. gibt es ein recht auf einen vertrag, besonders in einem so unwichtigen Thema?

Siehe den letzten Absatz des Eingangsartikel.

Schöne Empörungsgeschichte. Hatte ich auf spon gelesen und dachte nur, dass er dann halt prepaid nehmen soll.

Und wenn der Piefke in Österreich kein Benzin bei Shell bekommt, dann geht er einfach zu BP. Ists echt so einfach, oder gäbs da ein Mimimi?

 

[Trolling Stone]

Mit Sicherheit wieder großes Mimimi. Empörunsgeschichten sind immer toll für das große Mimimi

 

[cokeZ]

Ich hab auch mal keinen Handyvertrag bekommen. Lag allerdings daran, dass ich noch Zivi war. Wollte die Telekom damals nicht, Vodafone schon

 

[KaPiTN]

@cokeZ:

Was sagt das über Vodafobe aus?

Um es mit Groucho Marx zu sagen:

I don't care to belong to any club that will have me as a member.

 

[Cyperfriend]

Ist den bekannt, um welchen Mobilfunkanbieter es sich handelt? Könnte man ruhig mal erwähnen, damit sich jeder überlegen kann, ob er solche Praktiken unterstützen will. Ein Shitstorm wäre hier mal mehr als angebracht und absolut notwendig, aber das scheint ja bislang auszubleiben. Stattdessen regt man sich viel lieber darüber auf, wenn der 156646871 #metoo-Fall breitgetreten wird und kriminelle Flüchtlinge abgeschoben werden sollen.

Sagt auch einiges über unsere Gesellschaft aus.

 

[BurnerR]

Naja, da haben sich ja die Medien wieder mal zur Hure gemacht.
Das hat er wohl in nem Interview erwähnt. Gut, selber Schuld ein Stück, schundblättern wie der 'bunte' ein interview zu geben.
Er wird wohl eher nicht ein Schreiben bekommen haben und ich denke es war so, wie hier schon jemand geschrieben hat: Irgendein provisionsgeiler Typ wird ihm den Vertrag mündlich verweigert haben und für Lobinger ist das jetzt einfach ne kuriose Anekdote. Gewesen.

 

[cokeZ]

@Cyperfriend: Geht doch um was vollkommen anderes. Hier gehts um einen Vertrag. Wenn mir deine Nase nicht passt, muss ich auch keinen Vertrag mit dir abschliessen.

 

[RedlightX]

Da hätte der Kundenservice einfach ein Angebot für ne D2 Call-Ya Karte samt 5 Euro Startguthaben anbieten können. Fertig.
Wenn ich nicht weiß, wie es mit mit mir gesundheitlich weitergeht, schließe ich keine Verträge ab. Da hätte ich andere Sorgen. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

 

[3st]

Wenn ich nicht weiß, wie es mit mit mir gesundheitlich weitergeht, schließe ich keine Verträge ab. Da hätte ich andere Sorgen. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

Kann dir ja dann wohl egal sein was mit dem Vertrag ist wen du ehh nicht mehr unter den lebenden bist ...

Deine Sorgen möchte ich mal haben

 

[thom53281]

Ja, wenn ich dann mal 60 bin, leih ich mir ne Million und verprass die bis ich mit 80 in's Gras beiße... kann mir ja dann egal sein was mit den Schulden ist.

 

[3st]

@thom53281: Äpfel und Birnen ... Zeig mir einen Handy Vertrag über eine Million ... Den man auch noch umsetzen kann

 

[alter_Bekannter]

Nein, Gleichbehandlung:
Risikogruppen bekommen keinen Vetrtrag.

Das hier ist sowieso nur eine dumme Empörungsgeschichte und daswarum wurde auch schon erläutert. Fals dir die bisherigne Gründe nicht reichen:
Warum keine Bürgschaft?
Warum hinterlegt er keine Sicherheiten?
Und das sind nur 2 weitere Punkte die jemandem der nicht auf Vertragsrecht spezialisiert ist auf die schnelle einfallen.