..dass ich die Welt komplett verlasse, mich von ihr isolieren möchte und immer weiter aufs Neue feststellen muss, dass ich Recht hatte. Du passt hier nicht rein, du wirst letztendlich niemals ein Leben führen, wie es die anderen tun, es fehlt dir dafür an zu vielem. Keine Lust auf niemand, aber auch keine Lust alleine zu sein. Letzteres schürt nur abermals die eindeutigen Gedanken und Wünsche. Die des für mich vorbestimmten und richtigen Weges.
Mir fehlt es zur Gesellschaftsfähigkeit an zu wichtigen sozialen Komponenten, es gibt Menschen die mich schätzen, zumindest den Anschein erwecken. Ich komme damit nicht zurecht, in der Regel ist es voraussichtlich nichts weiteres als ganz normale Höflichkeit. Ich reflektiere mich und meine Handlungen und die meiner Menschen sehr stark. In Bezug auf meine eigene Person kann ich wahrscheinlich ziemlich eindeutig herausstellen, warum und wieso ich in verschiedene Stimmungsbilder gerate und das diese dem Leben nicht förderlich sind. Ich weiß es. Ich halte es mir vor Augen. Doch ändern, nein ändern kann ich es nicht. Ich bin nicht sicher ob ich nicht will oder nicht kann.
Bis Montag schaffe ich es sicher, bis ich wieder arbeiten und funktionieren muss, derweil zähle ich die Stunden und warte bis ich mich wieder schlafen legen kann. Meine Augenlider werden schwerer, gut und genügend Schlaf hatte ich schon seit Monaten nicht mehr.
Die Ausbildung ist fast geschafft und während sich die Kollegen freuen "endlich" durch zu sein, lächle ich mit maskierter Verständnislosigkeit. Ich verstehe diese Menschen nicht mit ihren normalen Leben von dem sie behaupten, dass es nicht normal sei, wider des Unwissens darüber, dass die größten Probleme sind wie der nächste Urlaub oder Ausflug mit dem Partner organsiert werden kann ohne zu viele Kosten und Mühen. Ernsthaft?
Vielleicht könnte es einmal schön sein. Eine Garantie gibt es darauf nicht, aber das Interesse und die Hoffnung daran schwinden und ich finde mich damit ab. Sollte ich eines Tages die Stimmung haben in der ich die Kontrolle komplett verliere, dann sind die Verluste immerhin überschaubar.
Ich war der Stimmung vor kurzem erst wieder sehr nah. Nichts ging mehr und ich war diesem einen Moment einmal mehr äußerst nah. Ich glaube je häufiger diese Tage kommen, desto intensiver werden sie und desto höher die Wahrscheinlichkeit zur unwiderruflichen Tat. Schon fast gespannt warte ich darauf, ob ich wirklich an diesen expliziten Punkt gerate. Einen leichten Drang hatte ich tatsächlich vor dem Schreiben dieser Zeilen, es wäre irgendwie eine Art Befreiung.. Erlösung, auch wenn das sehr biblisch klingt und ich trotz Kirchenzugehörigkeit nicht wirklich gläubig bin.
Immer wieder sehe ich diesen aktiven und miteinander fröhlichen Menschen, ich finde das eigentlich schön, aber im gleichen Zuge rufe ich mir dann mein eigenes Bild und Leben ins Gedächtnis. Das alles habe ich nicht. Das alles bin ich nicht. Das alles werde ich niemals sein. Diese Menschen leben in einer anderen Welt. Ich lebe in einer anderen Welt. Gehöre ich hier her? Ich glaube nicht. Kommt der Zeitpunkt an den ich mich aus freien Stücken verabschiede. Ich glaube, es stellt sich nur die Frage nach dem Wann.
02.06.18