• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Es passiert wenn ich alleine bin..

Empathie

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..dass ich die Welt komplett verlasse, mich von ihr isolieren möchte und immer weiter aufs Neue feststellen muss, dass ich Recht hatte. Du passt hier nicht rein, du wirst letztendlich niemals ein Leben führen, wie es die anderen tun, es fehlt dir dafür an zu vielem. Keine Lust auf niemand, aber auch keine Lust alleine zu sein. Letzteres schürt nur abermals die eindeutigen Gedanken und Wünsche. Die des für mich vorbestimmten und richtigen Weges.

Mir fehlt es zur Gesellschaftsfähigkeit an zu wichtigen sozialen Komponenten, es gibt Menschen die mich schätzen, zumindest den Anschein erwecken. Ich komme damit nicht zurecht, in der Regel ist es voraussichtlich nichts weiteres als ganz normale Höflichkeit. Ich reflektiere mich und meine Handlungen und die meiner Menschen sehr stark. In Bezug auf meine eigene Person kann ich wahrscheinlich ziemlich eindeutig herausstellen, warum und wieso ich in verschiedene Stimmungsbilder gerate und das diese dem Leben nicht förderlich sind. Ich weiß es. Ich halte es mir vor Augen. Doch ändern, nein ändern kann ich es nicht. Ich bin nicht sicher ob ich nicht will oder nicht kann.

Bis Montag schaffe ich es sicher, bis ich wieder arbeiten und funktionieren muss, derweil zähle ich die Stunden und warte bis ich mich wieder schlafen legen kann. Meine Augenlider werden schwerer, gut und genügend Schlaf hatte ich schon seit Monaten nicht mehr.

Die Ausbildung ist fast geschafft und während sich die Kollegen freuen "endlich" durch zu sein, lächle ich mit maskierter Verständnislosigkeit. Ich verstehe diese Menschen nicht mit ihren normalen Leben von dem sie behaupten, dass es nicht normal sei, wider des Unwissens darüber, dass die größten Probleme sind wie der nächste Urlaub oder Ausflug mit dem Partner organsiert werden kann ohne zu viele Kosten und Mühen. Ernsthaft?
Vielleicht könnte es einmal schön sein. Eine Garantie gibt es darauf nicht, aber das Interesse und die Hoffnung daran schwinden und ich finde mich damit ab. Sollte ich eines Tages die Stimmung haben in der ich die Kontrolle komplett verliere, dann sind die Verluste immerhin überschaubar.
Ich war der Stimmung vor kurzem erst wieder sehr nah. Nichts ging mehr und ich war diesem einen Moment einmal mehr äußerst nah. Ich glaube je häufiger diese Tage kommen, desto intensiver werden sie und desto höher die Wahrscheinlichkeit zur unwiderruflichen Tat. Schon fast gespannt warte ich darauf, ob ich wirklich an diesen expliziten Punkt gerate. Einen leichten Drang hatte ich tatsächlich vor dem Schreiben dieser Zeilen, es wäre irgendwie eine Art Befreiung.. Erlösung, auch wenn das sehr biblisch klingt und ich trotz Kirchenzugehörigkeit nicht wirklich gläubig bin.

Immer wieder sehe ich diesen aktiven und miteinander fröhlichen Menschen, ich finde das eigentlich schön, aber im gleichen Zuge rufe ich mir dann mein eigenes Bild und Leben ins Gedächtnis. Das alles habe ich nicht. Das alles bin ich nicht. Das alles werde ich niemals sein. Diese Menschen leben in einer anderen Welt. Ich lebe in einer anderen Welt. Gehöre ich hier her? Ich glaube nicht. Kommt der Zeitpunkt an den ich mich aus freien Stücken verabschiede. Ich glaube, es stellt sich nur die Frage nach dem Wann.

02.06.18
 

killakuh

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Ohne den letzten Absatz zu lesen fällt mir der Gedanke ein, dass Du diese Zeilen vielleicht versuchen solltest auf Papier zu bringen. Papier ist viel ehrlicher als eine Komputer-Tastatur.

Die Einfältigkeit der Maschine übernimmt Deinen Geist, aber nicht Dein Bewusstsein. Die Elektronischen Spektren weiten Deine Sinne - scheinbar - so scheint es, aber das Ende der Empathie ist die Müdigkeit und sich die Schläfrigkeit von der Seele zu schreiben.

Alkohol ist übrigens mein Freund in diesem Moment.

Wie bereits angedeutet denke ich, dass die Melancholie Dich elektro-magnetisch anzieht und Deine letzten Worte zwar einige erreichen, aber ohne Tastatur andere wahren, deine menschliche Einfältigkeit ehrlicher werden lassen würden und Du aber just in diesem Moment mit Dir alleine sprichst.

Sei' nicht böse, aber ich habe die Erfahrung gemacht - und versuche nun selbst meine Seele in das temporäre Nirvana zu bringen. Den Drang nach Erforschung, Verstehen und Erklären gegen eine innere Aufgabe und vielleicht auch eine post-technoide Niedergeschlagenheit zu finden :)
 

Amixor33

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Ohne abschmetternd klingen zu wollen, such dir bitte wirklich proffessionelle Hilfe - so über das Internet ist es wesentlich schwerer als ggf. vor Ort.

Und ansonsten ist vieles nur Schein und Fassade, klar sieht es oft bei anderen perfekt und toll aus, aber sei dir sicher, jeder hat irgendwie ein Päckchen zu tragen. Wichtig ist, dass du weißt was deines ist und wie du damit am besten umgehst. Du sollst auch nicht das Leben von anderen führen, sondern deines und das kannst und darfst du dir gestalten, wie du es möchtest.

Werde dir deiner Ziele und Probleme klar, fasse sie zusammen und schau was du selbst lösen kannst und wo du Hilfe brauchst. Konzentrier dich auf dich selbst und schau was dir gut tut.

Auch wenn es unglaublich platt und abgedroschen klingt, es werden bessere Zeiten kommen und du wirst sie dir verdient haben und dankbar sein, sie erleben zu können.
 

Jan_de_Marten

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@Empathie:
Hab mal keine Angst ………. In deinem Alter (vermute ich mal Aufgrund der Lehre) ist es eigentlich nicht normal. Ich nehme mal an dir fehlen echte Freunde mit denen durch dick und dünn gehen kann, aber auch über solche Probleme reden und einen Halt geben im Leben. Die "proffessionelle Hilfe" zeigt dir auch nur den Weg auf, gehen mußt du den aber alleine. Es nimmt dich da auch keiner an die Hand und gibt die einen Menschen an die dem man vertrauen kann. Alkohol oder die Pillen vom Psychoklempner sind nicht wirklich eine Lösung, läßt die Wirkung nach ist das Problem noch immer da. Für den Anfang empfehle ich dir eine sportliche Betätigung bei der nicht nur der Körper sondern auch der Geist belastet. Eventuell lassen sich ja die solchen Betätigungen ja auch Leute treffen. Erstmal nur um zu quatschen …………. Glaub mal hier im Board gibt es auch ein paar "verschobene Charaktere" die du im wirklichen Leben nicht erkennst.
 

Empathie

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@killakuh:

Ich schreibe tatsächlich auch handschriftlich bzw. habe schon einige Texte geschrieben, mit der Tastatur lassen sich die Gedanken manchmal besser festhalten. Mit Stift und Papier ist alles gleich auch realer, es ist handfest und darauf kann ich bisweilen verzichten. Anonym im Internet verlieren die Worte schneller ihre Bedeutung und Beachtung als geschriebene Blätter die ich aufbewahre und Menschen in meinem persönlichen Umfeld zu Gesicht bekommen könnten, ganz ohne letzteres positiv oder negativ oder überhaupt bewerten zu wollen.

Solange du den Alkoholkonsum im Griff hast ist das vielleicht eine Option, meiner Erfahrung nach bestärkt es mich in schlechten Momenten und Stimmungen und lässt diese sich noch stärker entfalten, was den weiteren Konsum dann natürlich auch begünstigt.


Natürlich trägt jeder sein Päckchen und es sicher nicht alles Gold was glänzt, ganz bestimmt nicht. Ich habe lediglich den Eindruck, dass ich neben dem oder der üblichen Päckchen noch einen Lieferwagen angemietet habe, um Sperrgut mitzunehmen, dass die gewöhnlichen Päckchen niedlich aussehen lässt. Vielleicht bin ich dahingehend etwas anmaßend oder übertreibe es, ich kann nur wiedergeben wie es sich aus meiner Perspektive anfühlt und dass mir diese Gedanken eigentlich tagtäglich kommen. Selbst wenn das Sperrgut immer noch durch Stärke auszugleichen ist, genau daran mangelt es mir vielleicht einfach. Ich bin zu schwach für meine Probleme, um sie anzugehen oder zu versuchen sie zu beheben.

Professionelle Hilfe kann mir den Weg zeigen, aber einiger Wege bin ich mir durchaus bewusst und dennoch gehe ich sie nicht. Seit Jahren bin ich unfähig sie zu beschreiten. Ob der Antrieb und die Kraft dahingehend wirklich steigt, wenn ich mich direkt und persönlich Menschen öffnen kann ist eine Theorie. Mir fehlt es glaube ich nicht einmal komplett an Menschen. Es gibt sicher ein zwei mit denen ich darüber sprechen könnte, aber wüsste ich nicht wie und gäbe es hinterher kein zurück mehr. Mir würde es darüber hinaus an der Fähigkeit fehlen, was ich zu tun hätte, wenn ich mit der Situation nicht umzugehen wüsste, nachdem ich es angesprochen hätte. Zumal das für andere Menschen immer eine Belastung darstellt und ja richtig, ein professioneller Ansprechpartner wäre dann selbstverständlich die richtige Adresse.

Ich bin mittlerweile auch schon 25 und in Anbetracht der Tatsache, wie lange ich bestimmte Denkmuster und Verhaltensweisen habe, glaube ich auch nicht, dass das eine spätpubertäre Wer-bin-ich-und-was-will-ich-Phase oder Ähnliches ist. Ich glaube auch ganz ehrlich nicht, dass das nochmal anders wird, das gehört nunmal dazu.
 

killakuh

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Freund, ich wollte Dir eigentlich nur gute Nacht wünschen und Dir sagen, dass es symptomatisch sein könnte mit dem Müdigkeit finden. Und durch schlichtes Schreiben besser geht.

Nichtsdestotrotz scheinen wir beide eine Sache zu teilen - vor der Erkenntnis zu fliehen. Auch wenn meine Erkenntnis mit mir in einem Bett auf dem Balkon unter Sternenhimmel, oder in einem immer öfters gut gelüfteten Schlafzimmer zu verbringen vermag. Ich bin auch öfters nicht müde und muss doch die Schläfrigkeit finden :( Aber auch deshalb triffte ich einmal am Wochenende in eine gewisse Bierlaune ab, da mein Leben und meine Liebe mich dazu bringt, sie nicht loslassen zu wollen. Beide. Schon im Mittel dreißigeinhalb Jahre alt.

Das Alleinsein holt einen aber auch ein - nur muss man dann irgendwann teilen - oder man verliert sich. Wenn man zuviel alleine war, so passiert das dann - objektiv beobachtet - öfters. Oder verstehe ich Dich da falsch?

Doch zu welchen Radschlag soll eine professionelle Hilfe Dich bringen? Deine Moral zu vergessen und Dich in der Gesellschaft vollständig zu absorbieren? Klinisch wäre, wenn es Dein Leben in einer gewissen Art und Weise beeinflusst, die Dir und andere Nachteile bereits eingebracht hätten/bringen. Erst dann musst Du handeln. Dann musst Du dich vielleicht sogar offenbaren.
 

Kirov

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Der Wille und Antrieb zur Veränderung kommen von alleine, sobald dein Leidensdruck groß genug geworden ist. Bis dahin können Diskussionen mit uns oder einem Therapeuten dir nur sehr begrenzt helfen.
 

Amixor33

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Natürlich trägt jeder sein Päckchen und es sicher nicht alles Gold was glänzt, ganz bestimmt nicht. Ich habe lediglich den Eindruck, dass ich neben dem oder der üblichen Päckchen noch einen Lieferwagen angemietet habe, um Sperrgut mitzunehmen, dass die gewöhnlichen Päckchen niedlich aussehen lässt. Vielleicht bin ich dahingehend etwas anmaßend oder übertreibe es, ich kann nur wiedergeben wie es sich aus meiner Perspektive anfühlt und dass mir diese Gedanken eigentlich tagtäglich kommen. Selbst wenn das Sperrgut immer noch durch Stärke auszugleichen ist, genau daran mangelt es mir vielleicht einfach. Ich bin zu schwach für meine Probleme, um sie anzugehen oder zu versuchen sie zu beheben.

Professionelle Hilfe kann mir den Weg zeigen, aber einiger Wege bin ich mir durchaus bewusst und dennoch gehe ich sie nicht. Seit Jahren bin ich unfähig sie zu beschreiten. Ob der Antrieb und die Kraft dahingehend wirklich steigt, wenn ich mich direkt und persönlich Menschen öffnen kann ist eine Theorie. Mir fehlt es glaube ich nicht einmal komplett an Menschen. Es gibt sicher ein zwei mit denen ich darüber sprechen könnte, aber wüsste ich nicht wie und gäbe es hinterher kein zurück mehr. Mir würde es darüber hinaus an der Fähigkeit fehlen, was ich zu tun hätte, wenn ich mit der Situation nicht umzugehen wüsste, nachdem ich es angesprochen hätte. Zumal das für andere Menschen immer eine Belastung darstellt und ja richtig, ein professioneller Ansprechpartner wäre dann selbstverständlich die richtige Adresse.

Ich bin mittlerweile auch schon 25 und in Anbetracht der Tatsache, wie lange ich bestimmte Denkmuster und Verhaltensweisen habe, glaube ich auch nicht, dass das eine spätpubertäre Wer-bin-ich-und-was-will-ich-Phase oder Ähnliches ist. Ich glaube auch ganz ehrlich nicht, dass das nochmal anders wird, das gehört nunmal dazu.
Glaub mir, ich hab auch immer wieder einen Lieferwagen angehangen bekommen - in der Regel hab ich bewusst oder unterbewusst versucht daraus entstehende Defizite zu kompensieren. Manchmal extrem unvernünftig, oft aber auch indem ich andere Fähigkeiten und Stärken erworben habe. Klar kann man dies in der Regel nur rückblickend feststellen und nicht in der Situation steckend von welcher man heillos überfordert ist und am liebsten alles abbrechen und wegwerfen wollen würde, aber wichtig ist einfach, nicht aufzugeben, sich nicht im Problem zu vertiefen, lieber mal zurück ziehen, Zeit für sich nehmen, durchatmen, Situation neu und anders beurteilen und offen für alternativ Pfade sein.

Und träges und lethargisches Verhalten kenn ich auch, ich warte oft so lange bis ich unter dermaßen großem Druck stehe, dass ich es kaum mehr schaffe. Ich weiß dass ich den Fehler immer wieder tue, aber ich habe ihn auch als solchen akzeptiert und versuch das beste daraus zu machen.

Dennoch ist jeder neuer Tag eine neue Chance, manchmal gelingt es, manchmal nicht - es sind kleine Ziele die du dir anfangs stecken solltest.
 

War-10-ck

střelec
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Mit allem was ich bis dato in diese Richtung erleben und erfahren durfte kann ich dir nur raten darüber zu sprechen. Nicht im Internet sondern direkt. Wenn du deinem direkten Umfeld nichts auflasten möchtest oder das Gefühl hast, dass du es ihnen so (noch) nicht anvertrauen magst dann such dir professionelle Hilfe. Soziale Kontakte, und sei es nur ein Therapeut, sind unglaublich wichtig um solche Phasen im Leben zu überwinden. Und auch soetwas geht vorbei. Gib dich nicht der Illusion hin, dass das für immer so bleibt und du keine Chance hast etwas zu ändern. Du musst dir nur helfen lassen und zu aller erst dir selbst helfen.
 

MingsPing

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Der Wille und Antrieb zur Veränderung kommen von alleine, sobald dein Leidensdruck groß genug geworden ist.
Das finde ich einen sehr gewagten Ansatz. MMn nicht richtig.

Ontopic
Es spricht wirklich nichts dagegen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Da kannst Du auch einige Sitzungen "schnuppern" und schauen, ob dir der/die Therapeut/in zusagt oder Therapie überhaupt.
Auf jeden Fall besser, als zu Alkohol zu greifen. (Verschriebene) Medikamente wie Antidepressiva wirken unterstützend ggf. auch sehr gut.
 

Chegwidden

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@Empathie: Mich würde interessieren, ob du in den letzten vier Jahren denn mal was gegen deinen Zustand unternommen hast.

Vielleicht mal mit Gleichgesinnten gesprochen oder mit einem Therapeuten.
Oder frisst du das immer noch alleine -und mit uns- in dich rein.
(Wir sind aber gerne für dich da, nicht falsch verstehen)

Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: such dir wenigstens eine Selbsthilfegruppe.
Da ist es meist nicht so engstirnig wie viele sich das vorstellen. Eher locker und teilweise unterhaltsam-witzig.
Denn die, die das gröbste hinter sich haben, können auf lockere Weise die Probleme der Neuen verstehen und nachvollziehen.
Oft bekommst du guten, hilfreichen Input.

Allerdings bewunder ich, dass du tatsächlich die Ausbildung durchgezogen hast. Sei doch ein wenig stolz auf dich :)
 

Chogall

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Sich einen solchen seelischen Druck von der Seele zu reden oder zu schreiben ist der beste Weg.
 

Empathie

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  • #13
@Amixor33:

Gerade wenn ich mich zurückziehe und mir meine Zeit nehme, intensiviere ich den Fokus auf mein Schlechtes. Allerdings halten sich meine direkten sozialen Interaktionen in meiner Freizeit meistens auch in Grenzen. Ich habe aber auch noch nicht festgestellt, dass meine Gedanken in irgendeiner wirklichen Korrelation dazu stehen würden. Eher das Gegenteil, selbst wenn ich mit anderen Spaß habe, führe ich mir mitunter währenddessen oder spätestens danach vor Augen, dass ich dazu eigentlich keinerlei Grund habe und es im Endeffekt nichts besser macht. Es ist nur eine Ablenkung vom Unausweichlichen die keinen Sinn ergibt.

Ich habe es in der Richtung auch mit kleineren Zielen probiert, aber selbst vermag mir nicht wirklich zu gelingen. Ich gehe meinen Pfad einfach so weiter, wohl des Wissens bzw. Glaubens, dass das in der Form irgendwann in einer Art und Weise ein Ende findet, das vielleicht nicht optimal ist.


Die Sache mit den sozialen Kontakten kann ich nur schwer einschätzen. Ich habe durchaus welche und manche davon (vielleicht zwei, maximal drei) würden mich vielleicht auch als Freund bezeichnen, selbst bin ich aber sehr karg und vorsichtig mit solchen Formulierungen. Mir fehlt es da oft einfach an Vertrauen und Verständnis wie Ernsthaft das Interesse ist, neben der grundsätzlichen Kompetenz für derartige Beziehungen. Ich würde Freund vermutlich so definieren, dass ich diesem Menschen wohl das erzählen könnte, was ich auch hier nur mit einem Zweitaccount machen kann. Menschen denen man sich in der Theorie öffnen kann, ohne ein Mysterium um die eigene Person zu kreieren und Persönliches beiderseits tunlichst zu vermeiden.


@Chegwidden:

Ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll, weil du unter anderem eine derer warst, die mir in meinem letzten Thread bereits helfen wollten. Das ist mir unangenehm und ich habe fast den Drang mich dafür zu entschuldigen. Es hat sich in den letzten vier Jahren nämlich eigentlich nichts weiter getan. Ich bekomme es schlicht und ergreifend nicht hin... und ich sehe es auch nicht mehr, nicht in diesem Leben. Ich hatte eigentlich auch vor den Startpost in den Kummerkasten zu setzen, weil ich nicht möchte, dass ihr eure Zeit an mir verschwendet. Ihr meint es gut mit mir, deshalb will ich es auch gut mit euch meinen.

Vorausgesetzt, ich bin jetzt durch meine Prüfungen überall durchgekommen, will ich wenigstens versuchen, dass ich meine wohnliche Situation ändern kann und zuhause ausziehe, das würde dann finanziell auch gut klappen jetzt. Das würde dann vielleicht die familiären Verhältnisse nochmal ändern, in den letzten vier Jahren habe ich mich von denen noch mehr abgekapselt und isoliert und bis auf Weihnachten tauche ich auf keinem Geburtstag o.Ä. auf, dadurch dass ich mir angeeignet habe, an meinem eigenen grundsätzlich möglichst lange zu arbeiten, ist man da zum Glück auch niemandem mehr etwas schuldig.


Ich komme mit meinen persönlichen Problemen einfach nicht zurecht. Ich versuche mich in Arbeit und Projekten zu flüchten, mit genügend Überstunden und ungenutzten Urlaubstagen komme ich dann einigermaßen durchs Jahr. Nicht schön und glücklich macht es auch nicht, aber es funktioniert soweit noch irgendwie, doch bekomme ich selbst langsam den Eindruck, dass auch das keine Dauerlösung sein wird.


Danke auf jeden Fall für eure eigenen Erfahrungsberichte und Ratschläge!
 

Chegwidden

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@Empathie:
Dafür ist dieser Bereich hier da. Wenn du ein schlechtes Gewissen hast, dann bitte nicht uns gegenüber.
Nur dir selbst gegenüber vielleicht. Aber eigentlich bist du auf gar keinem schlechten Weg.

Du wirst ausziehen und vielleicht hast du dann, zusätzlich zur absolvierten Ausbildung, noch kleine Erfolgserlebnisse, die dir guttun.
Die neue Farbe an den Wänden, das schicke, gebrauchte Sofa von Ebay, etc.

Aber trotzdem brauchst du jemanden, der deine verhärteten, verkrusteten Einstellungen aufbricht.
Alleine scheinst du es nicht hinzubekommen. Du weißt über deinen Zustand Bescheid. Genießt du ihn zeitweise vielleicht sogar ein wenig?
 

Empathie

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  • #15
@Chegwidden:

Darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht, ob ich es genieße und herbeisehne, aber das kann ich mir nicht vorstellen, allenfalls unterbewusst. Es bereitet mir nicht gerade Freude und ein anderer positiver Zustand wäre mir durchaus lieber. Ich weiß nicht, ob man trotzdem von einem versteckten(?) negativen Genuss sprechen kann.

Ich könnte darauf jedenfalls gut und gerne verzichten.
 

killakuh

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Wenn es unterbewusst ist, solltest du vielleicht mal mit jemandem drüber reden, weshalb du dich einsam fühlst.

Du weißt ja, es gibt dieses Me, Myself and I Problem.

Hattest du als Kind mal ein Haustier?
 

Empathie

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Fühle ich mich einsam? Angenommen das ist tatsächlich so, auch dann ist der einzige Ansprechpartner vermutlich wieder der Arzt oder? Alles andere wäre doch vermutlich eher ein Widerspruch. Wegen des Me, Myself and I kann ich leider nicht ganz folgen.

Und ja, seit ich klein bin hatten und haben wir zuhause immer mindestens einen Hund gehabt.
 

godlike

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Wenn du nicht gerade im Wald wohnst gibt es ja auch Möglichkeiten der Einsamkeit zu entfliehen auch wenn man wenige Leute kennt. Es kann ja schon helfen wenn man raus geht um andere nur zu sehen. Einen kaffee wo trinken gehen, ein Buch im Freibad oder an einem See lesen, Einkaufen gehen :D Manchmal trifft man auch gleichgesinnte. Und der abgedroschene Rat -> Sport/Verein/Hobby/WG. Eines dieser Dinge sollte dich auch mit anderen Menschen in Kontakt bringen. Das hilft allerdings nur etwas wenn der Auslöser auch daher kommt. Man kann sich auch unter Menschen alleine fühlen, das hat dann aber andere Gründe.
 

killakuh

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Empathie, ich kann dir nicht direkt sagen, ob du dich einsam fühlst, oder ob du frustriert fühlst oder etwas anderes.

Sowas erfährt man nur, wenn man sich spiegelt / reflektieren muss. Vielleicht hat Dir wirklich nur ein väterlicher Rat gefehlt der sagt geh nach stundenlangen power using ins Bett. Oder du schreibst dir vorher noch alles leid der welt von der Seele.
 

theSplit

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Ich bin kein Arzt, ich würde dir aber gerne etwas dazu schreiben, was dich belastet hatte.

Eventuell gehe ich jetzt mehrmals auf Punkte ein bzw. auf eine Folgeantwort von dir, entschuldige die Wiederholungen.

..dass ich die Welt komplett verlasse, mich von ihr isolieren möchte und immer weiter aufs Neue feststellen muss, dass ich Recht hatte. Du passt hier nicht rein, du wirst letztendlich niemals ein Leben führen, wie es die anderen tun, es fehlt dir dafür an zu vielem.

Der Wunsch sich etwas zurück zu ziehen ist normal und kann richtig sein, das kommt auf das Befinden an. Das geht aber auch anderen Menschen so. Nur machst du dich selbst kleiner als du sicherlich bist. Du hältst dir einen falschen Spiegel vor und gibst dir selbst die Illusion des "nicht passens". Auch "es mangele dir an zu vielem" kann ich so nicht glauben. Hier erklärst du dich ziemlich logisch und du kannst auch hier mit anderen reden. Warum also nicht mit einem Psychologen und dann in einer Gruppe?

Keine Lust auf niemand, aber auch keine Lust alleine zu sein.

Es gibt wohl wenige Menschen die wirklich "allein" sein können oder wollen. Und da du hier schreibst, suchst du Kontakt und auch Hilfe. Das ist der richtige Schritt.
Natürlich ist man "für sich selbst". Immer. Selbst und ständig. Aber das heißt ja nicht das man allein sein muss oder nicht mit anderen Kontakt haben kann und sollte. Nur bist du letzten Endes bei dir.

Letzteres schürt nur abermals die eindeutigen Gedanken und Wünsche.

Du schreibst selbst, die Gedanken kommen, wenn du allein bist. Diese werden aber nur aufhören, so bald du dir Hilfe bei einem Psychologen suchst und darüber sprichst (später, ich zititere dich mal) schreibst du ja das du in deinem Umfeld nicht darüber reden willst aktuell.
Suche dir heute (Sonntag) Adressen von Psychologen in deiner Nähe heraus und rufe Montag an um einen Termin zu bekommen. Am besten fragst du auch wie lang die Wartezeit wäre bis zu einem möglichen Termin. Und klingelst die mehrmals durch, da diese häufig Überlaufen sind und du unterschiedliche Antworten bekommst.

Die des für mich vorbestimmten und richtigen Weges

Du legst dir mit der Aussage etwas auf was du nicht willst, dein Weg ist nicht vorbestimmt. Du lebst hier und jetzt, auch während du dies liest. Und alles was daraus entsteht, also Zukunft, hast du selbst in der Hand. Und das wird auch positiv sein.

Mir fehlt es zur Gesellschaftsfähigkeit an zu wichtigen sozialen Komponenten, es gibt Menschen die mich schätzen, zumindest den Anschein erwecken. Ich komme damit nicht zurecht, in der Regel ist es voraussichtlich nichts weiteres als ganz normale Höflichkeit.

"es wäre Höflichkeit" ist (d)eine Annahme, hast du mal die Menschen in deiner Umgebung ehrlich gefragt wie sie dich wahrnehmen?
Ich würde vermuten, du hast ein falsches Bild von dir Selbst vor Augen, das liest sich aber auch in den vorhergehenden Geschriebenen so.

Ich reflektiere mich und meine Handlungen und die meiner Menschen sehr stark.

Du scheinst sensibel und empathisch zu sein, das ist definitiv eine gute Eigenschaft. Nur brauchst du Hilfe damit umzugehen zu lernen.

In Bezug auf meine eigene Person kann ich wahrscheinlich ziemlich eindeutig herausstellen, warum und wieso ich in verschiedene Stimmungsbilder gerate und das diese dem Leben nicht förderlich sind. Ich weiß es. Ich halte es mir vor Augen. Doch ändern, nein ändern kann ich es nicht. Ich bin nicht sicher ob ich nicht will oder nicht kann.

Ich hab das mit dem Spiegel erwähnt, du hältst dir diesen (negativen) Spiegel vor. Darum ist es eben schwer um zu denken und positiver zu sein. Erlaube dir doch einfach mal gute Gedanken. Schreib auf, was dir schön erscheint und formuliere es für dich.

Bis Montag schaffe ich es sicher, bis ich wieder arbeiten und funktionieren muss, derweil zähle ich die Stunden und warte bis ich mich wieder schlafen legen kann. Meine Augenlider werden schwerer, gut und genügend Schlaf hatte ich schon seit Monaten nicht mehr.

Nachdem du deine Gedanken, in Begleitung eines Psychologen, in Angriff nimmst, wird höchstwahrscheinlich auch dein Schlaf und Befinden wieder besser. So dass du auch wieder zur Ruhe kommst. Da bin ich sicher.

Die Ausbildung ist fast geschafft und während sich die Kollegen freuen "endlich" durch zu sein, lächle ich mit maskierter Verständnislosigkeit. Ich verstehe diese Menschen nicht mit ihren normalen Leben von dem sie behaupten, dass es nicht normal sei, wider des Unwissens darüber, dass die größten Probleme sind wie der nächste Urlaub oder Ausflug mit dem Partner organsiert werden kann ohne zu viele Kosten und Mühen. Ernsthaft?

Es mag nach banalen "Problemen" klingen und ich kenne das nur zu gut... wenn man glaubt man würde "mehr leiden" als andere, aber das hat man auch selbst in der Hand wie tief man sich etwas zu Herzen nimmt. Wenn du dir selbst etwas gutes tust - es muß ja keine Reise sein - aber etwas zu tun was dir Spaß macht, ob allein oder in Gesellschaft - wie du dich besser fühlst, nur ohne Druck und im Moment. Geh einen Kaffee trinken oder setz dich in ein Eckcafe oder besuche einen Park und erlaube dir den Moment zu genießen - hast du mal überlegt, was dir das für ein schönes Gefühl geben kann? Einfach mal loslassen und sein.
Ich sage das deshalb auch so, es ist wichtig sich selbst wohl zu fühlen. Der Austausch ist schön, aber am Ende bist du immer bei dir, 24/7. Daher, befreie dich, sprich darüber, lass dich beraten, Tausch dich aus. Und lege deinen Fokus auf das was gut gewesen ist und aktuell ist.

Vielleicht könnte es einmal schön sein. Eine Garantie gibt es darauf nicht, aber das Interesse und die Hoffnung daran schwinden und ich finde mich damit ab. Sollte ich eines Tages die Stimmung haben in der ich die Kontrolle komplett verliere, dann sind die Verluste immerhin überschaubar.

Natürlich gibt es keine Garantie auf schöne Momente, aber wenn du einfach mal den Moment versuchst du genießen und die Chance zulässt - etwas zu genießen, wirst du viel Gewinnen.

Ich war der Stimmung vor kurzem erst wieder sehr nah. Nichts ging mehr und ich war diesem einen Moment einmal mehr äußerst nah. Ich glaube je häufiger diese Tage kommen, desto intensiver werden sie und desto höher die Wahrscheinlichkeit zur unwiderruflichen Tat. Schon fast gespannt warte ich darauf, ob ich wirklich an diesen expliziten Punkt gerate. Einen leichten Drang hatte ich tatsächlich vor dem Schreiben dieser Zeilen, es wäre irgendwie eine Art Befreiung.. Erlösung, auch wenn das sehr biblisch klingt und ich trotz Kirchenzugehörigkeit nicht wirklich gläubig bin.

Reden ist befreiend. Wenn nicht mit dem direkten Umfeld, dann mit einem Arzt/Psychologen oder anderen Therapeuten.
Und ich glaube dir, das es gut tut, sich etwas von der Seele zu schreiben. Aber reden und der Austausch ist auch eine Form davon. Und das fühlt sich noch um einiges schöner an, von jemanden von Angesicht zu Angesicht verstanden zu werden.

Immer wieder sehe ich diesen aktiven und miteinander fröhlichen Menschen, ich finde das eigentlich schön, aber im gleichen Zuge rufe ich mir dann mein eigenes Bild und Leben ins Gedächtnis. Das alles habe ich nicht. Das alles bin ich nicht. Das alles werde ich niemals sein. Diese Menschen leben in einer anderen Welt. Ich lebe in einer anderen Welt. Gehöre ich hier her? Ich glaube nicht. Kommt der Zeitpunkt an den ich mich aus freien Stücken verabschiede. Ich glaube, es stellt sich nur die Frage nach dem Wann.

Kannst du dich an einen Moment in deiner Jugend erinnern, wo du mit Freunden einfach Spaß hattest und das Leben genossen hast? Da hast du sicherlich nicht über das Leben nachgedacht, sondern du hast den Moment gelebt und nicht über gestern oder morgen nachgedacht. Versuch dich mal in diese Lage zu versetzen wie das so war. Auch will ich nur ergänzen, es ist nicht wichtig wie das Leben der anderen aussieht, du willst schöne Momente erleben mit anderen und auch mit dir, also konzentriere dich auf dich und genieße den Moment mit anderen, aber auch mit dir selbst.

@killakuh:

Ich schreibe tatsächlich auch handschriftlich bzw. habe schon einige Texte geschrieben, mit der Tastatur lassen sich die Gedanken manchmal besser festhalten. Mit Stift und Papier ist alles gleich auch realer, es ist handfest und darauf kann ich bisweilen verzichten. Anonym im Internet verlieren die Worte schneller ihre Bedeutung und Beachtung als geschriebene Blätter die ich aufbewahre und Menschen in meinem persönlichen Umfeld zu Gesicht bekommen könnten, ganz ohne letzteres positiv oder negativ oder überhaupt bewerten zu wollen.

Solange du den Alkoholkonsum im Griff hast ist das vielleicht eine Option, meiner Erfahrung nach bestärkt es mich in schlechten Momenten und Stimmungen und lässt diese sich noch stärker entfalten, was den weiteren Konsum dann natürlich auch begünstigt.

Alkohol löst keine Probleme, in der Regel wird es bei übermäßigem Konsum nur schlimmer.
Dass du (handschriftlich) schreibst kann gut sein um konstruktiv und mit einem roten Faden mit dem Therapeuten (z.b. den Psychologen) zu sprechen - damit man flüchtige Gedanken nicht verliert.
Aber wenn du über negative Gedanken schreiben magst, schreib doch einmal über positive und schöne Dinge, deine Wünsche, deine Träume oder was du erreichen willst für dich.

Natürlich trägt jeder sein Päckchen und es sicher nicht alles Gold was glänzt, ganz bestimmt nicht. Ich habe lediglich den Eindruck, dass ich neben dem oder der üblichen Päckchen noch einen Lieferwagen angemietet habe, um Sperrgut mitzunehmen, dass die gewöhnlichen Päckchen niedlich aussehen lässt.

Jeder Mensch trägt sein Paket. Die Frage ist doch, wie gehen die anderen damit um? Was machen sie anders?
Hier wurde der Tipp mit einer Selbsthilfegruppe gegeben und ich würde dir auch anraten eine zu besuchen, einfach um mal zu hören wie es anderen ergeht oder ergangen ist. Und was andere auch schreiben, wie diese damit umgehen. Eventuell kann dir dein Psychologe Gruppen empfehlen. Und der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten kann ungemein nützlich aber auch lehrreich sein.

Vielleicht bin ich dahingehend etwas anmaßend oder übertreibe es, ich kann nur wiedergeben wie es sich aus meiner Perspektive anfühlt und dass mir diese Gedanken eigentlich tagtäglich kommen. Selbst wenn das Sperrgut immer noch durch Stärke auszugleichen ist, genau daran mangelt es mir vielleicht einfach. Ich bin zu schwach für meine Probleme, um sie anzugehen oder zu versuchen sie zu beheben.

Deshalb, such dir einen Psychologen. Und nein, du hast nicht allein einen schweren Weg. Die Frage ist nur wie tief man sich etwas zu Herzen nimmt und ob man diese Gedanken bis zum letzten Ende innerlich durchkauen muß oder will? Erinnere dich an den Spiegel, das geht auch im positiven. Und das du den Weg selbst bestimmst und die Kontrolle hast wohin deine Reise geht. Mach dir das bewusst. Wie ich oben sagte, schreib doch auch mal über für dich schöne Dinge, anstatt nur die negativen Seiten, wenn du gerne schreibst - also auch die positiven Seiten beleuchten und ausformulieren. Wenn es dir schwer fällt, fange klein an und sammel diese Ideen/Gedanken/Wünsche/Ziele, du kannst später auch mal auf diese schönen Gedanken zurückblicken, sie erweitern oder ergänzen.

Professionelle Hilfe kann mir den Weg zeigen, aber einiger Wege bin ich mir durchaus bewusst und dennoch gehe ich sie nicht. Seit Jahren bin ich unfähig sie zu beschreiten. Ob der Antrieb und die Kraft dahingehend wirklich steigt, wenn ich mich direkt und persönlich Menschen öffnen kann ist eine Theorie.

Du fragst hier nach Hilfe, was ein Schritt ist, aber du brauchst auch fachmännischen Rat. Das dir aktuell die Energie fehlt, nun ja, das kommt durch die Gedanken mit denen du dich selbst klein gemacht hast. Deshalb ist professionelle Hilfe nicht verkehrt um etwas zu lernen. Du willst aus dem Gedankensumpf ausbrechen, nur brauchst du den richtigen Anstoß, ich wünsche dir das dir das hier alles hilft einen Schritt zu machen. Du merkst vielleicht selbst das es gut tut, das zu lesen dass man verstanden wird?

Mir fehlt es glaube ich nicht einmal komplett an Menschen. Es gibt sicher ein zwei mit denen ich darüber sprechen könnte, aber wüsste ich nicht wie und gäbe es hinterher kein zurück mehr. Mir würde es darüber hinaus an der Fähigkeit fehlen, was ich zu tun hätte, wenn ich mit der Situation nicht umzugehen wüsste, nachdem ich es angesprochen hätte. Zumal das für andere Menschen immer eine Belastung darstellt und ja richtig, ein professioneller Ansprechpartner wäre dann selbstverständlich die richtige Adresse.

Das ist alles nachvollziehbar, daher, such dir noch heute einen Psychologen und mach morgen einen Termin. Und wenn du dann bereit bist, auch das Gespräch mit Gleichgesinnten wie in einer Selbsthilfegruppe.


@Amixor33:

Gerade wenn ich mich zurückziehe und mir meine Zeit nehme, intensiviere ich den Fokus auf mein Schlechtes. Allerdings halten sich meine direkten sozialen Interaktionen in meiner Freizeit meistens auch in Grenzen. Ich habe aber auch noch nicht festgestellt, dass meine Gedanken in irgendeiner wirklichen Korrelation dazu stehen würden. Eher das Gegenteil, selbst wenn ich mit anderen Spaß habe, führe ich mir mitunter währenddessen oder spätestens danach vor Augen, dass ich dazu eigentlich keinerlei Grund habe und es im Endeffekt nichts besser macht. Es ist nur eine Ablenkung vom Unausweichlichen die keinen Sinn ergibt.

Ich habe es in der Richtung auch mit kleineren Zielen probiert, aber selbst vermag mir nicht wirklich zu gelingen. Ich gehe meinen Pfad einfach so weiter, wohl des Wissens bzw. Glaubens, dass das in der Form irgendwann in einer Art und Weise ein Ende findet, das vielleicht nicht optimal ist.

Genau das ist auch ein Punkt, du warst immer in den schlechten Gedanken gelandet weil du dich auf diese fokussierst hast ohne die guten Seiten zu sehen? Daher der Tipp, sammel doch mal Dinge die dir selbst gut tun würden. Also nicht den Fokus auf das negative legen sondern positive Seiten, was schön war in der Vergangenheit, was schön ist aktuell, was dir gut tut und was du machen oder erreichen willst. Und auch die Dinge, die bisher positiv gelaufen sind - vielleicht hast du da schon ganz konkrete Dinge erlebt die schön waren, es gibt nicht nur schlechte Tage, sondern auch sehr schöne Tage oder Momente, auch bei dir - da bin ich sehr sicher.
Und wenn du diese findest, erinnere dich daran, schreib sie auf. Und später kannst du auf diese ja mal zurückblättern. Das kann auch Energie geben.
 
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