Ich bin kein Arzt, ich würde dir aber gerne etwas dazu schreiben, was dich belastet hatte.
Eventuell gehe ich jetzt mehrmals auf Punkte ein bzw. auf eine Folgeantwort von dir, entschuldige die Wiederholungen.
..dass ich die Welt komplett verlasse, mich von ihr isolieren möchte und immer weiter aufs Neue feststellen muss, dass ich Recht hatte. Du passt hier nicht rein, du wirst letztendlich niemals ein Leben führen, wie es die anderen tun, es fehlt dir dafür an zu vielem.
Der Wunsch sich etwas zurück zu ziehen ist normal und kann richtig sein, das kommt auf das Befinden an. Das geht aber auch anderen Menschen so. Nur machst du dich selbst kleiner als du sicherlich bist. Du hältst dir einen falschen Spiegel vor und gibst dir selbst die Illusion des "nicht passens". Auch "es mangele dir an zu vielem" kann ich so nicht glauben. Hier erklärst du dich ziemlich logisch und du kannst auch hier mit anderen reden. Warum also nicht mit einem Psychologen und dann in einer Gruppe?
Keine Lust auf niemand, aber auch keine Lust alleine zu sein.
Es gibt wohl wenige Menschen die wirklich "allein" sein können oder wollen. Und da du hier schreibst, suchst du Kontakt und auch Hilfe. Das ist der richtige Schritt.
Natürlich ist man "für sich selbst". Immer. Selbst und ständig. Aber das heißt ja nicht das man allein sein muss oder nicht mit anderen Kontakt haben kann und sollte. Nur bist du letzten Endes bei dir.
Letzteres schürt nur abermals die eindeutigen Gedanken und Wünsche.
Du schreibst selbst, die Gedanken kommen, wenn du allein bist. Diese werden aber nur aufhören, so bald du dir Hilfe bei einem Psychologen suchst und darüber sprichst (später, ich zititere dich mal) schreibst du ja das du in deinem Umfeld nicht darüber reden willst aktuell.
Suche dir heute (Sonntag) Adressen von Psychologen in deiner Nähe heraus und rufe Montag an um einen Termin zu bekommen. Am besten fragst du auch wie lang die Wartezeit wäre bis zu einem möglichen Termin. Und klingelst die mehrmals durch, da diese häufig Überlaufen sind und du unterschiedliche Antworten bekommst.
Die des für mich vorbestimmten und richtigen Weges
Du legst dir mit der Aussage etwas auf was du nicht willst, dein Weg ist nicht vorbestimmt. Du lebst hier und jetzt, auch während du dies liest. Und alles was daraus entsteht, also Zukunft, hast du selbst in der Hand. Und das wird auch positiv sein.
Mir fehlt es zur Gesellschaftsfähigkeit an zu wichtigen sozialen Komponenten, es gibt Menschen die mich schätzen, zumindest den Anschein erwecken. Ich komme damit nicht zurecht, in der Regel ist es voraussichtlich nichts weiteres als ganz normale Höflichkeit.
"es wäre Höflichkeit" ist (d)eine Annahme, hast du mal die Menschen in deiner Umgebung ehrlich gefragt wie sie dich wahrnehmen?
Ich würde vermuten, du hast ein falsches Bild von dir Selbst vor Augen, das liest sich aber auch in den vorhergehenden Geschriebenen so.
Ich reflektiere mich und meine Handlungen und die meiner Menschen sehr stark.
Du scheinst sensibel und empathisch zu sein, das ist definitiv eine gute Eigenschaft. Nur brauchst du Hilfe damit umzugehen zu lernen.
In Bezug auf meine eigene Person kann ich wahrscheinlich ziemlich eindeutig herausstellen, warum und wieso ich in verschiedene Stimmungsbilder gerate und das diese dem Leben nicht förderlich sind. Ich weiß es. Ich halte es mir vor Augen. Doch ändern, nein ändern kann ich es nicht. Ich bin nicht sicher ob ich nicht will oder nicht kann.
Ich hab das mit dem Spiegel erwähnt, du hältst dir diesen (negativen) Spiegel vor. Darum ist es eben schwer um zu denken und positiver zu sein. Erlaube dir doch einfach mal gute Gedanken. Schreib auf, was dir schön erscheint und formuliere es für dich.
Bis Montag schaffe ich es sicher, bis ich wieder arbeiten und funktionieren muss, derweil zähle ich die Stunden und warte bis ich mich wieder schlafen legen kann. Meine Augenlider werden schwerer, gut und genügend Schlaf hatte ich schon seit Monaten nicht mehr.
Nachdem du deine Gedanken, in Begleitung eines Psychologen, in Angriff nimmst, wird höchstwahrscheinlich auch dein Schlaf und Befinden wieder besser. So dass du auch wieder zur Ruhe kommst. Da bin ich sicher.
Die Ausbildung ist fast geschafft und während sich die Kollegen freuen "endlich" durch zu sein, lächle ich mit maskierter Verständnislosigkeit. Ich verstehe diese Menschen nicht mit ihren normalen Leben von dem sie behaupten, dass es nicht normal sei, wider des Unwissens darüber, dass die größten Probleme sind wie der nächste Urlaub oder Ausflug mit dem Partner organsiert werden kann ohne zu viele Kosten und Mühen. Ernsthaft?
Es mag nach banalen "Problemen" klingen und ich kenne das nur zu gut... wenn man glaubt man würde "mehr leiden" als andere, aber das hat man auch selbst in der Hand wie tief man sich etwas zu Herzen nimmt. Wenn du dir selbst etwas gutes tust - es muß ja keine Reise sein - aber etwas zu tun was dir Spaß macht, ob allein oder in Gesellschaft - wie du dich besser fühlst, nur ohne Druck und im Moment. Geh einen Kaffee trinken oder setz dich in ein Eckcafe oder besuche einen Park und erlaube dir den Moment zu genießen - hast du mal überlegt, was dir das für ein schönes Gefühl geben kann? Einfach mal loslassen und sein.
Ich sage das deshalb auch so, es ist wichtig sich selbst wohl zu fühlen. Der Austausch ist schön, aber am Ende bist du immer bei dir, 24/7. Daher, befreie dich, sprich darüber, lass dich beraten, Tausch dich aus. Und lege deinen Fokus auf das was gut gewesen ist und aktuell ist.
Vielleicht könnte es einmal schön sein. Eine Garantie gibt es darauf nicht, aber das Interesse und die Hoffnung daran schwinden und ich finde mich damit ab. Sollte ich eines Tages die Stimmung haben in der ich die Kontrolle komplett verliere, dann sind die Verluste immerhin überschaubar.
Natürlich gibt es keine Garantie auf schöne Momente, aber wenn du einfach mal den Moment versuchst du genießen und die Chance zulässt - etwas zu genießen, wirst du viel Gewinnen.
Ich war der Stimmung vor kurzem erst wieder sehr nah. Nichts ging mehr und ich war diesem einen Moment einmal mehr äußerst nah. Ich glaube je häufiger diese Tage kommen, desto intensiver werden sie und desto höher die Wahrscheinlichkeit zur unwiderruflichen Tat. Schon fast gespannt warte ich darauf, ob ich wirklich an diesen expliziten Punkt gerate. Einen leichten Drang hatte ich tatsächlich vor dem Schreiben dieser Zeilen, es wäre irgendwie eine Art Befreiung.. Erlösung, auch wenn das sehr biblisch klingt und ich trotz Kirchenzugehörigkeit nicht wirklich gläubig bin.
Reden ist befreiend. Wenn nicht mit dem direkten Umfeld, dann mit einem Arzt/Psychologen oder anderen Therapeuten.
Und ich glaube dir, das es gut tut, sich etwas von der Seele zu schreiben. Aber reden und der Austausch ist auch eine Form davon. Und das fühlt sich noch um einiges schöner an, von jemanden von Angesicht zu Angesicht verstanden zu werden.
Immer wieder sehe ich diesen aktiven und miteinander fröhlichen Menschen, ich finde das eigentlich schön, aber im gleichen Zuge rufe ich mir dann mein eigenes Bild und Leben ins Gedächtnis. Das alles habe ich nicht. Das alles bin ich nicht. Das alles werde ich niemals sein. Diese Menschen leben in einer anderen Welt. Ich lebe in einer anderen Welt. Gehöre ich hier her? Ich glaube nicht. Kommt der Zeitpunkt an den ich mich aus freien Stücken verabschiede. Ich glaube, es stellt sich nur die Frage nach dem Wann.
Kannst du dich an einen Moment in deiner Jugend erinnern, wo du mit Freunden einfach Spaß hattest und das Leben genossen hast? Da hast du sicherlich nicht über das Leben nachgedacht, sondern du hast den Moment gelebt und nicht über gestern oder morgen nachgedacht. Versuch dich mal in diese Lage zu versetzen wie das so war. Auch will ich nur ergänzen, es ist nicht wichtig wie das Leben der anderen aussieht, du willst schöne Momente erleben mit anderen und auch mit dir, also konzentriere dich auf dich und genieße den Moment mit anderen, aber auch mit dir selbst.
@killakuh:
Ich schreibe tatsächlich auch handschriftlich bzw. habe schon einige Texte geschrieben, mit der Tastatur lassen sich die Gedanken manchmal besser festhalten. Mit Stift und Papier ist alles gleich auch realer, es ist handfest und darauf kann ich bisweilen verzichten. Anonym im Internet verlieren die Worte schneller ihre Bedeutung und Beachtung als geschriebene Blätter die ich aufbewahre und Menschen in meinem persönlichen Umfeld zu Gesicht bekommen könnten, ganz ohne letzteres positiv oder negativ oder überhaupt bewerten zu wollen.
Solange du den Alkoholkonsum im Griff hast ist das vielleicht eine Option, meiner Erfahrung nach bestärkt es mich in schlechten Momenten und Stimmungen und lässt diese sich noch stärker entfalten, was den weiteren Konsum dann natürlich auch begünstigt.
Alkohol löst keine Probleme, in der Regel wird es bei übermäßigem Konsum nur schlimmer.
Dass du (handschriftlich) schreibst kann gut sein um konstruktiv und mit einem roten Faden mit dem Therapeuten (z.b. den Psychologen) zu sprechen - damit man flüchtige Gedanken nicht verliert.
Aber wenn du über negative Gedanken schreiben magst, schreib doch einmal über positive und schöne Dinge, deine Wünsche, deine Träume oder was du erreichen willst für dich.
Natürlich trägt jeder sein Päckchen und es sicher nicht alles Gold was glänzt, ganz bestimmt nicht. Ich habe lediglich den Eindruck, dass ich neben dem oder der üblichen Päckchen noch einen Lieferwagen angemietet habe, um Sperrgut mitzunehmen, dass die gewöhnlichen Päckchen niedlich aussehen lässt.
Jeder Mensch trägt sein Paket. Die Frage ist doch, wie gehen die anderen damit um? Was machen sie anders?
Hier wurde der Tipp mit einer Selbsthilfegruppe gegeben und ich würde dir auch anraten eine zu besuchen, einfach um mal zu hören wie es anderen ergeht oder ergangen ist. Und was andere auch schreiben, wie diese damit umgehen. Eventuell kann dir dein Psychologe Gruppen empfehlen. Und der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten kann ungemein nützlich aber auch lehrreich sein.
Vielleicht bin ich dahingehend etwas anmaßend oder übertreibe es, ich kann nur wiedergeben wie es sich aus meiner Perspektive anfühlt und dass mir diese Gedanken eigentlich tagtäglich kommen. Selbst wenn das Sperrgut immer noch durch Stärke auszugleichen ist, genau daran mangelt es mir vielleicht einfach. Ich bin zu schwach für meine Probleme, um sie anzugehen oder zu versuchen sie zu beheben.
Deshalb, such dir einen Psychologen. Und nein, du hast nicht allein einen schweren Weg. Die Frage ist nur wie tief man sich etwas zu Herzen nimmt und ob man diese Gedanken bis zum letzten Ende innerlich durchkauen muß oder will? Erinnere dich an den Spiegel, das geht auch im positiven. Und das du den Weg selbst bestimmst und die Kontrolle hast wohin deine Reise geht. Mach dir das bewusst. Wie ich oben sagte, schreib doch auch mal über für dich schöne Dinge, anstatt nur die negativen Seiten, wenn du gerne schreibst - also auch die positiven Seiten beleuchten und ausformulieren. Wenn es dir schwer fällt, fange klein an und sammel diese Ideen/Gedanken/Wünsche/Ziele, du kannst später auch mal auf diese schönen Gedanken zurückblicken, sie erweitern oder ergänzen.
Professionelle Hilfe kann mir den Weg zeigen, aber einiger Wege bin ich mir durchaus bewusst und dennoch gehe ich sie nicht. Seit Jahren bin ich unfähig sie zu beschreiten. Ob der Antrieb und die Kraft dahingehend wirklich steigt, wenn ich mich direkt und persönlich Menschen öffnen kann ist eine Theorie.
Du fragst hier nach Hilfe, was ein Schritt ist, aber du brauchst auch fachmännischen Rat. Das dir aktuell die Energie fehlt, nun ja, das kommt durch die Gedanken mit denen du dich selbst klein gemacht hast. Deshalb ist professionelle Hilfe nicht verkehrt um etwas zu lernen. Du willst aus dem Gedankensumpf ausbrechen, nur brauchst du den richtigen Anstoß, ich wünsche dir das dir das hier alles hilft einen Schritt zu machen. Du merkst vielleicht selbst das es gut tut, das zu lesen dass man verstanden wird?
Mir fehlt es glaube ich nicht einmal komplett an Menschen. Es gibt sicher ein zwei mit denen ich darüber sprechen könnte, aber wüsste ich nicht wie und gäbe es hinterher kein zurück mehr. Mir würde es darüber hinaus an der Fähigkeit fehlen, was ich zu tun hätte, wenn ich mit der Situation nicht umzugehen wüsste, nachdem ich es angesprochen hätte. Zumal das für andere Menschen immer eine Belastung darstellt und ja richtig, ein professioneller Ansprechpartner wäre dann selbstverständlich die richtige Adresse.
Das ist alles nachvollziehbar, daher, such dir noch heute einen Psychologen und mach morgen einen Termin. Und wenn du dann bereit bist, auch das Gespräch mit Gleichgesinnten wie in einer Selbsthilfegruppe.
@Amixor33:
Gerade wenn ich mich zurückziehe und mir meine Zeit nehme, intensiviere ich den Fokus auf mein Schlechtes. Allerdings halten sich meine direkten sozialen Interaktionen in meiner Freizeit meistens auch in Grenzen. Ich habe aber auch noch nicht festgestellt, dass meine Gedanken in irgendeiner wirklichen Korrelation dazu stehen würden. Eher das Gegenteil, selbst wenn ich mit anderen Spaß habe, führe ich mir mitunter währenddessen oder spätestens danach vor Augen, dass ich dazu eigentlich keinerlei Grund habe und es im Endeffekt nichts besser macht. Es ist nur eine Ablenkung vom Unausweichlichen die keinen Sinn ergibt.
Ich habe es in der Richtung auch mit kleineren Zielen probiert, aber selbst vermag mir nicht wirklich zu gelingen. Ich gehe meinen Pfad einfach so weiter, wohl des Wissens bzw. Glaubens, dass das in der Form irgendwann in einer Art und Weise ein Ende findet, das vielleicht nicht optimal ist.
Genau das ist auch ein Punkt, du warst immer in den schlechten Gedanken gelandet weil du dich auf diese fokussierst hast ohne die guten Seiten zu sehen? Daher der Tipp, sammel doch mal Dinge die dir selbst gut tun würden. Also nicht den Fokus auf das negative legen sondern positive Seiten, was schön war in der Vergangenheit, was schön ist aktuell, was dir gut tut und was du machen oder erreichen willst. Und auch die Dinge, die bisher positiv gelaufen sind - vielleicht hast du da schon ganz konkrete Dinge erlebt die schön waren, es gibt nicht nur schlechte Tage, sondern auch sehr schöne Tage oder Momente, auch bei dir - da bin ich sehr sicher.
Und wenn du diese findest, erinnere dich daran, schreib sie auf. Und später kannst du auf diese ja mal zurückblättern. Das kann auch Energie geben.