• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Sonstiges] Großbrand im Europapark in Rust

800px-2008-04-26-DSC_1978-c-Europapark.jpg Im Europapark im baden-württembergischen Rust ist am Samstagabend ein Feuer bei der Attraktion "Die Piraten in Batavia" ausgebrochen. Das Feuer hat offenbar auch auf Fahrgeschäfte übergegriffen. Der Brand brach gegen 18.20 Uhr im Bereich einer Lagerhalle aus. Noch am frühen Abend breitete sich das Feuer nach Angaben von Michael Wege von der Leitstelle der Feuerwehr in Ortenau weiter aus, weshalb Kräfte der benachbarten Feuerwehren nachalarmiert werden mussten. Gegen 21.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, wie ein Sprecher der Polizei Offenburg bestätigte. Allerdings gibt es noch mehrere aktuelle Brandherde.

Verletzt wurde niemand. Die Rauchsäule war weithin sichtbar. Insgesamt hatte der Park am Samstag insgesamt 25.000 Gäste Laut Angaben der Polizei verließen die Besucher das Areal geordnet.



Bild: Luftbild des Europaparks 2008 (Thomas Maier, GFDL, CC-BY 3.0, via Wikipedia)
Quelle: FAZ.net
 

Sibi

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Hm?
BMA nicht ausgelöst? Wassersprinkler müssen dich sicherlich Vorschrift sein?
 

Lokalrunde

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@Sibi: Bei den Bildern und Videos, die im Netz vorhanden sind, gehe ich einfach mal davon aus, dass die irgendwas leicht Entflammbares gelagert war. Aber bin natürlich kein Experte.
 

Pleitgengeier

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Kann mal jemand unseren Experten anstupsen?

Metal, deine Meinung hierzu wäre wieder sehr interessant
 

Metal_Warrior

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Metal, deine Meinung hierzu wäre wieder sehr interessant
Ich tu mein Schlimmstes :P

Hm?
BMA nicht ausgelöst? Wassersprinkler müssen dich sicherlich Vorschrift sein?

BMA ist mit Sicherheit ausgelöst, aber ich muss dich enttäuschen: Die Feuerwehr ist gut, aber Zauberkünstler sind alle nicht.

Mal von vorn: Ich hab mir jetzt mehrere Videos vom Brand als auch von der Zerstörung danach angesehen und Google Maps mit Satellit bemüht. Ich kann natürlich nur spekulieren, aber ich versuche, das so treffsicher wie möglich zu erwischen. Selbst war ich nie vor Ort, daher muss ich leider auf das Internet und mein räumliches Vorstellungsvermögen zurückgreifen.

So wies für mich aussieht, ist der Brand irgendwo in dem Gebäude ausgebrochen, wo auch Bamboe Baai und die Piraten von Batavia verortet sind, ich vermute (aus dem Standbild von https://www.youtube.com/watch?v=QfGAs4bhXNc nach 6 Sekunden geschlossen), dass es im weißen Teil war. Ich bin mir zu 100% sicher, dass das keiner ohne BMA genehmigt hat. Die wird auch schnell genug angesprungen sein. Das Problem: Die Feuerwehr von Rust ist Freiwillig, d.h. sie sind sicher extrem gut ausgebildet und sind wahrscheinlich die Hälfte ihrer Übungszeit im Park selbst, mal davon abgesehen, dass sicher viele davon im Park arbeiten, ABER: Die Halle hat 4 Gassen, besetzt mit Kommandowagen (einem SUV ohne löschtechnischen Nutzen), einer sehr modernen Drehleiter (die zumindest teilweise nützlich in solch einer Lage ist) und zwei LF 8/6, d. h. 800 L Wasser Pumpenleistung pro Minute und 600 L Wasser direkt im Tank dabei. Das ist in meinen Augen ziemlich mager, aber gut, ich bin arg verwöhnt (bei uns kommen zu jeder bestätigten Feuermeldung innerhalb von 10 Minuten ne Drehleiter, drei bis vier HLF 20/16 (2000 L/min Förderleistung, 1600 L Wasser + 200 L Schaummittel dabei), eventuell ein Tanklöschfahrzeug 16/24 oder 20/40-SL, nen RTW und ein Führungsfahrzeug - bei dem Rust-Szenario dürftet ihr das alles mal drei oder vier nehmen, nur so als Vergleich). Ich denke, da wird sich in Zukunft die ein oder andere Versicherung mit der Parkleitung auf eine größere Fahrzeugspende einigen, auch wenn zwei HLFs in dieser Situation wohl auch recht überfordert gewesen wären.
Um euch mal die Leistung dieser Ausstattung klar zu machen: Die beiden Pumpen der Fahrzeuge fördern pro Minute zusammen 1600 Liter Wasser. Klingt viel. Ist es nicht. Ein C-Mehrzweckstrahlrohr mit Mundstück (also das recht niedliche Spritzending, was man so allein locker halten kann), verbraucht pro Minute 100 Liter - das ist unser Äquivalent zum Gartenschlauch, damit machen wir Müllcontainer aus. Nimmt man das Mundstück ab, fließen 200 Liter pro Minute durch, damit kann man ein Wohnzimmer löschen - wenn man drin ist. Diese Lage ist eher so in der Fraktion Wasserwerfer unterwegs - zwei B-Rohre ohne Mundstück, 800 Liter Wasser pro Minute und Stück, dann ist mit dem vorhandenen Equipment Feierabend. Und einen derartigen Brand juckt das eher nicht, das bremst eigentlich nur. Zum Vergleich: Unser Wasserwerfer auf dem Tanklöschfahrzeug kann 2400 Liter Wasser pro Minute durchjagen, das ist mehr, als das Fahrzeug selbst liefern kann. Damit kann man solche Brände klein kriegen, wenn man etwa ne halbe Stunde löscht - das hätten die Kameraden dort wirklich gut brauchen können.

Die Feuerwehr von Rust liegt im südlichen Teil, nahe der Zubringerstraße zum Park. Ich denke, das wird auch deren Anfahrtsweg gewesen sein. Dummerweise sieht mir der Teil des Parks relativ schlecht angreifbar aus, daher werden sie sicher Abstand gehalten haben und den Rest mit Schläuchen erschlagen haben. Bis die Kameraden vor Ort waren, hat das Feuer bestimmt schon 12-15 Minuten gebrannt (BMA nach so 60-90 Sekunden ausgelöst, danach ca. 1 Minute Leitstellenbearbeitung, Zeit bis Eintreffen 6-9 Minuten, Schläuche verlegen und erste wirkliche Maßnahmen 3-4 Minuten später). Die Kameraden aus Freiburg oder Offenbach, die entsprechende Großfahrzeuge an die Stelle bringen konnten, sind sicher 25-30 km entfernt, d. h. ca. 30 Minuten nach Rückmeldung bzw. 40 Minuten nach Brandausbruch. Falls die überhaupt hinzugezogen wurden, und man die Situation nicht einfach mit Freiwilligen aus dem Umkreis (und ähnlichem Equipment) erschlagen hat.

TL;DR: Freiwillige Feuerwehr von Rust ist wahrscheinlich ca. 13 Minuten nach Brandausbruch in einer miesen Position mit zwei vergleichsweise kleinen Löschfahrzeugen vor Ort gewesen. Nachschub für die Lage ist ne langwierige Geschichte und war wahrscheinlich auch nur mit ähnlichen Fahrzeugen verfügbar.

So viel zum Thema Feuerwehr. Kommen wir zum Park selbst. Der ist, nach allem, was ich so gesehen habe und auch für logisch halte, hauptsächlich aus Holz gebaut. Die Fahrgeschäfte selbst haben natürlich Kunststoff und vor Allem Stahl verbaut. Die Halle scheint mir eine Holzträgerkonstruktion gewesen zu sein (die tragenden Dachteile haben gebrannt und sind nicht einfach weggesackt -> Stahl scheidet aus). Ist das feuergefährlich? Nein, eigentlich nicht. Man sagt zwar immer, Holz sei so leicht brennbar, aber wer schon mal versucht hat, mit Balken von 10 cm Querschnitt ein Lagerfeuer anzuzünden, wird da recht flott zu lachen anfangen. Selbst ein Eis-Stöckchen lässt sich nur mit etwas Geduld mit Feuerzeug anzünden, und das ist wirklich winzig. Alles, womit man üblicherweise Strukturen baut, kann man selbst mit einer Lötlampe nur anzünden, wenn man ne Viertelstunde Zeit mitbringt. Und selbst dann ist der Erfolg eher spärlich. Die Halle selbst ist also eher weniger das Brandproblem gewesen.
Laut diesem Jammerlappen hier hat es aber einen lauten Knall gegeben. Ich kenne nur wenige Situationen, in denen ein einziger Knall ein Feuer auslösen kann: Brandbombe, Umspannwerk, Gasflasche mit Sauerstoff. Brandbombe scheidet aus - sorry, das sieht man sofort, und wenn es der Fall gewesen wäre, hätten wir schon vorgestern den ersten Schwachkopf aus der CXU gehabt, der die Bundeswehr im Inneren fordert. Wer jetzt Feuerwerkskörper denkt: Einer allein eher nicht, und eine ganze Kiste hätte nicht einen Knall gegeben, sondern nach Kriegsgebiet geklungen. Ein Umspannwerk hat wohl auch keiner in die Halle gestellt. Bleibt das Gas. Würde ich persönlich als wahrscheinlichste Option ansehen, vorausgesetzt, man kann dem Lappen aus der Quelle glauben. Ich bezweifle jedoch stark, dass es eine direkte Explosion einer Gasflasche war, denn das wäre bemerkt worden (da fliegen dann Teile durch die Gegend, inklusive ner großen Gasflasche).
Was ich mir hingegen vorstellen kann, dass zum Beispiel ein Schweißgerät mit Acetylen/Sauerstoff nicht richtig zugedreht war und der Sauerstoff langsam entwich. In der Halle ist die Konzentration dann immer höher geworden und wenn zum Beispiel ein feuchter Lappen Schmieröl rumgelegen ist, dass der sich dann in der höheren Sauerstoffatmosphäre schlagartig selbst entzündet hat. Das gibt dann eine schlagartige Verbrennung, die so lange weitergeht, bis der Sauerstoffgehalt verbraucht ist - und bis dahin ist das recht laut und kann schon ein dumpfer Knall sein. Weiteres Plus: Es gibt dann direkt Rauch, und zwar ne Menge. Grund: In der sauerstoffgeschwängerten Atmosphäre verbrennen die Sachen sehr gut, und sehr schnell, mit starker Hitzeentwicklung - diese Hitze ist aber nicht weg, wenn der Sauerstoff zur Neige geht, und spaltet weiter brennbares Material (was man so gemeinhin als "Verkohlen" bezeichnet), mit entsprechender Produktion brennbarer Gase. Fehlt nur noch Umgebungssauerstoff, und schon geht die Fahrt munter weiter. Da brennt dann auch das Holz ziemlich gut, wobei ich vermute, dass die Lagermaterialien besser brennen: Kartons, Kisten mit Papier und Flyern, eventuell lösemittelhaltige Lacke, Kunststoff-Souvenirs, Büromaterial, Kleidung aus Polyester...
Andere Alternative: Eventuell wurden nur BRANDmelder verbaut, keine RAUCHmelder, oder die betreffende Schleife war defekt. Dann kann ein Schwelbrand in einem kleinen Raum lange unentdeckt gewesen sein, und als jemand die Tür aufgemacht hat, ist eine Durchzündung passiert. Halte ich aber für eher unwahrscheinlich, da hätte es dann nämlich denjenigen in der Tür voll erwischt, und soweit ich weiß gab es keine Schwerverletzten oder Toten.
An was ich nicht glaube ist Propan/Butangas: Das ergibt keinen Brand, sondern meist eher eine Detonation mit fliegenden Fetzen, danach ist der Sauerstoff weg und das Feuer ist sofort wieder aus.

TL;DR: Ich tippe auf Selbstentzündung wegen offener Sauerstoff-Flasche, stütze mich da aber nur auf die Aussagen eines Kölner Jammerlappens.

Naja, geht man jetzt von der Sauerstoff-Theorie aus, ist der Rest eigentlich recht einfach - alles brennt, Flammen schießen gen Himmel, irgendwann ist auch das rußige Plastik weg und es brennt nur noch das Holz (deshalb der recht hellgraue Rauch in einigen Videos - schwarz ist es meist nur am Anfang, wenn der rußende Dreck verbrennt). Was wohl angeblich schief gelaufen ist, ist der Evakuierungsplan, aber auch da hab ich nur den Kölner als Quelle. Und wenn der panisch war (und das ist er noch immer), sind seine 20 Minuten auch eher 3 Minuten als 25. In meinen Augen ist der an dieser Stelle einfach nur ne 5-Minutes-Fame-Whore. Es wurden wohl nur 7 Leute verletzt, das ist ne verdammt gute Zahl für nen Freizeitpark, zumal Rauchgas-Intoxikation bei zwei bis drei Atemzügen sofort zu einem "Verletzten" führt. Insofern gehe ich davon aus, dass auch die Evakuierung reibungslos geklappt hat. Man kann jetzt noch streiten, ob in der Halle zu viel Scheiß gelagert wurde, der da nicht hin gehört, aber das ist bequeme Kritik - wer einmal körperlich in einem größeren Betrieb gearbeitet hat, wird schnell feststellen, dass die Hälfte der Brandschutzvorgaben regelmäßig ignoriert wird: Da steht mal ne Kiste vor dem Feuerlöscher, dann werden mal kurz zwei Paletten in der Feuerwehrzufahrt abgestellt etc. In Lagerhallen ist das nicht anders.

Gesamteinschätzung: Parkpersonal hat wohl gut reagiert, Feuerwehr hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft und kann sich sicher auf die Schulter klopfen, Brandursache ist weiterhin reine Spekulation und ganz ehrlich: Es kann immer mal was passieren. Ein Brand ist da recht dankbar: Die Medien haben tolle Bilder, jeder Schwachkopf, der schon mal nen Grill gesehen hat, glaubt, mitreden zu können und meistens hält sich der Personenschaden in Grenzen. Der Sachschaden ist halt dafür hoch, aber einen Tod muss man sterben.
 

Goetz-Expat

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Ich hab gelesen, dass die Wasserversorgung schlecht war.

Da frage ich mich, wieso sind in solchen Parks / grossen Gebäuden / Industrieanlagen dann Löschwassertanks/-reservoirs keine Pflicht ?

Ich mein, in so einem Park gibts doch Wildwasserbahn etc, wieso wird sowas nicht als Reservoir genutzt ?
 

Seedy

A.C.I.D

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@Goetz-Expat:
1. Sind sie.
2. Bringt mehr Wasser nur bedingt was, wichtiger ist wo sich das Wasser befindet.

Um das Wasser aus einer Wasserbahn zu nehmen muss ich mit dem Auto dort hin.
Dazu muss ich das Auto zum Teil wieder bestücken und die Pumpe aus dem aktiven Betrieb nehmen.
Ich muss ein Zugang zu Wasser finden, die Pumpe dort abstellen und ein Wegstrecke bis zum Einsatzort aufbauen.
Dazu muss ich hoffen das mein Fahrzeug genug Schläuche vorrätig hat und ein LF 8/6 ist.... sagen wir mal.... Es ist ein besseres Spielzeug.
Reicht für 95% aber ist fast nutzlos, wenn man ein echtes Feuer hat.

Das kostet Zeit, in den meisten Fällen fällt diese Idee durch die Kosten/Nutzen Rechnung.
 

Localhorst

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@Metal_Warrior: Ich bin erstaunt was wie man aus den Quellen eine so detaillierte Beschreibung schreiben kann :eek:

(Ich weiß das vieles auf Vermutungen basiert, weil man eben nicht vor Ort war ;) )
 

Sibi

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@Goetz-Expat:

Dir ist bewusst, dass so ein Brand enorme Mengen an Wasser beanspruchen?

Bei uns im Dorf brannte mal ne Halle, da kamen bei uns daheim am Wasserhahn nur noch tropfen an.
 

Bruder Mad

Pottblach™

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Ich hab gelesen, dass die Wasserversorgung schlecht war.

Da frage ich mich, wieso sind in solchen Parks / grossen Gebäuden / Industrieanlagen dann Löschwassertanks/-reservoirs keine Pflicht ?

Ich mein, in so einem Park gibts doch Wildwasserbahn etc, wieso wird sowas nicht als Reservoir genutzt ?

@Goetz-Expat:
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2. Bringt mehr Wasser nur bedingt was, wichtiger ist wo sich das Wasser befindet.

Um das Wasser aus einer Wasserbahn zu nehmen muss ich mit dem Auto dort hin.
Dazu muss ich das Auto zum Teil wieder bestücken und die Pumpe aus dem aktiven Betrieb nehmen.
Ich muss ein Zugang zu Wasser finden, die Pumpe dort abstellen und ein Wegstrecke bis zum Einsatzort aufbauen.
Dazu muss ich hoffen das mein Fahrzeug genug Schläuche vorrätig hat und ein LF 8/6 ist.... sagen wir mal.... Es ist ein besseres Spielzeug.
Reicht für 95% aber ist fast nutzlos, wenn man ein echtes Feuer hat.

Das kostet Zeit, in den meisten Fällen fällt diese Idee durch die Kosten/Nutzen Rechnung.

Naja, in so einem Park sollte es Hydranten geben, die strategisch mehr oder weniger gut verteilt sind. Und da könnte man dann sicherlich eine eventuell vorhandene Wildwasserbahn als Wasserreservoir anbinden.
Damit entfiele dann das durch die Gegend fahren, um Pumpen zu verteilen und auch das exzessive verlegen von Schläuchen.
Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da keine Hydranten waren. Aber ich kenne den Park nur von außen...
 

Seedy

A.C.I.D

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@Bruder Mad:
Ich wollte damit eigentlich auch eher ausdrücken das seine Idee nicht so dolle ist.

Hydranten werden da genug sein, die große Frage ist ob die dir in dem Moment weiter helfen.
Nicht jedes System hält es aus, wenn man da mal Schlagartig 1600l/min abzweigt.
Mit etwas Glück erzeugst du ein Druckabfall und bekommst erst mal gar nix mehr raus.

Es ist selten das die Feuerwehr "viel" Wasser brauch, doch wenn es mal dazu kommt hast die normale Wasserversorgung sehr schnell überlastet.
Vermutlich ist M_W da auch verwöhnt, aber hier auf dem Lande legt man bei nem echten Feuer schnell mal 2-3 Ortschaften aufs Trockene.
 

Metal_Warrior

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Da frage ich mich, wieso sind in solchen Parks / grossen Gebäuden / Industrieanlagen dann Löschwassertanks/-reservoirs keine Pflicht ?

Ich mein, in so einem Park gibts doch Wildwasserbahn etc, wieso wird sowas nicht als Reservoir genutzt ?
Klar sind Reservoirs Pflicht, und der Europapark hat auch welche (wenn du auf der Karte die einfarbig-olivgrünen Flächen südlich und östlich der Halle anschaust (beim Fjord-Cafe und bei der Dschungel-Floßfahrt, sowie die kleine südöstlich bei der Tiroler Wildwasserbahn) - das sind alles Seen. Davon abgesehen kann man auch die Supersplash leersaugen, das Problem ist aber hier die Wasserförderung, d. h. die Pumpen. Hydranten sind hübsch, weil die schon einen Grunddruck haben (bei uns hier teilweise schon 8 bar, das ist direkt Löschdruck, d. h. die Pumpe hat keine übermäßige Belastung und kann schon mal ein paar hundert Liter mehr bringen als angegeben), aber wenn du aus nem Weiher saugen musst, muss die Pumpe die vollen 8 bar aufbauen plus die Höhendistanz zwischen Wasseroberfläche und Pumpenwelle überbrücken, d. h. die Pumpe läuft die ganze Zeit auf Hochtouren und du kriegst nicht mehr als 800 Liter pro Minute da raus.
Die Wildwasserbahn ist übrigens wahrscheinlich nur mit ein paar tausend Litern Wasser bestückt, d. h. für die paar Minuten Wasserversorgung hat die wahrscheinlich keiner angezapft, das lohnt sich nicht. Wie gesagt, das klingt alles nach viel Wasser, aber das ist es nicht, nicht für die Feuerwehr. Eure heimische Badewanne lutschen wir üblicherweise in weniger als 5 Sekunden leer, und zwar mit einem einzigen Großfahrzeug. Ein Wasserreservoir mit 10 Kubikmetern ist mit einem HLF20/16 in 5 Minuten leer - wir brauchen aber eine stabile Versorgung über 20 Minuten und länger, sonst lohnt sich ein Anschließen zeitlich gar nicht. Denkt mal in großen Dimensionen: Feuerwehr und THW können im Bedarfsfall kleinere Flüsse umleiten/leersaugen.

Bei Hydranten auf dem Land hast du das Problem, das Seedy schon angesprochen hat: Bei etwas größeren Bränden entnimmst du den Wasserrohren alles, was sie hergeben, d. h. für alle umliegenden Dörfer ist Duschen und Klospülung erstmal vorbei. Warum baut man keine größeren Leitungen? Teurer wärs nicht wirklich, das Problem dabei ist unser Wasserspar-Drang. Man kann Trinkwasser nicht ewig in den Rohren lagern, ein paar Bakterien und Nährstoffe sind immer drin. Das heißt: Ist das Wasser ewig in den Rohren, vermehren die sich und du hast Legionellen im Trinkwasser (deshalb sollte man auch nach einem Urlaub erstmal fünf Minuten das Wasser laufen lassen, bevor man es zum Trinken aus dem Wasserhahn zapft). Das bedeutet, du musst die Rohre so dimensionieren, dass im Durchschnitt ein gewisser Fluss herrscht und das Wasser nur eine definierte Zeitspanne in den Rohren verbleibt. Dimensionierst du die Rohre auf die doppelte Durchflussmenge, verdoppelt sich die durchschnittliche Verweilzeit in den Rohren, was gesundheitliche Probleme für die Bevölkerung nach sich zieht. Und ein extra Lösch-Hydrantennetz unabhängig vom Trinkwasser aufbauen ist viel zu teuer, denn auch das muss ja instand gehalten werden.

Seedy hat schon recht, ich bin auch bzgl. Hydrantennetz in München verwöhnt, aber auch das kriegen wir bei größeren Lagen leer - da tröpfelt es dann im einen oder anderen Stadtteil nur noch aus der Leitung.

@Metal_Warrior: Ich bin erstaunt was wie man aus den Quellen eine so detaillierte Beschreibung schreiben kann :eek:
Naja, Feuerwehr funktioniert überall gleich, weil Feuer überall gleich ist und Wasser normalerweise auch ;)
 

Toastbrot

NGBler

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Bereits bei unserer jährlichen Hauptübung vor 2 Jahren, bei der 4 freiwillige Feuerwehren teilnehmen, war unser Ortswassernetz vollkommen überlastet. Ich meine mich zu erinnern, dass damals ein HLF20 und 2-3 LF10 ihre Pumpen auf Volllast hatten und dadurch das Wassernetz zusammengebrochen ist. Hatten dann zuerst aus einem Gewässer das Löschwasser entnommen und ca. 500m bergauf transportiert. Zusätzlich wurde noch mit mehreren TLF ein Pendelverkehr zur nächsten Ortschaft eingerichtet. Reichte dann gerade so aus, aber in kleinen Gemeinden kann man eben nicht allzu viel erwarten.
 

Goetz-Expat

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Ich frage ja WEIL ich ich mich dafür interessiere :-)

Hier in den Philippinen ist es ja noch schlimmer - gab gerade relativ viele Brände in Malls bei denen dann anschliessend immer gesagte wurde, dass die Sprinkler nicht funktioniert hatten.
Sprinkler sind hier zwar Pflicht, aber die Leitungen sind meist leer weil das Wasser nicht vorhanden ist.
Ohne eigenen Wassertank von 800L hätte ich hier zB tagsüber nie Wasser, weil das Wasserwerk tagsüber nicht genug liefern kann für alle - erst wenn nachts die ganzen Grossunternehmen (Hotels, Callcenter usw.) kein Wasser benötigen ist der Druck hoch genug um auch uns zu beliefern - und dann unseren Tank zu füllen.
 
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