Unter diesen Dateien befanden ich allerdings auch ca. 250 Dokumente, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Unter anderem Anfragen von Bürgern nach dem Informationsfreiheitsgesetz über sie selbst betreffende Daten, welche nicht anonymisiert waren. Die Daten waren weder passwortgeschützt, noch als vertraulich gekennzeichnet und befanden sich mit unter den heruntergeladenen Daten. Auch für Suchmaschinen gab es keine Einschränkung, weswegen ein Teil der Dokumente sogar im Google Cache und bei Archive.org gecached wurden.
Nach einer Hausdurchsuchung in der 15 Beamte elektronische Geräte beschlagnahmten und den jungen Mann festnahmen, muss dieser sich nun wegen "nicht autorisierter Nutzung eines Computersystems" vor Gericht verantworten. Möglich sind hier bis zu zehn Jahre Haft. Auch sämtliche anderen Familienmitglieder wurden verhört. In einem Interview beschreiben sie diesen traumatischen Tag. Obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist, wurden die betroffenen Bürger nicht zeitnah informiert, da Mitarbeiter der Regierung eine Verzögerung beschlossen hatten.
In der kanadischen IT-Szene zeigte man sich empört: Die kanadische Regierung suche nun einen Sündenbock und möchte vom eigentlichem Problem ablenken - dass die Daten niemals ungeschützt hätten zugänglich sein dürfen. Um die Verteidigung des jungen Mannes zu finanzieren, wurde eine Spendenkampagne einberufen.
Quelle: Heise
Bild: Würfel, CC0