Moin Nerephes,
okay: ich hab keine Familie. Das ist ein "Pluspunkt" - in der Hinsicht das es finanziell ziemlich stresst wenn man Kinder hat. Soweit ich das verstanden habe hast Du noch keine, schließt es aber für die Zukunft nicht aus. Wenn man Familie hat kann es richtig teuer werden
Ich wohne in einem 3stöckigen Haus mit ca. 250 qm. In einer WG. Miete ist teuer, aber zu zweit tragbar (ich wohne mit meiner besten Freundin zusammen, weil wir später mal, wenn wir richtig alt sind, eine Pflegekraft gemeinsam finanzieren wollen. Also so ne Art Alten-WG
). Ich hab kein Auto, sondern fahre mit ÖPNV. Ich arbeite 39 Stunden die Woche. Aber: ich habe vor ca. 2 Jahren auf 9/10 herabgestuft, d.h. ich habe jetzt immer 54 Urlaubstage im Jahr. Früher habe ich locker 45-60 Stunden pro Woche gearbeitet und mehr verdient als jetzt. Aber ich war unglücklich. Also hab ich mir einen Job gesucht der schlechter bezahlt wird aber bei dem ich weniger arbeiten muss. Damit bin ich glücklicher. Und was das Geld angeht: es reicht trotzdem locker. Wenn ich Miete, Telefon, Heizung, Wasser, Strom, Internet und Versicherungen zusammenzähle komm ich auf ca. 1200 Euro im Monat. Da bleiben dann immer noch ca. 600 übrig, das reicht locker für alles andere.
Ich bin übrigens Sachbearbeiterin, allerdings im IT-Bereich. Ja, sowas gibt es
Und das ist weder langweilig, noch ohne Verantwortung oder Druck. Ich arbeite von 07:00 bis 15:30 Uhr (plus/minus 1 Stunde, wie's gerade passt). Bei Programmübergaben oder Rollouts kommen fette Überstunden dazu, die in der Folgewoche sofort abgefaulenzt werden.
Ich weiß natürlich das es die heutige Generation schwerer hat. In einer Zeit von 400-Euro-Jobs, Praktikas und ständig wechselnden Anforderungen ist es nicht mehr so einfach einen gut bezahlten Job zu bekommen mit dem man auch noch zufrieden ist. Aber ich kann nur noch mal sagen: Geld wird absolut überschätzt. Zur persönlichen Zufriedenheit trägt Geld soviel bei wie der Papst zum christlichen Glauben, also ziemlich wenig
Ohne Platitüden von mir zu geben ist es eben einfach so dass das wirklich Wichtige im Leben völlig umsonst ist. Deshalb: sieh zu das Du bei allem noch die Balance kriegst. Achte auf Warnzeichen. Und verrenn Dich nicht. Denn meistens merkt man erst, das man sich nicht wohl fühlt wenn es schon zu spät ist....
PS @ Godlike: Ey - ich war in der Schule auch immer eine faule Sau
Bin hochkant vom Gymnasium geflogen und hab gerade so den Realschulabschluß geschafft. Aber Schulnoten sind ja auch so was was absolut überschätzt wird, leider. Mir persönlich ist Herzensbildung lieber als Schulbildung
Ich besitze weder Handy noch Smartphone, lediglich ein Diensthandy, privat: Fehlanzeige. Teure Klamotten sind nicht mein Ding, Schuhe - ewiges Frauenklischee - ebenfalls nicht. Ich hatte einen kleinen Röhrenfernseher, meine Freundin hat aber ihren Flachbild-Großraum-Fernseher mit in die WG gebracht. Nur: es kommt doch eh nur Scheiß im Fernsehen. Ob ich mir das jetzt auf ner Röhre oder auf nem Flachbildschirm angucke: Mist bleibt Mist. Führerschein hab ich nicht, ergo auch kein Auto. Kurz und gut: ich bin billig in der Haltung
Frag doch mal bei Deinem Arbeitgeber nach ob der auch 9/10 Teilzeit anbietet. Kann ich nur empfehlen. Man arbeitet die normalen Stunden weiter, die Zeit wird über Urlaub verrechnet. Kostet mich netto ca 150 Euro im Monat, das ist verkraftbar.
@Sibi: Das der Chef nach Feierabend bei Dir anruft find ich schon unverschämt. Kommt aber heute schwer in Mode. Feierabend ist Feierabend, Ende! Ein verantwortungsbewußter Chef sollte wissen was das Wort bedeutet und es akzeptieren. Wenn das mal vorkommt ist es i.O., ist es fast schon die Regel muss sich der AG nicht wundern wenn der AN irgendwann krankheitsbedingt ausfällt. Stress ist eine schleichende Krankheit. Gott sei Dank habe ich einen Chef der mich sogar zurückpfeift wenn er merkt ich häng mir zuviel Arbeit auf.