Wie guten Nachhilfelehrer finden - und wie teuer darf der sein?

[gender]

Hi,

für die Tochter einer Bekannten möchte ich mithelfen, einen Nachhilfelehrer/in zu finden.
Die Tochter hat seit nem halben Jahr Latein (6.te Klasse).
Das Problem ist, daß sie aus gesundheitlichen Gründen nicht immer zum Unterricht/Schule gehen konnte. Sie hat sich zwar durchgehangelt, aber richtig gut kommt sie nicht mit.
Da ich selbst gerade Latein nur als zweite Sprache hatte und da irgendwie durchgekommen bin, reicht das wohl nicht aus, um zuverlässig mitzugucken.

Wenn man nun einen Lehrer sucht:
Wie findet man einen guten? Also nen richtigen Lehrer (keine Schülerhilfe-Kurse und keine Taschengeld-Oberstufenschüler!!) (reicht selber inserieren?)

Und was muß man so rechnen? Mehr als 25€?
pro 45 min oder 60?
Mhh, aus meiner Erfahrung weiß ich: 45 Minuten sind für Fragen zu Latein/Übersetzungsaufgaben schon arg kurz. 50€ für 90 Minuten geht aber auch echt gut ins Geld, für jemanden, der nicht doof ist. (die Kleine ist schon lernwillig, aber es fehlt halt an richtiger Anleitung und Korrektur)
Nur stur Vokabeln und Grammatik büffeln alleine reicht nicht. Das hab ich selbst erfahren müssen.

Und ab (€) wann wird es unseriös?

 

[Bruder Mad]

Abgesehen davon, dass Latein fast nur aus auswendig lernen besteht; frag doch einfach den Lehrer, der die Tochter deiner Bekannten unterrichtet.
Preise dürften regional und auch je nach Qualifikation unterschiedlich sein.

 

[Seedy]

Du musst daran denken, dass du den Bruttopreis bezahlst genau wie beim Handwerker.

Ein echten Lehrer, also jemand mit pädagogischer Ausbildung, der das beruflich macht, wirst du nicht unter 25/h Euro bekommen.
Unseriös wird es, wenn der Stundensatz in keinem Verhältnis mehr zum Bruttolohn eines vergleichbaren Berufes steht.

Lehrer verdienen (im unteren Bereich) 3000 Brutto
3000/160 = ~20

Jetzt noch ein wenig nach oben korrigieren (Anfahrt, Material, etc) und du kannst mit 20++ als Daumenwert rechnen.
Das kann allerdings auch nach Bundesland und Fachgebiet schnell viel weiter nach oben gehen.


Wo man die her bekommt:
Google!
Kommt drauf an in welcher Stadt du wohnst.
In jeder größeren Stadt gibt es Firmen für sowas, die echte Lehrer beschäftigen und ein Haufen selbstständiger.
Da musst halt das lokale Angebot durchforsten und die Schülerhilfe vom Weizen trennen.


6. Klasse ist allerdings nicht grade Rocketscience, was spricht gegen einen Abiturienten/Studenten?
Grade mit Latein wirst du unter Geschichte und Theologie eine menge qualitativ guter Angebote finden.

 

[dexter]

Lehrer verdienen (im unteren Bereich) 3000 Brutto
3000/40 = 60.

Öhm, wie kommst Du auf die 40?

In jeder größeren Stadt gibt es Firmen für sowas, die echte Lehrer beschäftigen und ein Haufen selbstständiger.

Das läuft von der Bezahlung her etwa wie bei Zeitarbeit. Die Firma bekommt 60,- und der der arbeitet ein paar Peanuts.

 

[Abul]

@dexter: Vor allem, wie kommt er bei der Rechnung auf ein Ergebnis von 60?

 

[Metal_Warrior]

Also für Mathe-Nachhilfe ist Seedy schon mal der Falsche

@Topic
Ich glaube auch, dass du mit Studenten/Abiturienten oder einfach nur den Schülern aus den höheren Klassen (11-12) recht gut weiterkommst, zumindest wenn die gute bis sehr gute Noten haben. Da dürften dann auch eher so um die 15-25 Euro fällig werden.

 

[Seedy]

Ich hab mich verrechnet, habs gefixt.
die 40 kommen von der theoretischen Arbeitswoche. Edit: es hätten 160 sein müsse, mein Fehler

Es geht darum her zu leiten, dass der Stundensatz einer ausgebildeten Fachkraft (wie vom TS gefordert) ziemlich schnell ziemlich teuer wird.
Man also mit Aussagen wie:

50€ für 90 Minuten geht aber auch echt gut ins Geld

Schon sehen muss, dass 1,5h Stunden durchaus legitimiert 50 Euro kosten können.


Wieder zurück zum TS:
Sowas wird in der Gruppe übrigens günstiger.
Wenn du eventuell noch 1-2 andere Kinder findest, könnte sich der Preis auch halbieren.

 

[dexter]

Ich hab mich verrechnet, habs gefixt.
die 40 kommen von der theoretischen Arbeitswoche.

Das macht die Rechnung nicht wirklich besser, zum einen verdient ein Lehrer in der Woche(!) keine 3000,- zum anderen ist die "offizielle" Woche etwa 27 Stunden (theoretisch kommen da noch die zuhause-stunden hinzu, dass man gern auch mal je nach Erfahrung/Arbeitsjahre auf bis zu 60 Stunden kommt).

Also mal etwas realistischer:
3000/~4 Wochen/~27= 28,-

Wenn man jetzt die Zuhausestunden noch einrechnen würde und/oder statt 4 Wochen echte Arbeitstage berechnet kommt man irgendwo ganz grob übern Daumen bei etwa 15,- raus.
Man korrigiere mich, wenn ich was übersehen habe.

 

[Seedy]

@dexter:
Ich versuch das mit dem Mathe später noch mal.
Irgendwie hab ich grade ne zahlentechnische Blockade im Hirn

Danke für den Hinweis.

Edit hab die Rechnungen unten korrigiert.

 

[Ruper]

Normalerweise häufen sich auf Ebay-Kleinanzeigen die Nachhilfe-Angebote. Ansonsten dort eine Annonce aufgeben.

Was auch hilft, eine Anzeige im Supermarkt aufgeben (Pinnwand) oder am schwarzen Brett der nächsten Uni vorbeischauen.

Preislich ist das sicherlich unterschiedlich. Bei Latein sicher ab 20€ die Stunde. Einige Studenten sich schon ab 10-15€

Als Nachhilfelehrer erlebe ich aber, dass viele Eltern knausrig sind. 17€/h ist vielen Menschen zu viel. Verlangen aber gleichzeitig, dass man 30 Minuten um die Gegend fährt, um Hausbesuche zu machen. Aber alles abhängig vom Fach. Bei Mathe oder Physik zahlen die Leute dann wieder gerne 50€ für 90 Minuten.

 

[one]

Abgesehen davon, dass Latein fast nur aus auswendig lernen besteht

This. Und nicht nur fast. Latein ist eine tote Sprache, da hat sich seit Ewigkeiten nichts dran geändert. Für Latein braucht es eigentlich keinen Lehrer, das ist reine Büffelei und braucht (rein theoretisch) kein Mensch.

Frisch Deine eigenen Kenntnisse auf und lerne mit ihr zusammen, Du wirst sehen, dass das ganz einfach sein kann. Ich würde ja niemals "bubble" empfehlen, aber hierfür ist es geradezu prädestiniert.

Sicut meam sententiam.

 

[Seedy]

Dem muss ich widersprechen.
Latein ist zwar eine tote Sprache, dennoch eine Sprache.
Sprachen, grade mit ihren kleinen finessen, ausnahmen und sonderfällen lernt am besten von jemanden der es kann.
Außerdem ist Latein leider nicht EINE Sprache, sondern setzt sich aus dem Latein verschiedenen Orte und Epochen zusammen, welche durchaus voneinander abweichen.
Das macht zum Teil einen Unterschied wie zwischen hoch- und niederdeutsch.

"Es ist nur Auswendiglernen" ist dort genau so falsch, wie es bei Spanisch, Englisch und Russisch falsch ist.