• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Tarnkappe] Münchner Amoklauf: Sieben Jahre Haft für Waffenhändler

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Das Landgericht München I hat Philipp K., den Verkäufer der Tatwaffe, die bei dem Münchner Amoklauf zum Einsatz kam, am Freitag (19.01.2018) zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der 18-Jährige Amokläufer David S. erschoss am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen damit und verletzte fünf weitere, ehe er sich selbst tötete.



Waffenhändler Philipp K. hat seine illegalen Waffengeschäfte im Darknet abgewickelt. Dort agierte er unter dem Decknamen „Rico“. In Forumsbeiträgen führte Philipp K. aus, wie er Waffen illegal in der Schweiz, Tschechien und der Slowakei erworben habe. Statt Waffen anonym per Post zu verschicken, setzte „Rico“ auf persönliche Übergaben, sogenannten „Real Life Treffs“. So hatte auch der 18-jährige Schütze David S. die Pistole vom Typ Glock 17 und Hunderte Schuss Munition bei Händler Philipp K. in Marburg (Hessen) abgeholt. Der Waffenhändler war am 16. August 2016 im hessischen Marburg festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Seine Tat hat er gestanden und sich bei den Angehörigen der Opfer entschuldigt.



Das Gericht sprach nach mehr als 20 Verhandlungstagen den 33-Jährigen Philipp K. wegen fahrlässiger Tötung in neun Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in fünf Fällen und Verstößen gegen das Waffengesetz für schuldig. Während die Staatsanwaltschaft sieben Jahre und zwei Monate Haft forderte mit der Begründung, dass erst der Waffendeal die Tat am OEZ ermöglicht hat, plädierte die Verteidigung auf dreieinhalb Jahre Haft wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. Sie argumentierte, eine fahrlässige Tötung, wie von der Staatsanwaltschaft angeklagt, sei nicht gegeben, denn Philipp K. habe nicht absehen können, was mit der Waffe geschehen sollte. Angesichts der langen Untersuchungshaft des im Sommer 2016 festgenommenen K. forderte die Verteidigung außerdem, den Haftbefehl gegen den Angeklagten außer Vollzug zu setzen und ihn freizulassen.

Die Nebenkläger, ca. 25 Angehörige der Opfer sowie deren Anwälte, hatten eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord gefordert. Die Familien warfen Philipp K. vor, er habe gewusst, was David S. mit der Pistole vorhatte, da beide eine rechtsradikale Gesinnung geteilt hätten. Doch obwohl die Opfer fast alle junge Menschen mit Migrationshintergrund waren, gingen die polizeilichen Ermittler nicht von politischen Motiven aus. Sie nehmen an, dass David S. aus persönlicher Kränkung handelte, denn seine Opfer glichen jenen Altersgenossen von David S., die ihn jahrelang gemobbt hatten. Einige Gutachter kamen jedoch mittlerweile zu der Einschätzung, es habe sich doch um eine rechtsextreme Tat gehandelt. Der Angeklagte Philipp K. betonte im Prozess, er hätte die Waffe nie verkauft, wenn er etwas von den Plänen des Amokläufers geahnt hätte.

Verteidiger David Mühlberger kritisierte in seinem Plädoyer die Nebenklageanwälte scharf, die eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Mord verlangt hatten. „Alle Hinterbliebenen haben den Eindruck, er hat die Menschen erschossen“, gibt Mühlberger zu bedenken. Das aber habe David S. getan, der nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden könnte. „David S. ist nicht Philipp K. und Philipp K. ist nicht David S.“, sagte Mühlberger. „Und Philipp K. ist auch nicht der Stellvertreter.“ Den Angehörigen sei nicht geholfen, wenn sie den Eindruck bekämen, dass Morde nicht aufgeklärt würden.

Am Montag beklagte eine Mutter, deren Sohn von S. erschossen wurde: Die Angehörigen hätten ein „Recht auf Rechtsprechung, aber kein Anrecht auf Gerechtigkeit“. Der Vater eines anderen Opfers rechnete nach dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft bitter vor: „Das sind acht Monate pro Leben.“ Philipp K. sagte in seinem Schlusswort, er wolle den Angehörigen und Hinterbliebenen sein Beileid aussprechen: „Ich habe das nie gewollt. Es tut mir wahnsinnig leid, was passiert ist.“

Mit dem Urteil ging das Gericht mit der Ansicht der Staatsanwaltschaft konform und geht zudem in die Justizgeschichte ein: Erstmals wird damit ein illegaler Waffenhändler mit dem Verkauf einer Schusswaffe für eine Tat verantwortlich gemacht, an der er nicht selbst beteiligt war.

Bildquelle: kalhh, thx! (CC0 Public Domain)



https://tarnkappe.info/muenchner-amoklauf-sieben-jahre-haft-fuer-waffenhaendler/Quelle
Autor: Antonia
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theSplit

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Natürlich kann man die letztendliche Höhe des Urteils für gerechtfertigt halten und dies ist ja auch erst mal nicht der strittige Punkt. Es geht ja darum, wie das ganze begründet wird und wie es zu dieser Strafe gekommen ist. Würde das Urteil nur aufgrund des illegalen Handelns basieren, würde es diese Diskussion in der Form, denke ich, gar nicht geben. Aber dem ist ja nicht so. Er wurde für etwas verurteilt, bei dem er nicht mitgewirkt hat. Darauf basiert ja letztlich die gesamte Diskussion. Bisher scheint ja auch die Rechtssprechung bei solchen Fällen eher anders gelagert gewesen zu sein.

Okay, wenigstens sind wir uns für den illegalen Handel einig, aber Frage: hat der Händler nicht aktiv mitgewirkt, als er ihm die Waffe ausgehändigt hat? Gut, er wusste nicht von den Absichten, das scheint auch klar zu sein. Aber er kann nicht sagen, er wüsste nicht "wozu eine Waffe zu gebrauchen ist". Und das Risiko ist er bewusst oder unbewusst eingegangen, als er die Waffe übergeben hat. Und ich glaube auch das ist ja bereits klar?

Das hat allerdings auch nichts mit Mord zu tun, an diesem hat er nicht selbst mitgewirkt - aber deshalb wollte ich gestern mal "in dem Raum gesprochen wissen", ob es nicht, "Beihilfe" ist?
Darauf hat noch niemand geantwortet.

Kernpunkt ist doch jetzt: Das Urteil besagt: "Die Tötung hat nur so stattfinden können, weil der Waffenhändler ihm die Waffe besorgt hat". So kann man sicherlich argumentieren. Nur stellen sich dann eben darauf aufbauend weitere Fragen. Ist der Verkäufer im Sportfachhandel jetzt auch fällig, weil er einem (bekannten) Nazi einen Baseballschläger verkauft hat, mit dem dieser später jemanden den Schädel zertrümmert hat?". Der ganze Thread ist ja gefüllt mir derlei Beispielen.

Die ganzen Themen, wenn es um Waffen geht, sind voll von Alltagsgegenständen die Zweckentfremdet werden könnten.... und diese Beispiele werden immer kreativer - um ja nicht zugeben zu müssen, das man mit Schusswaffen nicht Baseball spielen kann. Oder mit einem Bogen in der Regel nur Sportschützen hantieren.

Vielleicht, damit der Bogen verboten wird, müsste wirklich mal jemand versuchen damit was zu machen...., ansonsten gilt es aktuell "noch" als "Sportgerät".
Und eine Waffe ist kein Baseballschläger. Es ist ein Unterschied ob jemand einen Trigger drückt, und jemand stirbt, oder ob ich "stumpfe Gewalt" anwende mit einem Holzprügel - vor allem weil mich mit einem Holzprügel 20 andere aufhalten können, aber mit einer Waffe?

Bisher wurden diese Beispiele ja immer damit abgetan, dass es sich bei der Schusswaffe ja um ein Gerät handelt, was explizit zum töten gemacht worden ist.
Bei so einer Argumentation kommt man, zumindest ich, jedoch unweigerlich zu der Frage: "Spielt es wirklich eine Rolle, mit was für einem Gerät oder Hilfsmittel jemand getötet worden ist?"

Rein psychologisch betrachtet, gibt es wohl weniger Hemmungen jemanden "auf Knopfdruck" zu erschießen anstelle mit 50 Messerstichen zu töten oder jemand mit etwas stumpfen zu Brei zu hauen. Das beste Beispiel sind Drohnenkriege, finde ich. Da sitzt niemand mehr und kann die Situation einschätzen, da gibt es dann Videoaufnahmen und irgendwo, ein paar Kilometer weiter, drückt jemand den Trigger. Was meinst du, ist psychologisch härter? Wo ist die Hemmschwelle allgemein größer? Und wie nah oder fern ist die Person zum "Opfer" - kann ich das Gesicht von jemanden sehen? Oder ist das alles "anonym"? Muss ich ich Gewalt anwenden, oder passiert das "automatisch"?

Das Resultat ist doch immer gleich. Ob etwas explizit dafür gemacht worden ist oder ob jemand ein Alltagsgegenstand benutzt, ist doch in letzter Konsequenz vollkommen egal.

Kannst du dich effektiv gegen einen Schusswaffe verteidigen ohne selbst eine Waffe zu zücken? Oder eher vielleicht gegen einen Baseballschläger? Und wenn nicht du, dann vielleicht drei andere?

Ok, soweit klar, nur gilt das jedoch für eine Unmenge an Gegenständen, mit denen wir tagtäglich umgehen. KFZ, Handkreissäge, Feuerzeug, Schere,..

Und genau hier fängt es an, zu hinken, es benutzen gefühlte "99% der Bundesbürger", jeden Tag aufs neue, relativ erfolgreich PKWs , um "von A nach B zu kommen".
Wollen wir jetzt alle PKWs verbieten? Damit die Abuser, die 1%, damit keinen Mist machen? Und ich spreche nicht von Unfällen. Hier siegt eindeutig die Masse über die Minderheit. Aber mit Waffen? Welchen normalen nutzen haben die und sind die für unsere aller "tägliches Leben" wichtig und nötig? Müssen wir uns jeden Tag aufs neue "verteidigen"?

Mir kommt dieses Urteil und die Strafe an sich erst mal seltsam vor, wie ich in meinem ersten Beitrag hier in der Diskussion ja geschrieben habe. Hier wird eine Person, die selbst niemanden geötet hat, zu einer (hohen) Strafe verurteilt, während andere Täter quasi ohne Strafe nach Hause gehen dürfen, obgleich sie selbst wirklich ein Leben vernichtet haben. [...]
Da passt m.E. die Relation nicht.. absolut nicht.

Vielleicht sollte man wirklich die Urteilsbegründung abwarten, das haben andere auch schon vorgeschlagen. Ohne diese kann man sowieso nicht in die Köpfe der Richter blicken oder etwas verteufeln, was nicht bekannt ist.
 

Carsten

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Es ist etwas paradox, bei einem illegalen Geschäft von einer Sorgfaltspflicht zu sprechen. Die kann es schlicht und ergreifend nicht geben - darum sind derartige Geschäfte ja auch illegal. Nun wurde er genau dafür aber bereits bestraft.


Das hat allerdings auch nichts mit Mord zu tun, an diesem hat er nicht selbst mitgewirkt - aber deshalb wollte ich gestern mal "in dem Raum gesprochen wissen", ob es nicht, "Beihilfe" ist?
Darauf hat noch niemand geantwortet.
Das hatten die Nebenkläger ja (erfolglos) gefordert.

um ja nicht zugeben zu müssen, das man mit Waffen nicht Baseball spielen kann. Oder mit einem Bogen in der Regel nur Sportschützen hantieren.
Derlei Vergleiche erschließen sich mir nicht. Schusswaffen werden in Deutschland und den USA ebenfalls zum allergrößten Teil von Sportschützen genutzt.. gerade gestern war ich wieder auf der Schießbahn. Wieso sollte man mit einer Schusswaffe Baseball spielen (können)? Oder anders herum: mit einem Baseballschläger auf eine Zielscheibe werfen?!
Ich weiß, ich weiß. Du pochst darauf, dass eine Schusswaffe ja ursprünglich mal zum töten hergestellt worden ist. Gut, der Bogen auch. Bei dem wiederum ist dir der Grund dann allerdings plötzlich egal, denn der wird ja zum großen Teil nur von Sportschützen genutzt.

Vielleicht, damit der Bogen verboten wird, müsste wirklich mal jemand versuchen damit was zu machen.
Warum muss direkt immer alles verboten werden?

Rein psychologisch betrachtet, gibt es wohl weniger Hemmungen jemanden "auf Knopfdruck" zu erschießen anstelle mit 50 Messerstichen zu töten oder jemand mit etwas stumpfen zu Brei zu hauen.
Das ist wohl so.. nur wenn man es wirklich so betrachtet, dann müssten Tötungsdelikte (und andere Straftaten) mit Hieb-und Stichwaffen ja deutlich härter bestraft werden - denn trotz der angesprochenen großen Hürde werden tagtäglich Messer für Straftaten eingesetzt.

Kannst du dich effektiv gegen einen Schusswaffe verteidigen ohne selbst eine Waffe zu zücken? Oder eher vielleicht gegen einen Baseballschläger? Und wenn nicht du, dann vielleicht drei andere?
Pauschal lässt dich das nicht beantworten. Je nach Situation kann ich mich sehr wohl gegen eine Schusswaffe als auch gegen einen Baseballschläger durchsetzen.
Im übrigen ist ein Messer in der Regel ein Angriffsmittel, gegen das man quasi nie oder die geringsten Chancen hat.

Und genau hier fängt es an, zu hinken, es benutzen gefühlte "99% der Bundesbürger", jeden Tag aufs neue, relativ erfolgreich PKWs , um "von A nach B zu kommen".
Wollen wir jetzt alle PKWs verbieten? Damit die Abuser, die 1%, damit keinen Mist machen? Und ich spreche nicht von Unfällen. Hier siegt eindeutig die Masse über die Minderheit. Aber mit Waffen? Welchen normalen nutzen haben die und sind die für unsere aller "tägliches Leben" wichtig und nötig?
Nun, sowohl das eine als auch das andere bedürfen zum Nutzen und Führen eine Erlaubnis.

Von "verbieten" sprechen immer nur.. naja, Leute wie du.. wie man am Beispiel mit dem Bogen oben ja sieht.

Es gibt Millionen Schusswaffen in der BRD.. legale wie illegale. Nur ein extrem und äußerst geringer Teil wird bei Straftaten genutzt.. Die 1%-abuser.. und das gilt eben für alle Sachen. Messer, Schere, Feuerzeug, KFZ, Baseballschläger und auch Schusswaffen.

Ich kann mit Skifahren auch nichts anfangen.. oder Motorsport. Die Forderung es zu verbieten käme mir jedoch nie in den Sinn. Die Frage nach dem Sinn in Verbindung mit einem Verbot spricht also mal wieder Bände..
 

theSplit

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Es ist etwas paradox, bei einem illegalen Geschäft von einer Sorgfaltspflicht zu sprechen. Die kann es schlicht und ergreifend nicht geben - darum sind derartige Geschäfte ja auch illegal. Nun wurde er genau dafür aber bereits bestraft.

Für was wurde er bestraft, für den Handel und Vertrieb ODER auch für Beihilfe? Und letzteres ist doch ein weiterer Punkt.

Das Geschäft war Illegal. Das ist auch ein fetter Punkt, macht es aber nicht besser.

Hätte er im "Auftrag des Staates" bzw. mit Zulassung, gehandelt, hätte man im Sorgfaltspflicht vorgeworfen, oder denjenigen in der Prüfstellen, die erlaubt haben, das die Person eine Schusswaffe führen bzw. erwerben darf.

Es geht mir nicht darum alles zu verbieten, aber hast du schon einmal einen Amoklauf mit Bogen gesehen?
Ich "hier zu lande", habe davon noch nicht gehört.

Also ist es erst mal noch "Sportgerät". Und wenn du beim Bogen vom schlimmsten ausgehst, das damit getötet werden kann, warum dann nicht auch von einer Schusswaffe? Paradox.

Und bei einer Schusswaffe, war das nicht eine Glock? - von "Sport" zu sprechen, ist schön und lieb gemeint, aber etwas vermessen.

Und nein, wie gesagt, ich versuche nicht alles zu verbieten, ich Frage mich nur nach "Sinn und Zweck" des Ganzen. Warum sollte man Schusswaffen legalisieren, die über das Potential des Sports, evtl. deutlich, hinausgehen?

Und ich weiß immer noch nicht, warum sich "Sportschützen" kontinuierlich bedroht fühlen von Ihrer Umwelt und sich und alles und jeden verteidigen wollen! Auch Haus und Hof und so.... ;)
Vielleicht um Ihre Waffen zu schützen? Oder einfach, weil sie mal wieder schießen wollen? :o

Edit: Und ja, ihr wisst wie gefährlich Waffen sind? - Ihr hantiert damit ja regelmäßig, trotzdem denkt ihr, das ist doch super sich damit zu verteidigen.... über die "offensiven" Effekte denkt mal wieder niemand nach?
 
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KaPiTN

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Es ist etwas paradox, bei einem illegalen Geschäft von einer Sorgfaltspflicht zu sprechen. Die kann es schlicht und ergreifend nicht geben

Im Gegenteil, es wäre andersherum paradox, wenn man bei seinem Handeln von der Sorgfaltspflicht entbunden würde, nur weil dieses illegal ist.
 

theSplit

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@KaPiTN: Da gebe ich dir Recht, ich kann mich nicht von Schuld freissprechen, als "hätte ich nicht davon gewusst", nur weil ich nicht offiziell nach den Regeln agiere die der Staat dafür abverlangt, in so einem Fall. Man sollte sich seiner Verantwortung im klaren sein. Speziell wenn man Tötungswerkzeuge an die Menschheit bringt. Da gehört eine gewisse "Verantwortung" dazu, auch wenn es illegal ist.
 

Jan_de_Marten

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Warum verurteil man nicht auch noch gleich den Waffenhersteller zur Beihilfe am Mord ...... schließlich hat er die Waffe ja gebaut und im Umlauf gebracht????
Der MOB schreit ja nach Schuldigen oder hat der Richter etwa hier Bestechungsgelder angenommen?
 

theSplit

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Was ist das für eine Unterstellung?

Der Produzent trägt, sogar, eine gewisse Mitschuld - aber da kommt es auf den illegalen Händler an.... hat der die Waffe legal erworben vom Hersteller, oder geht das nur über schwarze Kanäle? Am Gesetz und an Kontrollen vorbei?

--- [2018-01-21 19:16 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Und ja, das Leben wäre ohne Waffen besser.
 

Jan_de_Marten

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Diese Morde wären auch mit WBK und legaler Waffe möglich. Die Strafmaß diesem Fall für illegale Waffenhandel sehe ich mit 7Jahren schon als oK an, aber nicht die Beihilfe am Mord. Für mich heißt Beihilfe am Tatort zu sein und aktiv eingreifen zu können.
 

theSplit

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Beihilfe? - Er hat die Tatwaffe beschafft - und das Argument "er wußte es nicht besser" - zählt halt nicht viel.

Wie ich hier schon sagte, warum hat sich jemand die Waffe nicht auf legalem Wege besorgt? Und stattdessen den Schwarzmarkt betätigt?
"Wird wohl Gründe haben"...

Und natürlich, eine legale Waffe kann auch töten, aber die Halter und Eigner werden speziell geprüft, sollte man zumindest von ausgehen. Und sie sind erfasst.
 

Jan_de_Marten

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Es ist nun mal nicht so schnell erledigt eine WBK zu erhalten. Wenn man mal schnell im Wald auf dosen ballern will ......... .
Die Prüfungen und speziell ......... naja wer´s glaubt. Das mit dem Erfassen ist schon eine gute Sache ist aber noch verbesserungswürdig.
 

theSplit

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Es war aber illegal. Und damit hat keine Prüfung, in welcher Form auch immer, "sachlich" stattgefunden. Oder ist davon auszugehen?
 

Jan_de_Marten

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Ja sage ich doch ....... meinetwegen sollen sie die Strafen für illegalen Waffenhandel noch deutlich steigern (gerade wenn damit etwas passiert/ist ja im Verkehrsrecht auch so), aber eine Beihilfe zum Mord ist es in meinen Augen nicht.
 

theSplit

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Ja sage ich doch ....... meinetwegen sollen sie die Strafen für illegalen Waffenhandel noch deutlich steigern (gerade wenn damit etwas passiert/ist ja im Verkehrsrecht auch so), aber eine Beihilfe zum Mord ist es in meinen Augen nicht.

Wir sprechen hier über ein "illegales" Geschäft, da waren nicht 5 Prüfstellen.... das mußt du dir vor Augen halten, da gab es keine Fragen, vermute ich. Du hast bezahlt, und die "Ware" bekommen.
 

Jan_de_Marten

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Das kannst du den Bossen von großen Firmen erzählen ........... bekommen die eine Anklage wegen Beihilfe?
 

theSplit

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Bei einem "illegalen" Geschäft - das ohne Fragen oder Zensur erfolgt.... sicherlich nicht.

Aber du hast schon Recht, Waffen sind scheiße.
 

KaPiTN

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Diese Morde wären auch mit WBK und legaler Waffe möglich. Die Strafmaß diesem Fall für illegale Waffenhandel sehe ich mit 7Jahren schon als oK an, aber nicht die Beihilfe am Mord. Für mich heißt Beihilfe am Tatort zu sein und aktiv eingreifen zu können.

Das Gericht hat doch Beihilfe verneint. Es geht um fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung.
Du brauchst Dich nicht über etwas zu ärgern, was gar nicht zur Diskussion steht.
 

Carsten

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Es geht mir nicht darum alles zu verbieten, aber hast du schon einmal einen Amoklauf mit Bogen gesehen? Ich "hier zu lande", habe davon noch nicht gehört.
Was genau hat denn ein etwaiger Amoklauf damit zu tun? Und _wenn_ es einen gab? Also doch verbieten? So klingt es zumindest..
Messer, Samurai-Schwerter.. gab es schon alles..


Also ist es erst mal noch "Sportgerät". Und wenn du beim Bogen vom schlimmsten ausgehst, das damit getötet werden kann, warum dann nicht auch von einer Schusswaffe? Paradox.
Deine Art zu diskutieren ist ziemlich anstrengend und nicht wirklich aufschlussreich.

Zudem scheinst du darüber hinaus etwas falsch verstanden zu haben. Ich gehe auf keinen Fall vom schlimmsten aus - bei keiner Sache.


Und bei einer Schusswaffe, war das nicht eine Glock? - von "Sport" zu sprechen, ist schön und lieb gemeint, aber etwas vermessen.
Ich habe ebenfalls eine Glock 19. Was genau ist daran vermessen?! Nur weil du das persönlich nicht verstehst? Dir kann das Kaliber oder die Waffe doch vollkommen egal sein, solange der Schütze verantwortungsvoll damit umgeht. Was maßt du dir an zu bestimmen, wie ich oder jemand anderes seinen Sport ausüben darf?
Das mag dein persönliches Problem sein.. wie gesagt, ich kann mit Motorsport auch nichts anfangen. Anstatt großer und gefährlicher Formel 1 Autos würden doch auch kleine Go-Karts reichen..


Und nein, wie gesagt, ich versuche nicht alles zu verbieten, ich Frage mich nur nach "Sinn und Zweck" des Ganzen. Warum sollte man Schusswaffen legalisieren, die über das Potential des Sports, evtl. deutlich, hinausgehen?
Ganz offensichtlich möchtest du sehr wohl alles verbieten, dessen Sinn sich dir nicht erschließt oder du es einfach nicht willst.


Und ich weiß immer noch nicht, warum sich "Sportschützen" kontinuierlich bedroht fühlen von Ihrer Umwelt und sich und alles und jeden verteidigen wollen! Auch Haus und Hof und so.... ;)
Immerhin reden wir hier gerade in einem Thread über einen Amoklauf. Also die Polizei rufen hat zumindest nichts gebracht.
Ich kann in diesem Punkt nur für mich persönlich sprechen: Natürlich fühle ich mich nicht kontinuierlich bedroht. Im Falle des Falles möchte ich jedoch auf keinen Fall unbedingt nur auf andere angewiesen sein. Fakt ist, dass bei einer akuten Bedrohung eines nicht hilft: Der Notruf. Selbst wenn man es ans Telefon schaffen sollte (und dass schafft man eben nicht in einer akuten Bedrohungssituation), und es auch noch hinbekommt, seinen Standort zu nennen, dauert es noch eine Weile, bis die Cops dann mal eintreffen. Wie lange hat das, um bei dem Thread hier zu bleiben, in München gedauert, bis der Täter gestellt worden ist? Oh.. er wurde gar nicht gestellt. Die Polizei ist umhergeirrt, während Zeugen von dem Täter Videos gemacht und ihn dabei auch noch beleidigt haben.
Ich vertraue der Polizei diesbezüglich nicht sonderlich, was auf privaten als auch auf dienstlichen Erfahrungen basiert. Ich möchte mir im Akutfall selbst helfen und mich, meine Frau oder andere Menschen schützen und verteidigen (können).
Und wieso sollte man sein Haus, Hof und sein Leben nicht verteidigen?! Oder im Sinne der Nothilfe, das Leben von anderen?


Edit: Und ja, ihr wisst wie gefährlich Waffen sind?
Fakt ist, dass eine Schusswaffe grundsätzlich erst mal nicht gefährlich ist.
Sie ist ein Stück Metall oder im Fall der Glock, ein Haufen Kunststoff mit ein bisschen Metall. Diese Sachen haben kein Eigenleben und keinen eigenen Willen. In der Regel kann man sich nicht mal dran schneiden, so dass eine Glasscheibe oder ein Messer von Haus aus gefährlicher ist.

Mir erschließt sich auch überhaupt nicht, wieso nun öfters der "ursprüngliche Sinn" einer Schusswaffe zur Sprache kam. Welche Bewandnis hat es denn in der heutigen Zeit noch, dass vor einigen hundert Jahren die Schusswaffe "zum töten" entwickelt worden ist?
Heutzutage werden Schusswaffen in den meisten Ländern dieser Welt, egal ob westlich geprägt oder nicht, im zivilen für sportliche Zwecke oder zur Jagd eingesetzt.
Das Töten als Hauptzweck findet sich hingegen _nur_ noch beim Militär und eingeschränkt im Polizeidienst.
Was oder wie hilft in dieser Diskussion also, ständig auf diesem ursprünglichen Verwendungszweck von vor sehr langer Zeit herum zu reiten?! Natürlich gar nichts - es klingt in so einer Diskussion nur dramatisch.

Eine möglichen Gefährdung entsteht ja erst mit dem Wirken einer Person. Da steht eine Schusswaffe jedoch anderen Sachen in nichts nach. Nehmen wir das gerne (und auch hier schon) gebrachte Beispiel mit den USA und das sich dort schon Kinder andere Kinder erschossen haben.
Daran ist ja grundsätzlich nicht die Waffe schuld. Auch nicht die Kinder. Es sind doch die verantwortungslosen Eltern, welche ihre Waffen offen herum liegen lassen. Also die 1%-abuser!
Natürlich ist das scheiße und hat entsprechende Folgen. Dies sind jedoch genau die gleichen Eltern, welche auch Putzmittel offen stehen lassen, Feuerzeug und Medikamente in Reichweite von Kindern haben und selbstverständlich auch den Topf mit dem kochenden Wasser nicht beaufsichtigen.
Und es macht verdammt noch mal keinen Unterschied, ob ein dreijähriger seine Schwester mit einer Waffe, die unbeaufsichtigt herum lag, erschießt, oder ob er den scheiß Topf mit 4 Litern kochendem Wasser vom Herd zieht und über seine Schwester gießt. Das sage ich dir, dass macht keinen verdammten Unterschied.
Obwohl, doch, einen Unterschied gibt es: Letzteres interessiert offensichtlich keine Sau. Da kräht kein Hahn nach.
Diese Sachen passieren tagtäglich hundert mal! Im Vergleich zu Schusswaffen also deutlich mehr als 1%-abuser. Interessiert trotzdem niemanden - naja, ist ja auch klar: Diese Sachen wurden natürlich ursprünglich nicht fürs Töten erfunden. Dann ist ja alles gut, dann darf man das ja machen.

Bei meinem letzten Kindernotfall hat ein 2 jähriges Mädchen das Methadon vom Onkel gefunden und eingenommen. Glückwunsch.


Im Gegenteil, es wäre andersherum paradox, wenn man bei seinem Handeln von der Sorgfaltspflicht entbunden würde, nur weil dieses illegal ist.
Das müsstest du noch mal näher erläutern. Man macht ein illegales Geschäft und hat dabei noch eine Sorgfaltspflicht? Woraus ergibt sich diese? Steht das in einem Gesetz? "Hehlerei ist verboten! Aber wenn ihr schon geklaute Autos verkauft, dann achtet gefälligst darauf, dass die TÜV Plakette ordnungsgemäß noch gültig ist!".
 
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KaPiTN

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@Carsten:

Eine Sorgfaltspflicht besteht immer und für jeden. Du mußt sicherstellen, daß durch Deine Handeln auch ohne Vorsatz bei vorhersehbarer und vermeidbarer Gefahr niemand anderes zu Schaden kommt.
Und ja, wenn jemand zu Tode kommt oder Verletzt wird, weil Du ihm ein PKW erkauft hast, welches nicht verkehrssicher ist, dann handelt es sich um strafbare Fahrlässigkeit.
Ob das Dein Auto war oder ein geklautes, spielt dabei keine Rolle.
 

Pleitgengeier

offizielles GEZ-Haustier

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Ich kann verstehen, daß diese erweiterte Sichtweise auf Personen, die eine Tat nicht (mit-)begangen haben, aber ermöglicht haben, zunächst etwas befremdlich ist.

Aber tatsächlich hat sich da ein Wandel in der deutschen Rechtsprechung vollzogen. Es geht dabei nicht nur um Waffen, wie jetzt bei dem Amoklauf in München oder bei dem Vater des Täters in Winnenden. Auch bei den neusten Prozessen im Zusammenhang mit den Morden in Auschwitz zeigt sich, daß strafrechtlich nicht mehr eine direkte Beteiligung am Tötungsprozeß als nötig für eine Tatbeteiligung angesehen wird, sondern eine Beteiligung am Gesamtvorgang, der die Tat ermöglicht hat, bereits ausreicht.
Heute werden nicht eh nur die direkten Folgen des menschlichen Handelns bewertet, sondern auch die erweiterten.
Edit: Angenommen der Amri hätte den LKW nicht gestohlen sondern legal gekauft/gemietet. Würde der Verkäufer dann auch angeklagt?

Außerdem:
Ich habe es ja auf Seite 1 schon angesprochen: Warum wird nicht gegen die Mobbing-Täter, deren Eltern sowie die Lehrer vorgegangen?
Die haben mindestens so viel Beihilfe geleistet wie der Waffenhändler
 
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TBow

The REAL Cheshire Cat

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Edit: Angenommen der Amri hätte den LKW nicht gestohlen sondern legal gekauft/gemietet. Würde der Verkäufer dann auch angeklagt?
Da bei einer Vermietung wohl kaum eine Sorgfaltspflichtverletzung angenommen werden kann, die in Richtung Mord geht, wäre das schwierig.
Möglich wäre zB "Der war hackedicht, lallte nur noch, hatte keinen Führerschein, sie lassen ihn mit dem Lkw vom Parkplatz fahren und der nietet gleich beim Abbiegen einen Passanten um". Da wäre dem Verleiher ne Anklage sicher.

Außerdem:
Ich habe es ja auf Seite 1 schon angesprochen: Warum wird nicht gegen die Mobbing-Täter, deren Eltern sowie die Lehrer vorgegangen?
Die haben mindestens so viel Beihilfe geleistet wie der Waffenhändler
Mobber leisten Beihilfe zu Straftaten der gemobbten?
Da müsste man wohl unglaublich tief in die Trickkiste der Paragraphen greifen, um hier etwas zu konstruieren.
Wie aber schon von KaPiTN erkärt, wurde der Waffenhändler nicht wegen Beihilfe verurteilt, denn da wäre eine wesentlich längere Haftstrafe dabei herraus gekommen.
 
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