Bin seit Mittwoch wieder zurück aus der Ukraine. Lemberg hat mir/uns eher weniger gefallen, zwar eine sehr hübsche Innenstadt, aber der Rest sah doch sehr zerfallen aus. Zudem gibt es außerhalb der Innenstadt wenig zu besichtigen, sodass uns schnell langweilig wurde. Was mir aufgefallen ist, obwohl ja Lemberg ziemlich im Westen liegt, konnten die jungen Leute, selbst im Restaurant, wenig bis kein Englisch. Essen war natürlich immer ziemlich preiswert. Für ein Hauptgericht und einen Salat als Vorspeise hat man eigentlich selten mehr als 10€ ausgegeben. Die Ukrainische Bahn war durchaus ein Erlebnis. Ich hatte wirklich etwas Angst, als ich einstieg, aber es ging alles. Komischerweise werden einem beim Einstieg die Tickets abgenommen und erst 30 Minuten vor Ankunft wieder ausgehändigt. Die Schaffnerin konnte natürlich nur Russisch und dann gab es manchmal paar Situationen, wo wir nur rätseln konnten, was sie meinte. Von Lemberg nach Kiev fuhren wir knapp 6h mit der Bahn. Es gibt auch einen IC-Zug, der schon eher wie unsere ICE-Züge aussieht, aber der fährt, merkwürdigerweise, nur um 6 Uhr morgens oder um 18 Uhr abends, sodass wir den "osteuropäischen" IC-Zug genommen hatten. Fahrt war problemlos, alles pünktlich. Die Hälfte der Fahrt habe ich eh gepennt: Ich kann glücklicherweise fast überall schlafen, sei es noch so eng. Habe jetzt keine guten Bilder von der Bahn oder vom Zug selbst. Unser Zug sah in etwa so aus:
https://www.flickr.com/photos/timon91/20239873651
In Kiev hatten wir ein großes Apartment für gerade mal 25€ p.P/Nacht. Wir mögen Kiev irgendwie sehr, nette Stadt mit guter Atmosphäre. Nur am Maydan wurden wir immer von Studenten in Pandabär-Kostum verfolgt. Mit einem hatte ich mich dann gestritten, weil er nicht aufhörte, mich zu verfolgen. Wir sind einmal in ein georgisches Restaurant gegangen, sehr fein, aber wir waren ziemlich enttäuscht. Portion waren ziemlich klein und das Gericht war doch anders als auf der Karte beschrieben. Ich würde gerne nochmal georgisches Essen versuchen. Sprachliche Barrieren gab es leider immer wieder. In einer Buchhandlungen hatte ich mit KK gezahlt und nach 30 Minuten wurde ich auf der Straße vom Manager des Geschäftes aufgesucht, der wild auf Russisch gestikulierte, dass ich wieder in den Laden kommen soll. Leider sprachen die Verkäuferinnen, junge Studentinnen, auch kein Englisch. Man hat mir irgendwie zu erklären gegeben, dass meine KK-Zahlung abgelehnt wurde und ich nun mit Bargeld zahlen sollte. Wir hatten zum Glück jemanden getroffen, der übersetzen konnte. Ich wollte natürlich nicht doppelt bezahlen und habe dann erstmal bei meiner Bank angerufen, um wirklich zu fragen, ob die Zahlung abgelehnt wurde. Es stellte sich heraus, dass deren Bank, also von der Buchhandlung, meine Zahlung abgelehnt hatte. Es war also kein Problem mit meiner KK selbst. Ich zahlte natürlich dann in bar, aber war aufgrund des Ereignisses ziemlich sauer und aufgewühlt, sodass ich etwas Zeit brauchte, mich zu beruhigen.
Leider gab es dann in Kiev am Montag und Dienstag sehr schlechtes und kaltes Wetter, sodass wir nicht mehr viel unternehmen konnte, am Mittwoch flogen wir nach 9 Tagen Ukraine wieder zurück nach Deutschland.
Ich persönlich brauche dann immer einige Tage, um in Deutschland wieder anzukommen. Zuhause zu sein, ist dann immer ein merkwürdiges Gefühl.
Glaube, wie ich letztes Mal schon berichtete, Bier ging so. Manches konnte man trinken, vieles hat aber sehr wässrig geschmeckt. Am besten fand ich Baltika, was aber russisch ist.
Wir haben schon eine Idee für unser nächstes Reiseziel: Kasachstan. Von Budapest kommt man mit Wizzair ziemlich günstig hin (~150€). Allerdings steht bei uns beide im Frühling viel an, sodass wir erstmal schauen müssen, ob wir Zeit dazu finden. Zudem habe ich noch eine Busfahrt nach Prag gewonnen, die nur noch einige Monate gültig ist, und ich wollte vielleicht gerne nach Minsk (Weißrussland). Wenn es so weiter geht, habe ich wohl bald ganz Osteuropa bereist.