FrostAgent
Aktiver NGBler
- Registriert
- 14 Juli 2013
- Beiträge
- 2.922
Moin,
ich würde gerne einmal erfahren, wie es um die Diskussionskultur in der realen Welt außerhalb der sterbenden Foren bestellt ist. Wie verlaufen die Gespräche und Debatten im privaten Umfeld, könnt ihr daraus einen echten Mehrwert ziehen? "Befriedigen" euch diese Gespräche, könnt ihr bestenfalls etwas lernen und anderen etwas lehren, werdet ihr zum Nachdenken angeregt?
Ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass dies immer weiter nachlässt, ich bin jetzt ziemlich genau Mitte zwanzig und bewege mich in meinem Umfeld größtenteils mit Leuten +/- fünf Jahre, habe aber das Gefühl, dass der Mehrwert und der Gewinn bei ernsthaften Gesprächen immer geringer bis komplett ausfällt, sofern solche Gespräche überhaupt erst noch entstehen.
Dieses Gefühl wird vielleicht auch dadurch bestärkt, dass ich schon relativ früh und viel in Foren unterwegs und aktiv war, um mich auszutauschen und andere Sichtweisen zu hören und diese versucht habe zu verstehen. Diese Aktivität hat bei mir aus diversen Gründen zuletzt leider sehr nachgelassen.
Ein weiterer Grund ist vielleicht auch der, dass ich nicht mehr die Größe und Vielfalt an Menschen in meinem persönlichen Umfeld habe wie in der Schulzeit. Man bewegt sich irgendwann vielleicht in seiner eigenen Blase, aufgrund des Berufs und den dazugehörigen Interessen.
Mir persönlich fehlt es, dass ich mich in Diskussionen bemühen muss, dass ich nachdenken muss und dass mich mein Gegenüber ein klein wenig fordert. Ich unterhalte mich dann teilweise mit Menschen, die vorgeben eine Meinung zu vertreten, aber sobald man einen anderen Standpunkt vertritt und den seines Gegenübers hinterfragt und durchleuchten möchte, man auf eine Blockade stößt. Die Diskussion wird beendet und meinem Empfinden nach nicht zu selten, weil einfach keine Gegenargumente vorhanden sind. Es werden Meinungen vertreten, die nicht begründet werden können, scheinbar einfach um überhaupt irgendeine Meinung zu vertreten. Die vermeintlichen Gegenargumente und leichteste Kritik werfen den Menschen dann direkt aus der Bahn. Es wird alles andere als Offenheit für andere Ideen oder Meinungen suggeriert und das ist etwas, was mich wirklich in den Wahnsinn treibt, vor allem weil ferner dann oft ein Gefühl der Erhaben- und Überlegenheit dieser Menschen vermittelt wird, was völlig unangebracht ist und die ganze Situation nur noch schlimmer macht. Die Sachlichkeit bleibt auf der Strecke.
Eine Reaktion die durch Emotionen getrieben ist kann jeder einmal hervorrufen, passiert mir natürlich auch und fehlerfrei ist niemand, aber ich finde man sollte sich bemühen sich selbst und seine Denkweisen zu hinterfragen und nicht jede Kritik als persönlichen Affront zu werten. Das klappt bei mir bestimmt auch nicht immer, aber ich versuche mein Bestes zu geben.
Ich würde gerne wissen woran das liegen könnte und ob das bei euch vielleicht ähnlich ist. Umgebe ich mich einfach mit den falschen Menschen? Sind meine Erwartungen nicht gerechtfertigt? Bin ich einfach selbst das Problem?
Eine Lösung meines "Problems" wäre es vermutlich einfach, solchen Gespräche in Zukunft aus dem Weg zu gehen und sie im Zweifel zu ignorieren, aber das ist mir bisher sehr schwer gefallen und ich weiß auch nicht ob ich das will, obgleich ich dann das Gefühl habe, dass Leute ihr Potenzial verschenken, wenn ich nicht versuche Denkimpulse zu geben, Impulse über die ich mich selbst auch freue bzw. freuen würde.
Verschiedene Menschen haben verschiedene Meinungen das ist sehr gut und wichtig, aber ebenso wichtig sind der Wille des eigenen Hinterfragens, die Selbstreflektion und die Fähigkeit sachliche Kritik auszuüben und anzunehmen.
ich würde gerne einmal erfahren, wie es um die Diskussionskultur in der realen Welt außerhalb der sterbenden Foren bestellt ist. Wie verlaufen die Gespräche und Debatten im privaten Umfeld, könnt ihr daraus einen echten Mehrwert ziehen? "Befriedigen" euch diese Gespräche, könnt ihr bestenfalls etwas lernen und anderen etwas lehren, werdet ihr zum Nachdenken angeregt?
Ich für meinen Teil habe den Eindruck, dass dies immer weiter nachlässt, ich bin jetzt ziemlich genau Mitte zwanzig und bewege mich in meinem Umfeld größtenteils mit Leuten +/- fünf Jahre, habe aber das Gefühl, dass der Mehrwert und der Gewinn bei ernsthaften Gesprächen immer geringer bis komplett ausfällt, sofern solche Gespräche überhaupt erst noch entstehen.
Dieses Gefühl wird vielleicht auch dadurch bestärkt, dass ich schon relativ früh und viel in Foren unterwegs und aktiv war, um mich auszutauschen und andere Sichtweisen zu hören und diese versucht habe zu verstehen. Diese Aktivität hat bei mir aus diversen Gründen zuletzt leider sehr nachgelassen.
Ein weiterer Grund ist vielleicht auch der, dass ich nicht mehr die Größe und Vielfalt an Menschen in meinem persönlichen Umfeld habe wie in der Schulzeit. Man bewegt sich irgendwann vielleicht in seiner eigenen Blase, aufgrund des Berufs und den dazugehörigen Interessen.
Mir persönlich fehlt es, dass ich mich in Diskussionen bemühen muss, dass ich nachdenken muss und dass mich mein Gegenüber ein klein wenig fordert. Ich unterhalte mich dann teilweise mit Menschen, die vorgeben eine Meinung zu vertreten, aber sobald man einen anderen Standpunkt vertritt und den seines Gegenübers hinterfragt und durchleuchten möchte, man auf eine Blockade stößt. Die Diskussion wird beendet und meinem Empfinden nach nicht zu selten, weil einfach keine Gegenargumente vorhanden sind. Es werden Meinungen vertreten, die nicht begründet werden können, scheinbar einfach um überhaupt irgendeine Meinung zu vertreten. Die vermeintlichen Gegenargumente und leichteste Kritik werfen den Menschen dann direkt aus der Bahn. Es wird alles andere als Offenheit für andere Ideen oder Meinungen suggeriert und das ist etwas, was mich wirklich in den Wahnsinn treibt, vor allem weil ferner dann oft ein Gefühl der Erhaben- und Überlegenheit dieser Menschen vermittelt wird, was völlig unangebracht ist und die ganze Situation nur noch schlimmer macht. Die Sachlichkeit bleibt auf der Strecke.
Eine Reaktion die durch Emotionen getrieben ist kann jeder einmal hervorrufen, passiert mir natürlich auch und fehlerfrei ist niemand, aber ich finde man sollte sich bemühen sich selbst und seine Denkweisen zu hinterfragen und nicht jede Kritik als persönlichen Affront zu werten. Das klappt bei mir bestimmt auch nicht immer, aber ich versuche mein Bestes zu geben.
Ich würde gerne wissen woran das liegen könnte und ob das bei euch vielleicht ähnlich ist. Umgebe ich mich einfach mit den falschen Menschen? Sind meine Erwartungen nicht gerechtfertigt? Bin ich einfach selbst das Problem?
Eine Lösung meines "Problems" wäre es vermutlich einfach, solchen Gespräche in Zukunft aus dem Weg zu gehen und sie im Zweifel zu ignorieren, aber das ist mir bisher sehr schwer gefallen und ich weiß auch nicht ob ich das will, obgleich ich dann das Gefühl habe, dass Leute ihr Potenzial verschenken, wenn ich nicht versuche Denkimpulse zu geben, Impulse über die ich mich selbst auch freue bzw. freuen würde.
Verschiedene Menschen haben verschiedene Meinungen das ist sehr gut und wichtig, aber ebenso wichtig sind der Wille des eigenen Hinterfragens, die Selbstreflektion und die Fähigkeit sachliche Kritik auszuüben und anzunehmen.