• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] G20-Krawalle: Polizei hat keine Beweise für Hinterhalt

In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli wurde im Hamburger Schanzenviertel randaliert: Kriminelle haben Geschäfte geplündert, Barikaden angezündet und das Viertel verwüstet. Die Polizei hat gezögert und nicht eingegriffen, weil sie auf den Dächern Gewalttäter vermutet hatte, die Polizisten mit Steinen, Gehwegplatten, Eisenstangen und Molotowcocktails bewerfen würden. Erst später bekam ein Sondereinsatzkommando der Polizei die Lage in den Griff.

Nun muss die Hamburger Polizei einräumen, dass sie für den Hinterhalt keine Beweise hat und keine Steine, Gehwegplatten, Eisenstangen oder Molotowcocktails gefunden hat. Auch selbstgemachte Eisenspeere, mit denen die Täter bewaffnet gewesen sein sollen, haben die Polizisten nicht entdeckt. Allerdings haben die Ermittler erst vier Tage später nach Beweismitteln gesucht. Damit lassen die Aussagen der Polizei nicht beweisen.

Am Morgen des 7. Juli sollen Randalierer außerdem ein Fahrzeug der Bundespolizei mit einem Molotowcocktail angezündet haben. Auch das war wohl falsch: Es gab keinen Brand, räumt die Polizei nun ein.

Quelle: Spiegel
 
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TBow

The REAL Cheshire Cat

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Kennzeichnungspflicht für Polizisten?

Ihr wisst aber schon, dass dann folgendes passiert...
"Die Polizisten werden durch die Kennzeichnungspflicht unter den Generalverdacht gestellt, sich unrechtmäßig zu verhalten, obwohl es dafür überhaupt keinen Anhaltspunkt gibt", sagte etwa der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert.

http://www.zeit.de/politik/deutschl...ngspflicht-polizisten-nrw-abgeschafft-debatte

Wohingegen...
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Bundesregierung nun vor einem dauerhaften Verzicht auf die Vorratsdatenspeicherung gewarnt. "Wenn die Koalition tatsächlich in der ganzen Wahlperiode kein Gesetz mehr machen würde, wäre das aus sicherheitspolitischer Sicht eine Katastrophe", sagte GdP-Bundesvize Arnold Plickert der Rheinischen Post. Die Vorratsdatenspeicherung bleibe "zwingend erforderlich".
Wir merken uns also.
VDS für alle Bürger= zwingend erforderlich.
Nummernkennzeichnung für Polizisten= Generalverdacht, der abzulehnen ist.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

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Generalverdacht war schon immer ein schwachsinniges Nichtargument gegen die Kennzeichnung. Würde ja keiner darauf kommen, das bei Kraftfahrzeugen vorzubringen.
 
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KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

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ein deutscher Kriminalbeamter a.D

Ein ehemaliger Wirtschaftskriminalist. "a.D.", weil er wegen versuchter Beteiligung an einem Raubmord verurteilt wurde und somit entlassen wurde.
Insgesamt also nichts, was auf eine Qualifikation hindeutet, die Dinge besser als andere Bürger beurteilen zu können.

In dem Video heißt es, es wäre der größte deutsche Polizeieinsatz seit 1945 gewesen.
Bedeutet dies, daß in diesem Jahr der zweitgrößte Einsatz stattfand, und wenn ja, welcher soll das gewesen sein?
 

nachtmasse

NGBler

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Immerhin kennt er den Polizeidienst und auch das Einsatzgeschäft der Polizei. Er greift dann auch wohl nicht auf Informationen zurück, sondern auf Wissen.
Seine Beurteilung über die G20-Strategie der Polizeiführung halte ich für ausgesprochen nachvollziehbar.

Das mit seiner Verurteilung, tja, nach 48 Verfahren musste es ja mal klappen mit einer Verurteilung des Querulanten Wüppesahl. Ich kenne jemanden, der hat mal 100.000 DM in der Schublade vergessen, der wurde Finanzminister. Und diesen Finanzminister hat ihm auch jeder abgenommen. So what?:unknown:

Wer den Wüppesahl nicht kennt:
DEUTSCHLANDFUNK Sendung:
Hörspiel/Hintergrund Kultur Dienstag, 17.01.2012
Redaktion: Hermann Theißen 19.15 - 20.00 Uhr






Polizist, Parlamentarier, Mordverdächtiger
Die seltsame Karriere des Kriminalbeamten Thomas W.

Von Rainer Link












URHEBERRECHTLICHER HINWEIS

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? Deutschlandradio
- Unkorrigiertes Manuskript -






Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Zitator
"Im Namen des Volkes wird der Angeklagte Thomas Wüppesahl wegen versuchter Beteiligung an einem Mord in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge und Führens einer halbautomatischen Kurzwaffe zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt."

O-Ton Wüppesahl
"Ich hab also eine Konstruktion gewählt: Wir überfallen einen Geldtransporter. Der Mann mit Koffer kommt aus der Bank oder einem Einkaufszentrum, ich erschieße den Mann per Genickschuss, hacke ihm die Hand ab, so dass man den Koffer habe..."

Ansage
Polizist, Parlamentarier, Mordverdächtiger
Die seltsame Karriere des Kriminalbeamten Thomas W.
Ein Feature von Rainer Link

Sprecher
Thomas Wüppesahl war Atomkraftgegner der ersten Stunde, Polizeibeamter aus Überzeugung, Gründungsmitglied der Kritischen Polizisten, Bundestagsabgeordneter der Grünen. Ein Mobbingopfer und eine Nervensäge.
Im Laufe der Jahre wird Thomas Wüppesahl Dutzender Straftaten verdächtigt, gleichzeitig überzieht er seine Gegner unentwegt mit Unterlassungsforderungen und Strafandrohungen. Und schließlich soll der Mann auch noch einen Raubmord geplant haben.
Das Leben des Mitfünfzigers ist geprägt von Aufruhr und Anzeigen, Beschwerden und Beschuldigungen, Prozessen und Protesten. Immer rannte er gegen Mauern des Unverständnisses an, sah sich von Intriganten und Verschwörern umzingelt. Mit nahezu allen früheren Weggefährten hat er es sich verdorben. Auch mit dem Mobbingexperten Alfred Fleissner.


O-Ton Dr. Fleissner
Ich kann Ihnen da eine Begebenheit schildern, die für mich typisch ist. Wir gingen an einer Straße auf einem Fußweg, der nicht viel breiter war als wir beide nebeneinander und es kam uns ein Radfahrer entgegen, der normalerweise natürlich nicht auf nem Fußweg fahren darf und ich wollte dann ausweichen. Und Wüppesahl hielt mich fest, drückte mich dann genau in die Richtung, in der der Radfahrer fuhr. Der Radfahrer musste absteigen, weil ich ihm nicht Platz gemacht hatte.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

O-Ton Wüppesahl
Ich komme aus einer normalen kleinbürgerlichen Familie. Mutter war Schreibkraft, Sekretärin, mein Vater Handwerker, gelernter Zimmermann. Die Linien davor mütterlicherseits Schlachterfamilie in dritter Generation. Und väterlicherseits dörflich geprägt. Nichts besonderes, schon gar nichts mit politischen oder strafrechtlichen Auffälligkeiten. Eine stinknormale kleinbürgerliche Familie.

Sprecher
Thomas Wüppesahl wuchs im schleswig-holsteinischen Geesthacht auf. Im Alter von 16 Jahren begann der Realschulabsolvent seine Ausbildung bei der Polizei in Hamburg. Sein Wunschberuf. Es waren die Jahre, in denen im Nachklang der 68er Revolte die Polizei häufig gegen oppositionelle Studenten und linke Organisationen vorging.

O-Ton Wüppesahl
Während der Ausbildung erfolgte schon ein Stück weit eine Radikalisierung. Also, schon in der Schulzeit war ich stellvertretender Schülersprecher, hatte die WELT kostengünstig abonniert, wirklich konservative Grundprägung. Und über die Inhalte und Aufgaben, die mit dem Beruf einhergehen, auch den Diskussionen über die Rote Armee Fraktion oder anderen Dingen erfolgten einfach ein paar Wachrüttelungen so bei mir. Und die inhaltliche Auseinandersetzung bedingte dann bei mir, dass ich immer stärker in ein nachdenklich kritisches, später dann fundamentalistisch linkes Spektrum hinein ging. Wo ich heute noch stehe.

Sprecher
Geesthacht, Ortsteil Krümmel. Elbufer. Hier steht das Atomkraftwerk Krümmel und nur wenige Schritte entfernt steht das Haus, in dem Thomas Wüppesahl zur Miete wohnt. Eine feindliche Nachbarschaft, die nun schon über dreißig Jahre währt. In den 70er Jahren schloss sich der junge Polizeibeamte der örtlichen Anti-AKW- Initiative an und engagierte sich in vorderster Front gegen den Nuklearmeiler.

O-Ton Wüppesahl
Während der Zeit gab es schon die ersten Strafermittlungsverfahren gegen mich. Das erste 1977 oder so. Da wurde der Reaktordruckbehälter angeliefert und plötzlich hatte ich ein Strafverfahren wegen angeblicher gemeinschädlicher Sachbeschädigung, Nötigung und Körperverletzung. Da wurde ich verdächtigt mit meinem PKW die Wachmänner geblendet zu haben und auf die Straße irgendwas gekritzelt zu haben. Also, ein völlig gezerrter Tatbestand auch für die gemeinschädliche Sachbeschädigung. Auf jeden Fall bekam ich eine Vorladung zum Hamburger Staatsschutz und das war dann eher so ein kleines Trauma, weil ich da größte Probleme hatte, ich wurde dort gefragt, ob ich nicht für die Polizei arbeiten möchte, also nicht der Beruf als solcher, war ja klar, sondern verdeckt. Dass man die Erkenntnisse, die ich in den Sitzungen der Bürgerinitiative gewann, dem Staatsschutz zur Verfügung stelle. Das war ein Horror für mich. Klar verneint. Das Verfahren wurde eingestellt und so reihte sich ein Verfahren an das andere. Praktisch parallel mit Beginn der politischen Tätigkeit kamen ständig irgendwelche Ermittlungsverfahren gegen mich zustande. Von den über 40, die ich hinter mir hab, 15 bis 18 allein Meinungsdelikte durch Pressemitteilungen oder andere mündliche Äußerungen in Debatten oder so.

Sprecher
Dienst in der Polizei und Mitarbeit in der Anti-AKW-Bewegung, dass waren in den 70er und auch noch in den 80er-Jahren klare Antagonismen. Ein Polizeibeamter tut so etwas nicht, tut er's doch, muss er mit offener Feindschaft im Apparat rechnen. Martin Herrnkind, Polizeibeamter und studierter Kriminologe aus Schleswig-Holstein, hat als junger Beamter in Uniform Atomkraftgegnern gegenüber gestanden.


O-Ton Herrnkind
In den Polizeidienststellen durfte kein Infomaterial der Anti-Kernkraftbewegung ausgelegt werden, während wir mit Infomaterial der Kernenergieunternehmen regelrecht überschüttet wurden. Die Einsatzleitungen bei solchen Anti-Kernkraftdemonstrationen saßen in den Gebäuden der Kernenergieunternehmen und sind dort fürstlich bewirtet worden. Es gab eine eindeutige politische Tendenz der Polizei auf ganzer Fläche.
Polizeieinsatzleiter oder Polizisten, die bei Demonstrationen verletzt worden sind, haben das Bundesverdienstkreuz bekommen damals. Viele meiner Kollegen damals hatten ein Feindbild. Es gab innerhalb der Polizei ein deutliches Feindbild beispielsweise gegenüber den Grünen. Mitglied der Grünen zu sein, das war schon fast - haben die Kollegen - schon fast in die Nähe zur RAF gebracht. Also, es war schon witzig schon.

Sprecher
Und ausgerechnet dieser in Polizeikreisen unter Verdacht stehenden Partei trat der junge Polizist bei. Der Argwohn der grünuniformierten Kollegen konnte Thomas Wüppesahl nicht wirklich überraschen.

O-Ton Wüppesahl
Im Dienst wurde ich beispielsweise gefragt, von einem Kollegen, der mit mir im gleichen Zimmer saß, Thomas, ich glaub dass ja nicht, aber einige hier im Kommissariat meinen, dass du von den Grünen benutzt wirst, bei uns zu spionieren, dass du auskundschaftest, wie Polizei arbeitet und du deine Erkenntnisse dort einbringst. Und in der Bürgerinitiative war es so: Thomas, in der Bürgerinitiative wird gemunkelt, dass du für den Staatsschutz Informationen sammelst.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Wüppesahl saß in den frühen 80er-Jahren im Lauenburgischen Kreistag und in der Geesthachter Stadtvertretung, stellte Anträge und Anfragen in einem bisher ungekannten Ausmaß. Manche Sitzungen sollen bis halb drei in der Nacht gedauert haben. Man änderte kurzerhand die Geschäftsordnung, aber Wüppesahl klagte, gewann und konnte wieder weit ausholen. Manche seiner kommunalpolitischen Reden waren nach einer Stunde dem Ende noch fern.
In dieser Zeit als Geesthachter Ratsherr deckte Thomas Wüppesahl einen Skandal im örtlichen Krankenhaus auf.

O-Ton Wüppesahl
Dort hatten Ärzte in besoffenem Zustand im Kreissaal gearbeitet und es fanden andere Kunstfehler statt. Pflichtvergessenheiten im Verwaltungsbereich, so das übliche Programm. Aus diesem Konflikt erwuchsen nicht nur 25 Verfahren, die ich zu bewältigen hatte: Strafrecht, Presserecht, andere Zivilverfahren, Disziplinarverfahren, sondern wurde auch vor Ort versucht mich abzusägen, also bei den Grünen. Weil im Kern bestimmte lokale Grüne als Honoratioren nach allen Seiten grüßend über den Wochenmarkt wackeln zu können, als dass sie diesen Konflikt sachlich sauber weiterführen.

Sprecher
Den meisten Grünen erschien Wüppesahls Konfrontationskurs zu harsch. Sie distanzierten sich, wollten auch die Prozesskosten ihres Ratsherrn nicht übernehmen. Zur Finanzierung seiner Gerichtsverfahren griff der Polizeibeamte zu einem ungewöhnlichen Mittel. Er besuchte ein Spiel-Casino. Wüppesahl ist Systemspieler. Er gewann die Honorare für seine Verteidigung, verlor auch keines der zahlreichen Verfahren, dafür aber die Unterstützung der meisten seiner Parteifreunde. Man warf ihm Alleingänge vor. Egozentriker, Selbstdarsteller, Wichtigtuer waren noch die milderen Charakterisierungen. Ein Mitglied überreichte ihm ein Gänseblümchen, in dessen Stempel ein Hakenkreuz eingearbeitet war.

O-Ton Bartkoviak
Ich weiß nur noch, dass es im Verlaufe einer Kreis - oder Ortsversammlung zu einem Disput gekommen war zwischen Thomas Wüppesahl und einem Mitglied der Grünen und in diesem Zusammenhang Thomas Wüppesahl sich als Nazi beschimpft fühlte. Es war allerdings so, dass es eine Entschuldigung gab, die aber von Thomas Wüppesahl nicht akzeptiert wurde und wir in der Bewältigung dieses Vorfalls, weil es dann darum ging, ob der Orts- und Kreisverband solidarisch mit Thomas Wüppesahl ist, und ihm das teilweise verweigert wurde, hatte der Landesvorstand Schleswig- Holstein mindestens ein halbes bis drei Viertel Jahr mit diesem Vorgang zu tun. Was den gesamten Kreis- und Ortsverband lahm gelegt hat und von da an hörten die Dispute und die Zerwürfnisse nicht auf, sondern bildeten dann eine lange Kette.

Sprecher
Jan Bartkoviak war in dieser Zeit Leiter des Regionalbüros der schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten. Die Dispute und Zerwürfnisse zwischen Wüppesahl und seiner Umwelt hätten System gehabt, meint er.

O-Ton Bartkoviak
Er nimmt halt Menschen für sich ein und ist sehr engagiert und so fängt der Prozess immer an. Entsprechend steigt seine Bedeutung in diesem Prozess und es endet meist dann mit einem riesen Zerwürfnis, warum auch immer.

Sprecher
Thomas Wüppesahl geriet im kommunalen Zusammenhang in die Defensive, baute aber auf Landesebene eine neue Machtbasis auf. Er wurde in den Landeshauptausschuss der Grünen gewählt und dann sogar in den Bundestag. Es kamen neue Konflikte hinzu, während die alten noch nicht abgearbeitet waren.

O-Ton Bartkoviak
Und dass im Grunde jede Gruppe, in die er geht, im Laufe der Zeit mit unglaublichen Konflikten, die von kaum jemanden durchblickt und beherrscht werden, dass das die Folge ist seines Engagements und das Ergebnis. Und das kann nur zu tun haben mit dem Problem, dass man etwas als politisch betrachtet, weil er sehr politisch aufritt. Aber letztlich man es zu tun hat mit einem Menschen, der ein sehr großes Problem hat und dieses Problem auch in die entsprechenden Gruppen hineinträgt und die diese politischen Zusammenhänge jeweils extrem überfordert sind damit umzugehen.

Sprecher
Wüppesahl trat nach einem Jahr als Bundestagsabgeordneter aus der Partei aus, wollte sein Mandat aber behalten. Auch Mitglied der Grünen Bundestagsfraktion wollte er bleiben. Nun beschäftigte die Causa Wüppesahl nicht nur die Nordgrünen, auch in den Bonner Fraktionsräumen wurde über den Abtrünnigen aus Geesthacht beraten. Dabei war Wüppesahl, als er im Januar 1987 in den Bundestag einzog, noch etwas Besonderes. "Bullen" wie auch Soldaten kannte man bis dahin in den Reihen der Grünen nicht. Der Kriminalbeamte Wüppesahl vertrat die zur Einsicht gekommene Polizei und der Generalmajor Gert Bastian stand für das geläuterte Militär.
Viele Freunde fand der Polizist aus Geesthacht allerdings nicht. Es war kein klassischer Realo-Fundi Konflikt, es gelang Wüppesahl vielmehr mit Exponenten aller Richtungen der Partei gleichzeitig in Streit zu geraten. Auch holten ihn die Konflikte aus Schleswig-Holstein ein.

O-Ton Wüppesahl
Maulwurfsarbeit aus Schleswig-Holstein, viele viele Telefonate zu Meinungsführern in der Fraktion zu Antje Vollmer, zu Christa Nickels damals. Es gab drei Sondersitzungen der Fraktion allein zu dem Punkt. Erst in der dritten Sitzung wurde ich ausgeschlossen. Und wie gesagt: meine fachlich inhaltliche Arbeit völlig unbekrittelt. Deswegen brauchte es auch drei Sitzungen. Es wurde immer wieder gebaggert und gemacht und getan.

Sprecher
Als unabhängiger Abgeordneter klagte Wüppesahl vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Geschäftsordnung des Bundestages. Er gewann und durfte nun als fraktionsloser Einzelabgeordneter Änderungsanträge zu anstehenden Gesetzesvorhaben einreichen. Wüppesahl machte von diesem Recht in erstaunlichem Umfang Gebrauch. Mit über 500 Änderungsanträgen zum 1. Staatsvertrag zwischen DDR und BRD verursachte er ein kollektives, parteiübergreifendes Stöhnen im Plenarsaal.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Als nach dem Tschernobyl-Desaster 1986 mit dem AKW Brokdorf an der Unterelbe weltweit erstmalig wieder ein Atommeiler ans Netz gehen sollte, kam es zu Demonstrationen, zu harten Polizeieinsätzen und in der Folge zu einem handfesten politischen Skandal.

O-Ton Wüppesahl
Jedenfalls gab es dann den Brokdorf-Einsatz, bei dem viele Sondereinsatzkommandos Übergriffe machten. Scheiben von Autos wurden eingeschlagen, Tränengas wurde auf Personen eingesetzt, teilweise gezielt geschossen, und auch direkte Einsätze mit Knüppeleinsatz und mehr. Dagegen fand tags drauf eine Demonstration auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg statt, woraus sich der Hamburger Kessel entwickelte.

Sprecher
Polizeieinheiten kesselten mehrere Hundert Demonstranten ein und hielten sie ohne dass ihnen konkrete Vorwürfe zu machen waren ohne Nahrung und sanitäre Versorgung für über 12 Stunden gefangen.

O-Ton Freiberg
Es entspann sich ja nach diesem Ereignis eine heftige politische Diskussion: war das zulässig, war das nicht zulässig? Wer hat Schuld daran, wer hat welche Anweisungen gegeben? Hat die Polizei eigenständig gehandelt? Oder gab es eine politische Einflussnahme? Und es gab `ne große Aufregung gesellschaftspolitisch in der Stadt, aber auch in der Polizei. Und in der Polizei gab es natürlich den Streit: War das zulässig, war das nicht zulässig? Und das hat uns wirklich ausgefüllt und da gab es unterschiedliche Meinungen, aber es war am Anfang schon deutlich und ich denke hier mal an die Positionen der Gewerkschaft der Polizei, dass diese Maßnahme rechtswidrig war.

Sprecher
Der Hamburger Polizeibeamte Konrad Freiberg war viele Jahre Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Seine Einschätzung der Rechtswidrigkeit des Kessels wurde unter anderem von Hamburgs Erstem Bürgermeister geteilt. Henning Voscherau sprach sogar von einer Art Geiselnahme durch die Polizei. Alle eingeschlossenen Demonstranten erhielten später ein symbolisches Schmerzensgeld.

O-Ton Wüppesahl
Und mit diesem Geschehen brauchte es gar keine Telefonkette oder so, es meldeten sich etliche, die (sich) aufgrund dieser entsetzlichen polizeilichen Verhaltensweisen einen Impuls verspürten, sich jetzt öffentlich zu äußern. Auch, weil z. b. die Ehepartner oder Freunde fragten: Kannst du überhaupt noch zu diesem Laden gehören? Und dann haben wir uns eben zusammengefunden und den Verein gegründet. Das war 1986.

Sprecher
Der Verein nannte sich "Kritische Polizistinnen und Polizisten" und erhielt Zulauf von Polizeibeamten aus allen Bundesländern. Das Unbehagen zumeist junger Beamter mit der restriktiven Law and Order Mentalität der Polizeioberen spielte eine Rolle. Und schließlich lieferten die neuen sozialen Bewegungen politische Denkanstöße, die auch unter Uniformträgern Wirkung zeigten. Die Bürgerinitiativen demonstrierten für eine Welt ohne Kernkraft und Atomwaffen, sie forderten die Legalisierung von Hausbesetzungen und die Freigabe von Haschisch oder die unnachgiebige Verfolgung von Neonazis. Mit solchen Forderungen konnten sich viele junge Polizisten identifizieren.

O-Ton Freiberg
Ich kannte ziemlich alle und das waren alles vernünftige Leute. Natürlich war das für uns sehr bedauerlich, dass wir als Organisation nicht auch Sprachrohr dieser Kollegen und Kolleginnen waren, aber das ergab sich so. Ich glaube nicht mal, dass wir unterschiedlicher Meinung später waren, sondern die haben erwartet sofort eine harte Reaktion und da reichte denen offensichtlich das nicht, was wir als Gewerkschaft gemacht haben, nämlich vorher erst mal mit allen Verantwortlichen zu sprechen, dann auch wohl durchdacht juristisch zu prüfen, wie das war. Da war eine gewisse Ungeduld und da haben wir den Erwartungen dieser Kollegen wohl nicht entsprochen.

Sprecher
In den Tiefen des Polizeiapparates sah man die Arbeit der Kritischen Polizisten weniger entspannt. Nestbeschmutzer, Kollegenschweine, Verräter - vielfach, so Martin Herrnkind, einer der späteren Bundessprecher der Kritischen Polizisten, habe man an der kollegialen Loyalität der Gescholtenen gezweifelt.

O-Ton Herrnkind
Da war schon ne Haltung, die schon bis zu Hassgefühlen reichte. Einen sozialen Druck hat jeder empfunden, der da Mitglied war oder sich mal geäußert hat. Aber extrem wurde das bei den Leuten, die sich stark geäußert haben und sich häufig geäußert haben und dann auch gegen ihre eigenen Dienststellen. Und da gab es einen Kollegen, der zeitgleich über 15 laufende Disziplinarverfahren hatte, nebeneinander her. Und das waren alles Disziplinarverfahren aus politischen Gründen. Also, man hat versucht, diese Leute damals mürbe zu machen. Es wurde dann alles disziplinar-rechtlich angezeigt, der kleinste Verstoß wurde versucht, disziplinar-rechtlich aufzugreifen bis hin mit dem Ziel der Entlassung der Kollegen aus dem Polizeidienst.

Sprecher
Als Thomas Wüppesahl nicht wieder in den Bundestag gewählt wurde, hatte er Zeit sich ausgiebig bei den Kritischen Polizisten zu engagieren.

O-Ton Wüppesahl
In den 90er-Jahren hatte ich natürlich noch den Schutzstatus, den ich durch den Status des Bundestagsabgeordneten mitbrachte. Und da ging mich niemand so direkt an, zwar gab es mal hier und da Strafverfahren, aber die Hatz ging erst dann richtig los, als ich in der Abteilung Wirtschaftskriminalität ein Konzeptpapier entwickelte, das die Defizite der wirtschaftkriminalistischen Bekämpfungsmöglichkeiten in Hamburg analysierte. Und mit dieser Veröffentlichung ging eine Hatz los, ein wirkliches Mobbing auch über Strafrecht, wie ich es vorher noch nie erlebt hab.

Sprecher
Wüppesahl stand in den Folgejahren wegen zahlreicher Vorwürfe vor Gericht. Ein Sockendiebstahl in einem Kaufhaus führte zu einer Verurteilung und Geldstrafe. Aber die Staatsanwaltschaft verfolgt ihn auch wegen gravierenderer Vorwürfe wie des Diebstahls von polizeilichen Ermittlungsakten. Umgekehrt schrieb auch Wüppesahl Strafanzeigen, Klagen und Beschwerden in erheblichem Umfang.

O-Ton Wüppesahl
Das ist das faszinierende, wenn Mobbing über Strafrecht oder Strafprozessrecht stattfindet gegen politisch agierende Menschen, da werden Sie kaum Staatsschutz-Paragrafen in solchen Biografien finden, sondern es sind immer ganz normale, allgemeine Tatbestände.
Ich hab fast alles durch im Strafgesetzbuch, es fehlen eigentlich noch Sexualdelikte wie bei Kachelmann oder bei Strass-Kahn, kann ich gut drauf verzichten. Das entscheidende, was ich mitteilen möchte ist, es sind fast immer normale Tatbestände, bei denen man schwer, für Außenstehende, die Verknüpfung zum politischen Arbeiten herstellen kann.

Sprecher
Alfred Fleissner arbeitet an der Hamburger Universitätsklinik im Zentrum für Psychosoziale Medizin als Mobbing-Experte in der Konfliktberatung. Er steht dem Verein KLIMA vor, bei dem von Mobbing Betroffene Rat und Zuspruch erhalten können. Thomas Wüppesahl nutzte das Angebot und trat dem Verein bei.

O-Ton Dr. Fleissner
Den Hintergrund, warum er selbst in einer Mobbingsituation war, habe ich schnell selbst so eingeschätzt, dass er eben dem Recht Geltung verschaffen will in einem Übermaß. D. h, dass er deshalb auch als Kollegenschwein bezeichnet worden ist, weil er z. B. Kollegen, die Straftaten begangen hatten, angezeigt hat.
Die Corpsgeistproblematik besteht ja darin, dass man dann bei kleinen Taten, die eigentlich irrelevant sind, anzeigen muss. Und wenn man das nicht tut, ist man dann selbst gefährdet, wenn man sozusagen die nächst höhere Straftat anzeigen würde, nach dem Motto: Du bist genau so dran. Und das ist etwas, wo Thomas Wüppesahl aus meiner Sicht sich völlig frei gehalten hat, selber sehr korrekt sein wollte und dann aber unnachsichtig selbst bei kleineren Vergehen gesagt hat: So geht´s nicht. Wir sind Ordnungshüter.
Wüppesahl ist ein höchst politisch denkender Mensch, der dann ohne Rücksicht auf Verluste und eben auch manchmal zum eigenen Nachteil, Dinge zur Sprache bringt. Und das Problem, das ich sehe, ist, dass es mit der Brechstange schlechter geht als mit diplomatischem Geschick.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Am 30. Mai 1994 ereignete sich bei einer politischen Kundgebung ein Vorfall, der weitreichende Folgen für die gesamte Hamburger Polizei haben sollte. Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider sprach auf dem Hamburger Gänsemarkt. Am Rande der Kundgebung stand der Fernsehjournalist Oliver Ness, der für so renommierte ARD-Magazine wie "Panorama" und "Monitor" arbeitete. Häufig hatte er in den zurückliegenden Monaten über Fehlverhalten der Hamburger Polizei berichtet. Er kooperierte dabei eng mit den Kritischen Polizisten und war mit Thomas Wüppesahl gut bekannt. An diesem Frühsommertag war er ohne Aufnahme-Team unterwegs, beobachtete die Szenerie und wollte Eindrücke für weitere Berichte sammeln.

O-Ton Oliver Ness
Es ist lange her, aber was ich immer noch genau erinnere, war eine so völlig skurrile Situation, dass guttrainierte Herren in ziviler Kleidung, die ich nie zuvor gesehen hatte, auf mich zu kamen und sagten: Du pass heute auf und wir kennen uns ja. Und ich wusste überhaupt nicht, wer das gewesen ist. Dann hat das noch zehn Minuten gedauert und dann ist aus diesem Kreis dieser sportlichen Herrn eine Attacke auf mich losgegangen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Später hat sich rausgestellt, dass es Zivilpolizisten gewesen sind, mir waren die nicht bekannt. Später kamen dann noch uniformierte Beamte dazu und dann bin ich nach allen Regeln der Kunst zusammengeschlagen worden. Wenn man am Kopf anfängt und an den Füßen aufhört, ging das einmal komplett von oben nach unten durch. Das waren dann Verletzungen im Gesicht von den Faustschlägen, das waren schwere Verletzungen des Brustkorbes und des Brustbeins, wo mir mit einem Schlagstock, als ich auf dem Boden lag, rein geprügelt wurde. Das waren Verletzungen an den Nieren und natürlich hatte ich am ganzen Körper Hautabschürfungen und blaue Flecken und der rechte Fuß ist sehr schwer verletzt gewesen, weil einer der Beamten, als ich wehrlos am Boden gelegen habe, meinen Schuh ausgezogen hat und das Sprunggelenk immer wieder aus dem Gelenk gedreht hat und dabei sind alle Bänder und die Kapsel, also alles was so ein Sprunggelenk ausmacht, irreparabel zerstört worden.

Sprecher
Die Polizei versuchte den Journalisten in den Anführer der Anti- Haider-Demonstranten umzuetikettieren. Doch diese Tatsachenverdrehung hielt nur wenige Tage. Der Skandal war da und bot die Chance, auch weitere dunkle Flecken polizeilichen Handels auszuleuchten.

O-Ton Herrnkind
Wo es Vorwürfe gab, dass Polizisten im Hafengebiet Scheinhinrichtungen durchführen. Es gab Vorwürfe über rassistische Sprüche über Funk, unrechtmäßige Ingewahrsamnahmen und Festnahmen, Misshandlungen im Polizeigewahrsam und einen sehr unseeligen Corpsgeist, der all diese Vorgänge verdeckt hat.

Sprecher
Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss nahm seine Arbeit auf. Und ein Gericht begann die Misshandlung des Journalisten Oliver Ness aufzuklären.

O-Ton Oliver Ness
Erfahrene Strafverteidiger aus ganz Deutschland haben sich seinerzeit diesen Fall angeguckt, Jura Professoren haben diesen Fall begleitet und gesagt: dies wäre der bestdokumentierte Fall in der deutschen Kriminalgeschichte, weil einfach auf diesem Platz ja auch so viele Kameras und Zeugen und Fotografen gewesen sind, die sich alle kurz nach Beginn dieses Vorfalls auf diese Situation gerichtet haben. Wir haben also fast wie bei einer Live-Übertragung im Fernsehen mehrere Kamerapositionen gehabt, die diesen Vorfall eingefangen haben und die man regelrecht gegeneinander schneiden konnte und damit lückenlos dokumentieren konnte, wie das begonnen hat und bis zum allerletzten, wie das dann auch zu Ende gegangen ist. Nicht zuletzt deswegen hat sich auch Amnesty International seinerzeit eingeschaltet - also die internationale Zentrale aus London - und hat tatsächlich bei diesem Fall zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit 1945 von einem Vorfall gesprochen, der der Folter gleichkommt.
Es war so, dass es keines Prozesses mehr bedurfte über die Frage der Schmerzensgeldregelung. Da ist dann nach zwei, drei Jahren seinerzeit ein Vertrag geschlossen worden zwischen der Stadt Hamburg und mir, auf Wunsch der Stadt Hamburg auch, dass alle medizinischen Kosten, die da angefallen sind und die bis heute immer noch anfallen, weil die Behandlungen immer noch andauern, dass die von der Stadt Hamburg letztlich getragen werden.

Sprecher
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss tagte über mehrere Jahre. Mitglieder der Kritischen Polizisten trugen durch ihre Aussagen zur Wahrheitsfindung bei, was sie bei den unter Beschuss geratenen Kollegen nicht beliebter machte. Schließlich musste der Innensenator seinen Hut nehmen und auch Leitende Polizeiführer hatten ihre Chefsessel zu räumen.

O-Ton Oliver Ness
Mit Sicherheit ein Dutzend Polizeibeamte sind es in Hamburg gewesen, die einen Einblick in diesen Apparat gegeben haben. Die über schlimmste Misshandlungen berichtet haben, über die wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gewusst haben. Es ist in keiner Weise versucht worden, auf diese Beamten zuzugehen und zu sagen: Können wir da Lehren draus ziehen. Das Gegenteil ist der Fall gewesen, diese Beamten die sich offenbart haben, die sagten, wir können mit diesem Gewissen nicht mehr leben, die sind massiv verfolgt worden ohne dass sie geschützt wurden von der Polizeiführung. Es hat Morddrohungen aus dem Apparat gegen diese Polizeibeamten gegeben. Und da wäre Politik gefordert gewesen, zu sagen, da stellen wir uns eindeutig davor.

Sprecher
Thomas Wüppesahl war zu dieser Zeit innerhalb des Polizeiapparats absolut isoliert und mehr als unbeliebt. Viele sahen in ihm den maßgeblichen "whistle Blower" des Polizeiskandals, den Mann, der Interna der Presse und den hamburgischen Oppositionsparteien zuspielte. Immer wieder wurde er in immer andere Abteilungen versetzt, überall nahm er den unmissverständlichen Eindruck mit, nicht erwünscht zu sein. Akzeptiert fühlte er sich nirgends, nicht mal in der eher sozialwissenschaftlich ausgerichteten Abteilung für Kriminologie.


O-Ton Wüppesahl
Ich bekam dort ein Zimmer zur Nordseite mit ´nem kleinen Fenster. Dieser Raum wurde vorher als Aktenverwahrungsraum genutzt. Der Schreibtischstuhl, auf dem ich saß, da war die Sitzfläche durchgebrochen. Arbeitsmittel gab es nicht, ob Schreibunterlage, Schreibmaschine, PC, es gab nichts.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Der Verband Kritischer Polizisten durchlief recht wechselvolle Zeiten. Noch 1988 war man mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis für die gezeigte Zivilcourage ausgezeichnet worden. Mit den Beiträgen zur Aufdeckung des Hamburger Polizeiskandals Mitte der 90er-Jahre war ein wesentliches Thema abgearbeitet. Wie weiter? Sollte man eher als Selbsthilfegruppe agieren, in der die Sorgen und Nöte der Mitglieder im Mittelpunkt stehen? Oder sollte man als oppositionelle Bürgerrechtsgruppe aus der Polizei heraus Öffentlichkeitsarbeit machen? Der Verein kam bei der Strategieplanung nicht recht voran als sich Thomas Wüppesahl 1998 zum Bundessprecher wählen ließ und ein altes Konfliktmuster erneut aufbrach.

O-Ton Freiberg
Ich kannte den Kollegen Wüppesahl, weil er auch Hamburger Polizist war und ich glaube, dass hier durch seine Persönlichkeitsstruktur, er sehr in den Vordergrund wollte und dass das in der Organisation der Kritischen Polizisten nicht immer so gewollt war. Und das daran sich auch die Diskussionen entfachten und vielleicht auch dieses hinderlich war, dass die Organisation sich festigt.

O-Ton Herrnkind
Der zweite Punkt war, dass zunehmend Kollegen aus dem Verein die Zusammenarbeit mit ihm schwierig fanden. Und darüber gab es dann immer wieder in Vorstandssitzungen, auf Mitgliederversammlungen Reibereien, in denen er sich immer sehr geschickt gezeigt hat. Er hat ja viele Streitigkeiten für sich entscheiden können. Oder die Leute haben gesagt, sie gehen diesen Streit nicht mehr ein. Daraus haben sich viele Rückzüge ergeben, einzelner Kollegen, die früher sehr aktiv gewesen sind. Die Art und Weise, wie er seine Interessen durchsetzt, ist sehr stark und meins Erachtens nicht immer so, dass andere da mitgehen können. Es geht ins Persönliche hinein.

Sprecher
In der Ära Wüppesahl verließen Dutzende Mitglieder die Kritischen Polizisten - aus offenem Protest gegen seine Amtsführung oder still und verzagt. Geldprobleme taten ein Übriges. Und wieder spielten auch rechtliche Auseinandersetzungen eine Rolle. Martin Herrnkind, früher selbst im Vorstand des Vereins, fühlte sich durch Wüppesahls Unterlassungsforderungen drangsaliert. Dieser setzte ihm unter Strafandrohung eine Frist, er solle nicht mehr behaupten, dass der Verein der Kritischen Polizisten sich nach internen Streitigkeiten aufgelöst habe. Und auch im Mobbing-Beratungsverein KLIMA kursierten juristische Schriftsätze in Sachen Wüppesahl.

O-Ton Fleissner
Das liegt daran, dass er eine ganze Reihe von KLIMA Mitgliedern brüskiert, verunglimpft, angegriffen hat, die an der Stelle dann mit Austritt gedroht haben, wenn Wüppesahl hier weiter sein Unwesen treiben würde. Und das haben wir dann zum Anlass genommen, den Ausschluss von Wüppesahl zu entscheiden im Vorstand und das auch mitzuteilen. Und er hat sich dann, obwohl es in einer Mitgliederversammlung eine ganz klare Mehrheit für den Ausschluss gab, rechtlich dagegen gewehrt. Und da muss ich ihm auch allen Respekt zollen, dass er formal natürlich weiß, wenn ein Verein so ein Verfahren macht ohne rechtsanwaltliche Unterstützung, weil er dafür das Geld auch nicht hat, dass er den natürlich dann vorführen kann, indem er entsprechend rechtlich auftritt. Und das wird natürlich den Verein teuer zu stehen kommen, aber nichts an der Tatsache ändern, dass Thomas Wüppesahl von der Mehrheit der Mitglieder als nicht tragbar angesehen wird.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Seit dem Jahresende 2000 war Thomas Wüppesahl fast durchgängig arbeitsunfähig geschrieben. Sein Arbeitgeber verlangte umfangreiche personalärztliche und nervenärztliche Untersuchungen. Ziel der Polizeiführung war Wüppesahls Versetzung in den Ruhestand. Gegen die von ihm als "Zwangspsychiatrisierung" angesehenen Arztvisiten wehrte er sich erfolgreich. Krankgeschrieben blieb er trotzdem und er wurde auch zeitweilig wegen strafrechtlicher Vorwürfe vom Dienst suspendiert. Zwar stand er noch als Bundessprecher der Kritischen Polizisten dem Verein vor, aber dessen Bedeutung und Mitgliederzahl waren arg geschrumpft.
Nach wie vor fühlte sich Wüppesahl von der Polizei verfolgt.

O-Ton Wüppesahl
Es wird so etwas nicht vergessen und wenn es 10 Jahre dauert oder 15 Jahre, irgendwann wird Rache genommen. Ohne Anordnung, ohne Richtlinie oder Gesetz. Das läuft durch Mund-zu-Mund-Propaganda, das gehört zur unseligen Binnenkultur in unseren bundesdeutschen Polizeien.

Sprecher
Wie könnte sich die Polizeiführung an ihm rächen? Wer käme als Rächer infrage? Beweise, dass ehemalige Kollegen ihm nachstellten und ihm eine Falle stellen wollten, besaß er nicht. Aber einen Verdacht hatte er.

O-Ton Wüppesahl
Andeas war selbst bis Anfang der 90er-Jahre Hamburger Polizeibeamter, war ein Freund von mir, der sich nach Kündigung bei der Hamburger Polizei beruflich sehr schwer tat. Ich hatte ihm noch am Ende meines Mandats in meinem Wahlkreisbüro beschäftigt und ihm auch über das Geesthachter Arbeitsamt eine Ausbildung verschafft zum Kaufmann. Er war auch bei den Kritischen tätig. Wir hatten viele Austausche, auch private Kontakte. Er war mit seiner damaligen Frau bei unserer Hochzeit 1999, wir waren damals bei seiner Hochzeit.

Sprecher
Im März 1999 hatte Thomas Wüppesahl eine Lehrerin geheiratet. Die Ehe hält bis heute. Fünf Jahre zuvor war die Verbindung mit einer Ärztin auseinander gegangen, mit der Thomas Wüppesahl einen Sohn hat.

O-Ton Wüppesahl
Andreas hatte ich nun so Anfang 2003 erkannt als jemanden, der interne Informationen aus unserem privaten Verhältnis an die staatlichen Behörden weiter gibt, also Spitzeltätigkeit.

Sprecher
Der Verdacht war eher vage. Also musste der Nachweis der Spitzeltätigkeit erst erbracht werden. Wüppesahl schmiedete einen obskuren Plan.

O-Ton Wüppesahl
Ich hatte mich dann im Sommer 2004 entschlossen, das auf den Prüfstand zu stellen und Andreas hier auf die Terrasse gebeten - da vorne wo jetzt der Wind so scheppert - und ihm vorgeschlagen, dass er mit mir gemeinsam einen Geldtransporter überfällt.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

O-Ton Wüppesahl
Ich hab also eine Konstruktion gewählt: Wir überfallen einen Geldtransporter. Der Mann mit dem Koffer kommt aus der Bank oder einem Einkaufszentrum, ich erschieße den Mann per Genickschuss, hacke ihm die Hand ab, so dass man den Koffer habe. Und er müsse den Fahrer im Wagen in Schach halten. Es gab noch zwei Gespräche, die aufgezeichnet wurden von der Staatsanwaltschaft oder den Hamburger Polizeibeamten, von denen ich auch wusste, dass sie aufgezeichnet werden. Ich habe in diesen Gesprächen, was sich ja auch den Protokollen entnehmen lässt, ganz bewusst nie konkrete Nachfragen beantwortet. Also zum Beispiel welches Einkaufszentrum. In Berlin, hatte ich gesagt. Oder das Datum, also Tatzeit. Nichts. Und die haben ihn natürlich drei oder fünf Mal fragen lassen, wodurch mir natürlich noch klarer wurde, dass der Junge geführt wird.

Sprecher
Tatsächlich wendet sich Andreas S. heimlich an die Polizei und lässt sich von ihr als geführter Zeuge, manche würden auch das Wort Spitzel verwenden, auf das Spiel mit der Raubmordvorbereitung ein.


O-Ton Wüppesahl
Ich hatte dann gebeten, dass er ein Hackbeil und eine Schusswaffe auf dem Schwarzmarkt besorgen soll. Mir war klar, dass das dann von unserer Kriminaltechnik zur Verfügung gestellt werden wird, zumindestens die Schusswaffe. Mir war genau so klar, dass diese Schusswaffe und die Patronen unbrauchbar gemacht werden. Die Schusswaffenübergabe in der Wohnung von Andreas wurde dann zu meiner Festnahme genutzt.
Ich bin zu der Übergabe gefahren mit der Einstellung: Kann sein, dass die jetzt schon nen Zugriff machen. Ist aber denkbar. Und das höchste, was dir passieren kann Thomas, dass du eine Nacht in der Zelle sitzt. Weil am nächsten Morgen sind Anwälte da und so weiter.

Sprecher
Thomas Wüppesahl wurde im Jahr 2005 zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Rolle des Bürgerrechtlers, der nur zum Schein einen Raubmord plant, um Missstände im Polizeiapparat und Spitzeltätigkeit im eigenen Verein aufzudecken, hatte das Gericht ihm nicht abgenommen, über ein anders Motiv konnte es allerdings auch nur spekulieren.

Zitator
"Wohl wegen seiner prekären Situation und weil er fürchtete, dass sein gesamtes Lebenskonzept gefährdet war, entschloss sich der Angeklagte Ende September 2004 einen Raubüberfall unter Ermordung des Geldboten zu begehen. Er wollte dafür einen Mittäter gewinnen. Er dachte dabei an den Zeugen Andreas S., wahrscheinlich weil dieser ihm über Jahre freundschaftlich ergeben war, in gewisser Weise zu ihm aufblickte, auch in einer angespannten finanziellen Situation lebte und er diesem als aktivem Kampfsportler zutraute, die tat ‚straight' durchzuziehen."

Sprecher
Im Verfahren kamen auch Wüppesahls finanzielle Verhältnisse zur Sprache. Er hatte einige zehntausend Euro Schulden; manche Gläubiger hatten ihm bereits Fristen gesetzt.


Zitator
"Die Kammer geht allerdings aufgrund des in der Hauptverhandlung gewonnenen Eindrucks von der Persönlichkeitsstruktur des Angeklagten davon aus, dass die bedrängende finanzielle Situation nicht das alleinige Tatmotiv gewesen ist. Vielmehr war tatbestimmend eine aus der Sicht des Angeklagten entstandene Ausweglosigkeit aus dem ihm drohenden Statusverlust und einem von ihm befürchteten Zusammenbruch seiner Selbstdarstellung."

Sprecher
Wüppesahl saß die Haftstrafe in Hamburg und Berlin ab, wurde wegen guter Führung vorzeitig entlassen und betreibt heute eine Politik- und Anlageberatung.
Es bleibt die Frage, die fast alle gestellt haben, die ihm jemals begegnet sind: Warum sollte ein überdurchschnittlich intelligenter Mensch eine überdurchschnittlich dumme Straftat planen? Oder war er Opfer eines Komplotts? Wie weit reichten die Rachegedanken derjenigen, denen Wüppsesahl jahrelang die Ruhe gestört hatte? Mobbingexperte Alfred Fleissner glaubt bis heute nicht an die Schuld des Verurteilten.

O-Ton Fleissner
Entweder, er ist verrückt geworden so etwas zu versuchen, so etwas Absurdes oder er ist in eine Falle getappt. Und ich gehe nach wie vor davon aus, dass er so verrückt nicht sein kann, dass er das tatsächlich vorgehabt hat. Aber die Art, wie er andere provoziert, kann dann mal auch solche Folgen haben, dass eben Staatsanwälte, Richter unnachsichtig dann verurteilen, indem sie eben die eine Variante für bare Münze nehmen, die eigentlich aus sich heraus überhaupt nicht mit den Gesetzen der Logik vereinbar ist.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")

Sprecher
Der Ex- Politiker, Ex-Polizist und Ex-Häftling ist nach Geesthacht zurückgekehrt. In sein altes Haus, direkt neben dem Atomkraftwerk Krümmel.
Ein Spaziergang mit Thomas Wüppesahl um das Reaktorgelände. Die Elbe sieht grau aus. Windböen ziehen über den Hang. Seit einigen Monaten ist klar, dass Krümmel niemals wieder ans Netz gehen wird. Wir passieren ein nagelneues Maschinenhaus. Im alten Maschinenhaus war ein Generator in Brand geraten und hatte zur besten Sendezeit die dramatischen Fernsehbilder geliefert, die für die Nuklearindustrie so verheerend wirkten: Feuer in der Sicherheitszone. Ein später Sieg für Wüppesahl.

O-Ton Wüppesahl
Also im Grunde ein perfekter Störfall für uns Gegner. Also auch das hatte ich dem Geschäftsführer Vattenfall Europe coram publicum dort gesagt, dass er doch bitte dafür sorgen solle, dass seine Mitarbeiter weiter Störfälle dieser Art produzieren. Weil das nun wirklich real keine radioaktive Gefährdung für uns ist, aber für alle Obacht bedeutete, was für eine Kraft von diesem 30 Kilometer von Hamburg-Stadtmitte entfernten Industriemahnmal ausgeht.

Sprecher
Die Partei ist Thomas Wüppesahl abhanden gekommen, die Lust auf Politik indes nicht. Kommunalpolitik für´s erste.

O-Ton Wüppesahl
Ich hab jetzt vor eineinhalb Jahren meine Bereitschaft erklärt, zum Bürgermeister zu kandidieren. Der letzte Bürgermeister starb auf dem Golfplatz. Ja, das war nicht möglich, weil ich dieses Fehlurteil absitzen durftte, jedenfalls drei Jahre. Und danach `ne automatische Sperre für Staatsämter und Wahlämter von fünf Jahren gilt. Eine Ausnahme bei mir wäre die, der Gnadenakt. Da hab ich ein Gnadengesuch an den Hamburger Justizsenator, damals ein Grüner, Pseudobürgerrechtler gestellt. Und der hat das abgelehnt.

Musik (Miles Davis: "Fahrstuhl zum Schafott")
Absage
Polizist, Parlamentarier, Mordverdächtiger
Die seltsame Karriere des Kriminalbeamten Thomas W.
Ein Feature von Rainer Link

Es sprachen: Matthias Haase
und Michael Weber

Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Petra Pelloth
Regie: Anna Panknin
Redaktion: Hermann Theißen

Sie hörten eine Produktion des Deutschlandfunks 2012
 

KaPiTN

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Immerhin kennt er den Polizeidienst und auch das Einsatzgeschäft der Polizei. Er greift dann auch wohl nicht auf Informationen zurück, sondern auf Wissen.

Mit der Argumentation ist jeder, der bei der Bundeswehr war, Militärexperte.

Du darfst gerne Argumente, die sich mit seinen decken, hier verwenden und mit eigenen Worten darlegen. Aber bitte verschone uns mit Links à la "Lest, was die allwissende Müllhalde dazu sagt".
 

Meta

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Gegen die Bullen rechtlich was zu unternehmen, wenn du keine Zeugen hast, ist absolut sinnlos.
Die sind zu mehreren, sprechen sich ab und lügen, dass sich die Balken biegen.
Übrigen sieht man auf deren Videos gar nix außer Pixelwolken, vor allem wenns dunkel ist.
Zwei mal versucht, mit teils schweren Verletzungen, beides mal "Verfahren eingestellt".
 

BurnerR

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Mit der Argumentation ist jeder, der bei der Bundeswehr war, Militärexperte.

Du darfst gerne Argumente, die sich mit seinen decken, hier verwenden und mit eigenen Worten darlegen. Aber bitte verschone uns mit Links à la "Lest, was die allwissende Müllhalde dazu sagt".

Das ganze ist eher als Kontextinformationen interessant. Hast du denn die ersten 5 bis 10 Minuten mal geschaut?
Da erzählt augenscheinlich jemand, der in den Gremien gesessen hat, der das ganze aus erster Hand kennt, der dabei war... und jetzt natürlich auch nichts mehr zu verlieren hat.
 

nachtmasse

NGBler

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@KaPiTN
Durch Falschmeldungen, Überdramatisierungen und eine Strategie der Eskalation (G20 ist gemeint), hat eine sehr großer Teil der Bevölkerung kein Problem mit einer Ausweitung des autoritären starken Staats und schreit blindlings nach mehr innere Sicherheit und mehr Polizei. Die Aufarbeitung des G20 wird auch nichts mehr daran ändern. Meta hat das schon richtig beschrieben, das mit der Aufarbeitung in den Kreisen.
 

Baer

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OT gelöscht. Bleibt bitte beim Thema G20 und Beweise.
 

Dieter85

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Gerade läuft eine bundesweite Razzia in der linken Szene wegen dem G20-Gipfel. Ob sie nach fünf Monaten Beweise finden werden (wenn es welche gab)? Warten wir es ab :coffee:
 

TBow

The REAL Cheshire Cat

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Ah, eine groß angelegt Polizeiaktion einige Monate nach den Taten. Klar, da sind plötzlich neue Indizien aufgetaucht, die eine Vielzahl an Razzien und Hausdurchsuchungen rechtfertigen. Das riecht verdammt nach einer vorgeschobenen Begründung, mit ganz anderer Zielsetzung.
Es wird vielmehr darum gehen, die Szene zu durchleuchten. Die beschlagnahmten Computer, Handys, Datenträger usw werden die Behörden auswerten und die Erkenntnisse daraus, werden dann schön weiter verwendet, auch wenn sie keinerlei Bezug zu den vorgeworfenen Taten haben. Wird ja andauernd so gemacht, um das Umfeld gewisser Gruppen aufzuhellen. Was nicht verboten ist, das machen die Behörden auch.
 
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theSplit

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@TBow: Man könnte fast sagen, damit die Polizei sagen kann, wir waren im "Recht" und nicht doof dasteht weil: "ist ja nichts passiert....." ? :unknown:

Irgendwer wird schon fast "geplant" haben.. finden wir die Person.

Vielleicht sollten sie die Ultra-Rechten dann auch mal durchsuchen, könnten ja alles "Anstifter" gewesen sein, das wäre zumindest fair.

Dann hätten alle was davon.
 

Pleitgengeier

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Gerade läuft eine bundesweite Razzia in der linken Szene wegen dem G20-Gipfel. Ob sie nach fünf Monaten Beweise finden werden (wenn es welche gab)? Warten wir es ab :coffee:

Ach sooo. Als ich heute morgen las, es gäbe eine Razzia wegen G20 dachte ich, die Durchsuchungen fänden bei Olaf Scholz statt :confused:
 

KaPiTN

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@TBow: Man könnte fast sagen, damit die Polizei sagen kann, wir waren im "Recht" und nicht doof dasteht weil: "ist ja nichts passiert....." ? :unknown:

Der Angriff auf die Bundespolizei in der Straße Rondenbarg ist ja passiert.

Danach wurden u.a. rund 100 schwarze Mützen und Sturmhauben, 38 Steine, Hammer, ein Feuerlöscher, 3 Stahlseile, 10 Vorhängeschlösser, 1 Bengalo, und diverse Rauchkörper, Handfackeln und Signalraketen sichergestellt. Und das bei einer Gruppe von etwas 200 Leuten.

Die müssen ja wohl etwas größeres damit geplant haben.
Die Durchsuchungen dienen jetzt der Überprüfung, wie sehr im Vorfeld Planungen stattgefunden haben.
 

theSplit

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@KaPiTN: Nachuntersuchtung....

Aber es wird auf das Linke Milleaeu abgezielt. Einzig allein.
 

KaPiTN

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Es wird auf die Gruppe(n) abgezielt, die bei dem Vorfall zugegen war(en).
 

theSplit

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Und ? - Damit mit "wehn" gut Stellen können?

Ich glaube nicht das man hier "dieberische Absicht" unterstellen kann.
 

KaPiTN

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Es wird auch keiner unterstellen, daß die gesicherten Gegenstände geklaut waren. Es geht darum, daß sie zur Durchführung geplanter Gewalterbrechen mitgeführt wurden.
 
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