Dieter85
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Du bist näher an der Realität, als du denkst Private Firmen bauen bereits Express-Spuren, natürlich als PPP und natürlich in den USA:Allerdings ist das Beispiel natürlich eher realitätsfern. Sehe da auch weiterhin keine Möglichkeit, die irgendwie Sinn machen würde.
http://blogs.reuters.com/muniland/2013/01/19/are-private-toll-roads-a-losing-idea/In 1995, California Private Transportation Company won a contract to complete a $130-million project using mostly private money to build express toll lanes along Orange County’s State Route 91 freeway. To recoup expenses, politicians gave the company a 35-year claim to operate the toll route, promising Californians that privatization would lead to greater safety, efficiency and savings.
So etwas entspricht nicht ganz deinem Szenario, aber ist nah dran. Das wurde übrigens ein Desaster und Kalifornien hat die Express-Spuren für 200 Millionen aufgekauft.
Dass du eine Woche auf das Internet verzichten kannst, finde ich beachtlich. Auch auf Straßen und Wege, bist du dir da sicher? Ich glaube du unterschätzt das Wort kritisch. Klar, eine Verwaltung, Schulen oder die Müllabfuhr kannst auch privat betreiben, wird dann aber scheiße. Das merkst du nicht nach einer Woche, aber nach fünf Jahren.
- Bei der Post hast du keine Konkurrenz, was Briefe angeht. Du hast ein paar private Anbieter, die sich spezialisiert haben und scheiße bezahlen. Aber die Post ist defacto ein Monopol mit 90 Prozent Marktanteil. (fyi: Das statistische Bundesamt hat keine Zuordnung der Postleitzahlen zu einem Gebiet und müsste sie bei der Post kaufen) Bei Paketen haben sich mehrere kleine Anbieter gebildet, die sich etwa 50 Prozent Marktanteil teilen und grauenvolle Arbeitsbedingungen bieten.
- Bei Fernbussen hat sich ein Monopol herausgebildet, nämlich Flixbus. Die Bahn verliert ihr Monopol gerade, rutscht unter 70 Prozent Marktanteil, aber ist das gut? Oder treibt das nur die Preise nach oben und die Löhne nach unten? Und was bringen mir mehrere Anbieter, wenn die eine Strecke eh nur von dem einen Anbieter bedient wird? Eine Anbieterschlacht um die Strecke Castrop-Rauxel – Lüdinghausen wird es nicht geben.
- Im Mobilfunk haben wir genau drei Anbieter, die Telekom, Vodafone und O2. O2 hat ja letztens E-Plus gekauft. Das alles funktioniert so gut, dass die Bundesnetzagentur die drei zwingt, die Netzabdeckung auf 98 Prozent der Bevölkerung auszuweiten und mindestens 50 Mbit/s pro Funkzelle anzubieten. Von sich aus wäre das Oligopol wohl nicht darauf gekommen und hätte sich eher auf den lukrativen Städtemarkt beschränkt.
Gesundheit habe ich in der Liste vergessen (Krankenhäuser, Altenheime etc.) und den ÖNV.
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