• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Arbeit und Zukunft

Seedy

A.C.I.D

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Die Metafrage ist: "Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?"

Das Thema ist grade interessant wenn man folgende Aspekte mit einbringt:

Scheinselbstständigkeit, Grundeinkommen, Automatisierung, Altersarmut, Niedriglohnsektor, Start Up, etc (was euch eben einfällt)
Ethische Aspekte sind natürlich auch nicht zu vernachlässigen.


Meine persönliche Meinung:

Wir sind das 18. reichste Land der Welt, irgendwas läuft hier gewaltig schief.
Renter müssen Flaschen Sammeln.
Krankenhäuser sind unterbesetzt.
Schulen verroten und Kinder werden nicht betreut.
Man schickt Schüler früher in die Arbeit und lässt Rentner länger arbeiten.

Ich kann das nicht genau definieren, aber es scheint hier nicht richtig zu sein....

Zur Metafrage:
"Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?"

Teilweise.
Man muss ja irgendwie an Geld komme, aber ich seh es nicht wirklich ein jede Woche für kaum Geld für den Reichtum jemand anderen zu arbeiten.
Ich hab aber in mein Leben noch relativ wenig gearbeitet, meine Eltern unterhalten mich und ich hab den Luxus mir meinen Studiengang nach Wahl auszusuchen.
Ich hab auch keine hohen Ansprüche, so das ich mich mit meinem Erbe durchaus ein paar Jahre durchschlagen kann.

Ich weiß allerdings das es hier auch andere Ansichten gibt, also was denkt ihr generell zu dem Thema.
Ich bin nicht sicher wo ich mit dem Thema hin will, aber haut mal raus: Ist nen großes Thema wo man in viele Richtungen gehen kann.
 

Sp1xx

NGBler

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Hey,

ich arbeite gerne. Nicht nur weil ich Geld verdienen will und muss, sondern auch weil es mich erfüllt. Mein Tag wäre ohne Arbeit lang nicht so ausgewogen. Ich würde mich nicht gebraucht fühlen und hätte spätestens nach 1-2 Wochen genug von all der Freizeit.

Vielleicht liegt es bei manchen Leuten auch einfach daran, dass sie keinen Spaß an ihrer Arbeit finden, anders kann ich mir den "Aufschrei" bzw. diese Debatte nicht erklären. Ich liebe meinen Job und sehe ihn ähnlich wie ein Hobby für das ich entlohnt werde. Mir ist aber natürlich klar das dies eher die Ausnahme ist und man nicht erwarten kann das jeder ein solches Los ziehen kann.

für kaum Geld für den Reichtum jemand anderen zu arbeiten

Mir ist klar was du damit meinst, finde den Satz trotzdem dämlich. Du profitierst durch den "Reichtum", den man oftmals(!!!!) auch mit Erfolg und Ergeiz gleichsetzen kann, dadurch das du die Möglichkeit hast zu arbeiten. Wenn du selbst ergeizig und dann irgendwann auch erfolgreich bist, kannst du nur für dich alleine arbeiten. Dann geht, abgesehen von den Steuern etc., alles an dich.

Renter müssen Flaschen Sammeln

Wie oft habe ich das die letzten Tage schon von irgendwelchen AFD Anhängern gelesen.. immer das gleiche Argument.
Ich will dir nichts dergleichen anhängen, kann das Argument aber nicht mehr hören. Armut im Alter gab es schon immer.
Schicksaale und selbstgeschaufelte Gräbe aber auch. Nicht jeder Rentner ist in der von vielen dargestellten Opferposition.

Ich hab aber in mein Leben noch relativ wenig gearbeitet, meine Eltern unterhalten mich und ich hab den Luxus mir meinen Studiengang nach Wahl auszusuchen.

Gratulation. In diesem Fall hast du Glück.
Ohne Arbeit ( deiner Eltern ) wäre aber auch das nicht möglich gewesen.

Ich hab auch keine hohen Ansprüche, so das ich mich mit meinem Erbe durchaus ein paar Jahre durchschlagen kann.

Klassischer Spruch eines frischen Abiturienten oder schon Studierenden der noch nie arbeiten musste/konnte/wollte. Es fehlt dir da doch noch ein bisschen der Weitblick in der Welt. Ich habe in meinem Studiengang eine Menge Leute genau dieser Sorte, keiner von denen hat auch nur einmal einen Finger krumm gemacht.
Viele von denen sind dermaßen abhängig von ihrem Elternhaus, dass erschreckt mich.

Ich will dir jetzt gar nicht auf den Fuß treten, verstehe nämlich schon sehr gut was du meinst. Trotzdem kann ich dir nur sagen:

Arbeiten muss gar nicht so scheiße sein, Unfähigkeit und nicht gebraucht zu werden aber schon.
 

Chegwidden

Hat sich hochgeschlafen-
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Diesen Spruch: Rentner müssen Flaschen sammeln! kotzt mich auch so allmählich an.

Nein, müss(t)en sie nicht!
Selbst wenn sie nicht genug Rente haben, steht ihnen Aufstockung zu.
Das Problem ist nicht nur die Scham wegen der Stütze, das größte Problem ist der Papierkram.
Die Behörden machen den Leuten, besonders den Alten, das so schwer, dass diese dann aufgeben.
Viele wissen nicht mal, dass ihnen was zusteht. Die wissen meist nicht mal, dass es so was wie Wohngeld gibt.
Und kommunizieren tun Behörden das nicht.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #4
@Chegwidden:
War erst letztens beim Arbeitsamt.
Bevor ich da wieder nen Fuß reinsetze sammel ich lieber Flaschen.
(Dabei wollte ich den nur mitteilen das sie mir KEIN Geld zahlen müssen)
 

Pleitgengeier

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Man muss ja irgendwie an Geld komme, aber ich seh es nicht wirklich ein jede Woche für kaum Geld für den Reichtum jemand anderen zu arbeiten.

Diesen Satz habe ich noch nie verstanden, in Zeiten in denen die meisten großen Unternehmen AGs sind und deren Aktien frei gehandelt werden können.
Dafür dass in Deutschland das Sparbuch Staatsreligion ist und Aktien was für pöhse Spekulanten kann der Kapitalismus nichts - eher sind die Einwohner nicht angepasst - Darwin usw.
Diese Firmen gehören keiner Adelsschicht - kaufe Aktien und andere arbeiten für deinen Reichtum!


Zum Rest: In Deutschland läuft eine ganze Menge schief, denn die bisherige Automatisierung war erst der Anfang und die Arbeitspolitik der Staaten entstammt noch von vor 1900.
Wenn in den nächsten 20 Jahren etwa 60-80% der Arbeitsplätze wegfalllen bin ich gespannt was die Politik so macht...

Grundsätzlich müsste der Staat Studenten - zumindest in MINT-Fächern - viel mehr fördern anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen, denn das werden die einzigen sein die dann noch produktiv arbeiten können.
 

Pleitgengeier

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Henne/Ei -Problem. Woher das Geld nehmen um soviel Aktien zu kaufen, dass man nicht oder weniger arbeiten muss?
Lohn deiner Arbeit + Reinvestition von Dividenden und Kursgewinnen

Ohne jetzt die Risiken von Aktien mal zu berücksichtigen.
Gegen Risiken hilft Risikostreung, nicht realisierte Verluste sind keine Verluste.
Und wenn die DAX- und S&P500-Konzerne gleichzeitig pleite gehen ist sowieso schon alles egal.

Ich habe nie gesagt dass man nichts mehr arbeiten muss - ab etwa 500k€ könnte das gehen.
 

alter_Bekannter

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Ja Arbeitsamt macht Spaß, nachdem ich das erste mal mit so einm zu tun hatte kam mir primär die Frage warum die so selten abgestochen werden.

Der nächste Witz ist das was Cheg angesprochen hat. In unserem Sozialgesetz steht nämlich ausdrücklich drin das der Staat da eine Aufklärungspflicht hat.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #9
Ich will dir jetzt gar nicht auf den Fuß treten
Tust du nicht, du trittst nur völlig daneben.
Ist nicht deine Schuld, ich hab den Startpost ziemlich scheiße formuliert.

Daher erstmal die Richtigstellung, morgen dann nochmal ordentlich:

Ich rede nicht von Arbeit als Lebenserfüllung.
Wenn du mit deinem Job zufrieden bist, dann lohnt es sich auf jeden Fall.

Mit "lohnen" meinte ich dabei tatsächlich den Lohn.
Seelische Befriedigung im Job sollte eine hohe Priorität haben, eine höhere hat aber Essen und Miete.

Ebenfalls hab ich impliziert das man nicht über Jobs mit 40k+ Jahresgehalt redet, mein Fehler.
Ich hatte dabei eher Amazon Lagersklaven, Putzfrauen, Leiharbeiter, Kassierer, Handwerk und alte Lehrberufe im Kopf.
Leute die trotz Arbeit ziemlich wenig haben.

Grade mit dem Bezug auf Top20 der reichsten Länder der Welt ist das irgendwie falsch.

Viele von denen sind dermaßen abhängig von ihrem Elternhaus, dass erschreckt mich.
Monetär bin ich das zwangsweise:
Ich bekomme kein Bafög und mit mehr als nen 450 Euro Job verliere ich meine Krankenversicherung (Beamten/Privat Gedöns)

Um monetäre Unabhängigkeit von meinen Eltern zu erreichen müsste ich Vollzeit arbeiten, dann könnte ich nicht studieren.
Wenn es dich beruhigt: Ich kann alleine wohnen ohne zu verwahrlosen und 2 mal am Tag Mutti um Rat zu fragen. (außer Kartoffelsalat, der wird nie so wie bei ihr :mad:)

Was mein Erbe angeht:
Das ist keine naive Schätzung, ich habs durchgerechnet: Reicht ein paar Jährchen.
Eigentum macht vieles einfacher.

Ein weiterer Fehler von mir imStartpost war der Begriff von Arbeit:
Ich hab nicht gemeint das man "nicht" arbeiten soll.
Ich dachte mehr an alternative Einnahme quellen:
Kleingewerbe, Freelancing, Selbstständigkeit.
Eventuell auch Kuturelle/Soziale Beiträge

Dann noch die Zukunft:
Wenn Merkel die Vollbeschäftigung zum Ziel erklärt, frage ich mich wie sie das machen möchte :unknown:
Der Trend geht doch genau in die andere Richtung.

Ist es erklärtes Ziel das jeder Mensch arbeit hat, auch wenn sie für einige eigentlich nur eine Therapiemaßnahme ist?
 

musv

Bekannter NGBler

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Wir sind das 18. reichste Land der Welt, irgendwas läuft hier gewaltig schief.
Renter müssen Flaschen Sammeln.
Krankenhäuser sind unterbesetzt.
Schulen verroten und Kinder werden nicht betreut.
Man schickt Schüler früher in die Arbeit und lässt Rentner länger arbeiten.

Das Rentner-Argument ist noch ziemlich falsch. Die Altersarmut wird erst in 20-30 Jahren richtig zur Geltung kommen, wenn die ganzen Hartz-IV- und Niedriglohnbezieher in Rente gehen. Das geht dann auf das Konto unseres lieben Herrn Schröder und seiner Genossen. D.h. ein immer wachsender Anteil der Bevölkerung wird dann von der Mindestsicherung (überl)leben müssen.

Momentan geht's dem Gros der Rentner noch ziemlich gut:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Rentner-sind-verrueckt-nach-Aktien-article19883752.html

Das Schulproblem liegt an der Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Ländern. Der Bund würde gern sanieren, die Länder haben keine Kohle dafür. Allerdings gab's wohl vor kurzem eine Gesetzesänderung, die es dem Bund erlaubt, Schulen zu sanieren. Bin mal gespannt, ob da was Sinnvolles rauskommt.

Ich sehe ziemlich große Probleme in der Geringschätzung sozialer Berufe. Wenn man z.B. Erzieher lernen will, muss man im Normalfall erst eine Ausbildung zum Sozialassistenten absolvieren. Gesamtzeit der Ausbildung sind 5 Jahre. Oftmals wird diese Ausbildung nicht mal bezahlt. Im Gegenteil gibt es viele private Ausbildungsträger, die sogar für die Ausbildung Schulgeld nehmen. Krankenpfleger/Altenpfleger sind Knochjobs, die auch zu gering bezahlt werden.

Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?
Mir macht mein Job Spaß und ist darüberhinaus noch ziemlich gut bezahlt. Für mich lohnt sich das damit definitiv.

Falls man mit seinem Job nicht zufrieden ist, sollte man was ändern! Manche Leute haben dazu keine Möglichkeit. Aber die meisten scheuen eher das Risiko und ruhen sich auf dem Erreichten aus, auch wenn sie ihre aktuelle Situation nicht mögen.
 

FrostAgent

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Vollbeschäftigung ist einfach nur ein schöner und großer Begriff, um damit hausieren zu gehen, übersteigt man vielleicht auch gerne die Leichen in der Kurz-, Teilzeitarbeit und einem wachsenden Niedriglohnsektor.

Im Prinzip beschreibst du doch eigentlich nur die Grundzüge des Kapitalismus im Kleinen, mit dem Unterschied, dass die Amazon-Lagersklaven immer noch einen deutlich höheren Stellenwert und Lebensstandard genießen können, als die Kinder in Bangladesch, die unsere Kleidung zusammennähen. Was zwischen den einzelnen Ländern in der Welt passiert, geschieht auch innerhalb der Länder, nur in anderen Ausmaßen. Ändern könnte "man?" es aber sicher trotzdem beides, wenn man denn wollte.

Als alternative Einnahmequelle würde ich Freelancer-Tätigkeiten und Selbstständigkeit nicht unbedingt bezeichnen, zumindest ist es schwierig, dass so pauschal sagen zu können. Bedeutet doch vor allem Selbstständigkeit gerne einmal das doppelte an Arbeit zum "normalen" Job, beim halben Gehalt. Mal abgesehen von den Risiken und Stress, aber das hängt vielleicht auch von der Branche ab. Ich bin nebenbei selbst als Freiberufler und Selbstständiger unterwegs, zwar alles noch in den Kinderschuhen, aber bisher motivieren hauptsächlich Leidenschaft, Spaß und Wille.. finanziell grenzt es gerne an Prostituition.
 

BurnerR

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Im Gegenteil gibt es viele private Ausbildungsträger, die sogar für die Ausbildung Schulgeld nehmen. Krankenpfleger/Altenpfleger sind Knochjobs, die auch zu gering bezahlt werden.
Gibt es denn zu wenige Kranken/Altenpfleger?
Wenn nein, dann ist markttechnisch gesehen alles in Ordnung. Habe schon diverse sehr liebe und angenehme Menschen in dem Beruf kennengelernt. Aber wer diesen Berufsweg geht, der hat doch ne Meise, 5 Minuten Google offenbart einem doch, dass das ein Scheißberuf ist.

Wir sind das 18. reichste Land der Welt, irgendwas läuft hier gewaltig schief.
Müssten wir mal auseinander dividieren, was davon '1. Welt Probleme' sind.
Du darfst nicht mehr als 450 Euro dazuverdienen, weil du sonst aus der privaten[sic!] Krankenversicherung fliegst? Habe ich das richtig verstanden? U serious bro?
 
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theSplit

1998
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Vielleicht hat das folgende nicht direkt mit dem Thema zu tun:
Aber es ist schon schlimm wie wenig "Erfahrung" geschätzt wird - damit meine ich die Leute, die schon zig Jobs gemacht haben und schon ein deutliches älteres Semester sind.

Wenn ich sehe wie mit einem Menschen mit 60 Jahren umgegangen wird - der dazu nicht grundsätzlich blöd ist - und viel erlebt und gemacht hat - aber auf dem Arbeitsmarkt so gut wie verloren ist, wird mir schlecht.
Ohne ein Studium oder sonstige höhere Bildung, selbst mit zig Jahrzenten(!) an Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen, bekommt man als Quereinsteiger nur Hiwi Jobs - die dazu auch nicht bezahlt werden und oder einen "kaputt machen" auf Dauer. Das finde ich viel schlimmer.

Ich glaube im Amiland war oder ist es doch so, das "Experience" wirklich geschätzt wird/wurde, da war es dann egal ob jemand 30 oder 60 ist - so lange die Person was auf dem Kasten hat....
 

FrostAgent

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@BurnerR:

Dann stimmt markttechnisch etwas nicht. Die Pflege ist doch bereits seit Jahren stark unterbesetzt, zu viele Patienten/Bewohner für viel zu wenig Personal. Die dadurch notwendigen Doppelschichten und fehlenden arbeitsfreien Tage, die alles andere als förderlich für den Stresslevel sind, stehen dabei doch oftmals wirklich nicht im Verhältnis zur eigentlichen Entlohnung.

Schlecht für die Pfleger und schlecht für die Gepflegten und gerade in letztgenannte Rolle kann jeder von uns einmal schlüpfen.
 

musv

Bekannter NGBler

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Gibt es denn zu wenige Kranken/Altenpfleger? Wenn nein, dann ist markttechnisch gesehen alles in Ordnung.
Im Kindergarten meines Sohnes hängt eine Pinnwand mit den Fotos der Erzieherinnen. 2 Bilderrahmen sind noch frei mit dem Aufdruck: "Hier ist noch ein Platz für Dich!". Sowohl Pflegekräfte als auch Erzieherinnen fehlen en masse in Deutschland.

Genau diese sozialen Berufe stellen bei mir eine Ausnahme dar, dass man nicht alles dem "freien Markt" überlassen kann. Die Folge wäre hier, dass der Anteil an diesen Berufen immer weiter zurückgeht, der Bedarf gleichzeitig aber stetig ansteigt. Normalerweise würden sich Angebot und Nachfrage angleichen. Hier sind wir aber in einem Bereich, dass die Nachfrage zwar vorhanden ist, die finanziellen Bedürfnisse der Anbieter aber nicht befriedigen kann. Oder mit anderen Worten: Blöderweise gehören pflegebedürftige Menschen nicht gerade zur finanziellen Elite unseres Landes.

Habe schon diverse sehr liebe und angenehme Menschen in dem Beruf kennengelernt. Aber wer diesen Berufsweg geht, der hat doch ne Meise, 5 Minuten Google offenbart einem doch, dass das ein Scheißberuf ist.
Ist korrekt. Da aber diese Berufe im Gegensatz zu irgendwelchen Immobilienmaklern, Versicherungsvertretern oder Handy-Resellern tatsächlich von gesellschaftlicher Relevanz sind, muss hier in den Markt eingegriffen werden.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #16
Pflege ist ein Minusgeschäft.
Die meisten Leute sind Kassenpatienten, da ist net viel Geld zu hohlen.
Damit ein Privatunternehmen daraus Gewinn generieren können müssen die Sparen wo sie können.
Da du selten eine Wahl hast in welches Krankenhaus du gehst (hier gehören alle in der Region zu einem Betreiber) haben sie eben auch keine Konkurrenz zu fürchten.

Im namen des Marktes, der Finanzen und der heiligen Privatisierung :T
 

dexter

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Du darfst nicht mehr als 450 Euro dazuverdienen, weil du sonst aus der privaten[sic!] Krankenversicherung fliegst? Habe ich das richtig verstanden? U serious bro?
Ne studentische Eigenversicherung kostet um die 100,- Auf deutsch: 451 Euro "Gehalt" = 351 Euro zum Leben.
Noch schöner wirds bei ner echten Selbständigkeit; da wären es dann 151 Euro zum Leben. Und wer nicht aufstocken will geht Flaschen sammeln oder ins Hotel Mama.

Zum Thema: Wer Arbeit braucht um sich nicht zu langweilen, da gibt's schöne soziale Alternativen. Vereine oder Opensource-initiativen schicken einen nicht weg. Openstreetmap bspw. da kann man man mit etwas Engagement auch jeden Tag seine 8 Stunden abreissen. Man kann sich auch nen Garten zulegen, zumindest im Frühjahr kommt man da auf keine dummen Gedanken.
Man kann sich auch ein Hobby zulegen, ne Eisenbahnplatte, Bierdeckel sammeln, "studieren" aka Bücher oder das Internet leerlesen usw. usf.
Ich verstehe das Langeweile-Argument ganz und gar nicht.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #18
Habe ich das richtig verstanden? U serious bro?
Das ist nen bisl. komplizierter und ich es ist nicht Thema des Threads dir meine Versicherungssituation zu erläutern, die ist gelinde gesagt auch komplex genug für ein eigenes Thema ;)
Es geht weniger darum das ich die Privatversicherung nicht verlieren will, es geht darum das ich trotz mehr Lohn weniger auf dem Konto hätte.
Die menge die ich verdienen müsste um tatsächlich mehr zu haben ist ohne Abschluss und neben dem Studium utopisch.
Da macht nen 450 Euro Job bis zum Ende meines Studiums rein rechnerisch mehr Sinn.
 

gelöschter Nutzer

Guest

G
Ich finde die Diskussion schön, nur nicht das Mindset welches dahinter steckt und 98% der Bevölkerung vertreten, was auch der Grund dafür ist weshalb diese niemals aus der Lohnarbeit rauskommen.

Beginnen wir mal mit den Rahmenbedingungen:

Wir leben in einer kapitalistischen Welt. Das heißt ohne Geld läuft nichts. Sollte so weit verstanden sein hoffe ich.

Was Geld ist und weshalb die meisten keins haben:

Schaut man sich das bedruckte Papier an, wegen dessen die Leute ihre Geschäftspartner betrügen, Morde begehen und auch ihr ganzes Leben verplempern, so fragt man sich: Was ist denn das eigentlich genau? Der rein materielle Wert eines 500-Euro-Scheins beläuft sich wahrscheinlich auf vier Cent (Druckkosten plus Papier).

Doch wenn man sich einmal die Frage stellt, wird die Antwort der offensichtlich.

  1. Geld ist nichts anderes als eine Art Gutschein, der seinen Wert und ausschließlich durch das Vertrauen der Leute in ihn erklärt.
  2. Geld ist ein Gutschein für gelieferte Ware oder Dienstleistung.
  3. Geld versteckt somit in der heutigen Gesellschaft den dahinterliegenden Tauschhandel von wertvollen Waren und Dienstleistungen.
  • Ein Bäcker bietet warme Brötchen gegen Geld an.
  • Eine Nutte geht anschaffen, sie bietet Sex gegen Geld an.
  • Ein Handwerker bietet seine Skills gegen Geld an.
  • Wenn du kein Geld hast, hast du nichts zu bieten.
  • Wenn du nicht genug Geld hast, dann bedeutet das: Das, was du lieferst, hat nicht genügend Wert. Punkt.
  • Wenn du nicht genug verdienst, bist du nicht wertvoll genug für das Unternehmen.
Jetzt wirst du vielleicht einwenden: "Ich kenne aber viele Leute, die sind stinkreich und liefern trotzdem nichts Wertvolles." Das war nämlich auch mein erster Gedanke. Doch seitdem ich das Gesetz mit dem Tauschhandel erkannt hatte, begann ich genauer hinzusehen. Ich stellte plötzlich fest, dass diese Leute alles andere als reich waren. In den meisten Fällen war der Reichtum nur sehr kurzfristig. Schnell hatten diese Menschen genau das auf ihrem Konto, was ihr tatsächlicher Wert war: NULL.

Oder die andere Alternative: Sie blieben reich, weil sie einige andere Gesetze über Geld verstanden hatten. Jedoch wirkte die Energie des Geldes komplett gegen sie. Von Glücklichsein keien Spur. Dafür Kreislaufprobleme und Beta-Blocker gegen erhöhten Blutdruck.

Nochmal:

Wenn du kein Geld hast, dann bist du nicht wertvoll genug für deine Umgebung. Du musst also herausfinden, wie du du dich maximal wertvoll für deine Umgebung machen kannst. Idealerweise so wertvoll, dass dir die Leute das Geld in der Sackkarre hinterherbringen.

So sagte einst ein Ingenieur zu Steve Jobs, dass er bei Apple 30% weniger bekomme als bei Google. Steve Jobs' Antwort (er war für direkte Antworten sehr bekannt) lautete:
"Dann frage doch mal deinen Manager, warum er dich nicht für wertvoller hält."

Ein sehr gutes Beispiel aus dem ngb: Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung?

Jetzt verknüpfe das mit Arbeit.

Du bietest deine Arbeitskraft für Geld. 98% der Menschen können nichts anderes als ihre Arbeitskraft gegen Geld umtauschen. Die Krux dabei: Deine Arbeitskraft kannst du nicht skalieren.
Denn alle Menschen haben eine Gemeinsamkeit: Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Der Unterschied dabei ist, was jeder Mensch aus diesen 24 Stunden macht. (WHAT ARE YOU DOING WHEN NO ONE IS WATCHING ?)

Durch Lohnarbeit wirst du nicht reich. Lohnarbeit kann deine Eintrittskarte zum Reichtum sein. Lohnarbeit gibt dir die Möglichkeit Grundkapital für Investments zu sammeln. Sei es dein eigenes Unternehmen mit welchem du produzierst oder eine Dienstleistung anbietest, Immobilien welche du mit Krediten der Bank hebeln kannst um einen zusätzliche monatlichen Cashflow zu generieren oder Nutten die für dich Anschaffen gehen so wie es Markus von Anhalt machte.

.. oder du bleibst dein ganzes Leben lang Lohnarbeiter um mit 70 in Rente zu gehen und am Ende zu sterben.

Dann steht es dir jedoch nicht zu Neid auszuleben auf die Menschen, die es in ihrem Leben geschafft haben finanzielle Freiheit aufzubauen.

Deine Entscheidung.

Ich habe drei Jahre lang in einem Dreckloch von Reifenfabrik gearbeitet. 7 Tage die Woche. Lohnsklaventum par excellence. Das hat mich traumatisiert. Nie wieder sowas.
Heute bin ich dankbar dafür. Das trieb mich zum Umdenken. Dem Trieb mich weiterzubilden. Aus dem gesellschaftlich konditionierten Denken "Schule --> Ausbildung/Studium --> Arbeit --> Rente" oder "Hartz IV" raus. Ich war kein einziges Mal in meinem Leben beim Arbeitsamt, Hartz IV Amt oder wie die ganzen Institutionen hier in Deutschland auch heißen mögen.

Ich besitze ein skalierbares Business welches Waren und eine Dienstleistung in einem unersättlichen Markt bedient und um jeden Quartal wächst und wächst. (Nein, kein MLM oder irgendein Onlinemarketingmüll).
Ich besitze Bitcoin im Wert von rund umgerechnet 165'000€. Und jeden Tag kommt mehr dazu. Ich kann reisen wohin ich will, kann schlafen so lange ich will (was ich nicht machen), kann jeden Tag im Restaunt essen (was ich auch nicht mache), muss niemandem in den Arsch kriechen, bin von niemandem Abhängig, bin niemandem Rechenschaft schuldig. Ich kann es mir sogar leisten euch hier im ngb auf den Sack zu gehen, trotz der Tatsache welch eine pure Zeitverschwendung das ist.

Cheers.
 

Pleitgengeier

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Blöderweise gehören pflegebedürftige Menschen nicht gerade zur finanziellen Elite unseres Landes.
Irrelevant, da die Pflegebedürftigen die medizinische Versorgung nicht selbst bezahlen müssen sondern der Staat.

Und das eigentliche Problem ist, dass der Staat zwar der allerschnellste ist wenn es ums kassieren geht - da wird auch gerne mal mehrfach besteuert - aber sich beim bezahlen benimmt wie Dagobert Duck.

Wir sind ein angeblicher Sozialstaat mit verpflichtenden Versicherungen die aber im Bedarfsfall wenig Leisten, und dann wird hier über Amerika geschimpft weil "dort verreckt wenn man krank ist, weil man sich die Behandlung nicht leisten kann" - in Amerika bleiben einem auch >90% des Brutto-Gehalts. Wer sich dann privat nicht krankenversichert hat das eben so für sich entschieden.
Hierzulande kassiert der Staat gleich mal über 40% direkt ein und dann darf man sich noch privat zusätzlich versichern wenn man nicht als Patient 2. Klasse behandelt werden will
 
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