• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Arbeit und Zukunft

infofilter

Ruhe in Frieden

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ohne moos nix los. wenn das staatsvolk nicht einsieht zu arbeiten gibt es keinen sozialstaat.
 

Pleitgengeier

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Ich besitze Bitcoin im Wert von rund umgerechnet 165'000€. Und jeden Tag kommt mehr dazu. Ich kann reisen wohin ich will, kann schlafen so lange ich will (was ich nicht machen), kann jeden Tag im Restaunt essen (was ich auch nicht mache), muss niemandem in den Arsch kriechen, bin von niemandem Abhängig, bin niemandem Rechenschaft schuldig. Ich kann es mir sogar leisten euch hier im ngb auf den Sack zu gehen, trotz der Tatsache welch eine pure Zeitverschwendung das ist.
Etwas OT aber mich erinnert das gerade an eine Beobachtung von mir:

Die meisten reichen Leute sind reich weil sie nicht tun weshalb andere reich werden wollen.
zB ein Oberklasse-Wagen ist völlig sinnlos, der verursacht nur hohe Folgekosten.
Solche Dinge kann man kaufen wenn man der Meinung ist, genug zu haben - dieser Punkt ist bei jedem wo anders, für manche existiert er nicht.
 

Trolling Stone

Troll Landa
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Arbeit nutze ich nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern auch, um mich selbst zu erweitern und zu verwirklichen.
Von daher lohnt sich aus meiner Sicht Arbeiten immer.
Insbesondere abwechslungsreiche Arbeit.
 

BurnerR

Bot #0384479

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Ebenfalls hab ich impliziert das man nicht über Jobs mit 40k+ Jahresgehalt redet, mein Fehler.
Es gibt ganz viele Jobs, wo man wenig Geld verdient und aus verschiedenen Gründen recht glücklich und zufrieden sein kann.

Aber die Wahrheit ist ja, dass es einen Haufen Jobs gibt, die schlicht beschissen sind.
Die meisten Studierten kommen nicht in die Nähe solcher Jobs, aber auf keinen Fall, wenn sie etwas nachgefragtes studiert haben.
Das hat aber nicht mit irgendwas zu tun.
Fakt ist, zu leben ist halbwegs beschissen was das angeht. Heute nur noch zu einem Bruchteil. Wir stehen nicht vor der Wahl: Arbeite oder stirb.
Sowas wie bei Schwarzhut war vor hundert Jahren noch einigen wenigen Auserwählten vorbehalten und meist wurde man reingeboren.

Uns gehts aber zu gut. Es lebt gerade "Generation Schneeflocke". Jeder ist achso einzigartig und hält es für sein Geburtsrecht, sich im Leben und Arbeiten selbst auszudrücken und hält es dann für achso grausam, dass es so wenige Stellen gibt, wo man mit philosophieren beim Weintrinken genug Geld verdient um die im Kern spießigen Bedürfnisse zu erfüllen.
Muss man auf einmal doch was machen, was kein Spaß macht. Das wird dann als besonders grausam empfunden.
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

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"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." -- (470 - 399 v. Chr.), Sokrates

Wird falsch zitiert seit Jahrzehnten. Sicherlich schon seit deine Eltern die Jugend von heute waren.

Die Verfall der Gesellschaftskonstante wird uns vermutlich länger erhalten bleiben als die Kernfusionskonstante.
 

Dummkopf

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Was soll an dem Zitat falsch sein? Das antike Griechenland ging kurz darauf tatsächlich unter.
 

cokeZ

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@BurnerR: Nein, gibt es nicht. Wir haben in DE Fachkraftmangel. Das wird zur Zeit dadurch kompensiert, dass es eben die Ein-Jährig gelernten gibt und die Ungelernten, ist (leider) möglich. Zwsr wird seitens MDK eine Fachkraftquote (zur Zeit mein ich 48%), schafft aber kaum ein Heim, interessiert aber auch nicht.

Den Beruf kann man nur machen, wenn man wirklich Scheiss Arbeit für wenig Lohn machen will und ein grosses Herz hat, sonst würde sich niemand den Stress mit Unterbesetzung antun. Klar, die Aufstiegschancen sind für 3 Jährig gelernte gross, aber bis man mal dahin kommt dauerts.

Mein Kumpel der bei Thyssen arbeitet, bekommt mal locker 1000Euro mehr im Monat ;)
 

electric.larry

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Die Frage, "Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?", hängt davon ab, wie weit du über den Tellerrand schauen möchtest.

Eine liebe Bekannte von mir hat mit Mitte 50 ihre Arbeit verloren und nach kurzem Leerlauf vor einigen Monaten einen neuen Job in einer Gärtnerei begonnen. Sie ist dort mangels einschlägiger Ausbildung als landwirtschaftliche Hilfsarbeiterin angemeldet und verdient Netto knapp über 1.000 Euro (am Land).
Mindestsicherung in Österreich liegt bei etwa 840 Euro. Wenn sie 40 Stunden arbeitet, bleiben unterm Strich gerade einmal 160 Euro mehr. Und in ihrem Alter machen die paar zusätzlichen Arbeitsjahre den Pensionsanspruch auch nicht viel fetter. Blöder Beigeschmack: Das gesamte Vermögen muss auf etwa 4.000 Euro verbraucht sein. Aber ein Vermögen hat sie wahrscheinlich sowieso nicht am Konto.

Einzig auf ihre finanzielle Situation bezogen, könnte man also sagen, es lohnt sich für Sie wirklich nicht mehr zu arbeiten.

Aber ... Wenn meine Bekannte am Morgen ihr Haus verlässt, vergisst sie manchmal die Türe zu versperren, laut ihrer Auskunft hat "aber noch nie einer das Haus weggetragen". Selbstverständlich steht auch ihr Auto noch immer dort, wo sie es am Vorabend abgestellt hat. Sie fährt ganz selbstverständlich über eine gut asphaltierte Straße zur Tankstelle, wo sie ganz selbstverständlich Benzin bekommt. Beim Bäcker vor der Gärtnerei holt sie sich ganz selbstverständlich einen Kaffee, bevor sie ins Geschäft geht und beginnt Grabkränze zu binden. Bricht sie sich ein Bein, geht sie ins Krankenhaus, wird das Auto kaputt, bringt sie es in die Werkstatt und manchmal geht sie mit einer Freundin ins Kino.

Viele Dinge, Selbstverständlichkeiten des Alltags im Westen, die wir als gegeben annehmen. Alles aber nur möglich, weil jemand, egal wie hoch oder fair sein Einkommen ist, seine Arbeit erledigt. Und vieles davon - Straßen, Ärzte, Pensionen - ist für die meisten Leute nur leistbar, weil die, die "genug" verdienen, in einen gemeinsamen Topf einzahlen.

Zurück zur eigentlichen Frage: "Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?". Sagen wir es so: Wenn du das nächste Mal zu spät von der Arbeit heim kommst und als schlechte Entschuldigung noch schnell ein paar Blumen bei dem kleinen Geschäft am Bahnhof kaufst, wirst du froh sein, dass meine Bekannte trotz des scheiss Gehalts bis 20 Uhr im Laden steht und nicht zu Hause auf der Couch Gallileo schaut und du ihre Mindestsicherung mit deinen Steuern bezahlst.

Wenn du im Groben und Ganzen zufrieden damit bist, wie es in deinem Land läuft und du möchtest, dass man dort auch weiterhin ein relativ gut abgesichertes Leben führen kann ... geh hackeln! ;)

Damit möchte ich nicht behaupten, dass die Verteilung von Steuerlasten und Einkommen momentan besonders fair ist und Dumpinglöhne oder "amazonsche" Arbeitsbedingungen find ich auch nicht gut. Aber ein System, das vom Grundgedanken her auf Solidarität aufgebaut ist, funktioniert nur, wenn jeder irgendeinen Teil dazu beisteuert.

Dank des Wahlkampfs bewegen sich hier in .at mehrere Parteien in eine Richtung, die Geringverdiener steuerlich entlasten soll und die Leistungen sowie Selbstbehalte der Krankenversicherungen für ALLE angleicht.
Die Roten reden auch über die nächste "Industrielle Revolution" sowie einen Mindestlohn und sie stellen laut die Frage, ob man eine Form der Maschinensteuer brauchen wird, wenn in den nächsten zwei Jahrzehnten White Collar Jobs durch Maschinen ersetzt werden.

Wenn man manchen Prognosen Glauben schenken kann, dann wird spätestens für die Generation unserer Kinder die Frage nicht mehr lauten, "Lohnt sich arbeiten überhaupt noch?", sondern, "Finde ich überhaupt noch eine Arbeit?". Man hört aber auch andere "Experten", die das Gegenteil behaupten. "Es werden neue Jobs enstehen", "wir haben einen Bedarf an Facharbeitern wie noch nie", usw. hört man dann. Mag sein, ich zweifel aber dran. Ich sehe was Machine Learning bis jetzt schon möglich gemacht hat und wo wir bei der Automatisierung vom Fahren und Robotern inzwischen sind. Wenn ich dann die Kosten für eine Maschine ohne Arbeiterrechte, die ich über Leasing finanzieren und zur Gänze abschreiben kann, mit denen für eine "Humanressource" vergleiche, dann bin ich eher bei den Pessimisten.

Neben dem rein betriebswirtschaftlichen Nutzen ist Arbeit aber mehr. Für fast alle, die ich kenne, vom Arbeiter in einer Molkerei, bis zum Kreativen und der Staatsanwältin, ist ihre Arbeit sinnstiftend. Man verbringt im Normalfall ein Drittel des Tages mit seiner Arbeit, denkt über "Arbeitssachen" nach und redet mit Kollegen. Ob man will oder nicht, das wirkt auf die Persönlichkeit, es macht einen ein bisschen zu dem Menschen, der man ist. Und das kann durchaus auch positiv sein.

Für meine Bekannte, die so kurz vor der Pension steht, sind die Möglichkeiten für berufliche Veränderung leider begrenzt. Aber gerade jemand, der nicht ganz dumm ist und das Privileg hat, ein selbstverständlich (fast) kostenloses Studium abzuschließen, hat alle Möglichkeiten sich einen Job zu holen, der ihm gefällt UND genug Geld für ein sorgloses Leben abwirft, Industrielle Revolution hin oder her.
Dabei ist es aus meiner Sicht auch gleichgültig, ob ein Abschluss in Archäologie, Philosophie oder Wirtschaftsinformatik gemacht wird, so lange man sich danach nicht auf irgendeiner Ausbildung ausruht, sondern mit Interesse und Engagement durchs Arbeitsleben geht und es versteht, Netzwerke zu machen und Chancen zu erkennen. Und dabei meine ich keine Geheimbünde und Bestechungsgelder, sondern eher im Raucherhof den Boss von der gewünschten Abteilung zu treffen und ins Gespräch kommen.

Der Plan, von einem Erbe zu leben, ist grundsätzlich gut; man muss nur sicherstellen, dass man auch wirklich genug erbt. So viel, dass man es ohne hohes Risiko investieren kann um mehr draus zu machen. Während Studium hatte ich fixkosten von etwa 700 Euro monatlich. Hätte ich damals 400.000 geerbt, hätt ich optimistisch gerechnet fast 50 Jahre davon leben können. Dann wär ich 70, wenn die Kohle aus ist, also eh schon längst in Pension.
Problem ist nur, wenn dann mit Anfang 30 deine Freundin schwanger wird und nicht mehr gemeinsam mit dir und deinen WG Kollegen in einer Bude wohnen möchte, dann muss eine eigene Wohnung her. Und sowieso brauchst du dann ein Auto, weil mit Kinder kann man plötzlich nicht mehr zu Fuß gehen. Und du brauchst ein Kinderzimmer und Versicherungen und ...
Dann bist du plötzlich auf 2500 Euro Fixkosten und kannst dir die 50 Jahre Chill in die Haare schmieren.

Lange Rede kurzer Sinn: Ein paar Hunderttausend sind natürlich ein super Startpolster und erleichtern Dinge, aber die Ansprüche steigen bei den meisten Leuten und die Kosten für Wohnen werden auch höher. Wenn man also kein Riesenerbe hat, ist es sicher rentabler, eine normale Arbeit (die optional auch Spaß machen darf) für den Lebenserhalt zu machen und den Polster in etwas Sinnvolles zu investieren und einen Notgroschen für schlechte Zeiten zur Seite zu legen.
 

Seedy

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  • #30
Für fast alle, die ich kenne [...] ist ihre Arbeit sinnstiftend.
Das sagt mehr über den Menschen aus, als mir lieb ist.
Bin ich der einzige, der das sehr negativ interpretiert?
 

electric.larry

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Ich versteh die "Abwehrhaltung" nicht. Was ist aus deiner Sicht schlecht dran, wenn man sich mit dem was man macht, identifizieren kann?

Ich bin (neben anderen Dingen) Programmierer. Ich interessiere mich dafür, egal ob grad Bürozeiten sind, oder es 2 Uhr in der Früh ist und wir hier im Board etwas über das Thema sprechen.

Die Denkweise, die man als Coder über die Zeit bekommt, beeinflusst teilweise wie ich die Welt rundherum wahrnehme. Das merke ich auch, wenn ich mit anderen Entwicklern über egal welches Thema spreche, die haben meist einen sehr analytischen und geordneten Weg zu denken. Ähnliches fällt mir zB bei Juristen immer wieder auf. Natürlich hat das Einfluss auf meine Selbstdefinition.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #32
Ich versteh die "Abwehrhaltung" nicht.

Ich verstehe die Glorifizierung von Zwang nicht. :unknown:

Ich muss mir jeden Tag die Zähne putzen.
Das macht mir kein Spaß und ich würde lieber was anderes machen.
Ich putze mir die Zähne nur, weil die negativen Effekte noch schlimmer sind.
Es also die Wahl des kleineren Minus.
Zähneputzen ist nicht Sinnstiftend für meine Existenz und ich identifiziere mich nicht durchs Zähneputzen.
Wenn ich durch Zähneputzen keinen Vorteil hätte, würde ich es nicht tun.

Stell dir mal eine einfache Frage:
Würdest du deine Arbeit auch machen, wenn du nicht müsstest?
Würdest du nicht lieber programmieren worauf du lust hast?

Arbeitest du gerne als Programmierer, oder programmierst du gerne und das ist praktischer weise auch dein Job?
 

BurnerR

Bot #0384479

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Das ist halt schon reales 'mimimi' und Schneeflocke. Nahezu niemanden ging es jeh oder geht es so gut wie einem studierten / gut ausgebildeten Software-Entwickler, der gerne seinem Job nachgeht.
Aber das ist ja immer noch nicht genug.
Pure Zentraleuropäische Dekadenz, als wenn es das Geburtsrecht eines (europäischen) Menschen wäre, den ganzen Tag zu machen, worauf er Bock hat und wehe, man muss mal 'Arbeiten'.
Dabei ist die aktuelle Situation wie sie sich für viele heute darlegt purer Luxus und eine ganz neue Erfindung der letzten Jahrzehnte / Jahrhunderte.
 

gelöschter Nutzer

Guest

G
Du denkst schon in die richtige Richtung, Seedy.

Allerdings ein ganz gravierender Denkfehler drin. Dich zwingt niemand zu irgendwas, nur möchtest du nicht geldlos darstehen, richtig?

Es geht nur um's Geld. Dem Menschen ist es vollkommen egal was du machst. Ob du Krankenpfleger, Programmierer, Zahnarzt oder Student bist. Der Kiffer möchte auch nur sein Gras für'n 10er Kurs oder billiger. Ihm ist es egal ob du dir letzte Woche einen runtergeholt hast oder dir deine Bank im Nacken hängt wegen Schulden.

Ich könnte mich auch meinen kurzfristigen Bedürfnissen hingeben und Müll essen, den ganzen Tag kiffen, dumme Mädels ficken und Menschen auf der Straße beleidigen.

Mach ich nicht. Kontraproduktives und absolut toxisches Verhalten.

Der Mensch denkt nur an sich selbst, das ist seine Schwäche. Exploitable.
 

BurnerR

Bot #0384479

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Was die richtige Richtung ist, hängt davon ab, wo man steht.
Man muss halt erstmal verstehen, dass ein gewisser Stand kein Geburtsrecht ist, sondern ein Privileg, dass man sich meistens irgendwie erarbeiten muss, durch planmäßiges kluges handeln basierend darauf die Realität ganz pragmatisch zu betrachten.
Ich kenne alleine mehrere, die richtig Asche mit Online-Marketing gemacht haben, also selbst das geht. Ich selbst gedenke ebenso nicht noch x Jahre als random Angestellter zu arbeiten.
Aber nicht, weil Arbeiten für mich als hochqualifizierte Fachkraft so ein abfuck ist, sondern weil wir dank der Entwicklung der letzten Jahre, dessen reales Ausmaß sich kaum einer bewusst macht, an einem Punkt sind, wo es verhältnismäßig easy ist auf ein fucking awesome Leben hinzuarbeiten.
 

Seedy

A.C.I.D

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  • #36
@BurnerR:
1. Das mit der Schneeflocke nimmst du zurück, sonst trete ich deinen Mitteleuropäischen-Dekadenzarsch bis nach Pakistan.
2. Ich Mimimi an keiner einzigen Stelle. Ich hab nirgends gesagt das ich zu Faul zum arbeiten bin, oder es mir nicht gut geht.
3. Anderen geht es noch schlechter ist das schlechteste aller Argumente in solchen Debatten und disqualifiziert sich selber.


Natürlich ist es Luxus das ich die Wahl habe womit ich später mein Geld verdiene.
Es ist auch Luxus das es sogar etwas ist das mich nicht völlig ankotzt.

Es gibt allerdings weder meinem Leben einen Sinn, noch würde ich es freiwillig tun, wenn es nicht bezahlt wird.
Es ist am Ende ein Zwang irgendwas tun zu müssen und der Luxus dabei mitsprechen zu dürfen.

Mir kommt es eher wie Stockholmsyndrom.
Ich freu mich für jeden der sein Hobby zum Beruf machen kann.
Ich freu mich für jeden der einen Job hat den er liebt, oder zumindest mag.
Ich freu mich für jeden der dabei auch noch ordentlich Asche verdient.

Ich hallte diesen "Arbeiter Kult" trotzdem für saumäßigen Bullshit.
Arbeit ist kein Selbstzweck, ich arbeite nicht um zu arbeiten.

Ich mache neben meinem Studium sehr viele Dinge freiwillig, sinnvolle und für meinen Charakter erstaunlich altruistische Dinge.
Mein Job mache ich aber nur und ausschließlich für die Erhöhung meines Kontostandes.
 

theSplit

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Problem ist nur, wenn dann mit Anfang 30 deine Freundin schwanger wird und nicht mehr gemeinsam mit dir und deinen WG Kollegen in einer Bude wohnen möchte, dann muss eine eigene Wohnung her. Und sowieso brauchst du dann ein Auto, weil mit Kinder kann man plötzlich nicht mehr zu Fuß gehen. Und du brauchst ein Kinderzimmer und Versicherungen und ...
Dann bist du plötzlich auf 2500 Euro Fixkosten und kannst dir die 50 Jahre Chill in die Haare schmieren.

Lange Rede kurzer Sinn: Ein paar Hunderttausend sind natürlich ein super Startpolster und erleichtern Dinge, aber die Ansprüche steigen bei den meisten Leuten und die Kosten für Wohnen werden auch höher. Wenn man also kein Riesenerbe hat, ist es sicher rentabler, eine normale Arbeit (die optional auch Spaß machen darf) für den Lebenserhalt zu machen und den Polster in etwas Sinnvolles zu investieren und einen Notgroschen für schlechte Zeiten zur Seite zu legen.


Also ich wollte den Beitrag nicht der länge nach Quoten, aber was mir auch dabei auffält - im Alter hat man nicht nur mehr Kosten wegen Zahnzusatzversicherung (wenn man denn eine hat...), Grundsteuer (wenn man eine Immobilie hat), GEZ, Müllabfur, PKW, Hausrat, Haftpflicht, die Kinder (für die man ja einstehen muß).... es kommen auch die Wehwehchen dazu die einen gesundheitlich Einschränken und das Leben "künstlich" erschweren. Das ist auch ein Punkt, es wird von vielen Arbeitgebern nicht tolleriert: Wenn man krank wird, dann bitte am Freitag Nachmittag und Montag morgen hat man auf der Arbeit zu sein.

Und viele Firmen scheuen sich, das ist ja auch was ich kritisiere, Leute einzustellen die älter sind - die können noch so ein Bandbreite an Erfahrungen haben, aber sie sind älter, haben Wehwehchen, fallen vielleicht noch öfter aus oder sind auch sonst ein "Risiko" weil sie alt sind... oder man traut ihnen nichts zu.

Aber ich will auch mal sagen: Es ist nicht so das jeder der wirklich "arbeiten will", "auch Arbeit findet" - da gibt es natürlich regionale Unterschiede...

Aber wer will schon bei VW am Band stehen und schrauben in irgendwas drehen? Nur weil die sagen "ihr dürft in Schichten arbeiten" und bekommt 1600 € Gehalt nach euer "Ausbildung" bei Festanstellung im Schichtdienst "Schraubenklöppeln". Die Arbeit macht einen kaputt, wenn das Maschinen übernehmen, habe ich nichts dagegen. Die Technik soll uns dienen, nicht gegen uns arbeiten!

Ich finde, der Wandel, monotone Arbeit auf Maschinen auszulagern sehr gut - weil damit keine Menschen mehr geschunden werden... so fern das möglich ist.
Natürlich gibt es auch Knochenjobs (zum Beispiel der Bau) dem wir bis auf 3d-Drucker Projekte kaum etwas anzubieten haben, was nicht von einem Menschen erledigt werden muß, weil Augenmaß und individuelle Entscheidungen getroffen werden müssen bzw. situationsbezogene Entscheidungen.

Aber ich muss auch sagen, ich habe lange lange Zeit wenig verdient, ich mache mir zum Teil schon Gedanken ob ich in 30+ Jahren eine "Rente" bekomme - von der ich Leben kann, wer weiß wie die Preise dann sind. Gut, das wurde jetzt etwas angepasst, aber das was lange Zeit nicht eingezahlt wurde, wurde nicht eingezahlt - und das fehlt hinterher.

Arbeit lohnt sich für mich aber persönlich ebenfalls, ich hab einen vielfältigen Job - gut, manches ist Routine, aber es gibt auch Dinge die sind sehr dynamisch und individuell. Aber das ist auch nicht jedem gegönnt - und ich finde man muß nicht nur "überleben" können, sondern auch "leben können".

Wenn die Preisspirale nicht so hoch zu schrauben wäre...alles wird nur teurer, das ist aber ein kapitalistisches Problem. Ich hab noch nie gehört das etwas "billiger" wird oder sich jemand mit "weniger" zufrieden gibt - außer es gibt gute oder persönliche Gründe. Wann wird mal etwas billiger?

Wenn mal der ganze Druck "abfallen" würde und das Geld mal etwas anders "bewertet" werden würde. Klar, für einen Tausch von der Zeit/Leistung eines anderen Menschen gegen (mein) Geld, hab ich nichts dagegen. Irgendwie müssen wir uns gegenseitig "belohnen". Aber das allgemeine Problem dabei ist, niemand zieht Grenzen und jeder will nur nach "oben", der Immobilienmakler, der Fleischer, der Friseur - und alle wollen sie ihre Angestellten bezahlen, welche Ihre Mieten zahlen, welche die steigenden Lebenskosten haben.... ein Teufelskreis.

---

Ach ich weiß auch nicht, sind nur lose Gedanken, es regt mich nur zum Teil auf und das wollte ich mal loswerden.
 

electric.larry

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Stell dir mal eine einfache Frage:
Würdest du deine Arbeit auch machen, wenn du nicht müsstest?
Würdest du nicht lieber programmieren worauf du lust hast?

Ich muss meine Arbeit nicht machen, hab genug gespart, könnte zu meinen Eltern ziehen und ein paar Jahre etwas Anderes machen.
Klar, ich brauch Kohle, aber ich hab das Glück, mir Skills angeeignet zu haben, mit denen ich mir bis zu einem gewissen Grad aussuchen kann, was ich mache. Manche Projekte nehme ich an, weil sie eine technische Challenge sind und ich bezahlt etwas Neues lernen kann, manche weil mich die Branche oder die Leute interessieren und ich dort rein schnuppern möchte und manche sind einfach so gut bezahlt, dass ich sie "runter klopfe", weil ich das große Ganze dahinter sehe und ich weiss, dass es sich gut anfühlt, wenn der Polster am Konto größer wird.


Ich mache neben meinem Studium sehr viele Dinge freiwillig, sinnvolle und für meinen Charakter erstaunlich altruistische Dinge.
Mein Job mache ich aber nur und ausschließlich für die Erhöhung meines Kontostandes.

Das ist irgendwie ein Widerspruch in sich. Stell dir vor, du könntest die, für deinen Charakter erstaunlich altruistischen Dinge machen und damit gleichzeitig deinen Kontostand erhöhen. Das wär dann fast so, als würdest du gar nicht arbeiten. Nur weil du dabei für deine Leistung entlohnt wirst, ist das auch nicht automatisch eogistisch, schliesslich Hilfst du ja trotzdem mit, etwas zu gestalten.

 

theSplit

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@electric.larry: Man sagt nicht umsonst, mach einen Job, wo du deine "Skills" + Interessen einsetzen kannst, nicht etwas, was dir grundsätzlich widerspricht.
Dann ist auch der "Job" eine nette Beschäftigung, die die mit neuen Aufgaben versorgt, an denen man "persönlich" (ja, auch Lernen macht Spaß) wachsen kann.

BurnerR:Es gibt allerdings weder meinem Leben einen Sinn, noch würde ich es freiwillig tun, wenn es nicht bezahlt wird.
Es ist am Ende ein Zwang irgendwas tun zu müssen und der Luxus dabei mitsprechen zu dürfen.

Mir kommt es eher wie Stockholmsyndrom.
Ich freu mich für jeden der sein Hobby zum Beruf machen kann.
Ich freu mich für jeden der einen Job hat den er liebt, oder zumindest mag.
Ich freu mich für jeden der dabei auch noch ordentlich Asche verdient.

Ich hallte diesen "Arbeiter Kult" trotzdem für saumäßigen Bullshit.
Arbeit ist kein Selbstzweck, ich arbeite nicht um zu arbeiten.

Ich mache neben meinem Studium sehr viele Dinge freiwillig, sinnvolle und für meinen Charakter erstaunlich altruistische Dinge.
Mein Job mache ich aber nur und ausschließlich für die Erhöhung meines Kontostandes.

Und jetzt denk mal nach, machst du das für dich richtige?

Natürlich ist es schön wenn du sagst, Arbeit dient allein dem Geld verdienen. Aber damit wirst du nicht glücklich auf Dauer und du machst das falsche.
Arbeit sollte befriedigend sein. Wenn du Abends nach Hause kommst, denkst du vielleicht "das war ein Scheiß Tag, er/die Arbeit war schwer" - aber dann kommt vielleicht auch der Gedanke "dafür hab mich heute nützlich gemacht für XYZ" oder "eigentlich hab ich was für die Gesellschaft getan".

Letzteres ist natürlich nicht wirklich direkt meßbar, keiner bringt den Bauarbeitern in der Stadt nen Kaffee und Mettbrötchen vorbei, außer sie bauen "DEIN" Haus... aber nicht weil die so toll die Straße reparieren. Aber wie schon hier im Thema deutlich wird, die sind verdammt wichtig und machen zum Teil auch gute Arbeit - das da immer Spinner dabei sind, klar. Die gibt es aber in allen Berufen.

Nur muss man Arbeit nicht nur als Zweckmittel sehen damit sich einmal im Monat der Kontostand ändert - sondern man sollte auch überzeugt sein, dass das was du tust, richtig ist. Und das gibt in der Regel ein gutes Gefühl - sonst lohnt es sich nicht, es fortzuführen.
 

electric.larry

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Letzteres ist natürlich nicht wirklich direkt meßbar, keiner bringt den Bauarbeitern in der Stadt nen Kaffee und Mettbrötchen vorbei,

Sollten wir vielleicht mal eine Challenge draus machen, wie damals im Fight Club, nur eben, dass man Leuten etwas nettes tut, anstelle ihnen aufs Maul zu hauen ;)
 
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