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- 14 Juli 2013
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Hallo zusammen,
ich weiß jetzt nicht, wie verbreitet das Wissen hier im Forum um diese Geräte ist. Darum kurz eine Erklärung, was ein TDR/Impulsreflektometer ist:
Ein Impulsreflektometer (Zeitbereichsreflektometer bzw. zu englisch Time Domain Reflectometry, kurz TDR) ist ein Gerät, welches einen Rechteckimpuls auf ein Medium (z. B. Kabel) sendet und das vom Medium reflektierte Signal über einen bestimmten Zeitraum misst und graphisch darstellt. Solche Geräte können z. B. verwendet werden, um Fehlerstellen (Unterbrechung, Kurzschluss, Erdschluss) in Kabeln mit ihrer genauen Entfernung zu orten.
Beispiele:
Ab und an brauche ich auch ein solches Gerät um Fehlerstellen in Netzwerk-/Telefonkabeln zu suchen. Als Messgerät verwende ich persönlich unter anderem einen HDW Echotest T02/3 (hier zu sehen) und ein HDW Echoflex T11/2A (hier das Schwestermodell). Sprich, gut abgehangene deutsche Hardware.
Dabei handelt es sich quasi um modifizierte analoge Oszilloskope, welche einen Impuls auf das Kabel geben und eben dann graphisch aufmalen.
Meine zwei Geräte habe ich bislang schon etwas "gepimpt" mit der folgenden Schaltung:
Das ist quasi eine simple Frequenzweiche. Die Kondensatoren trennen den TDR elektrisch von der Ader ab und die Spule als Tiefpass lässt mich an der Stelle eine Spannung einspeisen. Der ISDN-NTBA liefert stabile und kurzschlussfeste 40V-. Durch das kurzzeitige Auflegen einer Spannung auf eine Kupferader werden viele Fehler überhaupt erst sichtbar oder auch eindeutig sichtbar. Hier ein Beispiel:
https://www.picflash.org/picture.php?key=7UUBZM&action=show
Hier sieht man nun ca. 25m Leitung bis zum Kabel, dann nach ca. 5m im Kabel ein Erdschluss. Durch die Nähe zum Ende der Messleitung ist der Fehler kaum sichtbar, durch Anlegen einer Spannung wird's aber gleich eindeutig. Nur die Fehlerstelle ändert sich, der restliche Verlauf der Kurve bleibt unverändert.
Nun bin ich mit meinen Geräten schon sehr zufrieden, habe allerdings noch ein kleines Problem, welches ich verbessern möchte. Es kann auch mal vorkommen, dass am Ende der Kupferader ein Gerät hängt. Wenn beispielsweise wenn ein DSL-Router da oben hängt, stört dieser prinzipbedingt durch ständige Synchronisationsversuche (Pilotton) mein Gerät. Man müsste den nun *eigentlich* erst abstecken. Aber ihr wisst ja bestimmt, wie Faulheit funktioniert.
Nun würde ich gerne irgendwas gegen den Pilotton unternehmen, ohne dass die Messungen meines Geräts unter dem Einfluss einer Filterschaltung leiden. Ich habe mal versucht, den Impuls der Geräte genauer zu analyiseren (technische Daten findet man nicht mehr im Netz). Der Impuls sieht im Oszilloskop so aus:
Sprich, es kommt ein kurzer Impuls, dann wird lange Zeit gewartet ob was zurückkommt, dann nächster Impuls. Ein Skalenteil entspricht auf dem Foto 10µs.
Laut Datenblättern verwenden die Geräte die folgenden Impulsbreiten:
Interessant dabei ist, dass das Echoflex die Frequenz in Abhängigkeit zum Messbereich immer fest ändert, während man beim Echotest zwischen den Impulsen selbst wählen kann (man merkt das unterschiedliche Alter der Geräte).
Handelsübliche DSL-Router liefern einen Sinus-Pilotton mit 160kHz, 195kHz und 230kHz (gleichzeitig), wobei die Zwischenfrequenzen und die Frequenzen davor und danach (120-275kHz) auch immer ganz kurzzeitig belegt werden (aber deutlich "leiser"). Die Störungen auf der Kupferader durch diesen Pilotton würde ich nun gerne ausfiltern.
Gibt es eine Schaltung, mit der ich die Sinussignale ausfiltern kann, die Impulse und die rückfließenden Signale des TDR aber möglichst wenig "gestört" werden? Ich hätte da höchstens einen Saugkreis oder Kerbfilter im Hinterkopf gehabt. Kann das aber nicht wirklich beurteilen ob das funktionieren könnte. Habt ihr vielleicht bessere Ideen? Wie müsste ich einen Kerbfilter für diesen Fall auslegen/berechnen? Kann ich mich da auf die Berechnungstools im Netz verlassen (Geforderte Spannungsfestigkeit des Filters ist bis zu 100V).
Danke!
ich weiß jetzt nicht, wie verbreitet das Wissen hier im Forum um diese Geräte ist. Darum kurz eine Erklärung, was ein TDR/Impulsreflektometer ist:
Ein Impulsreflektometer (Zeitbereichsreflektometer bzw. zu englisch Time Domain Reflectometry, kurz TDR) ist ein Gerät, welches einen Rechteckimpuls auf ein Medium (z. B. Kabel) sendet und das vom Medium reflektierte Signal über einen bestimmten Zeitraum misst und graphisch darstellt. Solche Geräte können z. B. verwendet werden, um Fehlerstellen (Unterbrechung, Kurzschluss, Erdschluss) in Kabeln mit ihrer genauen Entfernung zu orten.
Beispiele:
Ab und an brauche ich auch ein solches Gerät um Fehlerstellen in Netzwerk-/Telefonkabeln zu suchen. Als Messgerät verwende ich persönlich unter anderem einen HDW Echotest T02/3 (hier zu sehen) und ein HDW Echoflex T11/2A (hier das Schwestermodell). Sprich, gut abgehangene deutsche Hardware.
Dabei handelt es sich quasi um modifizierte analoge Oszilloskope, welche einen Impuls auf das Kabel geben und eben dann graphisch aufmalen.
Meine zwei Geräte habe ich bislang schon etwas "gepimpt" mit der folgenden Schaltung:
Das ist quasi eine simple Frequenzweiche. Die Kondensatoren trennen den TDR elektrisch von der Ader ab und die Spule als Tiefpass lässt mich an der Stelle eine Spannung einspeisen. Der ISDN-NTBA liefert stabile und kurzschlussfeste 40V-. Durch das kurzzeitige Auflegen einer Spannung auf eine Kupferader werden viele Fehler überhaupt erst sichtbar oder auch eindeutig sichtbar. Hier ein Beispiel:
https://www.picflash.org/picture.php?key=7UUBZM&action=show
Hier sieht man nun ca. 25m Leitung bis zum Kabel, dann nach ca. 5m im Kabel ein Erdschluss. Durch die Nähe zum Ende der Messleitung ist der Fehler kaum sichtbar, durch Anlegen einer Spannung wird's aber gleich eindeutig. Nur die Fehlerstelle ändert sich, der restliche Verlauf der Kurve bleibt unverändert.
Nun bin ich mit meinen Geräten schon sehr zufrieden, habe allerdings noch ein kleines Problem, welches ich verbessern möchte. Es kann auch mal vorkommen, dass am Ende der Kupferader ein Gerät hängt. Wenn beispielsweise wenn ein DSL-Router da oben hängt, stört dieser prinzipbedingt durch ständige Synchronisationsversuche (Pilotton) mein Gerät. Man müsste den nun *eigentlich* erst abstecken. Aber ihr wisst ja bestimmt, wie Faulheit funktioniert.
Nun würde ich gerne irgendwas gegen den Pilotton unternehmen, ohne dass die Messungen meines Geräts unter dem Einfluss einer Filterschaltung leiden. Ich habe mal versucht, den Impuls der Geräte genauer zu analyiseren (technische Daten findet man nicht mehr im Netz). Der Impuls sieht im Oszilloskop so aus:
Sprich, es kommt ein kurzer Impuls, dann wird lange Zeit gewartet ob was zurückkommt, dann nächster Impuls. Ein Skalenteil entspricht auf dem Foto 10µs.
Laut Datenblättern verwenden die Geräte die folgenden Impulsbreiten:
Echotest
Impuls I: 100ns
Impuls II: 1µs
Impulsspannung: 42V
Echoflex
Impulsspannung: 5,4V
Impuls I: 100ns
Impuls II: 1µs
Impulsspannung: 42V
Echoflex
Messbereich | Impulsbreite |
50m | <50ns (tolle Angabe ) |
100m | 50ns |
200m | 100ns |
500m | 200ns |
1km | 0,6µs |
2km | 1µs |
5km | 2µs |
10km | 4µs |
Impulsspannung: 5,4V
Interessant dabei ist, dass das Echoflex die Frequenz in Abhängigkeit zum Messbereich immer fest ändert, während man beim Echotest zwischen den Impulsen selbst wählen kann (man merkt das unterschiedliche Alter der Geräte).
Handelsübliche DSL-Router liefern einen Sinus-Pilotton mit 160kHz, 195kHz und 230kHz (gleichzeitig), wobei die Zwischenfrequenzen und die Frequenzen davor und danach (120-275kHz) auch immer ganz kurzzeitig belegt werden (aber deutlich "leiser"). Die Störungen auf der Kupferader durch diesen Pilotton würde ich nun gerne ausfiltern.
Gibt es eine Schaltung, mit der ich die Sinussignale ausfiltern kann, die Impulse und die rückfließenden Signale des TDR aber möglichst wenig "gestört" werden? Ich hätte da höchstens einen Saugkreis oder Kerbfilter im Hinterkopf gehabt. Kann das aber nicht wirklich beurteilen ob das funktionieren könnte. Habt ihr vielleicht bessere Ideen? Wie müsste ich einen Kerbfilter für diesen Fall auslegen/berechnen? Kann ich mich da auf die Berechnungstools im Netz verlassen (Geforderte Spannungsfestigkeit des Filters ist bis zu 100V).
Danke!