https://tarnkappe.info/wp-content/uploads/irc_skill_computer.jpgWie ich einen heute fast schon vergessenen Teil des Internets betrat und was es mit mir machte, als ich ihn fand. Es gibt nicht nur das Darknet. Deshalb möchte ich hier mal auf einen, heute fast schon vergessenen Bereich des Internets hinweisen, indem es immer noch Schätze zu finden gibt. Dem IRC oder „Internet Relay Chat“.
In den 80-igern, noch bevor das WWW oder „World Wide Web“ groß heraus kam, wurde hier schon gelesen, getauscht, gehandelt, gefrutzelt. Warez gab es aus dem IRChat. Denn mithilfe einer kleinen Software konnte man hier nicht nur Chatten, sondern auch Dateien tauschen. Zu beginn hatte man es hier vorwiegend mit abgeschotteten Hackergruppen zu tun, die in geschlossenen Bereichen/ Gruppen agierten.
Doch spätestens seit den 90-igern hatte es sich herumgesprochen, der IRC wurde Mainstream. Plötzlich öffneten sich Gruppen, neue wurden erstellt und der Freund/ Kollege, der die eine oder andere Raubkopie aus seinem Schreibtisch heraus handelte, bekam plötzlich Konkurrenz im IRC. Hier gab es nichts, was es nicht gab. Doch am interessantesten war der Informationsaustausch. Hier konnte man sich stundenlang aufhalten und es wurde nie langweilig. Es waren wohl eher Tage und Nächte. Irgendwann war der Mainstream, der damit begonnen hatte hier Hausfrauenprobleme, Kuchenrezepte und Monatsbeschwerden zu diskutieren, weiter gezogen. Man war wieder unter sich. Doch das machte den IRC nicht weniger interessant. Ganz im Gegenteil. Viele waren nie weg, und ich? Ich bin wieder hier. Mit IRSSI, einem Client für den IRC, mache ich erneut mystische Erfahrungen.
Wer sich einen Eindruck verschaffen will, tut das mit einem IRC-Clienten z.B. XChat: http://www.xchat.org oder HexChat: https://hexchat.github.io. Du du bist Linuxer und arbeitest lieber am Terminal? Dann sei dir http://www.irssi.org wärmstens empfohlen: »sudo apt-get install irssi« !
Es ist eine Messe! #freenode ist ein beliebter Server. Guckt dich ein bisschen um, und finde einen Bereich, der deinen Interessen entspricht. Spätestens jetzt sei darauf hingewiesen, dass auch hier nach den Regeln des guten Benehmens zu handeln ist. Nettikette! Im Kanal #d03 findet ihr zum Beispiel den „Harten Kern“ der deutschen Debian-Entwickler-Szene versammelt. Banknetzwerker, Versandhaus-Gurus, Hochschullehrer, Politiker, Journalisten, Telekommunikationsbosse u.v.m. Hier fließen Informationen, wertvoll wie Goldstaub, manchmal banal, meistens aber hoch informativ, lehrreich und high class. Andere Gruppen heißen #ubuntu, #freakshow oder #berlin.
Einige Server lassen den Zugang über das Tor-Netzwerk zu, andere nicht, wieder andere erschweren den Zugang beträchtlich. Deshalb klärt gleich zu Beginn ab, ob der jeweilige Hoster euren Sicherheitsbedürfnissen entspricht, noch bevor ihr euch in einer Gruppe geborgen fühlt. Du hast einen freundlichen Anbieter? Dann ist das der Weg:
Suche im Meny so etwas wie Einstellungen, Settings oder Preferences. Gehe zu Netzwerk oder Netzwerkeinstellungen. Dort aktiviere Proxy und gib Hostname: 127.0.0.1 und Port: 9150 für Tor-Browser-Bundle ein. Ansonsten 9050. Type: Socks5. Aktiviere Proxy for All Connections. Das ist es schon. Bekommst du jetzt Fehlermeldungen, liegt es wahrscheinlich daran, das der Hoster kein Tor-Netzwerk zulässt, oder den Zugang erschwert. So geht’s zum Beispiel dennoch bei #freenode: https://freenode.net/kb/answer/chat. Man muss es nicht mögen.
Ich meine, der IRC ist ein Relikt aus der Vergangenheit, aber immer noch ein geiles Hintergrundfenster auf jedem drögen Büro-Desktop. Wir sehen uns im IRC.
Euer Andreas Köppen
Bildquelle: habashdesign, thx! (CC0 1.0)
Autor: Andreas Köppen
Quelle
In den 80-igern, noch bevor das WWW oder „World Wide Web“ groß heraus kam, wurde hier schon gelesen, getauscht, gehandelt, gefrutzelt. Warez gab es aus dem IRChat. Denn mithilfe einer kleinen Software konnte man hier nicht nur Chatten, sondern auch Dateien tauschen. Zu beginn hatte man es hier vorwiegend mit abgeschotteten Hackergruppen zu tun, die in geschlossenen Bereichen/ Gruppen agierten.
Doch spätestens seit den 90-igern hatte es sich herumgesprochen, der IRC wurde Mainstream. Plötzlich öffneten sich Gruppen, neue wurden erstellt und der Freund/ Kollege, der die eine oder andere Raubkopie aus seinem Schreibtisch heraus handelte, bekam plötzlich Konkurrenz im IRC. Hier gab es nichts, was es nicht gab. Doch am interessantesten war der Informationsaustausch. Hier konnte man sich stundenlang aufhalten und es wurde nie langweilig. Es waren wohl eher Tage und Nächte. Irgendwann war der Mainstream, der damit begonnen hatte hier Hausfrauenprobleme, Kuchenrezepte und Monatsbeschwerden zu diskutieren, weiter gezogen. Man war wieder unter sich. Doch das machte den IRC nicht weniger interessant. Ganz im Gegenteil. Viele waren nie weg, und ich? Ich bin wieder hier. Mit IRSSI, einem Client für den IRC, mache ich erneut mystische Erfahrungen.
Wer sich einen Eindruck verschaffen will, tut das mit einem IRC-Clienten z.B. XChat: http://www.xchat.org oder HexChat: https://hexchat.github.io. Du du bist Linuxer und arbeitest lieber am Terminal? Dann sei dir http://www.irssi.org wärmstens empfohlen: »sudo apt-get install irssi« !
Es ist eine Messe! #freenode ist ein beliebter Server. Guckt dich ein bisschen um, und finde einen Bereich, der deinen Interessen entspricht. Spätestens jetzt sei darauf hingewiesen, dass auch hier nach den Regeln des guten Benehmens zu handeln ist. Nettikette! Im Kanal #d03 findet ihr zum Beispiel den „Harten Kern“ der deutschen Debian-Entwickler-Szene versammelt. Banknetzwerker, Versandhaus-Gurus, Hochschullehrer, Politiker, Journalisten, Telekommunikationsbosse u.v.m. Hier fließen Informationen, wertvoll wie Goldstaub, manchmal banal, meistens aber hoch informativ, lehrreich und high class. Andere Gruppen heißen #ubuntu, #freakshow oder #berlin.
Einige Server lassen den Zugang über das Tor-Netzwerk zu, andere nicht, wieder andere erschweren den Zugang beträchtlich. Deshalb klärt gleich zu Beginn ab, ob der jeweilige Hoster euren Sicherheitsbedürfnissen entspricht, noch bevor ihr euch in einer Gruppe geborgen fühlt. Du hast einen freundlichen Anbieter? Dann ist das der Weg:
Suche im Meny so etwas wie Einstellungen, Settings oder Preferences. Gehe zu Netzwerk oder Netzwerkeinstellungen. Dort aktiviere Proxy und gib Hostname: 127.0.0.1 und Port: 9150 für Tor-Browser-Bundle ein. Ansonsten 9050. Type: Socks5. Aktiviere Proxy for All Connections. Das ist es schon. Bekommst du jetzt Fehlermeldungen, liegt es wahrscheinlich daran, das der Hoster kein Tor-Netzwerk zulässt, oder den Zugang erschwert. So geht’s zum Beispiel dennoch bei #freenode: https://freenode.net/kb/answer/chat. Man muss es nicht mögen.
Ich meine, der IRC ist ein Relikt aus der Vergangenheit, aber immer noch ein geiles Hintergrundfenster auf jedem drögen Büro-Desktop. Wir sehen uns im IRC.
Euer Andreas Köppen
Bildquelle: habashdesign, thx! (CC0 1.0)
Autor: Andreas Köppen
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