Zugegeben diese Reise ist schon ziemlich genau 2 Jahre her. 2015 war ich ebenfalls Anfang August für 2 Tage beruflich in Belgrad. Der erste Eindruck war für mich eine lustige Mischung aus alt und neu, heruntergekommen und gut in Schuss, ordentlich und chaotisch. Während mich die Betonklötze weniger gefielen, waren die älteren Häuser schon mehr mein Geschmack. Das Hotel passte bis auf das nicht wirklich vorhandene WLAN auch recht gut.
Vom Flughafen in die Stadt gelangt man am einfachsten und bequemsten mit dem Taxi. Wer mit dem Bus fährt, sollte vorab schauen, wo er raus muss, da es keine angezeichneten Haltestellen und schon gar keine Durchsagen gibt. Zum Glück hats bei mir ohne Probleme geklappt.
Die Reise fiel auf den Beginn der "Flüchtlingskrise". Während hierzulande die ersten Flüchtlinge erst eintragen, hausten zu der Zeit Massen an Leuten in einem Park nahe des Busbahnhofs und des Bahnhofs. Häufig ohne Zelt, einfach auf dem Boden.
Auf den Wegen zum Büro fielen mir bereits die vielen kleinen Bäckereien auf, die alle möglichen Leckereien hatten. Ein Teil davon erinnerte mich an Griechenland, beispielsweise mit dem Sesamkringel. Leider kam ich nie dazu etwas dort zu kaufen, aber die Versorgung im Besprechungsraum war auch nicht schlecht: süßes und salziges Gebäck, viel Obst und Bananica. Frisches, leckeres, aromatisches Obst und die pappsüßen, nach Banane schmeckenden Schokoriegel waren genau mein Ding. Ein weiteres Highlight für mich war der einheimische Kaffee, der so wie türkischer Kaffee zubereitet wird. Eigentlich versuche ich nicht so viel Kaffee zu trinken, weil ich weiß wie es ausarten kann (Informatiker und Kaffee, eine Geschichte für sich…), aber hier konnte ich mich nicht zusammen reißen.
Sehenswürdigkeiten
Nach den Besprechungen hatten wir jeweils noch etwas Zeit was gemeinsam anzuschauen, bevor es zum Essen ging. Erster Halt: Dom des Heilgen Sava. Der serbisch-orthodoxe Kirchenbau zählt zu den größten Kirchen in Südosteuropa und hat ähnliche Dimensionen wie die Hagia Sophia. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es zum Baustopp, der bis 1985 andauerte. Der Innenausbau ist noch lang nicht fertig und ich bin gespannt, wie es später einmal ausschauen wird.
Am nächsten Tag konnten wir noch ein wenig mehr sehen, wie hier das neoklassizistische Gebäude des Parlaments, auch Haus der Nationalversammlung genannt. Durch die Altstadt ging es schließlich zur Festung von Belgrad und dem Kalemegadan Park, wo wir den Sonnenuntergang genießen konnten. Die Grundstruktur der Festung stammt laut Wikipedia vom Anfang des 15. Jahrhunderts, aber die Festung wurde immer wieder ausgebaut und erweitert. Sie war ein strategischer Ort während der Türkenkriege. Zum ersten Mal „bewohnt“ wurde der Hügel allerdings schon im 3. Jahrhundert v. Chr. durch keltische Stämme. Wer mehr wissen will, kann bei Wikipedia (auf Englisch gibts nochmals mehr Infos) nachlesen bzw. Googeln. Auf jeden Fall hat die Festung eine interessante Geschichte und ist nicht mal so klein. Sie ist malerisch gelegen am Zusammenfluss von Save und Donau.
Auf dem Gelände gibt es einige nette Gebäude. Das hier unten gefiel mir zusammen mit dem Mond sehr gut. Keine Ahnung was es ist. Das älteste Bauwerk ist das Tor des Despoten von um das Jahr 1405. Wir kamen beim Rundweg auch am Militärmuseum und vielen weiteren Toren vorbei.
Es gibt auf jeden Fall noch genug zu sehen. Auch fehlte mir die Zeit für das Nikola-Tesla-Museum. Beim nächsten Mal…
Essen und Trinken
Besprechungen und Sightseeing machen auch hungrig. Am ersten Abend gings zum Restaurant Mala fabrika ukusa. Am Beispiel des Bieres Lav (zu deutsch Löwe) lernten wir u.a., dass Vokale kürzer ausgesprochen werden. Das Bier schmeckte übrigens auch ????
Nachdem wir uns nicht entscheiden konnten, ob und welche Vorspeisen (oder was auch immer) wir essen möchten, musste unsere Gastgeber ran. Die Platte gefiel mir: geräucherter Schinken, Art Kuchen, verschiedene Aufstriche, Bohnen (wie bei der Bohnensuppe), Käse… Was mir besonders gut schmeckte waren die gefüllten Paprika. Die Paprikas werden hierfür gegrillt, die Haut abgezogen, mit Käse gefüllt und dann frittiert. Klingt aufwändig, ist es sicherlich auch, aber schmeckt verdammt gut. Seht ihr das braune zwischen dem Schinken? Das ist fädrig, besteht aus Fett und ist überraschend lecker.
Beim Hauptgericht entschied ich mich, wie fast jeder am Tisch, für M.F.U. cevapi. „cevapi na pecenoj paprici sa domacim sirom, zapeceni u zemljanoj posudi“, so fand ich gerade die Beschreibung auf deren Homepage. Cevapi, also Art Cevapcici, mit gegrillten Paprika und Käse oben drüber, im Tontopf gebacken. Lecker und gut sättigend. Der Kaffee danach kam gerade recht.
Am nächsten Abend waren wir im Manufaktura restaurant, wo es zur Abwechslung kleinere Portionen gab. Neben den lustigen roten Regenschirmen, die über dem Außenbereich hingen, gefielen uns gleich die Tischsets. Mit ein paar Windlichtern hatten wir dann auch genug Licht zum Speisekarte lesen und Bier bestellen. Diesmal wurde es Jelen und dazu den berühmten Pflaumenschnaps.
Dazuwählten die meisten Lamm aus dem Tontopf. Ich wollte nochmals Cevapi probieren und wählte diesmal eine scharfe Version (eher würzig), gefüllt mit Käse und Speck. Lecker! Ich merke es gibt viel nachzukochen.
Ohne Foto, aber einen Abstecher wert, wenn man gutes Eis essen will: Moritz Eis. Die Variation Orange-Ingwer muss ich unbedingt einmal selbst ausprobieren.
Insgesamt hat mir der Aufenthalt in Belgrad sehr gut gefallen: nette Leute, schönes Wetter und gutes Essen – was will man mehr? Essenstechnisch war ich begeistert von den vielen verschiedenen Käsesorten (auf Salat! Namnam!), den gegrillten Paprikas und Peperonis (die gabs bereits beim Frühstück im Hotel!), den unterschiedlichen Brotsorten/Semmeln sowie Cevapi. Auch der Krautsalat hat mir gut geschmeckt.
Mitbringsel
Wie so ziemlich jedes Mal habe ich natürlich auch was mitgebracht:
Ursprünglich wollte ich zudem Käse mitnehmen, habe es aber dann doch gelassen. Beim nächsten Mal…
Und ja, ich will unbedingt nochmals runter und dann aber gleich mehr von Serbien sehen. Ich fand die Leute in Belgrad sehr freundlich und laut Serben sind das die unfreundlichsten im Land. Leckeres Essen, einiges zu sehen, nicht mit Touris überlaufen, noch günstig; für mich gute Gründe.
Vom Flughafen in die Stadt gelangt man am einfachsten und bequemsten mit dem Taxi. Wer mit dem Bus fährt, sollte vorab schauen, wo er raus muss, da es keine angezeichneten Haltestellen und schon gar keine Durchsagen gibt. Zum Glück hats bei mir ohne Probleme geklappt.
Die Reise fiel auf den Beginn der "Flüchtlingskrise". Während hierzulande die ersten Flüchtlinge erst eintragen, hausten zu der Zeit Massen an Leuten in einem Park nahe des Busbahnhofs und des Bahnhofs. Häufig ohne Zelt, einfach auf dem Boden.
Auf den Wegen zum Büro fielen mir bereits die vielen kleinen Bäckereien auf, die alle möglichen Leckereien hatten. Ein Teil davon erinnerte mich an Griechenland, beispielsweise mit dem Sesamkringel. Leider kam ich nie dazu etwas dort zu kaufen, aber die Versorgung im Besprechungsraum war auch nicht schlecht: süßes und salziges Gebäck, viel Obst und Bananica. Frisches, leckeres, aromatisches Obst und die pappsüßen, nach Banane schmeckenden Schokoriegel waren genau mein Ding. Ein weiteres Highlight für mich war der einheimische Kaffee, der so wie türkischer Kaffee zubereitet wird. Eigentlich versuche ich nicht so viel Kaffee zu trinken, weil ich weiß wie es ausarten kann (Informatiker und Kaffee, eine Geschichte für sich…), aber hier konnte ich mich nicht zusammen reißen.
Sehenswürdigkeiten
Nach den Besprechungen hatten wir jeweils noch etwas Zeit was gemeinsam anzuschauen, bevor es zum Essen ging. Erster Halt: Dom des Heilgen Sava. Der serbisch-orthodoxe Kirchenbau zählt zu den größten Kirchen in Südosteuropa und hat ähnliche Dimensionen wie die Hagia Sophia. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es zum Baustopp, der bis 1985 andauerte. Der Innenausbau ist noch lang nicht fertig und ich bin gespannt, wie es später einmal ausschauen wird.
Am nächsten Tag konnten wir noch ein wenig mehr sehen, wie hier das neoklassizistische Gebäude des Parlaments, auch Haus der Nationalversammlung genannt. Durch die Altstadt ging es schließlich zur Festung von Belgrad und dem Kalemegadan Park, wo wir den Sonnenuntergang genießen konnten. Die Grundstruktur der Festung stammt laut Wikipedia vom Anfang des 15. Jahrhunderts, aber die Festung wurde immer wieder ausgebaut und erweitert. Sie war ein strategischer Ort während der Türkenkriege. Zum ersten Mal „bewohnt“ wurde der Hügel allerdings schon im 3. Jahrhundert v. Chr. durch keltische Stämme. Wer mehr wissen will, kann bei Wikipedia (auf Englisch gibts nochmals mehr Infos) nachlesen bzw. Googeln. Auf jeden Fall hat die Festung eine interessante Geschichte und ist nicht mal so klein. Sie ist malerisch gelegen am Zusammenfluss von Save und Donau.
Auf dem Gelände gibt es einige nette Gebäude. Das hier unten gefiel mir zusammen mit dem Mond sehr gut. Keine Ahnung was es ist. Das älteste Bauwerk ist das Tor des Despoten von um das Jahr 1405. Wir kamen beim Rundweg auch am Militärmuseum und vielen weiteren Toren vorbei.
Es gibt auf jeden Fall noch genug zu sehen. Auch fehlte mir die Zeit für das Nikola-Tesla-Museum. Beim nächsten Mal…
Essen und Trinken
Besprechungen und Sightseeing machen auch hungrig. Am ersten Abend gings zum Restaurant Mala fabrika ukusa. Am Beispiel des Bieres Lav (zu deutsch Löwe) lernten wir u.a., dass Vokale kürzer ausgesprochen werden. Das Bier schmeckte übrigens auch ????
Nachdem wir uns nicht entscheiden konnten, ob und welche Vorspeisen (oder was auch immer) wir essen möchten, musste unsere Gastgeber ran. Die Platte gefiel mir: geräucherter Schinken, Art Kuchen, verschiedene Aufstriche, Bohnen (wie bei der Bohnensuppe), Käse… Was mir besonders gut schmeckte waren die gefüllten Paprika. Die Paprikas werden hierfür gegrillt, die Haut abgezogen, mit Käse gefüllt und dann frittiert. Klingt aufwändig, ist es sicherlich auch, aber schmeckt verdammt gut. Seht ihr das braune zwischen dem Schinken? Das ist fädrig, besteht aus Fett und ist überraschend lecker.
Beim Hauptgericht entschied ich mich, wie fast jeder am Tisch, für M.F.U. cevapi. „cevapi na pecenoj paprici sa domacim sirom, zapeceni u zemljanoj posudi“, so fand ich gerade die Beschreibung auf deren Homepage. Cevapi, also Art Cevapcici, mit gegrillten Paprika und Käse oben drüber, im Tontopf gebacken. Lecker und gut sättigend. Der Kaffee danach kam gerade recht.
Am nächsten Abend waren wir im Manufaktura restaurant, wo es zur Abwechslung kleinere Portionen gab. Neben den lustigen roten Regenschirmen, die über dem Außenbereich hingen, gefielen uns gleich die Tischsets. Mit ein paar Windlichtern hatten wir dann auch genug Licht zum Speisekarte lesen und Bier bestellen. Diesmal wurde es Jelen und dazu den berühmten Pflaumenschnaps.
Dazuwählten die meisten Lamm aus dem Tontopf. Ich wollte nochmals Cevapi probieren und wählte diesmal eine scharfe Version (eher würzig), gefüllt mit Käse und Speck. Lecker! Ich merke es gibt viel nachzukochen.
Ohne Foto, aber einen Abstecher wert, wenn man gutes Eis essen will: Moritz Eis. Die Variation Orange-Ingwer muss ich unbedingt einmal selbst ausprobieren.
Insgesamt hat mir der Aufenthalt in Belgrad sehr gut gefallen: nette Leute, schönes Wetter und gutes Essen – was will man mehr? Essenstechnisch war ich begeistert von den vielen verschiedenen Käsesorten (auf Salat! Namnam!), den gegrillten Paprikas und Peperonis (die gabs bereits beim Frühstück im Hotel!), den unterschiedlichen Brotsorten/Semmeln sowie Cevapi. Auch der Krautsalat hat mir gut geschmeckt.
Mitbringsel
Wie so ziemlich jedes Mal habe ich natürlich auch was mitgebracht:
- Pflaumenschnaps
- Schoki und Pralinen
- Bananica
Ursprünglich wollte ich zudem Käse mitnehmen, habe es aber dann doch gelassen. Beim nächsten Mal…
Und ja, ich will unbedingt nochmals runter und dann aber gleich mehr von Serbien sehen. Ich fand die Leute in Belgrad sehr freundlich und laut Serben sind das die unfreundlichsten im Land. Leckeres Essen, einiges zu sehen, nicht mit Touris überlaufen, noch günstig; für mich gute Gründe.
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