Ein "neue" Partei zu wählen hat meist wenig Erfolgsaussichten.
Ich will ja das meine Stimme auch irgendwo ankommt und nicht von der 5% Hürde geschluckt wird.
Daher kann ich nur eine Partei wählen die zumindest eine Chance auf 5% hat.
Ich finde diese Ansicht, richtig verquer. Wenn jeder so denken würde und nur das wählt was etabliert ist und nichts neues "ausprobiert" aus was für Gründen auch immer, verschwendet seine Stimme, nur um sagen zu können "die sind jetzt an der Macht, aber die hab ich auch gewählt" - hat schon etwas von einem Mitläufer.
In diesem Bereich gibt es KEINE Partei der ich einen größeren Konsens finde.
Daher wähle ich die wo die wichtigsten Punkte übereinstimmen.
Das wiederum ist ein völlig andere Punkt, du sagst alles was "Alternativ" ist hat merkwürdige Konzepte oder Ideen und deßhalb wählst du sie nicht. Das wäre zumindest ein Grund bei "alt eingesessen zu verbleiben", hat aber nichts mit deinem Argument davor zu tun, das man kleiner 5 % Parteien nicht wählt, weil die sowieso im Sand untergehen würden. Du weißt schon das ein Partei nen "Obolus" aus dem Steuergeld erhält, dafür das du deine Stimme für sie abgegeben hast. Und wenn es dieses Jahr nicht hilft, dann im nächsten Wahljahr.
Das heißt ich muss auf der einen Seite Dünnschiss hinnehmen um auf der anderen Seite wichtige Punkte abzudecken.
Es ist schwer zu sagen ob es eine 100% Deckung mit einer Partei gibt, manche haben hier gute Ideen, andere dort. Um es mal menschlich zu halten, nen Kumpel kann auf der einen Seite nen Spinner sein, auf der anderen Seite absolut brilliant - vermutlich wäre er dann trotzdem dein Kumpel.
Ist die Frage ob man sich dann parteilich organisiert, wie hier beschrieben, um in der Partei mit deren Konzepten man die Größte Deckung hat, aktiv mitzuwirken und Veränderungen einzubringen oder nicht.
Aber zu sagen, mir gefallen 50% des Programms/der Denkweise - und 50% lehne ich vehement ab.
Würde man rational jetzt für die Partei stimmen? - Oder wäre es nicht schlauer sich an den 50% zu bedienen die einem Gefallen und die restlichen 50% mit Inhalten aufzufüllen die Sinn machen?
Was Saddy beschreibt scheint ja irgendwo zu zeigen, das es nicht nur Alteingesessene sind die Politik machen sondern auch junge Leute, die auch neuen Wind bringen könnten in Form von frischen Ideen und "besseren" Konzepten - allerdings erfordert es wohl, das man sich auch einmischt bzw. wenn man selbst denkt das 50% Müll sind, man versucht anderen etwas näher zu bringen (lassen, durch wen auch immer.).
Das soll auch kein persönlicher Angriff sein, ich meine das eher so - es ist doch ziemlich schade wenn die Deckung so gering ist, nicht mal 90% - aber man alles andere in Kauf nimmt - obwohl man davon in keiner Weise überzeugt ist. Und wenn der Scheiß kommt und die anderen 50%, die dir sympathisch sind, in der Schublade bleiben, weil eine Partei es nicht zu stande bringt, ja wie würde man sich dann dabei vorkommen? Alle Karten ausgespielt... deinen Handlungsauftrag hatte ich Partei ja, durch deine Wahl/Stimme dann.
Das ist aber dann schon fast falsch gewählt.