Wie ihr noch heute eure eigene Seite im Darknet einrichtet. Es ist betrüblich, dass das Tor-Netzwerk oft mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird. Damit gerät es völlig zu Unrecht in Verruf. Überlassen wir dieses wunderbare Netzwerk nicht länger den Spitzbuben. Bringt Licht ins Dunkle und hinterlasst eure eigene Visitenkarte im Darknet! So geht es.
http://msydqstlz2kzerdg.onion/Spätestens seit dem Tor-Browser-Bundle, welches ihr unter https://www.torproject.org/ bekommt, ist es sehr einfach geworden, das Netzwerk zu nutzen. Auch wir werden es hier verwenden. Nach dem Download entpackst du alles in ein Verzeichnis deiner Wahl, zum Beispiel: „Hidemyass“. Starte den Browser und du kannst sofort mit dem anonymen Surfen beginnen. Neben den Seiten des World Wide Web wie: www.tarnkappe.info (Clearnet) steht dir nun auch das sogenannte Darknet zur Verfügung. Wenn du Tor installiert hast, kannst du diese Testseite http://ohj2k3x3lizwm7ur.onion/ aufrufen. Eine Suchmaschine für das Darknet ist zum Beispiel AHMIA unter msydqstlz2kzerdg.onion.
So weit, so gut. Aber wir wollen ja unsere eigene Seite, vielleicht eine private Homepage oder einen Blog im Darknet aufsetzen.
Dein Browser-Bundle ermöglicht dir nicht nur den Zugriff auf eine neue Welt, sondern du kannst auch Teil dieser neuen Welt sein, indem du selbst einen „Hidden-Service“ anbietest. Torseiten benötigen keine IP-Adressen. So kannst du problemlos hinter deiner Firewall agieren. Bevor wir beginnen, musst du sicherstellen, dass Tor richtig eingerichtet ist und richtig läuft.
Für den Inhalt bist du selbst verantwortlich. Das Gerüst, welches du dann später mit Fleisch bepacken kannst, ist in unserem Fall „Jekyll“: https://jekyllrb.com/. Es ist in jedem Fall eine nähere Betrachtung wert. Schon nach kurzem Einlesen kannst du hier starten. Du solltest dich aber eingehend mit den sehr gut gemachten Erläuterungen befassen, damit keine Anfängerfehler deine Freude trüben (RTFM!).
Wie du an dem „rb“ im Seitennamen erkennst, steckt neben etwas Schweiß und Ruby-Code in Jekyll. Installiere erst Ruby und dann Jekyll aus den Ruby-Gems. Alles ist für die meisten Betriebssysteme verfügbar. Windows hat einen Installer: https://rubyinstaller.org/ , auf den meisten Linux-Kisten ist es schon drauf, du kannst es mit: „ruby –version“ testen oder mit „su (sudo) apt install ruby“ nachinstallieren, und auch für Mac‘s gibt es da sicher irgendwas von Ratiopharm.
https://jekyllrb.com/Unter Ubuntu zum Beispiel holst du dir Jekyll mit: >>gem install jekyll bundler<<. Öffne dazu ein Root-Terminal. So baut Jekyll deine Seite: >>jekyll new meinedarknetseite<<. Wechsel in das Seitenverzeichnis erfolgt mit: >>cd meinedarknetseite<<. Cool: Jekyll bringt seinen eigenen Server gleich mit und durch die Eingabe: >>bundle exec jekyll serve<< ist deine Seite unter: http://localhost:4000 in einem Standard-Browser erreichbar. Probiere es gleich aus. Das Grundgerüst deiner Seite ist fertig und die kannst es jetzt mit viel Inhalt, CSS, HTML, Markdown und was auch immer behängen. Den Server stoppst du bei Bedarf mit Str c (Ctrl c).
Weiter mit Tor.
So konfigurierst du den „Hidden-Service“: Öffne die >>torrc<< mit einem Editor deiner Wahl. Du findest die Datei hier: Browser/TorBrowser/Data/Tor/torrc , in deinem Tor-Bundle-Browser-Verzeichnis. Schreibe folgende Zeilen in deine torrc: HiddenServiceDir /Library/Tor/var/lib/tor/hidden_service/ HiddenServicePort 80 127.0.0.1:4000 Ok. Jetzt speicherst du die Datei und startest dein Tor-Browser-Bundle neu. Wenn Tor neu startet, ist alles gut. Wenn nicht, bekommst du eine Fehlermeldung, die dir eventuell weiter hilft. Meist handelt es sich um einen Schreibfehler in der eben erstellten torrc. Prüfe noch einmal alles durch. Wenn Tor startet, erstellt es dir automatisch zwei Dateien: private_key und hostname in das von dir zuvor angegebene Verzeichnis, hier ist es: hidden_service. private_key Teile den hier enthaltenen Schlüssel mit niemanden! Er ist nur für dich gedacht.
hostname
Die zweite Datei die Tor erzeugt hat heißt: hostname. Sie enthält etwas das zum Beispiel so aussieht: ohj2k3x3lizwm7ur.onion/ (hier nur ein Beispiel) In deiner eigenen Datei findest du nun also den öffentlichen Namen für deine offizielle Darknet-Seite. Du kannst sie mit anderen teilen, oder auf deine Visitenkarte drucken. Das ist alles. Willkommen im Darknet! Denke daran, damit alles funktioniert, muss sowohl der Jekyll-Server laufen >>jekyll serve<< als auch das Tor-Browser-Bundle.
Keine Panik, wenn dein „Hidden-Service“ nicht gleich erreichbar ist. Er braucht ein bisschen Zeit. Lade deine Onion-Adresse einfach gleich nochmal nach.
Hinweis: Dies ist nur ein Beispiel von vielen, um eine Seite im Darknet einzurichten. Ich übernehme keine Garantie dafür, dass ihr wirklich „hidden“ seid. Die Auswahl und das „Abhärten“ eines Servers ist eine komplizierte Sache. Am besten ihr lasst euch von einem guten Freund dabei helfen.
Wir sehen uns (im Darknet) !
Euer Andreas Koeppen.