Die Antwort ist simpel: Weil Ihr es könnt. Eure letzte Standard-E-Mail konnte vermutlich noch jeder, wie eine öffentliche Postkarte, mitlesen und ohne besonderen Aufwand einfach auswerten. So wurdet auch Ihr analysiert und jeder von Euch zu einem offenen Buch.
Hier drei Wege die man beschreiten kann. Den einfachen Weg, den harten Weg und den smarten Weg. Es liegt ganz bei Euch, welchen ihr wählt. Am Ende steht die vollständig verschlüsselte E-Mail-Kommunikation.
E-Mails verschlüsseln – der leichte Weg:
https://protonmail.com/Nutze ab sofort Protonmail aus der Schweiz! Lade dir die App herunter und installiere sie dir auf dein mobiles Endgerät. Du kannst dir sofort einen kostenlosen Account einrichten. Vorteile: Viele Namen sind noch verfügbar, die Schweiz ist nicht die USA, die Verschlüsselung läuft ohne Dein Zutun automatisch an, wenn dein Gegenüber ebenfalls Protonmail verwendet, was er tun wird, nachdem er diesen Artikel gelesen hat. Lassen sich deine Bekannten nicht überzeugen, kannst du Ihnen mit Protonmail auch zukünftig, dann allerdings unverschlüsselt über Amerika schreiben.
Du schreibst deine Nachrichten lieber am Laptop oder PC und möchtest im Übrigen gar kein extra Programm dafür nutzen? Rufe einfach: www.protonmail.com auf und leg los. Wer im Tor-Netzwerk aktiv ist, kann auch folgende Adresse versuchen: https://protonirockerxow.onion.
Der harte Weg:
https://www.mozilla.org/de/thunderbird/Auch der harte Weg ist nicht mehr so schwer zu beschreiten, wie noch vor einiger Zeit. Soweit noch nicht vorhanden, installiere Thunderbird und richte Eir eine E-Mail-Adresse ein, du findest Thunderbird in einer Suchmaschine deiner Wahl und Enigmail über das Plugin-Menu von Thunderbird . Jetzt braucht es einen Neustart von Thunderbird. Nach dem Neustart findest du Enigmail in der Menu-Leiste. Gehe auf Einrichten, wähle den Assistenten und folge den Anweisungen. Schreibe Deine E-Mail wie gewohnt. Du hast nun zusätzlich die Möglichkeit zu verschlüsseln. Sende Deinen Kontakten Deinen öffentlichen Schlüssel (siehe Menu-Leiste) und speichere öffentliche Schlüssel von Anderen über das Kontextmenu ab. Probier es gleich aus.
Du hast niemanden, der dir einen öffentlichen Schlüssel (public key) geben kann? Auf https://pgp.mit.edu kannst Du nach Personen und deren öffentlichen Schlüsseln suchen. Du erhältst hier Schlüssel und E-Mail-Adresse. Hinterlasse doch bei der Gelegenheit auch Deine Daten. So können auch Andere Dich finden und erreichen. Zu hardcore?
Hier ist der smarte Weg:
https://keybase.io/Versuche es mal mit www.keybase.io. Keybase ist, wie der Name schon sagt, ein Schlüsselverzeichnis. Du kannst hier öffentliche Schlüssel finden, die Du eventuell auf dem harten Weg kennengelernt hast. Du kannst aber auch direkt Nachrichten verfassen. Besonders smart ist, dass von hier aus nicht nur die Suche auf Keybase möglich ist, sondern auch zu Twitter, Facebook, Github, Reddit und Hackernews connecten. Apps gibt’s für alle gängigen Systeme.
Viel Spaß beim Verschlüsseln!
Euer Andreas Koeppen
P.S.: Warum es sinnvoll ist, die herkömmlichen E-Mail-Anbieter in Europa und Übersee zu verlassen, steht in unserem Hintergrundbericht „Datenkraken, Händler und Sicherheitsfanatiker“ von unserem Autor Kay.
P.S.S.: Bildquelle: HypnoArt, thx! CC0 1.0.
https://tarnkappe.info/?flattrss_redirect&id=21365&md5=b24ccf02478fcacbcf3de37e4e22833c
https://tarnkappe.info/weshalb-ihr-ab-heute-eure-e-mails-verschluesseln-werdet/Quelle
Autor: Andreas Koeppen
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