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Laut einer Meldung der Berliner Zeitung können die Tests zur Erprobung einer neuen Überwachungstechnik am Bahnhof Südkreuz beginnen. Die Vorraussetzung, dass sich genügend Menschen freiwillig als Versuchspersonen dafür zur Verfügung stellen, wurde offensichtlich erfüllt.
Für einen geplanten Probelauf am 01.08.2017 zur Gesichtserkennung per Videotechnik am Berliner Bahnhof Südkreuz suchte die Bundespolizei bis zu 275 Testpersonen. Das Interesse ging sogar darüber hinaus, was wohl auch daran liegen könnte, dass es u.a. Einkaufsgutscheine zu gewinnen gibt. Beteiligt am Probelauf sind sowohl das Bundesinnenministerium, als auch die Deutsche Bahn und das Bundeskriminalamt. Den Polizeibehörden geht es darum, die technischen Möglichkeiten unter realen Bedingungen auszuloten.
Matthias Lehmann, Sprecher der Bundespolizei, teilte am Mittwoch mit, dass sich mehr als 300 Menschen gemeldet hätten: „Uns ist es gelungen, einen Querschnitt der Bevölkerung zu bekommen“, sagte Lehmann, wobei bei der Auswahl darauf geachtet wurde, dass die Pendler und andere Fahrgäste den Bahnhof oft nutzen, zum Beispiel, indem sie in dem Knotenpunkt in Schöneberg regelmäßig umsteigen. Damit könne nun wie geplant von August an eine moderne Software zur Gesichtserkennung im Bahnhof Südkreuz erprobt werden. Dem Test wird so viel Bedeutung zugemessen, dass sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) Mitte oder Ende August vor Ort darüber informieren möchte.
Von den Testpersonen wurden bereits verschiedene Lichtbilder angefertigt, die in einer Testdatenbank abgelegt und für ein Jahr gespeichert werden. Zudem werden die Lichtbilder noch für ein Fake-Verbrecherprofil benötigt, die in der Datenbank „gesuchter Personen“ gespeichert werden, damit die Kameras aufgrund des Abgleichs gegenbenenfalls Alarm anzeigen können. Die Probanden müssen einen kreditkartengroßen Transponder dabei haben – ein Funkkommunikationsgerät, das beim Fototermin überreicht wurde und weitere Daten liefert. So soll festgestellt werden, ob das System die Person tatsächlich immer erkennt, wenn sie einen markierten Bereich im Bahnhof betritt. Aufgabe der Testpersonen ist es nun, häufig durch das Blickfeld von Videokameras zu laufen, d.h., die drei Türen zum Hildegard-Knef-Platz und eine in die Westhalle führende Rolltreppe zu passieren.
In einer ersten Phase soll der Computer die Testpersonen anhand der Fotodatenbank herausfiltern. So wird sich zeigen, ob sich die Technik dazu eignet, Straftäter und andere gesuchte Personen aufzuspüren. Eine zweite Phase beinhaltet weitere Tests, wie die Erkennung potenziell gefährlicher Gegenstände, z.B. Koffer, die auf den Bahnsteig gestellt und verlassen wurden, stürzende Personen oder die Aktionen von Graffitti-Sprayern. Auch die Mustererkennung von Taschendieben, die in meistens in Gruppen auftreten, wird dazugehören.
Beide Tests sollen letzlich als Vorstufen dazu dienen, den gesamten Berliner Bahn-Nahverkehr umfassend mit dem getesteten Videoüberwachungssystem auszurüsten. Geplant ist es, dass bereits Ende 2017 alle Berliner S-Bahnhöfe mit Videokameras ausgestattet sind. Eine zentrale Leitstelle der Bahn und der Bundespolizei hat dann Zugriff darauf. Derzeit werden nur alle „Wechselbahnhöfe“ durchgängig überwacht mit einem Einsatz von ca. 1000 Kameras, 80 davon am Bahnhof Südkreuz.
Die Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk sieht erhebliche Risiken beim Einsatz von Videokameras zur biometrischen Gesichtserkennung: Sie könne „die Freiheit, sich in der Öffentlichkeit anonym zu bewegen, gänzlich zerstören“, gibt sie zu bedenken. Es handele sich um einen „massiven Grundrechtseingriff“, warnte der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko. Ebenso tadelt der innenpolitische Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux, das Vorhaben: „Wir sind auf dem Weg in ein absolutes Überwachungsszenario“, meint er.
Bildquelle: geralt, thx! (CC0 Public Domain)
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https://tarnkappe.info/bahnhof-sued...g-per-videotechnik-startet-planmaessig/Quelle
Autor: Antonia
Quelle
Laut einer Meldung der Berliner Zeitung können die Tests zur Erprobung einer neuen Überwachungstechnik am Bahnhof Südkreuz beginnen. Die Vorraussetzung, dass sich genügend Menschen freiwillig als Versuchspersonen dafür zur Verfügung stellen, wurde offensichtlich erfüllt.
Für einen geplanten Probelauf am 01.08.2017 zur Gesichtserkennung per Videotechnik am Berliner Bahnhof Südkreuz suchte die Bundespolizei bis zu 275 Testpersonen. Das Interesse ging sogar darüber hinaus, was wohl auch daran liegen könnte, dass es u.a. Einkaufsgutscheine zu gewinnen gibt. Beteiligt am Probelauf sind sowohl das Bundesinnenministerium, als auch die Deutsche Bahn und das Bundeskriminalamt. Den Polizeibehörden geht es darum, die technischen Möglichkeiten unter realen Bedingungen auszuloten.
Matthias Lehmann, Sprecher der Bundespolizei, teilte am Mittwoch mit, dass sich mehr als 300 Menschen gemeldet hätten: „Uns ist es gelungen, einen Querschnitt der Bevölkerung zu bekommen“, sagte Lehmann, wobei bei der Auswahl darauf geachtet wurde, dass die Pendler und andere Fahrgäste den Bahnhof oft nutzen, zum Beispiel, indem sie in dem Knotenpunkt in Schöneberg regelmäßig umsteigen. Damit könne nun wie geplant von August an eine moderne Software zur Gesichtserkennung im Bahnhof Südkreuz erprobt werden. Dem Test wird so viel Bedeutung zugemessen, dass sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) Mitte oder Ende August vor Ort darüber informieren möchte.
Von den Testpersonen wurden bereits verschiedene Lichtbilder angefertigt, die in einer Testdatenbank abgelegt und für ein Jahr gespeichert werden. Zudem werden die Lichtbilder noch für ein Fake-Verbrecherprofil benötigt, die in der Datenbank „gesuchter Personen“ gespeichert werden, damit die Kameras aufgrund des Abgleichs gegenbenenfalls Alarm anzeigen können. Die Probanden müssen einen kreditkartengroßen Transponder dabei haben – ein Funkkommunikationsgerät, das beim Fototermin überreicht wurde und weitere Daten liefert. So soll festgestellt werden, ob das System die Person tatsächlich immer erkennt, wenn sie einen markierten Bereich im Bahnhof betritt. Aufgabe der Testpersonen ist es nun, häufig durch das Blickfeld von Videokameras zu laufen, d.h., die drei Türen zum Hildegard-Knef-Platz und eine in die Westhalle führende Rolltreppe zu passieren.
In einer ersten Phase soll der Computer die Testpersonen anhand der Fotodatenbank herausfiltern. So wird sich zeigen, ob sich die Technik dazu eignet, Straftäter und andere gesuchte Personen aufzuspüren. Eine zweite Phase beinhaltet weitere Tests, wie die Erkennung potenziell gefährlicher Gegenstände, z.B. Koffer, die auf den Bahnsteig gestellt und verlassen wurden, stürzende Personen oder die Aktionen von Graffitti-Sprayern. Auch die Mustererkennung von Taschendieben, die in meistens in Gruppen auftreten, wird dazugehören.
Beide Tests sollen letzlich als Vorstufen dazu dienen, den gesamten Berliner Bahn-Nahverkehr umfassend mit dem getesteten Videoüberwachungssystem auszurüsten. Geplant ist es, dass bereits Ende 2017 alle Berliner S-Bahnhöfe mit Videokameras ausgestattet sind. Eine zentrale Leitstelle der Bahn und der Bundespolizei hat dann Zugriff darauf. Derzeit werden nur alle „Wechselbahnhöfe“ durchgängig überwacht mit einem Einsatz von ca. 1000 Kameras, 80 davon am Bahnhof Südkreuz.
Die Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk sieht erhebliche Risiken beim Einsatz von Videokameras zur biometrischen Gesichtserkennung: Sie könne „die Freiheit, sich in der Öffentlichkeit anonym zu bewegen, gänzlich zerstören“, gibt sie zu bedenken. Es handele sich um einen „massiven Grundrechtseingriff“, warnte der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko. Ebenso tadelt der innenpolitische Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, Benedikt Lux, das Vorhaben: „Wir sind auf dem Weg in ein absolutes Überwachungsszenario“, meint er.
Bildquelle: geralt, thx! (CC0 Public Domain)
https://tarnkappe.info/?flattrss_redirect&id=21304&md5=56d68a963f5e1d86cd78560b3a1e046b
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Autor: Antonia
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