Am gestrigen Dienstag wurde eine neue Spendenkampagne zur Förderung des Kryptographiesystems GNU Privacy Guard (GnuPG) gestartet. Ziel ist es, die Fortsetzung des Projekts dauerhaft zu sichern. In zahlreichen Videos erläutern Journalisten und Bürgerrechtler, warum die Verschlüsselung von Informationen für sie so wichtig ist.
Vertreter von Bürgerrechtsbewegungen & NGOs, Journalisten, Unternehmen, Aktivisten, Anwälte und viele mehr verlassen sich auf GnuPG, um damit ihre Kommunikation zu schützen. Die kostenlose als auch quelloffene Software schützt neben E-Mails auch Dateien und Programme vor staatlichem und kriminellem Abhören auf Windows, Mac OS und Linux. Außerdem benutzen mehr als zwei Drittel aller Internetserver GnuPG, um die Updates ihrer Systemsoftware abzusichern.
Wer sich unseren historischen Abriss der NSA durchgelesen hat, der weiß, wie lange die staatliche Datenschnüffelei schon mittels moderner Technik betrieben wird. Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden müsste der breiten Masse klar sein, wie hilflos wir der staatlichen Spionage ausgeliefert sind. Snowden war es auch, der seine Kommunikation mit Journalisten damit verschlüsselt hat, um dem langen Arm der Geheimdienste zu entkommen.
Ohne von jeglichen kommerziellen Interessen abhängig zu sein, ist GnuPG nach eigener Aussage eines der wenigen Werkzeuge, das echten Schutz bieten kann. Viele Einrichtungen bevorzugen GnuPG, da es einen offenen Standard verwendet und so sicherstellt, dass Daten auch in vielen Jahren noch entschlüsselt werden können.
Stripe and Facebook are going to sponsor @gnupg development with $50k/year each.
— Stripe (@stripe) 5. Februar 2015
— Stripe (@stripe) 5. Februar 2015
Das aus 6 Personen bestehende Entwicklerteam von GnuPG finanziert sich momentan aus der Spendenkampagne von Anfang 2015, zuzüglich zu regelmäßigen Spenden der Linux Foundation, Facebooks, des Zahlungsdienstleisters Stripe sowie einigen bezahlten Entwicklungsaufträgen. Um eine langfristige Stabilität zu erreichen, konzentriert sich die gestern gestartete Kampagne auf das Werben für Daueraufträge, anstatt wie bisher auf Einmalspenden zu setzen. GnuPG-Erfinder und Projektleiter Werner Koch kommentiert die neue Kampagne mit den Worten:
„Wir möchten diese Arbeit auf Dauer fortsetzen. Jedoch wollen wir dabei in erster Linie der Allgemeinheit verpflichtet sein. Deshalb soll der Großteil unserer Finanzierung durch Einzelspender gedeckt werden und nicht von Konzernen.“
Um die Rolle von GnuPG zum Schutz von Daten hervorzuheben, wurden 26 Organisationen aus aller Welt vor der Kamera zum Thema GnuPG befragt. Diese Berichte von Aktivistengruppen, Zeitungen, Anwaltskanzleien und Firmen werden in täglich wechselnden Videos auf der Kampagnenseite veröffentlicht.
Eben Spendendauerauftrag eingerichtet für @gnupg
Datensicherheit sollte uns allen etwas Wert sein. https://t.co/hdnrXyvQ7y #gnupg #donate pic.twitter.com/8clYIZUpLd
— Kai Grünler
Datensicherheit sollte uns allen etwas Wert sein. https://t.co/hdnrXyvQ7y #gnupg #donate pic.twitter.com/8clYIZUpLd
— Kai Grünler