[Netzwelt] Muslime gegen den Islamismus

Zu Beginn des Ramadans veröffentlichte ein Mobilfunkbetreiber aus Kuwait ein von dem in den Emiraten bekannten Popstar Hussein al-Jasmi gesungenes Anti-Terror-/ Anti-Krieg-Video.
Auch wenn es sich hierbei mutmaßlich im eine Marketingkampagne handelt, so ist die Botschaft doch eindeutig und wird von der muslimischen Gemeinde zur Zeit stark gefeiert.

Unangetastet dessen, ob und welcher Form man gläubig ist, kann dieses Video durchaus als Appell an den Frieden interpretiert werden.

Quelle

 

[U.S.C.H.]

@Dieter85:

Bei der Aktion geht es nicht um Rechtfertigung sondern darum Anteil zu nehmen da Sie auch Teil unserer Gesellschaft sind und gleichzeitig diese Taten u. Täter zu verurteilen. Die Aussagen haben eine größere Wirkung als von xyz.

Was hat IRA oder Lords Resistance Army mit uns zu tun? Nix und dürfte den Leuten die davon betroffen sind auch völlig wumpe sein ob sich hier viele Leute davon distanzieren, dabei geht es nur um Sachen die hier passiert sind.

 

[Ruby]

@Metal_Warrior:

Eigentlich eher, dass es eine Schweinerei ist, Homosexuelle wieder so hinzustellen, als wären das alles Pädophile und Kinderschänder. Solche Kommentare kommen sonst nur von homophoben und schwulenfeindlich eingestellten Menschen.

 

[KaPiTN]

@Ruby:

Den ersten Teil hast Du also verstanden, aber bei der Schlußfolgerung kommst Du nicht mehr mit?

 

[Seedy]

Hast du etwa erwartet das sie eine Schlussfolgerung zieht?

Eventuell hilft ja vorkauen:
Sicher gibt es auch pädophile Homosexuelle, aber die meisten sind einfach nur Homos.
Sicher gibt es auch terroristische Moslems, aber die meisten sind einfach nur Moslems.

Warum sollten sich Homos von Pädophilie distanzieren?
Warum sollten sich Moslems von Terror distanzieren?



Verstehst du jetzt was Kapitn dir sagen wollte?

Dieser vergleich stinkt zwar gewaltig und bietet mehr Angriffsfläche als Sinn,
das er aber Homos eine grundsätzliche Pädophilie unterstellen wollte, bzw. einen Zusammenhang dazwischen herstellen, dass ist einfach eine falsche Anschuldigung.
Vielmehr wollte er eben diesen Fehler in der Anschuldigung als vergleich benutzen um andren ihren Fehler vor Augen zu führen, nennt sich Gleichnis.


Eventuell mal erst denken, danach aufregen, dann würdest du dich nicht so häufig selber lächerlich machen.

 

[KaPiTN]

@Seedy:

Fleißkärtchen 1+ ,mit Sternchen und Smilies.




Und neben dem Gefrotzel noch was zum Thema:
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/whatsapp-protokoll-junge-salafisten-wissen-wenig-vom-islam-a-1157039.html

Noch ein Anzeichen dafür, wie wenig das mit der Welt der Normalo_Muslime hat.

 

[Ruby]

Also findest du es richtig, dass die Moslems in der Mehrzahl gar nichts machen?

Warum sollten sie sich nicht davon distanzieren, einfach um auch der neuen Islamfeindlichkeit zu begegnen. Ist wohl aber zu viel verlangt.

Und dann der Vergleich mit Homosexuellen und Pädophilen hinkt einfach. Hättest auch schreiben können, dass die Deutschen sich nicht ständig von dies und jenem distanzieren müssen, was aber getan wird, einfach um ein Zeichen zu setzen!

 

[KaPiTN]

Warum sollten sie sich nicht davon distanzieren, einfach um auch der neuen Homophobie zu begegnen. Ist wohl aber zu viel verlangt.

/fixed

 

[Seedy]

Also findest du es richtig, dass die Moslems in der Mehrzahl gar nichts machen?

Warum sollten sie?
Hast du dich damals eigentlich von der NSU distanziert?

 

[Flip]

Die Aufforderung sich zu Distanzieren stellt doch eine Verdächtigung dar und steht in einem Widerspruch zu Unschuldsvermutung.

Ein Katholik muß sich doch auch nicht explizit von Kindesmißbrauch distanzieren, auch wenn wenn es diesen sogar bei offiziellen Vertretern der Kirche vorkommt. Traurig genug.
Ein Katholik muß sich auch nicht explizit von anderen Gruppen distanzieren, egal ob sie sich Kirchen, Sekten, Protestanten, oder was auch immer nennen und nur eines davon bleiben.

Welche Linke geht gegen Linksextremismus auf die Straße?

Schuld mildernd muß man hinzufügen, daß das vielleicht ein schwieriges Unterfangen sein könnte, wenn auf der Demo die sich einreihen, gegen die demonstriert wird. Gegen Linksextremismus zu demonstrieren dürfte wohl eines der unmöglichen Dinge sein, gegen die man demonstrieren kann.

Wenn ich so überlege, dann muß ich jetzt aufpassen, daß ich nicht meine eigene Argumentation zerstöre. Wie sicher ist den eigentlich bei Linken die Ablehnung von linken Extremismus und linker Gewalt?

Ziemlich hoch, würde ich doch annehmen.

Aber wer von den Linken würde jetzt z.B. ein Konzert "Rock gegen Links" unterstützen?

Uui Uuui Uui, Da wird es schwierig.

Wie kann man als Linker gegen links sein, auch wenn es extremistisch ist?
Auf ein "Rock gegen rechts" Konzert gehen und Union wählen? Für viele sicher kein Problem.

Bei "Rock gegen rechts" kann man als die Tatsache, daß das auch so gemeint ist, mit dem Hinweis, daß eigentlich nur Rechtsextremismus gemeint sei, verschleiern, damit niemand auf den Gedanken kommen könnte, Linke hätten ein Problem mit Pluralismus.

Sind Linke bereits für Konterte "Rock gegen links".?

Ich weiß es nicht

Aber ich denke, ich bleibe dabei, daß man sich grundsätzlich nicht von vermeintlich Zugehörigen distanzieren muß Vielmehr sehe ich den Balken im Auge derer, die solche Forderungen stellen.

 

[nik]

Genau, das von dir geschilderte Problem ist ja eigentlich eine Verschiebung der Wortdeutung.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird "rechts" mit Rechtsextremismus gleichgesetzt. Deswegen fällt die CDU da nicht rein, auch wenn sie zum rechten politischen Lager gehört.

Aber son Konzert gegen Extremismus wäre wirklich nett.

 

[Doc Lion]

Die Aufforderung sich zu Distanzieren stellt doch eine Verdächtigung dar und steht in einem Widerspruch zu Unschuldsvermutung.

Der Vergleich hinkt dann doch etwas - leider!

Zum einen sieht man heute in deutschen Städten weitaus mehr Muslimas mit Kopfbedeckung oder -Verhüllung, als noch vor zwanzig Jahren. Nicht nur absolut, sondern auch prozentual.

Zudem ist der fundamentalistische Islam seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch, sehr oft verbunden mit Forderungen nach der Scharia als Recht- und Verhaltenskodex. Daraus entwickelt haben sich eben auch die radikalen und Gewalt bereiten Gruppen innerhalb dieser Religion. Die Übergänge sind nicht selten fließend, die Bedrängung oder auch Verdrängung anderer Glaubens- und Lebensauffassungen nimmt dagegen drastisch zu.

Kein Wunder, wenn der Islam und seine Anhänger zunehmend kritisch betrachtet werden.

Der Marsch der Muslime gegen den Islamismus, der gerade in Frankreich angekommen ist, wird vom dortigen Zentralrat der Muslime (oder wie die sich im Nachbarland halt nennen) explizit nicht unterstützt, weil denen die Organisatoren viel zu liberal sind. Der liberalen Moschee in Berlin, in der auch Frauen als Imam tätig sein können, geschieht ähnliches.


Natürlich kann und darf man nicht jeden Muslim als potentiellen Terroristen betrachten, aber die selbst gewählte Abgrenzung der Muslime gegen die 'Nichtgläubigen' nimmt drastisch zu.

 

[Ruby]

@Seedy:

Die NSU gibt es nicht mehr. Das ganze wurde auch erst bekannt, als der ganze NSU Drops bereits gelutscht war.

Aber sieh es so: Wir Deutschen distanzieren uns regelmäßig von den Verbrechen zu Zeiten der Nazis. Ja, ich auch. Auch wenn an mich da nicht mal ansatzweise zu denken war. Und das ist Vergangenheit.

 

[cokeZ]

@Flip: Man nenne das Festival 'Rock gegen Linksextremismus' und hat das Problem gelöst. Dort können auch die Linken hin.

 

[Flip]

Oder man biegt es sich so hin, wie man jetzt teilweise liest, dass ein solches Konzert gar nicht nötig ist. Waren ja gar keine Linken, die da randaliert haben. Alles nur unpolitische Krawalltouristen.

 

[nik]

@Doc Lion: Stimme dir da allgemein zustimmen. Deine Ausführungen betreffen allerdings nicht nur Muslime. In Zeiten der Unsicherheit neigen Menschen allgemein zu radikaleren Meinungen, da ist egal, ob es Muslime, Christen oder Feministen sind.


@Ruby: und sich zu distanzieren ist inwieweit sinnvoll?
Hat dir das irgendwas gebracht?

Gerade beim Distanzierungszwang für Deutsche dachte ich eigentlich, dass man da als Betroffener allgemein ein besseres Gespür für entwickelt.

 

[KaPiTN]

Wir Deutschen distanzieren uns regelmäßig von den Verbrechen zu Zeiten der Nazis. Ja, ich auch.

Echt jetzt? Wie machst Du das denn?

 

[Seedy]

Echt jetzt? Wie machst Du das denn?

Wie jeder andere gute deutsche schreibt sie natürlich einmal im Jahr eine Postkarte an eine zufällige Adresse in Israel, machst du das etwa nicht?

 

[KaPiTN]

Nein. Ich stehe jeden morgen auf und sage mir, heute keinen Weltkrieg anfangen, heute keine Juden umbringen.

 

[Seedy]

@Seedy:

Die NSU gibt es nicht mehr. Das ganze wurde auch erst bekannt, als der ganze NSU Drops bereits gelutscht war.

Aber sieh es so: Wir Deutschen distanzieren uns regelmäßig von den Verbrechen zu Zeiten der Nazis. Ja, ich auch. Auch wenn an mich da nicht mal ansatzweise zu denken war. Und das ist Vergangenheit.

Lies das nochmal langsam, eventuell fällt dir der kleine Widerspruch selber auf

 

[Doc Lion]

@Doc Lion: Stimme dir da allgemein zustimmen. Deine Ausführungen betreffen allerdings nicht nur Muslime. In Zeiten der Unsicherheit neigen Menschen allgemein zu radikaleren Meinungen, da ist egal, ob es Muslime, Christen oder Feministen sind..

Stimmt, aber nur bedingt.

Als der fundamentalistische Islam begann, sich auszubreiten, war es in der Welt eher ruhig - global gesehen.
Der Ostblock war Geschichte und man hätte eher nach vorne schauen können.

Und wie man sieht, hat genau diese Entwicklung des Islam dazu geführt, dass immer mehr Muslime, prozentual und absolut gesehen, sich einem strikten Islam hinwenden.

Wenn schon in Indonesien eine Scharia-Police dafür sorgt, dass jugendliche Liebespaare, die nichts anderes tun, als Händchen zu halten oder sich zu küssen, zu einer öffentlichen Strafe von 25 Stockschlägen verurteilt werden, dann gibt es wenig Vergleichbarers in den anderen Religionen heutzutage. Von der Verurteilung von Vergewaltgigungsopfern zur Todesstrafe wegen Ehebruchs gar nicht erst zu reden.

Wie man aktuell beobachten kann, sind liberal-aufgeklärte Strömungen im Islam selbst vom Durchschnittsmuslim nicht gern gesehen. Leider.