Anfang März wurde die Software der Sony-Tochter DADC erstmals in Europa auf E-Book-Readern installiert. URMS läuft auf zwei Geräten des polnischen Anbieters ArtaTech. In Frankreich wurde dieser Kopierschutz bereits in mehreren Online-Shops integriert. Die ArtaTech-Reader verfügen daneben über das alt bewährte aber weitaus härtere Adobe DRM. Hat man in Japan etwa die Zeichen der Zeit verschlafen?
Kurz notiert: Die großen Verlage haben sich bereits im Vorjahr vom wenig kundenfreundlichen Digital Rights Management (DRM) abgewendet und setzen hierzulande auf den Einsatz von digitalen Wasserzeichen. Damit können die E-Books zwar nicht geschützt aber immerhin die Personen identifiziert werden, die die Werke im Internet oder anderswo unerlaubt in Umlauf gebracht haben.
Der polnische Hersteller ArtaTech bescherte seinen Kunden dennoch beim letzten Firmwareupdate als neues Feature die Unterstützung des DRM der Sony-Tochter DADC (Digital Audio Disc Corporation). Damit wurde die User Rights Management Solution (URMS) erstmals in Europa auf einem E-Book-Reader installiert.
Die Signale der deutschen Verlage hat der E-Book-Hersteller aus Breslau offenbar nicht hören können oder wollen. Sony hat den hauseigenen Kopierschutz bereits im Herbst 2014 vorgestellt. Nur wollte bislang niemand damit arbeiten. Die URMS ist nun bei den Modellen Inkbook Classic 2 und Inkbook Prime (beide ArtaTech) lauffähig. Nach Angaben der französischen Presse wurde das Digital Rights Management von Sony DADC dort bereits bei mehreren E-Book Portalen eingebunden.
Der Vorteil für die Verlage ist, dass URMS im Gegensatz zum Adobe DRM noch nicht geknackt wurde. URMS gilt zudem als weniger restriktiv als die Software von Adobe. Ein Richtungswechsel um 180 Grad ist von den meisten Verlagen dennoch nicht zu erwarten, zumindest nicht in Deutschland.
Bildquelle: Mitaukano, thx! (CC0 1.0)
https://tarnkappe.info/mit-sony-dadc-urms-zurueck-zum-drm/Quelle
Autor: Lars "Ghandy" Sobiraj
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