• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Sonstiges] Marcel Reich-Ranicki gestorben

Der Literatur-Kritiker Marcel Reich-Ranicki ist heute im Alter von 93 Jahren (Geb. 02.Juni 1920) in Frankfurt an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben.

Bekannt wurde Reich-Rannicki, der aus einer deutsch-polnischen Familie stammt, vor allem durch die Fernsehsendung "Das Literarische Quartett". Im Jahr 2008 sorgte er für einen Eklat, indem er den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk ablehnte.


Quelle: Tagesspiegel
 

Cyperfriend

Der ohne Avatar

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Marcel Reich-Ranicki lehnt deutschen Fernsehpreis ab (volle Länge):
http://www.youtube.com/watch?v=jsbhA64PvwA
Die dummen Gesichter sprachen Bände. Das Schlimme ist, dass er Recht hatte, aber statt besser wurde es nur schlimmer. Ich brauche jetzt auch kein so intellektuelles Programm wie er es vermutlich gemeint hat, aber das was momentan läuft ... also einen Fernseher würde ich mir glaube ich nicht mehr wegen des Fernsehprogramms kaufen.

Kam es eigentlich je zu dieser Veranstaltung, welche Gottschalk zur (mehr oder weniger gelungen) Rettung der Situation gemacht hat??
 

1Bratwurstbitte

gesperrt

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Ich muss ganz ehrlich sagen, diesem Mann zolle ich großen Respekt, denn er hat sich getraut das Maul auf zu machen und seine Meinung kund zu tun!
Die halbe Welt hat ihn gesehen und es hat sich kein Schwein getraut ihm den Saft abzudrehen! Es war eine Watsche direkt in die Fresse der ganzen Indentanten und Verantwortlichen des Fernsehens die da anwesend waren und das geschaut haben!

Leider wird sich Niemand an seinen Worten ein Beispiel nehmen und was draus machen.
Trotzdem hat er die Welt ein wenig verändert, und wenn es nur der Umstand war, dass eine Show die der Gottschalk moderiert hat nicht mit Pfefferkuchen und süßen Törtchen ausgegangen ist.
( Mal abgesehen von dem Krüppel, denn Gottschalk in seiner letzten Wetten Dass Show produziert hat... Der Mann kann sicherlich nichts für den Ausgang dieser Wette, aber trotzdem war es sein Finale! )

Hoffentlich werden diese Menschen, die ihre ehrliche Meinung kundtun niemals aussterben.
Solche Helden werden ewig leben :T.

--> FAZ-Nachruf <---
 
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Ruby

Just add Sun

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Ich fands auch gut, dass er seinen Mund aufgemacht hat, aber leider wird die Mehrheit der Deutschen gar nicht wissen, wer er ist und was der damals bezüglich TV Programm gesagt hat.

Traurig.
 

n87

Gelöschter Nutzer3

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Zauberakademie
Ehrlcih gesagt - mir war er unbekannt.
Aber er wirkt als recht angenehmer Zeitgenosse in dem Video.
 

NoName1954

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Reich-Ranicki hat mich mit seiner klaren Sprache, seinen Literaturverrissen ("schrääcklich!") und -Lobgesängen ("köstlich!") immer wieder fasziniert.
Ein brillanter Denker und hervorragender Literat, der keine Konfrontation (Walser, Grass...) scheute.
Angenehm war er sicher nicht. Vielen war er unbequem, gerade wegen der ihn auszeichnenden Ehrlichkeit und (um ein leider fast vergessenes Wort zu bemühen) Wahrhaftigkeit.
 

infofilter

Ruhe in Frieden

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ich habe es heute nachmittag im radio gehört. stand grad in der küche und war am abspülen. mein erster gedanke: der hat noch gelebt?
MRR kannte ich aus dem fernsehen, literarisches quartett ist sicher vielen ein begriff, aber auch aus der literarischen presse. sein streit mit walser, und, natürlich, seine ablehnung des fernsehpreises der ÖR.

es ließe sich noch viel mehr bemerkenswertes über sein leben als widerständler, spion, schriftsteller aufsagen.
ich möchte nur sagen, daß ich ihn nie gemocht habe, mit seiner oftmals ätzenden und beleidigenden kritik. lautsprecher beeindrucken mich seltenst. am meisten hat mich aber seine art deutsch auszusprechen gestört. das empfand ich immer als richtige beleidigung. das literarische quartett hab ich ehrlich gesagt bloß wegen karasek eingeschaltet.

und doch ...
so langsam sickert die erkenntnis durch, daß ich nie wieder neu gekrächztes von ihm hören werde. ab jetzt nur noch konservenware. ab jetzt gibt es auch einen klarttextredner weniger. man muß ja nicht immer einer meinung, jedoch für eine klare positionierung immer dankbar sein.

endgültig in meine erinnerung hat er sich mit etwas ganz anderem gebrannt. hab ich auch irgendwann mal im radio gehört und ist hängengeblieben. eine antwort, die MRR sinngemäß so gekräht hat auf die frage, ob geld glücklich machen könne:
nein! aber wenn man unglücklich ist, weint es sich im fond eines taxis viel besser als in einer u-bahn.
wie wahr ...
 
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simpliziss

gelangweilt

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Seine Eltern wurden im KZ ermordet und er selbst wurde nach Polen deportiert und dann in das Ghetto von Warschau eingewiesen wo er seine Frau geheiratet hat und später mit ihr fliehen konnte.

Trotz solcher Lebenserfahrungen hat er sich seine Zuneigung zur deutschen Sprache und Literatur bewahrt.

Das ist derartig ungewöhnlich und zeigt ein so hohes Maß intellektueller Unabhängigkeit, daß man nur staunen kann.

Er war ein erstaunlicher Mensch.
 

Shade666

Guest

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Ja, in der Tat. Ich hab nun mit Literatur jetzt nicht so viel am Hut (ich lese schon viel, aber mehr Biographien und sonen Kram), aber MRR sollte nun wirklich jedem ein Begriff sein. R.I.P
 

Cyperfriend

Der ohne Avatar

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Habe mir das "Aus gegebenen Anlass" eben angeguckt. Der Mann war aber auch wirklich nicht leicht und Gottschalk - ob man ihn mag oder nicht - hat da einen richtig guten Job gemacht. Das der so ruhig bleiben konnte ... ich wäre da hoffnungslos überfordert gewesen. Am ende hatten beide recht. Programm scheiße, aber kommerziell erfolgreich.
 

Kenobi van Gin

Brillenschlange

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Scheint nen angenemer zeitgenosse gewessen zu sein ...
Ich glaube, dass er einigen Leuten alles andere als angenehm war. Aber das ists ja grade, was ihn wertvoll gemacht hat. Natürlich mag man Leute, die einem sagen, dass man alles super macht, lieber. Aber letztlich hat man doch mehr von denen, die einen kritisieren.
Also wenn man die Kritik annimmt und umsetzt. Da siehts ja grad im Fernsehen nicht nach aus. Wenn ich schon wieder die Werbeplakate sehe von "Promi Big Brother - Wir nehmen nicht jeden" und drauf posen Cindy und Pocher :mad:
Da fragt man sich doch echt...
 

feuerteufel

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Ich muss ganz ehrlich sagen, diesem Mann zolle ich großen Respekt, denn er hat sich getraut das Maul auf zu machen und seine Meinung kund zu tun!

Kann ich so unterschreiben. Wir sollten uns ein Beispiel an ihm nehmen. :)

Er litt an Krebs und in diesem hohen Alter ist das eine richtige Qual. Eine Legende bleibt er. Alleine schon wegen der Rede beim dt. Fernsehpreis.

Was mich nebenbei an diesem Thema fasziniert hat, war die Art, wie der Tod verkündet wurde: Per Twitter. Erst danach folgten in windeseile die entsprechenden Zeitungsartikel auf Nachrichtenportalen wie focus oder ZEIT.
Die Nachricht hat sich extrem schnell verbreitet. Das zeigt was für ein wichtiger News Aggregator Twitter ist.

Wenn ich schon wieder die Werbeplakate sehe von "Promi Big Brother - Wir nehmen nicht jeden" und drauf posen Cindy und Pocher :mad:

Wo wohnst Du (in etwa), dass diese Werbung mit Plakaten beworben wird?
 

kesrith

Mönch

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...wusste nie ob ich ihn mag oder nicht,
fehlen wird er mir mit seiner fast amüsanten Keiferei auf jeden Fall!
Sein Leben nötigt mir höchsten Respekt ab.

...gute Reise! ;)
 

Mike48

Net-Zombie

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Arm-aba-Sächsi-Staat
Ja, meine Güte. Was war er eigentlich denn?

Ein unscheinbarer Mann, den man draußen in der weiten Welt kaum wahrgenommen hätte, solange er schweigt. Doch wehe, wenn er losgelassen wurde, dann brach seine geballte Redekraft wie ein Unwetter über die Köpfe der Unwissenden herein!

Immer wieder war zu hören, er habe die Werke der Autoren zerrissen. Hat er nicht, er hatte sie zerlegt, seziert, jeden Fehler bestraft, wie er es nur konnte. Gelobt, da wo es angebracht war zu loben. Das ist Kritik, haarscharf eingegrenzt und ohne persönliche Vorurteile verabreicht. Dem Autor immer ein kleines Hintertürchen zu öffnen für das nächste Mal. Dieser Mann konnte bestrafen und vergeben, wie kein anderer. Wenn er die Kritik mal ungewohnt sanft verpackte, das war für so manchem Schreiberling fast so schön wie der Nobelpreis!

Habe ihn gerne gehört, der wusste wenigstens was er daher redet im Gegensatz zu andere, die jeden Mist als literarische Kunst hochstilisieren. Die haben dann ihr Fett abbekommen vom Großmeister, der jetzt leider, leider nicht mehr unter uns weilt. Watschen hat er genug verteilt aber nette Watschen. Trotz der harten Kritik blieb er immer fair dem anderen gegenüber. Er kritisierte die Werke, nicht vorrangig die Erschaffer und das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Er wusste genau, was zu vermeiden ist, dank seiner Intelligenz. Denn nur die wirklich geistig Armen üben Kritik an der Person, wenn ihnen das Werk missfällt. Damit outen sie sich als das was sie sind, das wusste er ihnen auch klar und deutlich zu vermitteln. Von ihm nicht einmal kritisiert zu werden, sondern missachtet, dass war die Höchststrafe schlechthin. Auch mit seinen Kollegen ging er nicht gerade sanft um, das war auch gut so!

Reden, wenn es was zu sagen gibt und nicht um des Redens Willen, dass ist die hohe Kunst, die er perfekt beherrschte.

Außer ihm fällt mir keiner ein, der so in der literarischen Welt agieren konnte. Was er sagte, hat gesessen, punktgenau und messerscharf. Widerworte gab es nicht oder kaum, wenn doch folgte die nächste Attacke. Jedes Wort ein Stich, der Satz wurde zum Trommelfeuer. Nie stand er mit dem Rücken verbal an der Wand, verteidigen musste er sich niemals, das Wort war ihm fremd. Den Freibrief, ungestraft die Wahrheit zu verkünden hatte er sich irgendwann einmal genommen und nicht wieder losgelassen.

Wie es scheint nimmt er ihn mit!

Wie einfach es doch ist, der Mensch braucht nicht genug Argumente, wie es so mancher glauben mag. Der Mensch braucht nur die Wahrheit und den tiefen unerschütterlichen Glauben daran, den festen Willen dafür einzustehen. Möge auch kommen was will, niemals zu wanken oder zu weichen. Wenn jemand diese Gaben besitzt, weiß damit umzugehen und richtig einzusetzen, der geht seinen Weg unbeirrt durchs Leben und noch weiter.

Er war einfach er und lies sich nicht verbiegen. Das machte ihn so sympathisch. Dazu sein unnachahmlicher Akzent. Eine geniale Mischung aus Humor, Persönlichkeit, Intelligenz und die Liebe zur schreibenden Kunst, die es so noch niemals gab und auch nie wieder geben wird.

Viele hinterlassen ein Luftloch, wenn sie gehen.

Marcel Reich-Ranicki hinterlässt eine riesengroße Lücke, die so schnell keiner schließen kann.

Traurigerweise auch nie einer schließen wird!

Ruhe in Frieden!
Sicherheitshalber mal ja. Obwohl ich mir fast sicher bin, das passt nicht ganz. Wo immer die Reise hingehen mag, hoffentlich gibt es dort Autoren und Bücher für ihn!
 
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