Studium Anwesenheitspflicht

[Z-w-ei-n-Satz-bereit]

Hallo Leute, hab mir überlegt mich kurzfristig in eine FH einzuschreiben.

Oline Studium Wirtschaftsinformatik an der HS Emden
http://www.hs-emden-leer.de/fachber...irtschaftsinformatik-online/bachelor-bsc.html

Habe ein Online Studium gewählt, da ich nicht vorhabe oft in der Fachhochschule zu sein. (Bitte keine Diskussion darum)
Jetzt hab ich dort angerufen und die Dame meint, dass ich oft Freitag und Samstag in der FH sein müsste. Ist das wirklich verpflichtend? Finde dazu auf der Seite iwie nichts, oder ich bin blind.

Möchte dieses Semester sowieso noch nicht 100% Vollgas geben, kann ich deshalb Probleme bekommen, oder ist das mein Ding wie und wie schnell ich arbeite?

Können die mich innerhalb der ersten Semester einfach rauswerfen, wenn ich mein eigenes Ding durchziehe?

Vielleicht sind ja Studenten hier, die sich etwas mit der Materie auskennen?

 

[TheOnly1]

Ist simpel.
Lade die die PO und die Modulbeschreibungen runter und lies nach, was da steht.

Pauschal beantworten lässt sich das wohl kaum.

 

[Z-w-ei-n-Satz-bereit]

Hab schon reingeschaut aber finde es irgendwie nicht. Das Modulhandbuch hat alleine 116 Seiten

Dachte evtl kennt sich einer aus und weiß wo man genau schauen muss.

 

[Seedy]

Oh Nein, das Modulhandbuch hat über 100 Seiten...


Eventuell solltest du dir das mit dem Studium nochmal überlegen....

 

[Pleitgengeier]

Vermutlich sind die Übungen Freitag/Samstag, darum musst du dann dort sein.

Aber meistens haben Fasthochschulen auch bei den Vorlesungen Anwesenheitspflicht.
Wobei ich das bei einem online-Studium lustig finde - vermutlich muss man vor der Webcam sitzen

Spoiler

Nein ich habe keine Vorurteile gegen Fasthochschulen

 

[LadyRavenous]

Studiumsübersicht:

Sie müssen bis zu 3 mal im Semester nach Emden reisen.

Die Präsenzen sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums und sollen Ihnen helfen, Ihren Lernerfolg zu reflektieren und sich mit Kommilitonen, Lehrenden und dem Betreuungs-Team auszutauschen.

An einem Präsenztag besuchen Sie nur die Veranstaltungen Ihrer gewählten Module. Die geplanten Termine können Sie hier nachlesen. Einen Beispielstundenplan können Sie sich hier ansehen (PDF).

Modulhandbuch: im Handbuch bei deinen Kursen nachschauen, dort stehen die Präsenzzeiten und ob du wirklich vor Ort sein musst oder ob es per Videokonferenz geht.

Also sooo schwer kann das wohl nicht sein, wenn man studieren will...

 

[engel_gabriel]

Und das Gesetz für NDS sagt:"Anwesenheitspflicht ist nur dann erforderlich, wenn sie für die Erreichung der Ziele der Lehrveranstaltung wirklich erforderlich ist." (http://www.mwk.niedersachsen.de/themen/hochschulrecht_niedersachsen/nhg-19107.html)

 

[TimSpez]

Du solltest wissen dass jeder der studiert das 1000-seitige Modulhandbuch auswendig gelernt haben muss. Wenn man das nicht auswendig kennt und ansonsten irgendwelche Fragen hat und nicht alles weiß bevor man gefragt hat besteht man das Studium grundsätzlich nicht da had Seeedy Recht. Brich lieber dein Studium ab das hat eh keine Zukunft (Informatiker werden auf lange Sicht die Informatiker ersetzen).

 

[Seedy]

@TimSpez:
So war mein Post sicher nicht gemeint, auch wenn ich ihn überzogen formuliert habe.


Studium besteht aus SEHR viel Eigenarbeit.


Wenn man mit dem Vorsatz daran geht "nicht oft da zu sein" bzw. "keine 100% zu geben", sich über die Länge von 100 Seiten beschwert und nicht in der Lage ist sich Informationen zu beschaffen ist das ein sicheres Zeichen das man das Studium nicht besonders ernst nimmt.

Damit ist das Vorhaben von Beginn an zum Scheitern verurteilt - thats all.


Wenn der TS wirklich studieren möchte, sollte er definitiv an seiner Einstellung dazu arbeiten.

 

[TimSpez]

Ja man kanns mit sowas auch übertreiben^^ Ich studier selbst seit dem WiSe 16 (hab vorherne Ausbildung gemacht und dann in nem anderen Job gearbeitet) und kenn das Problem dass man vor allem am Anfang in dem ganzen Wirrwarr nicht durchblickt. Ich hab mir auch viele Sachen erfragt bspw. bei der Fachschaft von denen ich heute weiß dass sie irgenwo da und dort auf Seite 104838 stehen, dazu in ner Ausdrucksweise dass man mit bisschen Glück darauf kommt dass das gemeint ist was man sucht. Ich kann mein Studium interessant finden und gleichzeitig Beamtentexte nervig und unübersichtlich, das eine schließt das andere nich aus Von daher kann der TS ruhig bei seiner Einstellung bleiben^^

 

[HoneyBadger]

@TimSpez: Studium besteht aus SEHR viel Eigenarbeit.

Du meinst vor Bologna? :P

Damit ist das Vorhaben von Beginn an zum Scheitern verurteilt - thats all.

Das dachte ich auch mal. Dann kommt ein hyper-Autodidakt um's Eck, der nur mal in der Nähe eines Buches gestanden haben muss, um dessen Inhalt komplett aufgenommen zu haben.

Insofern muss man (manchmal auch leider) zugestehen, dass es immer eine Typfrage ist. Bei der Masse muss ich Dir allerdings zustimmen. Viele kommen mit so einer Einstellung nicht weit. Nur muss der TS ja nicht zu dieser Gruppe gehören.

Zum Thema: Wenn Du zu faul zum lesen bist, ruf doch einfach mal bei der Fachschaft an und frag, wie das echte Leben dort aussieht. Oder quatsch mal einen an, wenn Du auf dem Campus bist.

 

[TimSpez]

Das dachte ich auch mal. Dann kommt ein hyper-Autodidakt um's Eck, der nur mal in der Nähe eines Buches gestanden haben muss, um dessen Inhalt komplett aufgenommen zu haben.

Die Typen sind doch nen Mythos^^ Die finden es geil wenn es so aussieht als würden sie nie was machen (sich im besten Fall sogar nichtmal besonders für den Stoff interessieren) und dann ne 1 nach der anderen schreiben :-P

 

[HoneyBadger]

Ich hatte genau so einen Kommilitonen. War nur besoffen. Hat NIE gelernt. Und hat selbst in Physik über alle Semester immer eine eins geschrieben. In einem Semester sogar mit 107 %. Die Klausur hat der Prof. bei der Wertung etwas nach unten korrigiert, da er es bei dem Schwierigkeitsgrad "eine Spur" übertrieben hat.
Bei der Thesis allerdings hat er mal keine Punktlandung gemacht. Die erforderte mehr als nur das Mindestmaß an Leistung.
Ich kenne den schon lange. Also auch schon einige Jahre vor dem Studium. Das ist so die Kategorie Mensch, dem immer alles zu fliegt. Musste sich eigentlich nie um irgendwas kümmern. Aber gut. Es muss auch Menschen mit Glück im Leben geben.

 

[BurnerR]

Und das Gesetz für NDS sagt:"Anwesenheitspflicht ist nur dann erforderlich, wenn sie für die Erreichung der Ziele der Lehrveranstaltung wirklich erforderlich ist." (http://www.mwk.niedersachsen.de/themen/hochschulrecht_niedersachsen/nhg-19107.html)

Interessant, ist 1:1 wie in NRW. Gilt das dann auch für Fachhochschulen?
In NRW war das vor einigen Jahren mal konkret Thema, dass die gängige Praxis an manchmal Hochschulen bzw. manchen Veranstaltungen sich nicht mit den Gesetzen deckte, sprich Profs vergaben Anwesenheitspflichten verschiedenster Form.
Da gabs dann irgendwann mal ein Memo/Handreichung oder so an alle Unis, mit einer Einschätzung, wann eine Anwesenheitspflicht rechtens ist und beispielhaft auch, wann nicht, zum Beispiel ist diese bei normalen Vorlesungen prinzipiell als unzulässig zu betrachten.

Siehe z.B. hier oder hier.
Vor 2014 war das auch schon so, haben sie dann aber wohl konkretisiert.

Bei Seminaren ist es daher durchweg so, dass die mit ihnen verfolgten fachlichen Lernziele auf vielfältige Weise und angesichts heutiger Medien nicht ausschließlich bei Anwesenheit vor Ort erreichen lassen.
Bei den weitaus meisten Seminaren darf daher die Anwesenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht gefordert werden.

Scheint ja in NDS evtl. ähnlich zu sein, würde da mal in der Richtung schauen.

 

[Seedy]

@BurnerR:
Bei uns wird auch manchmal eine "pädagogische" Anwesenheitspflicht verhängt.
Bei Vorlesungen mit hoher Durchfallquote und niedriger Anwesenheit.

Häufig gibt es auch sowas wie "du musst während des Semester 2-3 kleine Aufgaben erledigen um zur Prüfung zugelassen zu werden.

Ebenso bei Vorlesungen deren Prüfungen aus Vorträgen bestehen, damit man nicht vor einem leeren Saal vorträgt.


In wieweit das rechts konform ist, kann ich dir allerdings auch nicht sagen.

 

[BurnerR]

Bei uns wird auch manchmal eine "pädagogische" Anwesenheitspflicht verhängt.
Bei Vorlesungen mit hoher Durchfallquote und niedriger Anwesenheit.

Falls NRW oder rechtlich vergleichbares Land halt kein Stück und das wissen die Profs / Verwaltung dann auch.
Ist auch weniger 'pädagogisch', sondern die haben vermutlich schiss um ihre Quoten.

Verpflichtende Vorträge etc., soweit ich weiß ok, hab mich aber nie tiefer damit beschäftigt.

 

[Seedy]

@BurnerR:
"rechtlich vergleichbar" stimmt.

Das mit "Angst um die Quote" kann ich so zu 100% unterschreiben.

Ging mir auch eher darum was Praxis ist, nicht was rechts konform ist.
Der Begriff "pädagogische Anwesenheitspflicht" stammt nicht von mir, sondern von der FH selber.

 

[Pleitgengeier]

@HoneyBadger: Solche Leute kenne ich auch, die lernen meist die Prüfungsfragen der letzten 15 Jahre + die Antworten darauf auswendig.
Entsprechend gut sind sie dann wenn sie mal selbst irgendwas entwickeln müssen - spätestens im Beruf.

Ich habe mittlerweile schon aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen gehört, dass es immer mehr Arbeitgeber verdächtig finden wenn ein Bewerber ein technisches Studium in Mindestzeit abgeschlossen hat...

 

[BurnerR]

Da stecken mehrere Missverständnisse drin.

und stattdessen schwarz arbeiten gehen

Das hat nichts mit der Anwesenheitspflicht zu tun.

Und schaffen es irgendwie trotzdem sich durch die Prüfungen zu mogeln.

Wenn sie die Prüfungen ganz normal bestehen ist alles in Ordnung.
Wenn sie betrügen um die Prüfungen zu bestehen, dann sind die Kontrollen bei dieser zu lasch und da sollte man was ändern.

Sinn des ganzen ist ja eben, dass die Prüfungen dafür da sind, die Fähigkeiten / das Wissen des Studenten zu prüfen. Wie dieser sich das angeeignet hat spielt keine Rolle, ob nun durch Anwesenheit der Veranstaltung oder Buchlektüre zuhause.

Geht aber wohl nur in begrenztem Rahmen. Ich kann mir dann doch nicht vorstellen, das man sich so auf einen ausgeschriebenen Job als Oberarzt in der Radiologie bewerben kann, um mal ein extremes Beispiel zu nennen

In der Medizin ist Anwesenheit sicherlich deutlich häufiger nötig als z.B. in Germanistik. Darüber hinaus wird bei den Prüfungen garantiert deutlich strenger kontrolliert. Außerdem gibts einen Praxisanteil.

Ich könnte mir vorstellen, das die Anwesendheitspflicht demnächst noch stärker ausgebaut bzw. kontrolliert wird.

Da kann ich keinen Trend dahingehend erkennen.
Aber das es in vielen Studiengängen zu leicht ist zu betrügen, das sehe ich auch so. Wer einmal betrügt und danach nochmal erwischt wird, der sollte direkt fliegen, das müsste eigentlich standard sein. Leider sind die Dozenten viel zu lasch, kontrollieren zu lasch und wenn sie wen erwischen hat das zu oft keine dramatischen Konsequenzen außer das der Student nochmal schreiben muss.

 

[alter_Bekannter]

Der einzige echte Sinn den ich in den meisten Prüfungen größerer Institute noch sehe ist doch gerade das "schummeln" lernen. Es gibt kaum einen gut bezahlten Beruf bei dem man Formblätter ausfüllt mit rezitierten Fakten. Das könnte ein kleiner ARM Rechner schneller billiger und besser.

Kannst ja deinen Chef mal fragen wo er/sie die Spicker deponiert hat bei den Fortbildungen. Alle brauchbaren Führungskräfte mit denen ich je zu tun hatte geben zu sich durch die meisten Prüfungen "gemogelt" zu haben. Und der Rest der überdurchschnittlich bezahlten hat seinen Job nicht durch Prüfungsergebisse bekommen.

Abgesehen von einer kleinen Minderheit mit relativ intensiven Zwangsstörungen. Mit intensiv meine ich sio intesiv das die auch zum größten Teil dafür in Behandlung sind(oder waren) und nicht einmal im Monat auf halbem weg nochmal umdrehen um zu prüfen ob die Haustür verchlossen ist.

Edit:
Wie zählst du das finden und ausnutzen von Fehlern im Bewertungssystem?