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ngbStern
Moin Leute,
ich möchte heute mal über eine Sache berichten, die mir schon länger auf dem Herzen liegt. Leider habe ich bisher noch nicht die Zeit gehabt darüber zu schreiben. Ich erhoffe hier keine Lösung für mein "Problem", das habe ich schon aufgegeben. Viel mehr geht es mir dabei um einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Folgendes ist passiert: Wie wir alle wissen ging es 2015 mit der Flüchtlingskrise los. Wie viele andere auch, schaute auch mein Vater sich mit Sorge die Entwicklung auf der Welt an. Ab einem bestimmten Punkt wandelte sich seine Sorge allerdings mehr und mehr in Ärger, was ihn heute zu einem regelrechten Wutbürger macht.
In diesen nun fast 2 Jahren hat sich in ihm eine Leidenschaft für diese Thematik breit gemacht, die man schon fast als Fanatismus bezeichnen kann. Zu Beginn wurde noch gemutmaßt was alles Schlimmes passieren könne und seit dem verfolgt er mit Verbissenheit jede News auf der Suche nach Ereignissen, die ihm Recht geben. Sobald irgendwo ein Verbrechen durch (vermeintliche) Muslime verübt wurde, ist er der Erste, der es weiß und sich bestätigt fühlt.
Mit der AFD hat er traurigerweise eine Partei gefunden, die genau seine Interessen vertritt und ihm noch Recht in der Sache gibt. Inzwischen schwimmt er im Ton der AFD auf einer absoluten Nostalgiewelle. Früher gab es noch Ordnung, Gerechtkeit, Respekt. Heute nur noch Angst und Terror.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, treibt er sich darüber hinaus noch auf absoluten No-Brainer-News-Seiten herum, die ganz klar rechte Interessen verbreiten und deutlichste Manipulation betreiben. "Die deutschen Medien berichten darüber ja sonst nicht!"
Der Ton hat sich leider gerade dadurch ebenfalls radikalisiert. Was früher noch gesagt wurde, um sich ironisch über die Rechten lustig zu machen, wird plötzlich 1:1 übernommen. "Die hassen ja alle Deutschen! Die kommen ja nur hier her um zu schmarotzen! Die wollen einen Krieg gegen Ungläubige führen in unserem Land!"
Argumente zählen schon lange nicht mehr. Unzählige Diskussionen sind ins Land gegangen, die nicht selten unschön endeten. Trotzdem ist es seine Leidenschaft dieses Thema immer wieder anzusprechen, es scheint sein großes Hobby geworden zu sein, auch wenn es nur noch nervt. Auch vor Bürgerratssitzungen schreckt er nicht mehr zurück, um seine Meinung dort vertreten zu können und um irgendwo gegen zu sein.
Das ganze Verhalten färbt dazu noch ab. Mit Bekannten im selben Alter wird sich gegenseitig immer Recht gegeben. Meine Mutter - die Anfangs unpolitisch und genervt war - hat sich bereits einlullen lassen und labert den selben Blödsinn. Besonders sorgen mache ich mir darum, dass ich noch einen kleinen Bruder habe, der mit ihnen zusammen wohnt. Er hat mit 11 Jahren noch nicht die Reife sich eine eigene differenzierte Meinung zu bilden und bekommt oft genug vom Gerede mit. Das habe ich aber auch schon oft genug angesprochen und habe versucht so gut es geht aktiv ihm klar zu machen, dass er nicht alles glauben muss, was Mama und Papa so erzählen.
Mir geht es dabei gar nicht irgendjemanden meine politische Meinung aufzudrücken. Ich habe nicht mal einen klaren Standpunkt, für mich ist links wie rechts scheiße. Es geht mir nicht darum Menschen umzustimmen, egal wie blöd die politische Meinung ist. Ich würde das Thema sogar bei Seite legen und es akzeptieren und darüber nicht mehr reden wollen. Leider wird das Thema aber immer wieder mit Vergnügen hoch geholt, wenn man mal zu Besuch ist.
Und deshalb finde ich es zum kotzen, zu sehen, wie die eigenen Eltern zu Parolenraushauern werden. Leute auf die man eigentlich viel gegeben hat bzw. gibt. Denen man immer einen Grad an Intelligenz zugetraut hat, aber jetzt dennoch blind den Kram von AFD & co. glauben. Leute denen es in unserer Gesellschaft gut geht und dennoch wie zwei kautzige Rentner die "alte Ordnung" wieder haben wollen. Leute, die sich Probleme schaffen und Angst heraufbeschwören, durch Zeitungsartikel, die sie aktiv suchen.
Wenn man sich allerdings so umhört, scheint es ja keine Seltenheit zu sein, dass die ältere Generation(en) so drauf sind.
Wie siehts bei euch aus?
ich möchte heute mal über eine Sache berichten, die mir schon länger auf dem Herzen liegt. Leider habe ich bisher noch nicht die Zeit gehabt darüber zu schreiben. Ich erhoffe hier keine Lösung für mein "Problem", das habe ich schon aufgegeben. Viel mehr geht es mir dabei um einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Folgendes ist passiert: Wie wir alle wissen ging es 2015 mit der Flüchtlingskrise los. Wie viele andere auch, schaute auch mein Vater sich mit Sorge die Entwicklung auf der Welt an. Ab einem bestimmten Punkt wandelte sich seine Sorge allerdings mehr und mehr in Ärger, was ihn heute zu einem regelrechten Wutbürger macht.
In diesen nun fast 2 Jahren hat sich in ihm eine Leidenschaft für diese Thematik breit gemacht, die man schon fast als Fanatismus bezeichnen kann. Zu Beginn wurde noch gemutmaßt was alles Schlimmes passieren könne und seit dem verfolgt er mit Verbissenheit jede News auf der Suche nach Ereignissen, die ihm Recht geben. Sobald irgendwo ein Verbrechen durch (vermeintliche) Muslime verübt wurde, ist er der Erste, der es weiß und sich bestätigt fühlt.
Mit der AFD hat er traurigerweise eine Partei gefunden, die genau seine Interessen vertritt und ihm noch Recht in der Sache gibt. Inzwischen schwimmt er im Ton der AFD auf einer absoluten Nostalgiewelle. Früher gab es noch Ordnung, Gerechtkeit, Respekt. Heute nur noch Angst und Terror.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, treibt er sich darüber hinaus noch auf absoluten No-Brainer-News-Seiten herum, die ganz klar rechte Interessen verbreiten und deutlichste Manipulation betreiben. "Die deutschen Medien berichten darüber ja sonst nicht!"
Der Ton hat sich leider gerade dadurch ebenfalls radikalisiert. Was früher noch gesagt wurde, um sich ironisch über die Rechten lustig zu machen, wird plötzlich 1:1 übernommen. "Die hassen ja alle Deutschen! Die kommen ja nur hier her um zu schmarotzen! Die wollen einen Krieg gegen Ungläubige führen in unserem Land!"
Argumente zählen schon lange nicht mehr. Unzählige Diskussionen sind ins Land gegangen, die nicht selten unschön endeten. Trotzdem ist es seine Leidenschaft dieses Thema immer wieder anzusprechen, es scheint sein großes Hobby geworden zu sein, auch wenn es nur noch nervt. Auch vor Bürgerratssitzungen schreckt er nicht mehr zurück, um seine Meinung dort vertreten zu können und um irgendwo gegen zu sein.
Das ganze Verhalten färbt dazu noch ab. Mit Bekannten im selben Alter wird sich gegenseitig immer Recht gegeben. Meine Mutter - die Anfangs unpolitisch und genervt war - hat sich bereits einlullen lassen und labert den selben Blödsinn. Besonders sorgen mache ich mir darum, dass ich noch einen kleinen Bruder habe, der mit ihnen zusammen wohnt. Er hat mit 11 Jahren noch nicht die Reife sich eine eigene differenzierte Meinung zu bilden und bekommt oft genug vom Gerede mit. Das habe ich aber auch schon oft genug angesprochen und habe versucht so gut es geht aktiv ihm klar zu machen, dass er nicht alles glauben muss, was Mama und Papa so erzählen.
Mir geht es dabei gar nicht irgendjemanden meine politische Meinung aufzudrücken. Ich habe nicht mal einen klaren Standpunkt, für mich ist links wie rechts scheiße. Es geht mir nicht darum Menschen umzustimmen, egal wie blöd die politische Meinung ist. Ich würde das Thema sogar bei Seite legen und es akzeptieren und darüber nicht mehr reden wollen. Leider wird das Thema aber immer wieder mit Vergnügen hoch geholt, wenn man mal zu Besuch ist.
Und deshalb finde ich es zum kotzen, zu sehen, wie die eigenen Eltern zu Parolenraushauern werden. Leute auf die man eigentlich viel gegeben hat bzw. gibt. Denen man immer einen Grad an Intelligenz zugetraut hat, aber jetzt dennoch blind den Kram von AFD & co. glauben. Leute denen es in unserer Gesellschaft gut geht und dennoch wie zwei kautzige Rentner die "alte Ordnung" wieder haben wollen. Leute, die sich Probleme schaffen und Angst heraufbeschwören, durch Zeitungsartikel, die sie aktiv suchen.
Wenn man sich allerdings so umhört, scheint es ja keine Seltenheit zu sein, dass die ältere Generation(en) so drauf sind.
Wie siehts bei euch aus?
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