• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Wie mit Holocaustdenkmal umgehen?

War-10-ck

střelec
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Irgendwie wohl ein altes Thema, mich interesssiert jetzt trotzdem eure Meinung.

Ich hab gerade auf Facebook ein Projekt von Shahak Shapira, einem israelischen Satiriker gefunden. Er nimmt öffentlich gepostete Fotos bzw. Selfies von Personen die sich respektlos (?) am Holocaustdenkmal in Berlin verhalten und kombiniert sie mit Bildern aus Vernichtungslagern.

Ich hab dazu keine feste Meinung, ob es okay ist solche Selfies zu machen oder ob mehr Respekt angebrachter wäre. Auf jeden Fall ein interessantes und technisch sehr gut umgesetztes Projekt. Wie steht ihr so dazu? Ich denke da gibt es kein wirkliches richtig oder falsch...

http://yolocaust.de/

Yolocaust ist ein Projekt des israelischen Satirikers und Autors Shahak Shapira, das unsere Erinnerungskultur durch das Kombinieren von Selfies am Holocaust-Mahnmal in Berlin mit Bildmaterial aus Vernichtungslagern hinterfragt. Die Selfies wurden auf Facebook, Instagram, Tinder und Grinder gefunden. Kommentare, Hashtags und „Likes“ aus den Selfies wurden ebenfalls übernommen.

Ca. 10.000 Menschen besuchen täglich das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Viele von ihnen springen, skaten, radeln oder posen mit breitem Lächeln auf den 2711 Betonstelen des rund 19.000 m² großen Bauwerks für die Kamera.

Die Bedeutung und Rolle des Mahnmals ist umstritten. Für viele Menschen symbolisieren die grauen Betonquader die Grabsteine der 6 Millionen Juden, die ermordet und in Massengräbern beerdigt wurden, oder die Asche, zur der sie verbrannten.
 

mathmos

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Erinnerungskultur. Wenn ich das schon lesen...

Meine Eltern sind ein paar Jahre nach dem Krieg geboren. Ich einige Jahre später. Was bringt es mir, mich immer und immer wieder an etwas zu erinnern, das vor meiner Zeit war und für das ich daher absolut nicht kann?

Was zählt ist das Hier und Jetzt. Daher besuche ich auch keine Mahnmale. Die bringen die Opfer der braunen Vollpfosten auch nicht wieder zurück. Viel wichtiger ist es im Hier und Jetzt dafür zu sorgen, dass es kein Drittes Reich 2.0 geben wird.

Ich für meinen Teil habe daher kein Problem wenn jemand in der Nähe eines Mahnmals zum Beispiel lacht. Vor allem wenn es an einem neutralen Ort erbaut wurde (im KZ Dachau würde ich aber auch nicht Fußball spielen). Die Wenigstens werden ja wohl über die Opfer lachen. Vielleicht kann man das Lachen usw. auch als Lebensfreude auslegen, dass eben die Nazis schlussendlich doch den Kürzeren gezogen haben.
 

Seedy

A.C.I.D

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Ich finde die Aktion großartig und sie erfüllt genau den Zweck den politische Kunst erfüllen sollte:

Einen richtigen Schlag in die Fresse.


Ein Kommilitone von mir war allerdings eher der Meinung das man, trotz guter Intention, die KZ Bilder nicht für solche Projekte missbrauchen sollte.
 

The_Emperor



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Manche schwimmen im Sommer in historischen Brunnen, manche turnen auf Holocaustdenkmälern. Solange keiner die Teile beschädigt oder anschmiert soll sich jeder auf die Weise mit dessen Symbolik auseinandersetzen wie es ihm am Passendsten scheint.
 

Tedious

Habs überlebt
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Ich kann die Diskussionen ehrlich gesagt nicht mehr hören. Natürlich gab es ein sehr dunkles Kapitel in unserer Geschichte, das darf man nicht vergessen. Aber wir haben eine jahrtausendealte Kultur, und geißeln uns ständig selbst wegen den wenigen dunklen Jahren. Napoleon wird als großer Feldherr bezeichnet, davon dass er bzw. seine Truppen in Mitteldeutschland große Teile der Bevölkerung eliminiert haben juckt kein Schwein. Hab in Paris noch kein "Negativdenkmal" gesehen. Auch in den Südstatten habe ich noch kein "Blacks and Indian massacres-Denkmal" gesehen. Ich weiß, der Vergleich hinkt - aber jede Kultur hat ihre dunklen Zeiten gehabt, aber wir sind die einzigen die das in 2000 Jahren noch thematisieren. Insofern - ich kanns echt nicht mehr hören. Ich denke im Moment bewirken wir das Gegenteil von dem was gewollt ist - viele der nach der Zeit geborenen können es nciht mehr hören, und wozu der Protest führt kann man täglich in den Umfragen sehen :(
 

War-10-ck

střelec
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  • #6
Ich denke das muss man nicht zwangsläufig auf das Holocaustdenkmal reduzieren. Die Frage an sich wäre für jedes Kriegsdenkmal genauso gültig. Stellt sich dann immer die Frage: Sind solche Selfies im KZ okay? Auf einem Friedhof? Millitärfriedhof?
 

mathmos

404

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Was hat das mit Vergessen zu tun, Seedy? Ich bin mir ziemlich im Klaren, was damals los war. Ich habe nur keine Lust dass es mir zwei Generationen später immer und immer wieder unter die Nase gerieben wird, was meine Großeltern für eine Scheiße gebaut haben (oder auch nicht). So etwas wie Erbschuld gibt es für mich nicht. Trotzdem sollte jeder der nach 45 geboren ist, dafür sorgen, dass es kein Drittes Reich 2.0 geben wird. Das hat etwas mit gesunden Menschenverstand zu tun meiner Meinung nach. Daran muss ich aber nicht bei jeder Gelegenheit daran erinnert werden.
 

KaPiTN

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Die Menschen, die keinen Respekt für die Umgebung, die sie besuchen, zeigen, sind kein Problem des Mahnmals in Berlin und auch nicht der Zeit. Auch wenn man nicht gläubig ist, muß man sakrale Bauwerke nicht in Flipflops besichtigen und die Basecap darf man auch ruhig mal absetzen.
Sogar in Auschwitz und anderen KZs werden viele Selfies gemacht.

Ich bin ein Befürworter von Mahnmalen. Nicht zwingend zentral und groß, aber gerne öfter. Die so genannten Stolpersteine, z.B., über die man fast sprichwörtlich auch in der eigenen Stadt schon einmal stolpern kann.

Ich sehe so etwas weder als Vorwurf, noch als Schuldzuweisung. Aber es erinnert mich durch den negativen Hinweis daran, was möglich ist, an das, was wir in diesem Land an unserer Verfassung haben und wie gut es uns nach 70 Jahren Frieden hier geht.
 

BurnerR

Bot #0384479

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Ich seh das eher entspannt.
Mahnmal zum ermahnen und erinnern finde ich gut und richtig und ein großes zum Holocaust in Deutschland auch.
Das nicht jeder Mensch der da jahrzehntelang durchläuft sich ermahnt und bedrückt fühlt - auch klar, so sind Menschen nunmal nicht. Als Ergebnis halt solche Fotos. Stört mich nicht.
Die yolocaust Aktion. Ein Geniestreich. Super krasse Idee und mega intensiv umgesetzt.

hab in Paris noch kein "Negativdenkmal" gesehen. Auch in den Südstatten habe ich noch kein "Blacks and Indian massacres-Denkmal" gesehen.
Der Geschichtskritische Umgang in Deutschland ist ein Ergebnis des 2. Weltkrieges. Und eine Errungenschaft, man muss das leider so sagen, wenn man sich anschaut wie weit verbreitet systematische Geschichtsumschreibung oder Geschichtsleugnung heute noch stattfindet. Türkei und Japan fallen mir da spontan ein. Israel bis vor wenigen Jahrzehnten noch und die arabischen Staaten bis heute.
Ein bisschen mehr Aufarbeitung von Schandtaten in der Vergangenheit würde vielen Ländern sehr gut tun.
 

mathmos

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@dexter:

Von dem Spinner würde ich mir freiwillig keinen einzigen Satz anhören.

Alleine in den Medien wird das Jahr für Jahr an bestimmten Tagen (09.11. zum Beispiel) durchgekaut. Rinse and repeat.
 

The_Emperor



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Ich bin dafür dass ein Mahnmal für die Opfer der Willkommenskultur gebaut wird. Es soll genau so wie das Holocaustmahnmal umgerechnet 67,6 Millionen Euro kosten und ebenfalls ein Jahresetat von 2,1 Millionen Euro erhalten.
 

dexter

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Hab in Paris noch kein "Negativdenkmal" gesehen. Auch in den Südstatten habe ich noch kein "Blacks and Indian massacres-Denkmal" gesehen. Ich weiß, der Vergleich hinkt - aber jede Kultur hat ihre dunklen Zeiten gehabt, aber wir sind die einzigen die das in 2000 Jahren noch thematisieren. Insofern - ich kanns echt nicht mehr hören.

https://blog.fefe.de/?ts=a6815f3e mal runter scrollen zu den Updates...
 

KaPiTN

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@Seedy:

Da hat wieder einer ein Problem mit Ursache und Wirkung.
 

Chegwidden

Hat sich hochgeschlafen-
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Wir haben in Dortmund auch ein Mahnmal.

Ich bin eng mit einem der Initiatoren verwandt und weiß, dass schon ganz am Anfang der Planungen der Wunsch bestand,
dass dort (es steht in einer Spazier- und Wandergegend) normales Treiben, Erholen und Spielen angedacht war.

Es soll also zum Leben gehören. Kinder, die auf der Wiese spielen, Leute, die ihre Hunde toben lassen, Menschen, die eine Rast einlegen.
Allerdings sollte jeder Bürger wissen warum es dort steht. Was geschah. Gegen das Vergessen und für eine freie Menschheit in Frieden.
Und zum Gedenken!

Karfreitag jeden Jahres fndet eine immer gut besuchte Gedenkveranstaltung statt.
Seit 2004 endet dort auch der Heinrich-Czerkus- Gedächtsnislauf. Dann sind auch durchgeschwitzte BVB-Fans in Trikots vor Ort.
Der Lauf wurde von mehreren Organisationen organisiert, da das rechte Aufkommen in den letzten Jahren zugenommen hat.

Während der Veranstaltung spielen die Kinder und toben die Hunde etwas weiter weg. Das gehört sich so. Ist doch ganz einfach ;)
 
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