Weg von Arch auf dem Desktop.

[sia]

Hi Leute,

In letzter Zeit nervt mich Arch immer mehr, würde daher gerne zu einer etwas stabileren Distribution, die etwas polierter ist. Unter Anderem kann ich mit einem neueren Kernel mein System nicht mehr starten und ich brauche für jeden Scheiß ein Skript, weil alles so ein wenig zusammengefrickelt ist.

Dachte für eine neue Distribution zuerst an Debian, da ich auch Debian Testing auf meinem Laptop habe und Debian auf allen Servern einsetze. Allerdings ist mir das zu konservativ. Neue Desktops und Kerneltechniken landen ja in Fedora – ist Rawhide stabil und poliert genug? Oder soll ich lieber Branched oder das normale Fedora nehmen?

Von Ubuntu und Derivativen will ich lieber die Finger lassen, die basteln zu viele eigene Bugs.

Kann Solus was? Oder soll ich doch lieber bei Arch bleiben? In den vergangenen 6 Jahren habe ich schon oft versucht, umzusteigen, aber irgendwann bin ich dann immer wegen PKGBUILDs und dem einigermaßen anständigen Rolling Release bei Arch geblieben…

 

[HeribertischerHerbert]

Mit Windous wäre das nicht passiert.

 

[Metal_Warrior]

@HeribertischerHerbert: Nein, mit Windows hättest du gar keine Wahl - was natürlich viel besser ist...

@phre4k Sorry, Fedora bin ich der falsche Ansprechpartner, ich bin - ganz der Bayer - konservativ unterwegs

 

[Tuxx]

Hab grad OpenSuse Leap 42.2 mit KDE aufgesetzt. Und -oh wie langweilig- läuft ootb. Aber die ist Dir dann vermutlich auch zu konservativ.

 

[marv]

Hi phre4k,

wenn ich Dein Post richtig verstehe, möchtest Du gerne eine stabile Distribution einsetzen, aber auch "neue Desktops und Kerneltechniken" testen und verwenden.

Auf meinen physikalischen Rechnern läuft mittlerweile Debian Jessie. Diese Rechner sollen einfach nur zuverlässig sein und werden von mir auch nicht durch (Update-)Experimente gefährdet.

Neuheiten, Testumgebungen und tolle Features abseit von "stable" lagere ich in virtuelle Maschinen aus. In meinem Fall sind das ältere oder sehr schnelllebige Entwicklungsumgebungen und Serverdienste zum Ausprobieren, Distribution (Debian, SUSE, CentOS) je nach Anlass und Laune

Backups der virtuellen Maschinen sorgen dafür, dass auch größere Änderungen gefahrlos durchgespielt werden können.

 

[sia]

Konservativ heißt für mich nicht, dass es OOTB funktioniert oder "langweilig" ist, darf durchaus vorkonfiguriert (Ich nutze Xfce) laufen.

Allerdings sollten die Pakete berufsbedingt nicht super alt sein, ich nutze gerne bleeding edge software. Insbesondere bei Tools wie nmap, metasploit und anderen ist mir das wichtig.

Da gibt es für Arch beispielsweise das BlackArch-Repository, gibt's das woanders auch?

wenn ich Dein Post richtig verstehe, möchtest Du gerne eine stabile Distribution einsetzen, aber auch "neue Desktops und Kerneltechniken" testen und verwenden.

Exakt.

Neuheiten, Testumgebungen und tolle Features abseit von "stable" lagere ich in virtuelle Maschinen aus.

Sollte schon bare metal laufen :/

 

[Tuxx]

Hm, da würde sich ein Blick auf Tumbleweed lohnen.

 

[mathmos]

Unter Anderem kann ich mit einem neueren Kernel mein System nicht mehr starten und ich brauche für jeden Scheiß ein Skript, weil alles so ein wenig zusammengefrickelt ist.

Wäre interessant, was du alles am Laufen hast. Mehrere Rechner laufen hier mit Arch ohne extra Scripte oder sonstwas. Eventuell hast du einfach eine ungünstige Paketwahl / Konfiguration, die dir auch unter einer Distribution Probleme bereiten wird.

Aber auf die Frage zurück zu kommen. Wenn es weiterhin eine rollende Distribution sein soll, würde ich mich Tuxx anschließen.

 

[sia]

Mein Hauptproblem ist das hier: https://ngb.to/threads/27064-amdgpu_init-failed-seit-Kernel-4-8

Und ansonsten nervt mich Archs Packaging auch ein wenig. In den letzten 10 Monaten kamen mir locker fünfmal so viele Abhängigkeitsprobleme und Kernel-Bugs unter die Augen wie die 5 Jahre davor. Dürfte Arch jetzt seit ca. 2010 nutzen, wenn ich mich recht entsinne – und erst jetzt nervt es mich.

Habe das Gefühl, dass die Qualitätskontrolle früher besser war. Ist das bei Tumbleweed besser? Was ist mit Rawhide?

Muss nicht unbedingt rolling sein, aber cutting edge. Vielleicht kann ich ja echt Debian Testing nutzen und mit LXC meine Pentesting-Tools starten…

Wie sieht's denn mit Wayland, Pulseaudio und systemd in Tumbleweed/Rawhide aus? Welche der Distributionen ist da moderner?

EDIT: Ah, genau: Wie sieht's mit Steam, amdgpu, Wine (2.0!) und anderen für Spiele relevante Techniken aus? Kann ich das OOTB installieren oder muss ich da jeweils basteln?

 

[theSplit]

Debian Testing ist auch super, aber ich wollte mir mal Steam installieren und bin kläglich gescheitert, vor allem weil Steam auch nicht den Clienten rausrücken wollte... musste da auch frickeln.
Scheint nur eine Version von Steam für Jessie zu geben, unter Testing habe ich es wie gesagt nicht zum Laufen bekommen.
Und bin den proprietären Treiber geht es schon einmal gar nicht von AMD auf Testing, nur Jessie und dann auch nur bis Kernelversion XY.

Wine sollte aber ohne Probleme laufen, unter Testing und auch hier in Sid-Welt

Was das angeht wäre wohl Ubuntu zum Spielen besser geeignet? Die anderen Distros sagen mir aber nichts, von daher kann ich nichts dazu sagen.

 

[Steeve]

Ubuntu ist auch eher was für Leute wie mich die ein funktionierendes System haben wollen ohne daran rumzufrickeln, von daher lass die Finger davon

Lubuntu4Life

 

[sia]

Bitte kein Noobuntu.

Ich nutze die FOSS-AMDGPU-Treiber, daher sollte das schon mal passen.

Würde mich dann mal interessieren, wie Fedora und OpenSUSE mit Steam harmonieren.

 

[theSplit]

@phre4k:

Die Frage sollte eher sein, wie harmoniert Steam mit denen...

Ist ja nicht so das Steam eine API hat, so das man nen eigenen Clienten basteln könnte... von daher ist Steam das Problem, nicht die Distros

 

[sia]

Ist ja nicht so das Steam eine API hat, so das man nen eigenen Clienten basteln könnte... von daher ist Steam das Problem, nicht die Distros

Gibt ja Lutris, aber das muss iirc den Steam-Client im Hintergrund am Laufen haben.

EDIT: Steam Dev Wiki sagt:

Debian

Steam packages are available for jessie and sid. To install Steam, use apt-get install steam or aptitude install steam.
If you are on a non-i386 architecture (e.g. amd64), you need to enable multiarch.
Further installation and usage instructions can be found in the Steam Debian wiki article.

Fedora

RPM packages are available from RPMFusion for all supported Fedora releases. The package works fine on both i686 and x86_64 systems and already contains support for the S3 Texture compression library for open source drivers (radeon, intel and nouveau) along with all the required libraries to start playing with Steam games.

To install, after enabling the RPMFusion repositories, simply issue a yum install steam or dnf install steam, depending on your Fedora version.

Note: There is also a staging repository where additional options are added to the package, like Valve's xpad driver, packages for running the SteamOS client in SteamOS mode and a "noruntime" package to disable the Ubuntu Runtime. These features might not end up in RPMFusion. The repository is available at negativo17.org.

openSUSE / SUSE

Install the RPM package for openSUSE.
Further information: en.opensuse.org/SDBeam_Fortress_2

 

[alter_Bekannter]

Meine letzte Erfahrung mit Ubuntu war das man da mittlerweile ziemlich basteln muss bis es läuft.

Wie aktuell muss es denn sein, Debian mit ein paar Ubuntu Quellen?
Steam läuft aber afaik schon OOTB aus den Paketquellen ab stable mittlerweile.

 

[sia]

Heilige Kuh, hab gerade auf distrowatch mal nach Kernelversionen geschaut – Rawhide ist schon bei 4.10, während kernel.org noch bei 4.9 als stable ist.

Rawhide fällt also raus.

Debian ist wie Arch bei 4.8, sowohl bei Testing als auch bei Unstable. Passt also.

Und Tumbleweed ist bei 4.9.

Probiere mal Tumbleweed aus, wenn das nicht klappt nutze ich meinen "fallback" Debian

 

[redbeard]

In letzter Zeit nervt mich Arch immer mehr, würde daher gerne zu einer etwas stabileren Distribution, die etwas polierter ist. Unter Anderem kann ich mit einem neueren Kernel mein System nicht mehr starten [...]

Sowas gibt es (leider) nicht.

Ich habe letztes Jahr oder so den selben Weg genommen, weg von Arch hin zu Ubuntu. Grund war auch, dass mich Arch genervt hat weil ab und zu mal durch Updates was kaputt ging. Weiterhin arbeite ich zu 90% auf *.deb Systemen, bin mit Ubuntu auf Servern super zufrieden und daher machte das einfach Sinn.

Aber: Zwischen den Erfahrungen mit Ubuntu auf Servern und auf dem Desktop liegen (immernoch) Welten. Die Art von Umstaenden, die mich bei Arch so genervt haben, gibt es in Ubuntu ganz genauso. Ich habe dann mit den Kollegen gesprochen die ganz andere Distros einsetzen und scheinbar ist das ueberall nicht viel anders.

z.B. konnte ich nach einem Kernel Patch (kein(!) Update) meine verschluesselte Disk nicht mehr in der Dockingstation anfahren und so Geschichten.

 

[theSplit]

Fun fact:
Bis dato hat mir phre4k immer Arch aufgedrängt und ich sollte bloß bare-metal installieren und nicht eine VM missbrauchen...

 

[redbeard]

@theSplit: dieser phre4k ist 1 ziemlicher schlingel!

 

[theSplit]

Jenes kannst du laut sagen

Aber nehmen wir es ihm nicht krumm, die Wahl der Distro und entsprechende Empfehlungen haben schon etwas religiöses.

Und er hats ja nur gut gemeint, da bin ich mir sehr sicher.

Arch ist auch gar nicht so ungeil, und hat ne schöne Doku... zumindest was das Setup angeht