• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Terror - wie sollte man reagieren?

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
Nach den Meldungen zu dem Angriff auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist mir wiedermal aufgefallen, dass es unterschiedliche Ansichten zur richtigen Reaktion gibt.

Da sich nach fast jeder solcher Meldung hier im Forum die Köpfe eingehauen wird, dachte ich mir das ein Thread dafür besser geeignet ist.
Ein Thread in dem man sachlich und begründet seine Ansichten formulieren kann, statt über das Forum verteilt Seitenhiebe zu verteilen.

Daher stelle ich hier mal folgendes in den Raum:
Es gab ein (Terror)-Anschlag/Angriff auf eine zivile Einrichtung die mehrere Opfer gefordert hat.

Wie soll man sich als nicht direkt beteiligter verhalten?

Dazu habe ich hier mal einige Aussagen gesammelt:

Ich kapier es nicht, selbst auf unserer Pissel-Kirmes haben sie Metall-Bloecke als Schutz hingesetzt damit niemand reinfährt.
Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen - Angebracht, oder nicht?

Lasst euch davon keine Angst machen, genau das ist vermutlich das Ziel der Akteure.
Aufruf sich dem Angst nicht zu beugen - Angebracht, oder nicht?

Ich schau lieber auf die Unfallzahlen im Straßenverkehr, kalkuliere kurz das Risiko und leb dann lieber damit, weil's nüchtern betrachtet tausend größere Gefahren gibt, die mich zu einem Rendezvous mit dem Schnitter einladen.
Mal ganz nüchtern betrachtet... Selbst wenn es ein Terroranschlag handelt, warum sollte man nun Angst haben? Ich für meinen Teil halte die Gefahr dass mir im ganz normalen Straßenverkehr etwas passiert für weiterhin deutlich höher
Und niemals nie auszuschließen. In dem Fall war es ein verkackter LKW, von den Dingern fahren Millionen in Deutschland rum. Man teile mir gerne mit welche präventive Maßnahme in diesem Fall gegriffen hätte.
Egal, ob das nun nen Anschlag oder nen durchgeknallter Irrer war (schließt einander nicht aus, fällt mir grad auf), ich werd trotzdem mein Leben nicht umstellen. Wozu auch?
Angst weg Rationalisieren - Angebracht, oder nicht?

Beileid an die Angehörigen der Todesopfer. Ich hoffe, zu den 9 Toten kommen nicht noch welche hinzu. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung.
Beileid an alle Angehörigen. Scheiße ist das.
Beileidsbekundung und positive Wünsche - Angebracht, oder nicht?

Mir gehts am Arsch vorbei. Kenne keine der Personen, ist mir also Latte. Der Tod hat noch jeden heimgesucht, ich kenne niemanden, der ihm je endgültig entflohen wäre.
Distanz, oder Ignoranz (sry, wusste nicht wie ich das besser beschreiben soll) - Angebracht, oder nicht?

Wenn Du wirklich mal was machen willst, außer tiefbetroffen rumhängen und rumlamentieren, dann geh gefälligst die nächsten
Tage jeden Tag auf den Weihnachtsmarkt und trink demonstrativ ein Heißgetränk und plauder mit Deinen Mitmenschen.
Demonstratives Gegenhalten - Angrebacht, oder nicht?

Wie lange die Berliner Weihnachtsmärkte geschlossen bleiben, ist wohl noch nicht bekannt. Heute war keiner auf.
Aus Pietät, Angst oder Sicherheit die Märkte schließen - Angebracht, oder nicht?

Dazu noch:
Hashtags und Profilbilder - politische Instrumentalisierungen - öffentliche Statements - Verurteilungen, etc


Was haltet ihr in einer solchen Situation für richtig, angebracht? Was für falsch, unangebracht? Und Warum?
 

Hector

Board-Paladin

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.383
Was er sagt. Plus eben die Wahrscheinlichkeiten beachten. Gut, das ist für jemanden, der es live miterlebt schwer. Dennoch, dass man z.B. sagt "Ich wollte eigentlich auf den Weihnachtsmarkt in meiner Stadt gehen, dass lasse ich nun!" ist eben auch Bullshit. Erstens "beugt" man sich dem Ganzen und zweitens ist es gerade dort dann unwahrscheinlich, dass nochmal das gleiche passiert. Gerade wenn es eh nur der Weihnachtsmarkt in Bumsstadt im Wald ist.
 

The_Emperor



Registriert
17 Juli 2013
Beiträge
2.801
Ich geh weiterhin auf Adventmärkte, auch wenn das bald als Extremtourismus gilt. Wenn ich meinen Glühwein will bekomme ich den auch.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
29.138
Was ist denn Terror?
Sind die ihn verursachen die gleichen, die ihn generieren?

Wenn es nach dem Anschlag eine Meldung gegeben hätte, daß ein LKW in einen Weihnachtsmarkt gefahren ist, und ein Anschlag nicht ausgeschlossen werden kann?
Des weiteren in jeder weiteren Sendung eine weitere Nachricht über die Ermittlungen?


Der Terror ist meiner Meinung ein Produkt von Politik und Medien:
Programmänderung, Sondersendungen, Themenänderung, die üblichen Schaltungen "Wir wissen nichts, aber lassen sie live an unserer Unwissenheit teilnehmen"

Und dann noch der politische Abschaum von CSU und weiter außen, die sich als Kriegsgewinnler versuchen und dabei eine Gesamtbedrohungslage aus Flüchtlingen, Moslems, undeutscher Kultur und hastenichtgesehen sugerieren
 

Hector

Board-Paladin

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.383
Also, ein Teil der "Lösung" ist wirklich das hier:

stop-terror-turn-off-tv.jpg

Das schafft das Problem natürlich nicht aus der Welt. Da sitzen die Wurzeln natürlich tiefer. Da müsste man wirklich zuerst mal "Terror" definieren. Unterscheidet sich denn der Terror in der heutigen Zeit von dem in den 70ern (bei uns z.B. RAF) den 80ern, den 90ern...? Oder trichtert man es uns nur ein...? Hatten wir vielleicht in Deutschland (abgesehen von dem "hausgemachten" bereits erwähnten RAF-Problem) bisher einfach nur "Glück"...?
 

BurnerR

Bot #0384479

Registriert
20 Juli 2013
Beiträge
5.504
Habe mit Leuten gesprochen, die zu Zeiten erhöhter Messerattacken täglich durchs Damaskustor in Jerusalem zur Arbeit gelaufen sind.
Fast keiner hat da je irgendwas mitbekommen. Ich wil damit sagen, selbst wenn Terror im Wochenrhythmus in einem 250m Radius stattfindet kannst du da noch täglich zur Arbeit langgehen - Zumindest in Israel :D.

Womit wir bei den Sicherheitsmaßnahmen wären.. 30 schwer bewaffnete Soldaten und 2+ stationierte Scharfschützen, alle am und ums Damaskustor plus Videoüberwachung in der Gesamten Altstadt sorgen dafür, dass meines Wissens nach jeder Attentäter erschossen wurde. Aber so recht verhindern tut das die Anschläge nicht.
Und der Ansatz, mit einem Gefährt in eine Menschenmenge zu fahren wird da auch schon länger praktiziert. Das ist in letzter Konsequenz nicht zu verhindern, im Gegenteil wird am liebsten auf Soldatengruppen gezielt.
Betonhindernisse vor crowded places - das ist ja naheliegend. Aber bekämpft man nur die Symptome / die Anschläge an sich, dann läuft man Gefahr mit den Attentätern in eine Gewaltspirale zu rutschen.

Was sollte man also machen? Gar nichts. Und niemanden wählen, der Dinge wie Scharfschützen oder Soldatenposten mit Kontrollen speziell in der Nähe von Moscheen fordert.
 

Hector

Board-Paladin

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.383
Ja gut. Eben die Sicherheitsmaßnahmen sind ja der einzige Aspekt, der mich persönlich - in meinen Augen! - betrifft.

Was wird getan? Auf öffentlichen Plätzen ist mehr Polizeipräsenz. Abgesehen davon, dass ich mich in Polizeinähe sehr viel unsicherer fühle, was bringt das? Wenn da ein LKW angerauscht kommt, werfen die sich alle todesmutig davor?
Die Politiker sprechen immer davon: "Wir lassen uns unsere Art zu leben nicht nehmen!" nur um kurz danach, manchmal nur Minuten später, die nächste Grundrechtseinschränkung rauszuhauen oder die Überwachung zu verschärfen. Und was bringt es?

Das ist wie wenn sich ein Softwarehersteller hinstellt und sagt, sein Produkt ist sicher. Es gibt immer wieder Hacker, die einen Weg finden, die Software auszuhebeln. Egal, für wie sicher diese gehalten wird. So ist es auch hier. Wer jemanden wegbomben will, oder eben Terror jedweder Art verbreiten will, findet einen Weg. Irgendwas kaputt zu machen ist immer einfacher, als etwas aufzubauen. Und da der Täter heutzutage nicht mal überleben muss, wird das noch einfacher für die.

Es gibt so viele dystopische Romane und Filme, die genau zeigen, wo das alles hinführt. Das sind meistens Weltbestseller. Politiker kennen diese. Sie können also nicht sagen, dass sie nicht wissen, was sie da anrichten. Also kann man nur von Absicht ausgehen. Oder totaler Gleichgültigkeit.

Wenn man irgendwelche Poller vor die Weihnachtsmärkte stellt - um beim aktuellen Beispiel zu bleiben - läuft er eben rein. Kontrolliert man die Taschen, steckt er sich was in den Arsch. Oder nimmt einen Gleiter vom nächsten Hochhaus und wirft ein Päckchen von oben ab...usw usw... kurz: verhindern kannst du nichts. Daher muss an die Wurzel gegangen werden und man muss sich fragen: Wieso wollen Leute andere wegbomben?
 

werner

Suchtspielmacher (ehm.)

Registriert
20 Juli 2014
Beiträge
743
Ort
Mannheim
Ich habe aufgrund von Zeitmangel nicht alles gelesen, möchte jedoch nochmal meinen Senf dazugeben.

In Deutschland sterben jährlich sehr viele Menschen. Autounfälle, Drogenüberdosis, Krankheiten. Auch durch einen Anschlag.
Und genau so sollten wir das Thema auch behandeln. Stellen wir uns doch mal vor, der LKW Fahrer war einfach nur übermüdet,
und hat sich irgendwie vertan? Es wäre ein technischer Defekt aufgetreten? Dann wäre es nicht weniger tragisch für die Opfer und Angehörigen.
Man würde etwas dagegen tun, z.B. Pfeiler aufbauen, um so etwas generell zu verhinden, und nach 1 Tag wäre das Thema kaum noch in den Nachrichten.

Der Tod durch Autounfall ist immernoch viel wahrscheinlicher als der "durch Anschlag". Und trotzdem soll ich vor letzterem mehr Angst haben? Ich sage nicht, dass wir dem keine Beachtung schenken sollten; aber dass wir es aufnehmen, im Leben achtsamer und freundlicher gegenüber der Welt werden, ohne einen Medienwirbel beizutreten. Die Polizei und Geheimdienste arbeiten schon an diesem Problem, genauso, wie es Institutionen gibt, die Autounfalltode zu vermeiden versuchen.

Ich möchte nicht mehr die ganze Woche darüber sprechen, an jedem Tisch das Thema hervorgeholt bekommen, wo dann jeder einmal sagt "Ach herje, so tragisch, aber wir sollten uns keine Angst machen lassen!". Ich habe besseres zu tun, leider. Ich möchte Weihnachten feiern, still an die Betroffenen denken und auch froh sein, dass es mir und meiner Familie & Freunden gut geht. Und nicht das Thema weiter befeuern.

Dabei denke ich auch, dass das zu den Kosten der Freiheit gehört (als nicht Betroffener sagt sich das so einfach). Man darf frei reisen, sich Autos kaufen, sein Wochenende planen wie man will; Kinder kriegen so viele man möchte und in Foren seine Meinung frei sagen. Und dann gibt es eben ein paar Menschen, die diese Freiheit für schlechtes nutzen. Aber wir sollten daran denken, dass wir die Freiheit nicht beschneiden für etwas mehr Sicherheit. Sonst, wie jeder weiß, verlieren wir eben beides.
 

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
  • Thread Starter Thread Starter
  • #10
Ich denke das bekannten Risiken im verhältnismäßig gegenüber getreten werden muss.

Bei Gewitter sagt man nicht "Es passiert halt" man baut Blitzableiter um das Passieren zu reduzieren.
So sollte man auch bei Anschlägen vorgehen.

Absichern was abzusichern ist - im Verhältnis.
Ich hab kein Bock in einem Gefängnis zu leben.


Dennoch: Für mich ist es etwas anderes wen jemand unmittelbar dafür verantwortlich ist.
Es ist nicht einfach so passiert, es wurde getan.
Es ist einfach was anders wenn dir jemand mit einem Knüppel auf den Schädel haut, als wenn nen Ast vom Baum zufällig auf deiner Birne landet.



Aber ich wollte eigentlich auf ein bisschen was anderes hinaus.
Wie soll man sich als nicht direkt beteiligter verhalten?

Damit meine ich nicht "hintergründe von Terror" und "was soll die Gesellschaft/der Staat tun"
Sondern wie sollten du und ich uns verhalten.
Deswegen habe ich auch die verschiedenen Reaktionen hier aus dem Forum zusammen geschnitten.
 

BurnerR

Bot #0384479

Registriert
20 Juli 2013
Beiträge
5.504
Kontrolliert man die Taschen, steckt er sich was in den Arsch.
Zusätzlich ist das dann schon eine dieser Maßnahmen, die das Problem verschärfen. Denn die 22-jährige blonde Lisa wird nicht kontrolliert, sondern die 22-jährigen Mussafs und Muhammeds, die heute schon oft nicht in Discotheken reinkommen.. im letzteren Fall schimpft man halt auf den Betreiber 'Scheiß Disco ist eh Dreck'. Wenn man dann auf Weihnachtsmärkten sich unerwünscht fühlt... ? 'Scheiß Staat, ist eh Dreck'.
 

Hector

Board-Paladin

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.383
@Seedy:

Dann konkret als Antwort:

Ich lebe weiterhin wie davor auch. Da ich persönlich um die Risiken und Wahrscheinlichkeiten weiß. Da ich in diesem Fall eben das "Glück" habe, nicht in einer Stadt wie Berlin, München etc zu wohnen, was das Risiko nochmals minimiert.
Dann ist die Frage eben leicht zu beantworten. Und ich habe diesbez. weder Angst noch Paranoia. Das trifft aber eben leider nicht auf den großen Teil des Volkes zu, was meiner Meinung nach aber auch irgendwo gewollt ist. Das driftet nun aber wieder ab.


@BurnerR:
Kontrollen, WENN dann für alle. Titten und Arsch sind da kein Argument. Wenn diese Leute nicht kontrolliert werden in dem Fall, dann haben die Kontrolleure ihren Job nicht gemacht. Die Frage ist eben, will jeder eine Rektaluntersuchung, nur weil er einen Glühwein schlürfen gehen will? Das ist wiederum nicht verhältnismäßig.

Sehe ich auch immer in Wacken zum Beispiel. Die Kontrollen waren eigentlich immer recht lasch, bei größeren Bands wie Iron Maiden, wenn das Gelände eh zum bersten voll war, wurde dann gar nicht mehr kontrolliert. Weil du es bei so vielen Menschen schlicht nicht kannst. Aber wenn es dann rummst, ist das Geschrei natürlich groß...
 

Dieter85

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
2.353
In Deutschland sterben jährlich sehr viele Menschen. Autounfälle, Drogenüberdosis, Krankheiten. Auch durch einen Anschlag.
Und genau so sollten wir das Thema auch behandeln.
Nein, da wir als Gesellschaft entschieden haben, dass Anschläge nicht zu unserem Alltag gehören sollen. Unfälle, Überdosen und Krankheiten nehmen wir dagegen bewusst in Kauf. Zusätzlich sind Anschläge ein seltenes Ereignis in Deutschland, wie ein Flugzeugabsturz oder ein Bahnunfall mit vielen Toten. Die beiden Verkehrsmittel sind sehr viel sicherer als das Auto, da Unfälle aber sehr selten sind, werden sie groß aufgemacht und diskutiert.
Aus Seltenheit und gesellschaftlicher Ablehnung ergibt sich durch Terror immer ein Sonderfall, gerade wenn Unschuldige sterben und nicht nur der Attentäter.

Hier wird niemand dazu gezwungen Angst zu haben. Oder zu diskutieren. Jeder kann den Fernseher ausschalten oder einfach mal sagen: "darüber habe ich schon so viel gehört, wollen wir nicht über was anderes reden?" Allerdings geht jeder mit solchen Ereignissen anders um, manche wollen reden, um das zu verarbeiten, manche brauchen dauernd neue Liveticker-Infos.

Aber wir sollten daran denken, dass wir die Freiheit nicht beschneiden für etwas mehr Sicherheit. Sonst, wie jeder weiß, verlieren wir eben beides.
:T
 

werner

Suchtspielmacher (ehm.)

Registriert
20 Juli 2014
Beiträge
743
Ort
Mannheim
Okay, um der Fragestellung nochmal gerechter zu werden:

Ich denke, wir sollten achtsamer in unserem Leben werden. Politisch engagierter und Mut haben, eigene Meinungen zu entwickeln oder zumindest andere Meinung erst zu übernehmen, wenn wir uns damit auseinandergesetzt haben. Damit bekämpfen wir langfristig nämlich die eigentliche Probleme, als nur deren Symptome.
Und die anderen Dinge in unserem Leben nicht vergessen; die anderen Probleme die es auf der Welt zu lösen gibt, als auch die schönen Dinge, die uns unser Leben erst betrauerbar machen.

Und jetzt wünsche ich allen schöne Weihnachten, oder was auch immer ihr feiert. :)
 

The_Emperor



Registriert
17 Juli 2013
Beiträge
2.801
Meiner Meinung nach geht die größte Terrorismusgefahr immer noch vom Bundestag aus.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
29.138
Nein, da wir als Gesellschaft entschieden haben, dass Anschläge nicht zu unserem Alltag gehören sollen.

Die Gesellschaft hat da gar (noch) nicht entschieden. Anschläge waren in der Vergangenheit selten.
Jetzt zeichnet sich aber ab, daß lange oder dauerhaft in Zukunft mit Anschlägen zu rechnen ist.

Deswegen sollte man überlegen, wie man damit umgeht.

Auch wenn es sich bei mehr Anschlägen von Seiten der Bevölkerung von alleine einspielen würde.
(Vor 20 Jahren hieß es in der Diskussion um die Bundeswehr, "laß mal die ersten Zinksärge nach Hause kommen". Sie kamen und nichts ist passiert [Auch weil es keiner wollte])

Es gilt Manipulationsversuche zu erkennen und zu bekämpfen, mit denen Gesetze aus ganz anderen Gründen erlassen oder verändert werden sollen. Es gibt noch keinen Täter, aber es wir schon versucht politisch Profit aus dem Anschlag zu gewinnen.

Wir können noch glücklich sein, daß historisch bedingt man hierzulande man mit Ausnahmezuständen sehr vorsichtig ist.
Es wurde ja im Board schon angesprochen, daß die Franzosen da die Büchse schwer wieder zubekommen werden.

Ich verlange von niemanden, daß das er einen beliebigen Anschlag schulterzuckend hinnehmen soll. Aber jeder sollte für sich einen beliebigen Anschlag als alltägliche Gefahr sehen, als eine ganz kleine, und vor allem eine unter vielen.
 

Jester

★★★★☆ (Kasparski)

Registriert
1 Dez. 2014
Beiträge
6.057
Ort
Code Azure
Pragmatische Antwort auf den Titel: still mit Empathie, nach außen gar nicht. Jede Aufmerksamkeit ist falsch und Teil genau dessen, was beabsichtigt war: Angst und Aufsehen zu erregen.
 

Dieter85

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
2.353
Die Gesellschaft hat da gar (noch) nicht entschieden. Anschläge waren in der Vergangenheit selten.
Jetzt zeichnet sich aber ab, daß lange oder dauerhaft in Zukunft mit Anschlägen zu rechnen ist.
Vielleicht hast du recht und Anschläge werden irgendwann als normal eingestuft. Die Zeit wird es zeigen, aber ich denke nicht, dass es so kommen wird.
In letzter Zeit hatten wir drei Anschläge, der Axtmann im Zug, der Selbstmordattentäter vor dem Festival und nun Berlin (Dazwischen ein Amoklauf in München). Ich glaube nicht, dass solche Vorfälle selbstverständlich werden und irgendwann nur im Lokalteil stehen wird: "Selbstmordattentäter tötet drei Menschen", neben dem Autounfall auf der Landstraße.
Auch der Terror der RAF wurde nicht einfach so hingenommen und als Risiko angesehen, mit dem wir, bzw. Politiker und Wirtschaftsbosse, jetzt leben müssen. Genausowenig ist die Mordserie des NSU Normalzustand. Und das sollten Anschläge auch nicht werden. Daher halte ich das hier:
Aber jeder sollte für sich einen beliebigen Anschlag als alltägliche Gefahr sehen, als eine ganz kleine, und vor allem eine unter vielen.
für falsch. Da ist momentan nicht so. Und sollte, meiner Meinung nach, auch nicht so sein. Wir werden sehen ob es so bleibt.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
29.138
@Dieter85:

Die Gefahr ist nicht deshalb alltäglich, weil das jetzt häufiger geschehen wird. Aber es kann jeden Tag passieren, weil es keiner (gesellschaftlicher) Umstände mehr bedarf. Es geht nicht um Untergrund, erst recht nicht um Strukturen, die man überwachen könnte, sondern einzelne Personen können zu Attentäter werden.

Aber der Staat darf deshalb nicht jeden Bürger als potentiellen Attentäter betrachten.

Die NSU gab es gar nicht. Da wurde gerätselt, warum die gleiche Tschechische Pistole immer wieder für Morde benutzt wurde, wobei man da an rivalisierende Kriminelle dachte.

Die RAF war eine Untergrundgruppierung und somit eine konkrete Gefahr, wenn auch mehr für die Eliten des Staates, wenige für die Bürger, die teilweise sogar sympathisierten.
 

Munro

NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
730
Die Wahrscheinlichkeit für einen durchschnittlichen Menschen in Deutschland, an einem durchschnittlichen Tag durch Auto oder LKW zu sterben, beträgt ca. 1/8.000.000, in einem Jahr ca. 1/20.000. An der Sterblichkeit durch Straßenverkehr ändert auch ein Anschlag nichts. Man kann auch sagen: Der Anschlag fällt in Bezug auf die Sterblichkeit der Menschen in Deutschland nicht ins Gewicht. In Bezug auf die Gefährlichkeit ist daher Schulterzucken und Weitermachen die einzige Antwort, die nicht von Hysterie zeugt.

In Sachen Sicherheitspolitik sieht es natürlich anders aus. Da Totalitarismus und Überwachungsstaat keine Antwort sein können, geht es dabei nicht darum, jeden Anschlag zu unterbinden. Stattdessen ist die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Vorbereitung gerade so weit zu senken, dass (1) die Todeszahlen nicht signifikant werden und (2) die Hürde, einen Anschlag erfolgreich begehen zu können, potenziellen Attentätern als vielversprechend niedrig erscheint. Es wäre schön, wenn man dafür den Geheimdiensten vertrauen und sie vernünftig kontrollieren könnte, dann wäre es auch kein Problem, sie mit den geeigneten Mitteln auszustatten, diese Aufgabe zu erfüllen.

Wenn die Innenstädte jetzt mit Polizisten angereichert sind, bleibt jedoch vor allem eines zu befürchten: dass sie woanders fehlen. Insbesondere, da die Personaldecke sowieso schon recht dünn ist.

@KaPiTN:
Der Attentäter war doch schon wieder den Sicherheitsbehörden lange bekannt. So, wie bisher so ziemlich jeder andere auch.
 
Oben