Terror - wie sollte man reagieren?

[Der3Geist]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Außerdem mußt Du für gar nichts aufkommen. Du zahlst Deine Steuern, egal für was sie ausgegeben werden. Und Ausgaben können bei einem Staat halt schon einmal längerfristig sein, sogar Generationsübergreifend. Es müssen heute und in Zukunft Zinsen gezahlt werden, für Schulden, wo die Verursacher schon nicht mehr leben. Für Atomkraft werden noch viele Generationen zahlen müssen, selbst wenn der letzte Meiler abgestellt wurde.

Als teil der Gemeinschaft komme ich somit auch mit den Gezahlten Steuern dafür auf.
Auch wenn ich das Geld nicht selber verteile, trage ich dennoch dazu bei.
Ich sehe mich selber als Teil des Staates, da ich hier Geboren bin und hier lebe und ich muss für die Vergangenheit beitragen.
Somit gibt es eine Gemeinsame Verantwortung für eine gemeinsame eigenschaft. Wie ich schon geschrieben habe.

Es gibt auch nicht zu viele Dokus, sondern diese werden nur zu wenig geschaut. Gerade gab es eine Umfrage unter Salzburger Schülern. Nur 79 % wußten, wer Adolf Hitler war.

Ja, der war gut!
Aber warum sollten sich Österreicher damit Beschäftigen, der Deutsche Staat kommt ja dafür auf, durch die gemeinsame eigenschaft (Deutsch zu sein) und trägt somit auch die gemeinsame Verantwortung. (Erbschuld)

 

[Dieter85]

Re: Muslime gegen den Islamismus

So mancher christliche Mönch im Mittelalter beschäftigte sich auch mit diversen Wissenschaften, die Religion war dabei aber stets eine Fessel

Nicht unbedingt. Für manche Menschen war die Religion auch Antrieb, sie wollten dann die Schöpfung Gottes verstehen oder Kranke heilen, weil sie in ihnen Jesus gesehen haben. Die Religion hat sie nicht abgehalten. (Nebenbei interessant: Vatikanische Sternwarte)

Ich halte Religion immer nur für einen Vorwand, um Macht auszuüben. Die Kreuzzüge hätte es wohl auch ohne das Christentum gegeben, aber die Religion war aber eine gute Ausrede, um Anhänger zu motivieren und sich selbst zu legitimieren. Das ist beim IS ja auch so. Ohne Religion wird eben eine andere Ideologie für die Macht genutzt.

 

[Pleitgengeier]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Nicht unbedingt. Für manche Menschen war die Religion auch Antrieb, sie wollten dann die Schöpfung Gottes verstehen oder Kranke heilen, weil sie in ihnen Jesus gesehen haben.

Allerdings hat die Kirche gerne Leute eingesperrt oder getötet, die dabei die "falschen" Schlüsse zogen

 

[Dieter85]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Pleitgengeier: Richtig, aber es wird auch nur dann extrem, wenn es um das grundlegende Weltbild der Kirche geht. Denn dann greifen Forscher die Legitimation, also die Macht der Kirche an. Um Religion geht es gar nicht.

 

[Pleitgengeier]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Ich habe nicht zwischen Religion und Organisation unterschieden, aber wenn du das machst, was ist die Religion?

Also was bleibt über wenn du alles was Organisation ist von der Menge Religion abziehst?
Selbst über das zugrundeliegende Märchenbuch hat die Organisation die Deutungshoheit - wobei es da lustig wird wenn diese mehrere konkurrierende Organisationen beanspruchen, siehe orthodoxe vs katholische vs evangelische Kirche, Sunniten vs Schiiten, ultraorthodoxe vs liberale Rabbiner (eher unbekannt, provoziert aber heftige Konflikte zwischen Israel und den USA)

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Wohl kaum. Religion hat wohl noch nie die Wissenschaft beflügelt.
Der Islam hat aber, im Gegensatz zum Christentum, die weltliche Wissenschaft nicht verteufelt und behindert.

Doch. Man kann schon sagen, dass der Islam die Wissenschaft beflügelt hat, weil er die arabische Halbinsel zivilisatorisch nach vorne brachte.
Vor dem Islam gab es nämlich nur zurückgebliebene Stämme in Arabien. Wissenschaft ist dann ein positiver Nebeneffekt zu dieser Entwicklung.

Es gibt viele Passagen im Koran, die viel Aufmerksam auf Bildung und Wissenschaft geben und ihnen besondere Bedeutung zuschreiben.

Hier ein Beispiel wie wichtig Bildung für Mohammed war:

Der Gesandte Allahs (s.) sprach: „Sei entweder ein Gelehrter oder sei im Zustand des Wissenserwerbs und verschwende deine Zeit nicht mit Nichtstun und Vergnügungen.“

Diese Einstellung und Philosophie war es ja, die das goldene Zeitalter überhaupt möglich machte

 

[Dieter85]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Pleitgengeier: Ich finde das ist ein großer Unterschied. Du kannst dich als Christ sehen, ohne einer Kirche anzugehören, oder als Moslem, ohne dauernd den Teppich nach Mekka auszurichten etc. Religion ist für mich der Glaube an übersinnliche Wesen, die du nicht beweisen kannst. Kirche organisiert die Religion nur und die Religion kann ganz gut ohne Kirche leben, aber die Kirche nicht ohne Religion. Du kannst auch Tischtennis spielen, ohne in einem Tischtennis-Verein zu sein.

 

[Seedy]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Harley Quinn:
Mit der gleichen Argumentation kannst du den Fortschritt des Westens dem Christentum zuschreiben, bzw. den Fortschritt der Römer den Olymp.

Wie du aber richtig erkannt hast: Wissenschaft und Fortschritt hängen direkt an Zivilisation.

Es war weniger direkt der Islam, oder das Christentum das "beflügelt" hat, viel mehr
war es gleiche Effekt wie bei den Römern und anderen Hochkulturen:
Vereinigung von Stämmen zu Zivilisation.

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Vereinigung von Stämmen zu Zivilisation.

Nicht nur. Auch die Kultur spielt eine wichtige Rolle und der Islam war zu der Zeit halt die größte Hochkultur und das auch nicht zufällig.

Mohammed hat mit dem Islam fast alles revolutioniert. Es ist ja auch eine Staatsform. Er hat das Leben der Menschen in allen Bereichen positiv verändert.

Plötzlich gab es viel fairere Erbrechte. Die Menschen haben sich 5 mal am Tag gewaschen und achten penibel auf Hygiene, was Krankheiten vorbeugt. Das erstgeborene Mädchen wurde nicht mehr umgebracht und tausend andere Änderungen.

Der Islam selbst hat eine gigantische Rolle für diese Entwicklung gespielt. So wie du die Revolution in Frankreich als wichtig siehst, so war der Islam wichtig für Arabien

 

[Seedy]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Harley Quinn:
Das gleiche kannst du 1:1 auf Römer, Griechen, Ägypter, Chinesen, Babylonier und Maya umschreiben.

Das ist es worauf ich hinaus wollte.
Es ist der zivilisatorische Faktor, der durch die Vereinigung der Stämme und zentrale Regierung ausgelöst wurde.
Islam war da nur Mittel zum Zweck: Das ganze hätte auch in Namen von Heinreich dem angeschimmelten Parmesans funktioniert.

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Und die Moral der Geschichte ist. Der Mensch ist Ursprung für Zerstörung und Leid. Religion wurde erschaffen, um damit umzugehen und ist nicht der Grund dafür.

Gäbe es keine Religion, würden sich die Menschen wegen anderen Gründen an die Gurgel gehen. Deswegen finde ich diese Diskussionen über Religionen so absurd.

Letztendlich kommt es darauf an, was eine Person individuell aus der Religion herauszieht. Ein guter Mensch schenkt den guten Zitaten Beachtung und ein kaputter den Negativen.

 

[Nerephes]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Gäbe es keine Religion, würden sich die Menschen wegen anderen Gründen an die Gurgel gehen. Deswegen finde ich diese Diskussionen über Religionen so absurd.

Bedingt. Das es diese Gründe gibt (siehe Rassimus, Sexismus, Nationalismus,...) ist unbestreitbar.

Aber mann kann besser nachweisen das es Blödsinn ist, "ich bring dich um weil du schwarz bist" zu argumentieren, "als Heinirch der angeschimmelte Parmesan hat es mir befohlen!"

Beides mag auf den ersten Blick logisch sein, aber wir erleben auf dieser Welt weit mehr strukturelle Diskrimierung durch Religion als durch Rassismus.
Das sieht man ja auch wunderbar daran, das unsere CHRISTILICH demokratische Union, Homosexuelle Lebenspartnerschafften benachteiligt, da diese ihrem chrsitlichen Weltbild nach nicht der Heterosexuellen Ehe gleichgestellt sind. Oder unser wundervolles Arbeitsrecht der Kirchen. Mit der gleichen Argumentation könnte eine Metzgerei einem angestellten Veganer kündigen.

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Nerephes:

In Europa gab es die Aufklärung und man hat sich von Religionen in den Staaten weitesgehend distanziert. Hat es die größten Verbrechen die darauf in Europa erfolgten verhindert?

Nein. Man konnte nur effizienter töten.

Es wird leider immer Krieg, Leid und Zerstörung geben. Es ändert sich immer nur, wer oder wen es trifft.

--- [2017-06-12 15:58 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

"als Heinirch der angeschimmelte Parmesan hat es mir befohlen!"

Wenn es keinen Heinrich mehr gibt, bezieht man sich halt auf Karl Marx.

Es wird immer einen Grund geben, wofür man Diskriminierung und Leid rechtfertigen wird.

Verschwindet Religion, wird dieses Vakuum von Nationalismus und politischen Ideologien gefüllt.

 

[Seedy]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Gäbe es keine Religion, würden sich die Menschen wegen anderen Gründen an die Gurgel gehen.

q.e.d.
Religion ist unwichtig.

 

[Nerephes]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@Nerephes:

In Europa gab es die Aufklärung und man hat sich von Religionen in den Staaten weitesgehend distanziert. Hat es die größten Verbrechen die darauf in Europa erfolgten verhindert?

Nein. Man konnte nur effizienter töten.

Nein, aber heute würde in Deutschland keiner mehr strukturell / offiziell wegen seiner Herkunft benachteiligt. Wohl aber wegen seiner Religion.

@Nerephes:
Wenn es keinen Heinrich mehr gibt, bezieht man sich halt auf Karl Marx.

Es wird immer einen Grund geben, wofür man Diskriminierung und Leid rechtfertigen wird.

Verschwindet Religion, wird dieses Vakuum von Nationalismus und politischen Ideologien gefüllt.

Also ist jeder Atheist ein Nazi?!

Ich bin an schlechten Tagen Atheist, an guten Agnostiker und fühle ehrlich gesagt keinen Hang zum Rassenhass

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Also ist jeder Atheist ein Nazi?!

Dein ernst?

--- [2017-06-12 16:13 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Nein, aber heute würde in Deutschland keiner mehr strukturell / offiziell wegen seiner Herkunft benachteiligt. Wohl aber wegen seiner Religion.

Sowas geht schneller als du denkst. Gibt ein schönes Schulbuch zu dem Thema. Heißt "Die Welle"

 

[Metal_Warrior]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Gibt ein schönes Schulbuch zu dem Thema. Heißt "Die Welle"

...und spielt in den USA.

 

[Harley Quinn]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Demokratie und Freiheit ist etwas, was sehr zerbrechlich ist.

 

[devrim]

Re: Muslime gegen den Islamismus

@devrim: Verstehe ich das richtig?
Diese türkischen Ultra-Nationalisten die Erdogan als ihren Propheten ansehen (oder sind das wieder andere?) sind nicht nur Atheisten* sondern lehnen den Islam auch noch aktiv ab?

Nein, diese Ultra Türken nennen sich Turan. Das sind die, die sagen die Araber haben uns den Islam mit dem Schwert gebracht. Diese sagen auch das die echten Türken keine Moslems sind.
Die verabscheuen den Propheten als Ziegenhirte etc..

Die Erdogan Anhänger sind meist einfache Dorfbewohner oder welche die daraus Kapital schlagen. Die haben auch keine Linie, wie ein Fähnchen im Wind. Halt wer das sagen gerade hat, der wird unterstütz.
Momentan läuft in der Türkei die me against the world Schiene. Keiner mag uns, alle sind gegen uns.

Vor 2 Monaten wurden noch die Araber angehimmelt, und jetzt werden sie gerade verteufelt. Mit Trump und Putin das Gleiche. Heute so, morgen so. Ist schon teilweise lustig anzusehen.
Es machen sich auch sehr viele darüber lustig, wie oft Erdogan sich im Kreis dreht. Politik interessiert ehrlich nicht viele dort. Die wählen dort einfach eine Person, und keine Partei oder irgendein Wahlprogramm.

 

[Seedy]

Re: Muslime gegen den Islamismus

Da sich hier nun die üblichen Verdächtigen für die Metadiskussion über Religion(en) eingefunden habe:
Zumachen, durchfegen, oder auslagern.
(inklusive dem hier, da er definitiv auch gegen die Regeln verstößt)