HP LaserJet Pro 400 - Faxprobleme seit Umstellung auf IP-basierten Anschluss

[PaRaDoX]

Ich hoffe Ihr habt u.U. noch Tipps und Lösungsansätze wie ich folgendes Problem beheben kann:

Wir haben im Büro einen HP LaserJet Pro 400 color MFP M475dn und dieser funktioniert bisher einwandfrei. Seit dem Breitbandausbau bzw. der Umstellung auf den IP-basierten Anschluss haben wir Probleme beim Faxen.

Das Kuriose ist, die Ausgangsfaxe funktionieren fast alle, nur bei 2 Nummern (innerorts) will es partout nicht klappen. Die Gegenseite hat allerdings angegeben, dass Faxe anderer Institutionen empfangen werden können. Bei uns funktionierte das auch, bis eben der Splitter wegfiel.

Die Verkabelung ist korrekt, im Router (Speedport W921V) ist alles richtig konfiguriert und Telefonie und Internet funktionieren tadellos.

Was wir bisher probiert haben:

• Neustart Router
• Wechsel der Anschlüsse am Router und Neukonfiguration
• Firmwareupdate
• Reduzierung der Sendegeschwindigkeit
• Reduzierung der Auflösung

Die letzten beiden Maßnahmen findet man überall wenn man nach dem Fehler sucht, allerdings waren sie nicht erfolgreich.

Wir bekommen immer einen Kommunikationsfehler angezeigt, dieser deutet laut Fehlerbeschreibung auf den Netzanbieter. Also dort angerufen, aber die Telekom hat zur Zeit keinen Plan woran es liegt. Die Hotline empfiehlt ein anderes Faxgerät zu probieren, dieses haben wir allerdings nicht zur Verfügung und bekommen auch keins ran.

Meiner Meinung nach kann es nicht am Gerät liegen a) funktionierte ja alles bis zur Umstellung, b) gehen Faxe an andere Nummern problemlos durch und c) zeigt der Selbsttest der Faxfunktion keine Fehler.

Hat noch jemand eine Idee?

 

[thom53281]

Das Problem liegt sehr wahrscheinlich am IP-Anschluss. Die analogen Anschlüsse am Router funktionieren problemlos mit analogen Telefonen, da das menschliche Ohr nicht besonders empfindlich ist. Bei Datenübertragung über analoge Telefonie ist es aber sehr entscheidend, ob irgendwo Latenzzeiten auftreten oder ein paar Pakete verloren gehen bei der Datenübertragung. Dann können die Daten bei der Gegenstelle nicht mehr problemlos gelesen werden. Gleiches passiert z. B. auch wenn man ein analoges Modem am IP-Anschluss betreiben möchte. Besonders problematisch wird es dann, wenn die Gegenseite auch noch einen IP-Anschluss hat.

Wie ist denn der analoge Telefonport im Speedport gerade konfiguriert? Afaik unterstützt die Telekom bisher kein T.38. Wenn man aber den Port im Router auf ein Fax (oder wie das im Speedport auch immer heißt) einstellt, dann sollte ein anderer Codec bei der Datenkomprimierung zum Einsatz kommen, der besser für Datenübertragung optimiert ist.

 

[PaRaDoX]

Dazu kann ich morgen evtl. genaueres sagen. Auf jeden Fall wurde sowohl mit der Konfiguration Fax und Multifunktionsgerät getestet, beides jedoch ohne Erfolg.

Eigenartig ist ja, dass Faxen grundsätzlich funktioniert, nur eben bei 2 Nummern nicht. Diese erhalten aber Faxe von anderen Kunden ohne Probleme.

Könnte u.U. ein Upgrade von DSL 16.000 auf eine schnellere Geschwindigkeit Abhilfe schaffen? Die Möglichkeit die Geschwindigkeit zu erhöhen hätten wir, auch wenn nicht zwingend erforderlich. Wenn dann die Faxe wieder funktionieren würden wäre es eine Option. Die Hotline konnte dazu nichts sagen.

 

[thom53281]

Ich hab vor einiger Zeit ein paar Versuche mit analogen Modems durchgeführt (für ne Spezialanwendung, die in nächster Zeit auf IP migriert werden muss, obwohl nicht möglich). Versuchsaufbau waren zwei analoge Modems an zwei Notebooks, welche dann untereinander eine Modem-zu-Modem-Verbindung aufgebaut haben (am selben 6000er-DSL über die Amtsrufnummer, Fritzbox als VoIP-Umsetzer). Dabei habe ich die folgenden Beobachtungen gemacht:

• Niedrigere Baudrate erhöht die Stabilität der Übertragung deutlich. *
• Selbst mit dem schlechtesten Codec ist eine Baudrate von 1200 möglich. Bessere Codecs erhöhen die maximale Baudrate deutlich, kosten aber bei einer aktiven Verbindung mehr Übertragungsrate. *
• Obwohl nicths am Anschluss gemacht wurde, flog das Modem ab und an einfach raus über längere Zeit gesehen.
• Echtzeitanwendungen schaden der Stabilität der Verbindung deutlich. Auch allgemein viel Traffic lässt die Verbindung abbrechen (z. B. fünf Youtubevideos gleichzeitig).

* Unter der Voraussetzung, dass keine anderen Daten gerade fließen.


Wenn ich Deinen Startbeitrag jetzt richtig interpretiere, hast Du es schonmal mit einer niedrigeren Sendegeschwindigkeit versucht. Das war schon die Baudrate, oder? Wie stark hast Du sie reduziert und kannst Du sagen, welche Baudrate dann eingestellt war? Wenn ich das richtig herausgesucht habe, dann kann man in den HP-Geräten nur auf "Langsam" (9600 Baud) und "Mittel" (14400 Baud) reduzieren. Hier sind wir aber immer noch in einem Bereich wo es am IP-Anschluss laut meinen Beobachtungen sehr leicht zu Problemen kommen kann. Meine Empfehlung wäre, mindestens auf 4800 Baud zu reduzieren, allerdings wird das Gerät das nicht können.

Eine Erhöhung der DSL-Bandbreite wird meiner Meinung nach nicht unbedingt was bringen. Das kannst Du aber ganz einfach testen, wenn Du ein Fax schickst, wenn niemand sonst im Internet ist. Wenn es dann geht, dann könnte eine höhere DSL-Bandbreite etwas bringen (siehe mein letzter Punkt). Wenn nicht, dann ist was anderes Schuld.

Hast Du evtl. einen anderen Router zur Hand, beispielsweise eine Fritzbox? Dort hätte man noch ein paar Optionen mehr zur Verfügung, was die Wahl vom VoIP-Codec betrifft.

 

[PaRaDoX]

Danke zuerst einmal für deine Erläuterungen.

Ich habe es tatsächlich mit geringerer Sendegeschwindigkeit versucht, aber es gibt tatsächlich nur die von dir genannten Stufen langsam mittel und schnell. Anderer Traffic fiel auch nicht an.

Nun ja, heute war ein Techniker der Firma da wo wir das Gerät erworben haben. Er hatte ein Samsung Multifunktionsgerät dabei und damit probierten wir es ebenso, leider erfolglos. Zumindest wurde die Faxnummer "aufgelöst", sprich das Gerät zeigte korrekt an dass die Nummer zur Stadtverwaltung gehört. Allerdings meinte er, es klingt schon komisch beim "draufsetzen", so als ob es erzwungen wäre. Ob der HP richtig auflöst ist nicht zu sagen, sowas zeigt er nicht an.

Anschließend probierten wir verschiedene Kabel aus, leider auch erfolglos. (Wusste gar nicht dass es da Unterschiede gibt, einige hatten mehr Pins als andere.)

Als letzte Option meinte er, er könne versuchen die Geschwindigkeit beim Empfangsgerät zu reduzieren. Allerdings könnte es da Widerstand geben, wenn nur für uns, an einem offensichtlich intakten Gerät mit korrekter Konfiguration, irgendwas geändert werden soll. Zugang hätte er, auch die Stadt hat Geräte von der Firma erworben. Das stünde also noch aus, es gab noch kein Gespräch diesbezüglich.

Und zum Schluss meldete sich nochmal die Telekom. Da gibt es noch keine neuen Erkenntnisse, dafür haben sie jetzt die Logs des HP und wollen sich melden.

Mal schauen ob wir das Problem noch gelöst bekommen.

PS: Ich versuche noch einen anderen Router zu organisieren.