• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

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kp15

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Ich erlaubte mir einen Zweit-Account zu erstellen, um meine Anonymität zu wahren.

Nun, es ist schwer ein Thema in Worte zu fassen, das für die Person selbst, mich, so undurchsichtig und verwirrend ist. Es beginnt jedoch mit Angst und endet mit der Feststellung, dass die Dinge nicht so sind wie sie schienen.

Eigentlich dachte ich, dass ich mich davon lösen und es einfach hinter mir lassen konnte. Wie ein tiefer Atemzug, um dann die Augen zu öffnen und beim Ausatmen nach vorne zu blicken. All das passierte zu vergessen und auf unbeschriebenen Seiten neu anzufangen, um das zu erreichen, was mein tiefes Inneres sich schon seit jeher wünschte.

Eigentlich sollte ich glücklich sein.

Eigentlich.

Vor etwa 7 Jahren, mit 15/16 Jahren, erreichte ich meinen ersten richtigen Tiefpunkt. Ein knappes Jahrzehnt an Schikanierungen, Gewalt, ob in der Schule oder der Freizeit und eine kaputte Familie zu Hause trugen ihren Teil dazu bei, dass ich mich mehr mit Isolation anfreundete als mit irgendwem sonst. Meine Gedanken wurden dunkler und die Nächte in denen ich mich in den Schlaf weinte häufiger. Da ich kaum soziale Kontakte hatte und in meiner Familie jeder mehr mit sich selbst, Arbeit oder Streitereien beschäftigt war, redete ich mit niemanden darüber bis letztendlich Gedanken über mein eigenes Ende Einzug erhielten. Diese wurden so real, dass ich mich mehr und mehr mit dem Thema auseinander setzte, es aber gleichzeitig auch mit der Angst bekam und so meiner Mutter ein Geständnis ablegte. Bis heute eines der einschneidensten Erlebnisse, die ich je hatte.

Was folgte war ein Termin bei einer Psychotherapeutin. Ein weiteres seltsames Erlebnis. Der Raum war klein. Es standen Regale voll mit Figuren und kleinen Spielsachen darin. Der Tisch füllte fast den Rest des Raumes, sodass die Rückenlehne des Stuhls dank der Wand dicht hinter mir nahezu überflüssig wurde. Sie sass mit dem Rücken zum Fenster und ihr Gesicht verschwand durch das helle Tageslicht fast im eigenen Schatten. Ich empfand sie als grob und fühlte mich unwohl, als würde man mit leicht kritischem Blick und einer Gabel zögerlich in einem Stück Fleisch rumstochern bis das schrille Klingeln des Weckers die Sitzung beendete. Einen zweiten Termin gab es nicht. Ich liess es im Sand verlaufen und versuchte die Dinge auf eigene Faust in den Griff zu kriegen.

Das funktionierte begrenzt gut und als ich mit 19 aus dem Haus meines geschiedenen Vaters und seiner neuen Freundin fluchtartig auszog, bekam ich das Gefühl endlich etwas Freiheit zu erlangen. Ich zog weg von diesem Ort, um auf unverbrannten Grund meinen Weg zu finden. Es fühlte sich gut an. Ich hatte mein altes Auto, welches mich noch immer seit mehreren Jahren treu durchs Weite trägt, meine Wohnung und einen Job. Ich lernte neue Leute kennen, gewann eine enge Freundschaft, fand neue Hobbies und erkundete mein neues Umfeld. Ja, für einen Moment schien sich alles zu fügen und ich fing sogar an meinen tiefsten Unsicherheiten bezüglich meiner Sexualität nachzugehen.

Doch je mehr Zeit in den letzten 3-4 Jahren verging, umso mehr musste ich feststellen, dass nicht alles in Ordnung war. Nein. Immer wieder suchten mich Spuren der Vergangenheit heim. Immer wieder gab es Phasen in denen das zurück kam, was ich als zurück gelassen empfand. Sie wurden aber seltener, was mir zumindest ein bisschen Zuversicht gab. Bis vor einem Jahr. Seit diesem Zeitpunkt wurden sie wieder häufiger und ich bekam das Gefühl ich würde von der Spur abkommen. Ich sitze bei meinen Freunden, wir unterhalten uns, haben eigentlich einen schönen Abend, doch plötzlich kippt meine Stimmung, fühle mich unwohl, versuche es zu verstecken und möchte eigentlich nur noch verschwinden.

Diese Phasen können 1 - 2 Tage oder gar mehrere Wochen dauern. Sie kommen aus dem Nichts, gegen meinen Willen, ohne zu wissen warum. Ich schlafe schlecht, bin müde, ohne Motivation, leicht reizbar und durchtrieben von Gleichgültigkeit. Ich fühle mich kalt und bin abweisend. Alles verliert an Wert für mich. Die ohnehin schon kritische Haltung zu mir selbst wird noch schlimmer, sehe mich als gescheitert und die Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass ich keine Perspektive auf meine Ziele ein glückliches Leben habe, wird lauter. Komme ich dann Abends nach Hause, kommt all der Schmerz zurück. Ich zerbreche. All diese alten Gefühle sind wieder präsent und fühlen sich genauso an. Tiefe Verzweiflung macht sich breit und auch die Suizidgedanken kommen zurück.

"Wieso es dann nicht gleich beenden? Es hat doch eh keinen Sinn!"

Ich unterhielt mich oft mit meiner engsten Freundin 'N' (Name gekürzt) über meine Probleme. Sie zeigt Verständnis, macht sich Sorgen.

"Deine blauen Augen haben schon mal stärker geleuchtet".

Ein Satz, der mich irgendwie getroffen hat, denn er befürwortet meine Ängste.
'N' steht mir sehr nahe. Ich besitze nicht viele Freunde, umso mehr schätze ich die, die ich habe. Damit steigt aber auch die Angst, dass meine Probleme das vergiften, was mir wichtig ist und ich es letztendlich verliere, denn sind wir ehrlich, wer will schon dauerhaft mit jemanden zu tun haben, der stets mit seinen Problemen zu kämpfen hat, jemanden auf den man Rücksicht nehmen muss, wenn man die Wahl hat mit anderen Spass zu haben? Es wär auch nicht das erste Mal, dass ich jemand ungewollt verletze. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass ich allein gelassen werde.

Selbst wenn ich nicht in einer solchen Phase stecke fühle ich mich nur selten "glücklich", maximal zufrieden. Oft verspür ich aber eine innere Leere, die ich versuche zu füllen. Das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Das Stück in der Mitte eines tausend-teiligen Puzzles. Kombiniert man das dann noch mit starken Sehnsüchten gibt es ein perfektes Chaos der Emotionalität. Für jemand, der sich mit Einsamkeit versucht abzufinden ist es dann umso schwieriger mit anzusehen, wie andere ihr unbeschwertes Glück teilen, sich trennen und kurze Zeit später erneut zusammenfügen. Es sieht so einfach aus.

Ich versuche dieses fehlende Stück in anderen Dingen zu finden, in neuen Hobbies, die mir zu Beginn auch Spass machen aber dann in der Hand wie Sand zerlaufen, wenn ich feststelle, dass sie mich nicht erfüllen. Das kann weh tun.
Nun, all diese Dinge waren Anlass, dass ich zum Jahresbeginn erneut professionelle Hilfe aufsuchte und eine Therapie anfing. Rund 4 Monate besuchte ich meinen Therapeuten fast wöchentlich, bis ich feststellte, dass es mir nicht viel half. Dinge die ich befürchtete oder ahnte wurden vielleicht bestätigt, Details hervorgehoben, viel mehr allerdings nicht. Ich wusste aber auch nicht, was ich davon erwarten konnte. Vielleicht zu viel auf einmal? Ich weiss aber, dass die Grundvoraussetzung sich selbst helfen zu wollen entscheidend ist und diese war gegeben.
Scheinbar bin ich nun wieder im Sinkflug. Auch wenn diese Phasen immer wieder abklingen muss mir eingestehen, dass ich es nicht alleine schaffe meine Probleme unter Kontrolle zu bekommen. Wenn ich über alles so nachdenke, weiss ich aber auch nicht was ich davon halten soll. Einerseits komme ich mir selbst lächerlich vor. Vielleicht bin ich das auch. Immer wieder kommt mir dieser Satz meines Vaters in den Sinn und wie er ihn mir so oft entgegen brachte "Stell dich nicht so an!" Trotzdem scheint etwas nicht zu stimmen, oder?

Was, wenn es schlimmer wird? Wenn ich es nicht mehr heraus schaffe? Wenn ich völlig allein bin? Kann ich jemals glücklich werden? Jedes Mal, wenn ich in die Zukunft blicke sehe ich schwarz für mich und als würde sie mit einem dezent hinterlistigen Lächeln im Zwielicht ein unmoralisches Angebot langsam über den Tisch zu mir schieben, umwirbt mich die Stimme in meinem Kopf für die Flucht für immer.
 
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