Hector
Board-Paladin
- Registriert
- 16 Juli 2013
- Beiträge
- 4.383
Auslaufmodell Dorf?
Ich bin aufgewachsen in einem kleinen Dorf mit kaum 600 Einwohnern. Drumherum im Umkreis von 30km nichts außer grüne Wiesen, Wälder und grasendes Nutzvieh.
Aber "damals" hatten wir alles. Mit damals meine ich so um die 1990 bis 1995 herum.
Wir hatten:
⁃ Metzgerei mit angeschlossener Kneipe
⁃ Sparkasse mit Geldautomat und einem Menschen an Schalter
⁃ Eine richtige Postfiliale mit mehreren Mitarbeitern darin
⁃ Eine Bäckerei
⁃ Eine große Kneipe in der Dorfmitte
Was ist davon heute übrig?
⁃ Die Metzgerei mit Kneipe ging pleite, alles wurde zwangsversteigert und die Leute, bei denen man seit frühester Kindheit sein Eis gekauft oder mit dem 5 Markstück von seiner Mutter für sie Kippen holen ging, diese Leute sind bettelarm und verkaufen ihr Hab und Gut auf der Straße.
⁃ In der Sparkasse sitzt seit 20 Jahren keiner mehr. Der Geldautomat wurde vor ein paar Jahren entfernt und das ganze Gebäude mittlerweile zum Wohnhaus umgebaut.
⁃ Die Postfiliale ist schon vor 20 Jahren komplett verschwunden.
⁃ Die Bäckerei existiert, das Angebot in den Regalen hat jedoch merklich abgenommen.
⁃ Die Kneipe in der Dorfmitte läuft auch noch. Dort sitzen die selben fünf Nasen wie seit 20 Jahren und trinken ihr Bier oder spielen Karten. Dennoch, das war mal voller.
Worauf will ich hinaus? Nun, ich frage mich schon, wieso das so ist.
Nehmen wir als Beispiel mal die Post. Und nicht nur hier im Dorf. Früher gab es richtige Filialen. In fast allen umliegenden Käffern sind diese verschwunden oder in Getränkeläden ausgelagert. Trauriger Höhepunkt ist wohl ein Baucontainer, der in einer Garage steht. Da denke ich mir: Ist das einem Unternehmen nicht peinlich? Und frage mich: Wieso ist das so? Hat die Post als Konzern am Hungertuch genagt und die Streichungen der Standorte war notwendig? Oder war das dieses typische BWL-Denken ala "Wir haben viel Geld, aber wenn wir auf die Filialen verzichten, haben wir noch mehr!"...? Das gleiche frage ich mich bei der Sparkasse.
Natürlich gibt es da Unterschiede zwischen einer Post, Sparkasse und kleinen Bäckereien und Metzgereien. Da weiß ich dann sehr wohl, dass eben viele Heranwachsende aus so einem Kaff später in die Stadt ziehen heutzutage. Habe ich ja selbst gemacht damals.
Auch alle Grundschulen, Kindergärten usw sind zu.
Aber ich frage mich eben: War das zum Beispiel 1992 noch anders? Wenn ich sehe, was da noch alles da war. Da hat man erst mal den Eindruck, dass es bessere Zeiten waren. Auch finanziell. Bei allen Beteiligten.
Ist wirklich nur die "Landflucht" an sowas schuld?
Ich bin aufgewachsen in einem kleinen Dorf mit kaum 600 Einwohnern. Drumherum im Umkreis von 30km nichts außer grüne Wiesen, Wälder und grasendes Nutzvieh.
Aber "damals" hatten wir alles. Mit damals meine ich so um die 1990 bis 1995 herum.
Wir hatten:
⁃ Metzgerei mit angeschlossener Kneipe
⁃ Sparkasse mit Geldautomat und einem Menschen an Schalter
⁃ Eine richtige Postfiliale mit mehreren Mitarbeitern darin
⁃ Eine Bäckerei
⁃ Eine große Kneipe in der Dorfmitte
Was ist davon heute übrig?
⁃ Die Metzgerei mit Kneipe ging pleite, alles wurde zwangsversteigert und die Leute, bei denen man seit frühester Kindheit sein Eis gekauft oder mit dem 5 Markstück von seiner Mutter für sie Kippen holen ging, diese Leute sind bettelarm und verkaufen ihr Hab und Gut auf der Straße.
⁃ In der Sparkasse sitzt seit 20 Jahren keiner mehr. Der Geldautomat wurde vor ein paar Jahren entfernt und das ganze Gebäude mittlerweile zum Wohnhaus umgebaut.
⁃ Die Postfiliale ist schon vor 20 Jahren komplett verschwunden.
⁃ Die Bäckerei existiert, das Angebot in den Regalen hat jedoch merklich abgenommen.
⁃ Die Kneipe in der Dorfmitte läuft auch noch. Dort sitzen die selben fünf Nasen wie seit 20 Jahren und trinken ihr Bier oder spielen Karten. Dennoch, das war mal voller.
Worauf will ich hinaus? Nun, ich frage mich schon, wieso das so ist.
Nehmen wir als Beispiel mal die Post. Und nicht nur hier im Dorf. Früher gab es richtige Filialen. In fast allen umliegenden Käffern sind diese verschwunden oder in Getränkeläden ausgelagert. Trauriger Höhepunkt ist wohl ein Baucontainer, der in einer Garage steht. Da denke ich mir: Ist das einem Unternehmen nicht peinlich? Und frage mich: Wieso ist das so? Hat die Post als Konzern am Hungertuch genagt und die Streichungen der Standorte war notwendig? Oder war das dieses typische BWL-Denken ala "Wir haben viel Geld, aber wenn wir auf die Filialen verzichten, haben wir noch mehr!"...? Das gleiche frage ich mich bei der Sparkasse.
Natürlich gibt es da Unterschiede zwischen einer Post, Sparkasse und kleinen Bäckereien und Metzgereien. Da weiß ich dann sehr wohl, dass eben viele Heranwachsende aus so einem Kaff später in die Stadt ziehen heutzutage. Habe ich ja selbst gemacht damals.
Auch alle Grundschulen, Kindergärten usw sind zu.
Aber ich frage mich eben: War das zum Beispiel 1992 noch anders? Wenn ich sehe, was da noch alles da war. Da hat man erst mal den Eindruck, dass es bessere Zeiten waren. Auch finanziell. Bei allen Beteiligten.
Ist wirklich nur die "Landflucht" an sowas schuld?