Und wenn wir beim Thema mal die Gruppendynamik weglassen, dann beginnt auch das Mobbing mit dem ersten Stein.
Warum sollten wir das Weglassen?
Ich meine, lassen wir bei Gravitation mal die Beschleunigung weg, dass macht auch keinen Sinn.
Du kannst nicht einfach eine Kernkomponente entfernen, nur weil sie dir nicht gefällt.
Irgendjemand hat sich entschieden, jemand anderen zu mobben. Und das ist nicht gut!
Falsch:
Du gehst davon aus, dass es eine bewusste Entscheidung ist.
Das ist ein Resultat aus der Ethischen Wertung, die du vor nimmst.
Um das mal ganz platt auszudrücken:
Die Leute die Mobben verhalten sich so, weil sie irgendwie kaputt sind.
Deswegen muss man diese Leute "reparieren" und Mobbing hört auf.
Damit verlierst du aber den Prozess aus den Augen, deswegen musst du hier mal eine wirkliche Entscheidung Treffen:
Geht es dir darum herauszuarbeiten, wer Opfer und wer Täter ist.
Oder sollte es nicht viel mehr darum gehen die Abläufe und den Prozess zu verstehen um einwirken zu können?
Wenn es dir um den Prozess geht, solltest du keine Vorab Wertungen über Schuld und Unschuld/Gut und Schlecht/Richtig und Falsch treffen.
Und ja, solches Verhalten ist asozial - ich verstehe nicht, wie Du da wiedersprechen kannst.
Habe ich nicht, ich habe mich nur von einer Wertung als Solche distanziert, egal wie sie ausfällt.
Wer so etwas tut, dem fehlt entweder etwas, nämlich Emphatie, verfolgt mit "unlauteren" Mitteln ein Ziel (z.B. jemand aus bestimmten Gründen aus einer Position herauszudrängen) oder muss etwas kompensieren. Ich sehe keine weiteren Gründe.
Das du keine weiteren Gründe siehst (übrigens Danke, dass du die Behauptung wiederhohlst, die laut dir keiner Getroffen hat
)
Ist ein direktes Resultat deiner vorschnellen ethischen Wertung über Gut und Schlecht.
Die hier geäusserten Ansichten, dass Mobbing quasi ein Naturgesetz bei Gruppen und Aussenseitern sei, kann ich nicht nachvollziehen. Dann müssten ja alle irgendwie irgendwo von irgendwem gemobbt werden. Das ist doch wohl Quatsch.
Sry, aber da hast du mich absolut missverstanden.
Weder ist Mobbing ein Naturgesetz, noch tritt es immer und überall auf.
Ich sagte Mobbing sei ein natürlicher Prozess, so alt wie die Menschheit.
Er resultiert aus dem Prinzip: "Gruppe ist Schutz, störst du die Gruppe, bist du eine Gefahr"
Etwas das wesentlich menschlicher ist, als der Versuch mit objektiven Ethiken daran zu gehen.
Und da ja hier auch schon herausgearbeitet wurde, dass die vorgeblichen Mobbinggründe irrelevant für das Mobbing sind, ist das Mobbingopfer auch nicht schuld, sondern eben Opfer. Und die Täter können aufhören, es ist ihre Entscheidung.
Genau hier kann man das sehr gut erkennen, was ich meine.
Du erklärst das Opfer für Unschuldig und den Täter für Schuldig.
So wie man das vor Gericht machen würde, nach dem Maßstab unserer Ethiken und Gesetze.
Ich sage, scheiß auf den Schuldbegriff, schau dir den Prozess an.
Da ein Opfer nach unserer Ethik nicht schuld sein kann, brauch man bei ihm ja auch nicht nach einem Fehler zu suchen.
Dadurch blendest du aber 50% der Wechselwirkungen innerhalb des Prozesses aus.
Das das Ganze in gruppendynamischen Prozessen schwierig sein kann will ich nicht in Abrede stellen - aber schwierig darf auch keine Entschuldigung sein.
Ja, hier liegt das Problem allerdings auch auf deiner Seite, du
missverstehst eine Erklärung als eine Entschuldigung.
Etwas das vielen Menschen passiert.
Alle Täter haben irgendetwas kompensiert. Die Initiatoren, Neid und Minderwertigkeitskomplexe, die Mitläufer eigene Schwäche.
Das bleibt einfach falsch, kannst du auch noch ein paar mal wiederholen, es bleibt falsch.
Es ist ganz einfach ein Versuch, ein komplexes Thema so einfach runter zu brechen, dass die Zusammenhänge keine kognitive Überforderung mehr darstellen.
Wie ich eingangs schon sagte, du glaubst:
Die Leute die Mobben verhalten sich so, weil sie irgendwie kaputt sind.
Deswegen muss man diese Leute "reparieren" und Mobbing hört auf.
Was mich wieder zu meinem letzten Post führt:
Der Grundfehler liegt einfach darin, dass ihr alle denkt, menschen verhalten sich gut.
Sobald menschen sich nicht mehr gut verhalten, würde ihnen etwas fehlen, oder sie müssten etwas kompensieren.
Das stimmt so einfach nicht.
Betrachte das Thema einfach mal mit etwas weniger Wertung und etwas mehr Distanz.
Es könnten Fruchtbare Erkenntnisse raus kommen, welche wesentlich nützlicher sind als "Mobbing is bad m'kay"