Woche 1 (Artá) - oder Anreise mit Hindernissen
Tag 1 bis 4
Unser Flug ging von DUS nach PMI morgens um 06:10 Uhr. Nicht mal der erste Flieger Richtung Palma sondern schon der vierte oder fünfte. Da wir gerne die erforderlichen 2 Stunden eher am Flughafen sind und eine Anreise von ca. einer Stunde haben, haben wir wieder unser Lieblingstaxi in Anspruch genommen - mein Vater bietet uns netterweise immer an den Transfer zum Flughafen zu übernehmen. Er hat das Auto meines Onkels bei sich stehen um es ab und an mal zu bewegen (Onkel hat direkt nach der Anschaffung einen Firmenwagen bekommen... und nutzt seinen PKW privat daher gar nicht mehr sondern nur noch den Firmenwagen, der auch größer ist) und selbst auch ein Auto, was aber gerade kaputt war. Also mit dem kleinen Golf morgens um kurz vor 03:00 Uhr los. Auf Höhe Dortmund-Mengede ist dann die Karre verreckt.
Da war es so ungefähr 03:20 Uhr. Mein Vater natürlich den Kaffee extrem auf und seinen Bruder aus dem Bett geklingelt. Fun Fact: Mein Onkel wohnt mit seinen Eltern im gleichen Haus, allerdings im oberen Stockwerk, Opa im Erdgeschoss, Oma im Keller. Telefon steht... im Keller. Mein Opa saß am Tisch die ganze Zeit und hats einfach ignoriert und meine Oma hat seelenruhig weiter geratzt. Bei nahezu Telefonterror
Haben ihn dann doch an die Leitung bekommen, er hat uns abgeholt und zum Flughafen gefahren (und ist danach gleich weiter zur Arbeit, hust) und wir waren dann gegen 05:00 Uhr endlich am Flughafen. Fix zum Check-In, alles kein Problem. Koffer aufgeben, Sicherheitskontrolle und dann aufs Boarding warten. Eine verdammt heiße Luft auf dem Flughafen, Klimaanlage da ist eher so lalala.
Boarding selbst dann auch recht pünktlich (irgendwas ist ja immer), rein ins Flugzeug, mal eben die Leute von unseren Sitzen verscheucht (wenn ich schon Beinfreiheit buche will ich sie auch in Anspruch nehmen) und ab geht's. Total bewölkt, also nichts mit aus dem Fenster gucken. Sonnenaufgang war aber eh schon lange vorbei.
Unser Host der ersten Wohnung hatte uns in der Nacht auch noch angeschrieben, hatte dann erst mal eine eventuelle Verzögerung in Aussicht gestellt (da war noch nicht so klar ob wir jetzt ein Taxi rufen und es pünktlich schaffen), aber lief ja alles glatt.
Der Flug wie gewohnt unspektakulär. Keine Turbulenzen, amüsante Sicherheitsanimationen, wie immer halt. Nach der Landung in Palma kurz orientieren - wohin müssen wir jetzt. Okay, wir stellen uns auch mal auf diese coolen Laufbänder und lassen uns Richtung Gepäckausgabe fahren. Kurz auf den Monitor geguckt, ah Band so und so, mal hin. Hm. Wart. Wart. Nix. Horden von Menschen, auch von deinem Flug, stehen da. Mal fix zur Tafel huschen - oh, Gepäckband hat sich geändert. Mal eben 2 Bänder weiter, Koffer schnappen die da unbeachtet ihre Runden drehten und zum Sixt Schalter.
2 Schalter, 1 Schlange. Okay. Rechter Schalter: Verständnisprobleme anscheinend. Das dauerte. Und dauerte. Links ging schneller. Wir sind dran. Links leer. Drängelt sich so ein Schnösel Engländer vor, wedelt mit seiner Express Karte rum und versucht dann noch 10 Minuten mit der Uschi zu flirten. Rechts versuchte immer noch das junge Pärchen irgendwas zu klären. Der Schnösel weg, wir an den Schalter, Führerschein, Perso, App raus, keine 10 Minuten und der ganze schriftliche Kram war erledigt, ein Wagenupgrade für ein festinstalliertes Navi gab es obendrauf (EDMR Klasse) für einen kleinen Aufpreis. Denen sind wohl auch die kleinen Autos ausgegangen
Ins Parkhaus rein, Wagen angeguckt, okay. Paar viele Kratzer an der Beifahrerseite, mal ins Übergabeprotokoll schauen - alles vermerkt. Super. Koffer ins Auto, Rucksäcke rein, noch eben eine zweite Warnweste abgeholt und dann raus aus dem Parkhaus! Yay. Die Temperaturen waren schon ordentlich, also Klimaanlage an. Der Check-In in Artá war für zwischen 13:00 und 14:00 Uhr geplant, also sind wir etwas in Richtung Küste gefahren um den Weg etwas zu strecken. Zwischendurch noch ein Stop um uns mit dem nötigsten (Bier, Softdrinks, Wasser, was zu futtern) zu versorgen und dann zum Treffpunkt. Unseren Host angerufen der nach 10 Minuten bei uns war und uns dann den Weg zur Unterkunft gezeigt hat.
Hat alles wunderbar funktioniert.
Angekommen dann erst mal ein wenig die Unterkunft begutachtet. Genau so wie auf den Fotos abgebildet. Wirklich 1:1. Im Grunde waren es lediglich 2 Räume, Küchenzeile mit Essecke, TV, TV-Tisch und Sofa. Dann ein Raumtrenner, dahinter der Schlafbereich. Abgetrennt ein geräumiges Badezimmer mit ebenerdiger Dusche. Wir bekamen gute Tipps vom Host, eine Mappe mit den Hausregeln (die Katzen bitte nicht füttern, bitte nichts was über normales 1-lagiges Toilettenpapier hinaus geht in der Toilette entsorgen, für Handtuchwechsel / Bettwäschewechsel einfach ansprechen, keine lauten Parties ...) und sind dann erst mal noch auf Empfehlung in einem größeren Supermarkt bei Cala Rajada einkaufen gewesen. Bisschen was für aufs Brot, mehr Bier(!) und halt mal so ein wenig stöbern. Frischfisch hatten sie da eine kleine Auswahl, viel Obst und Gemüse aus der Region, also durchaus brauchbar auch wenn es eine bekannte Supermarktkette ist.
Zwischendurch festgestellt das unser Auto einen USB Anschluss hat. Schlauerweise habe ich natürlich einen Stick, prall gefüllt mit guter Musik, in der Tasche. Doof nur das ein scheinbar modernes Auto keine 32GB USB 3.0 Sticks akzeptiert. Gnaaaaargh!
Wir sind dann auch einfach zurück ins Quartier, Bierchen auf und auf der Terrasse schön chillen. Am ersten Tag wollten wir echt keine großartige Action haben.
Am nächsten morgen ging es dann los. Die Insel erkunden. Ab ins Auto, relativ früh und mal ein paar Sachen abgefahren die interessant klangen. Hatten uns kurz vorher noch von Marco Polo einen Reiseführer besorgt und da immer mal wieder reingeschaut.
Das erste Ziel war Sant Salvador in Artá, eine alte Burganlage. Auf dem Weg dahin sind wir aber noch an einem Kloster vorbei gekommen, da musste man auch rauf. Schöne Aussicht! Ich liebe Aussichten.
Sind da mal hübsch um die Burganlage drum rum, haben uns den Irrgarten und die Kirche unten aber gesteckt. Kann man sich durchaus mal angucken, auch wenn da gerade viele Bauarbeiten waren. Die paar Treppen muss man übrigens nicht laufen ... man kann auch einfach oben parken. Oder ganz unten, jeder so wie er mag (und wie Platz ist). Dann hatten wir in der Mallorca Gruppe was von Stränden in der Nähe gelesen die nicht so überlaufen sein sollen. Badegedöhns hatten wir zwar nicht mit, aber wir sind eh nicht so die Schwimmer und Strandlieger. Sind dann also Richtung Cala Torta gefahren. Kein Wunder das da kaum Touristen hinfahren! Ohne Unterboden und Reifenversicherung ist das auch finanzieller Selbstmord. Habe leider kein Foto von der Strecke, aber Kies und Karpfenteichgroße Schlaglöcher über viele, viele Meter. Aber hat sich gelohnt. Wirklich eine wunderschöne Bucht, nicht überlaufen. Allerdings auch nur sehr wenig Schatten, keine Sanitären Anlagen... aber immerhin gibt's eine Bar
Wie man sieht war der Sonnenstand nicht so toll für Fotos, glaubt mir, strahlend blauer Himmel und wunderbar türkises Meer. Ein absoluter Traum mit wunderbarer Sicht auf den Grund.
Gut, wenn man schon mal da ist, es waren 2 Strände ausgeschildert, also mal fix zur Cala Mitjana fahren.
Leider gar keine Schatten Option. Der Weg noch bescheidener als zur Cala Torta. Aber auch hier: Leer und teil FKK - interessiert da ja eh niemanden. Die Temperaturen um den Zeitraum waren aber so krass (~38°, übelste Mittagshitze) das wir auch schnell wieder die Biege gemacht haben, allerdings mit dem Ziel zum schwimmen definitiv wiederzukommen. Da wir auf dem Rückweg eh mehr oder weniger dran vorbei gekommen sind wollten wir uns dann auch noch mal das andere Extrem angucken: Einen überlaufenen Touristenstrand, die Cala Mesquida. Irgendwer hatte das empfohlen (ich meine der Typ im Autohaus als wir die Karre da zur Inspektion abgegeben haben, 3 Wochen sollten ja reichen), aber ich hatte gelesen ist recht überlaufen. War es nur bedingt, war noch nicht die richtige Zeit. Das geht erst später richtig los. Im Vergleich zur Torta und Mitjana war es aber voll.
So saßen wir also in unserem klimatisierten Auto und wir fuhren Richtung Cala Rajada. Der Ort, der irgendwie überall genannt wird von wegen da ist ja so toll und hübsch und da sind sooo tolle Hotels. Da haben wir dann den ersten Einblick ins richtig touristische Mallorca bekommen - Shoppen kann man da sicher gut, aber Hotel an Hotel, Bar/Restaurant an Bar/Restaurant. Auf dem Weg ein Expert... doch leider zu. Mist, dachten da kriegen wir einen kleinen USB Stick für das Auto. Nun ja. Dann zeigte ich aufs Navi "fahr da mal hin" - irgendeine Landspitze. "da is doch nix" "fahr da hin!" - wir landeten am Cap de Pera, ein schöner Leuchtturm. Fantastische Sicht und ein weiterer Ausflug zu Sonnenaufgang war praktisch schon gebucht.
Wir sind dann zurück, noch mal zum Mercadona und dann... Stopp! Daneben ist ein Müller. Die haben eigentlich so Kleinkram wie SD Karten und sicher auch USB Sticks. Tatsache, Bingo. Den billigsten USB 2.0 Stick mitgenommen den ich gefunden habe mit 8GB Kapazität. Sagen wir so: Der Stick hat gute Dienste geleistet, die Shuffle Funktion vom Radio eher nicht so. Lied 28/900 kann ich auf Kommando mitsingen, seufz.
Abends sind wir dann auswärts essen gewesen. Vorab gab es typisch mallorquinische Aioli (die wird da mit Milch gemacht) mit Brot und Oliven, eine Platte Serrano Schinken und einen Mallorquinischen Eintopf mit Innereien, Gemüse, Kartoffeln. Als Hauptgericht gab es dann Hähnchenbrust samt Beilagen und Kaninchen. Nette Anekdote: Die Mallorquinischen Kaninchen werden so serviert:
Am Tisch schräg gegenüber saß eine Gruppe deutscher (oder deutschsprachiger) wovon sich eine Frau auch das Kaninchen bestellt hatte. Es kam, sie sah es und wurde grün. Wirklich grün. Sie hat den Teller weggeschoben und sich geweigert das zu essen. Habe mich kaputt gelacht ^^ - sie hat dann mit jemanden aus ihrer Gruppe tauschen können aber es war einfach amüsant da zuzugucken.
Am dritten Tag sind wir nach Porto Cristo gefahren. Da waren wir auf dem Hinweg schon durchgekommen und wir fanden es ganz hübsch. Haben da einen ganz gemütlichen Hafenrundgang gemacht, uns viele Boote angeguckt - Fischerboote, Luxusyachten. Sind auf diverse Bootsverleihe gestoßen aber das hatten wir eigentlich erst für die letzte Woche vor, haben aber schon mal geguckt was es da so gibt ohne Führerschein und wie viel das kostet.
Was da auch teilweise für Häuser stehen ist der Wahnsinn. Du hast da auf der einen Seite diese fix hochgezogenen Massenbunker und dann guckst du auf die gegenüberliegende Seite, hoch an den Klippen und da steht Luxusvilla neben Luxusvilla. Krass.
Wir sind dann nach unserem Hafenrundgang weiter Richtung Ses Salines. Wir wollten mal die berühmten Salzwerke besuchen, hatte ich doch von Führungen gelesen. Erst mal sind wir im total falschen Dorf gelandet, war aber hübsch, also auch ein Rundgang, was trinken etc. wie das eben so ist. Dann doch noch den richtigen Weg gefunden - die Salzberge liegen ganz in der Nähe vom berühmten Naturstrand Es Trenc.
Mallorca hat ja das gleiche Problem mit der geplatzten Immobilienblase wie z.B. auch Griechenland - hier behilft man sich damit das man das nie fertiggestellte Untergeschoss als Parkplatz nutzt. Solche Rohbauten gibt es unzählige, mehr noch als auf Teneriffa. Teilweise stehen hier ganze angefangene Hotelanlagen oder Fabrikhallen die nie fertiggestellt wurden.
Von Führungen leider nix zu sehen, ziemlich versiffte Sanitäranlagen und stolze Preise, aber egal, wir waren jetzt da und dann wollten wir auch was mitnehmen. Ein mal eine Dose "natur" für meine Eltern, damit sie mir nicht ständig in den Ohren liegen ich soll mein gutes Fleur de Sel zum grillen mitbringen ^^ und für uns so ein Probierpaket mit 5 Sorten oder so. Salz wird ja eh nicht schlecht und wenn man es trocken lagert klumpt da auch nichts. Zum Es Trenc wollten wir dann eigentlich auch noch, aber an die 10€ Parkgebühr waren uns dann einfach zu hart. Mag ja sein das es ein wunderschöner Strand ist, aber so viel ist mir das dann nicht wert.
Auf dem Rückweg sind wir dann über Costicx gefahren und - verdammt, gut das es mit dem Quartier da nicht geklappt hat! Dieses Dorf ist ja so was von tot, da ist gar nichts. Die ganze Inselmitte ist tot.
Als wir dann wieder im Quartier waren, war auch spät, fix ein paar Garnelen gehäutet und in die Pfanne gehauen und dann auch ins Bett. Viel gesehen, viele Eindrücke.
Nächster Tag war dann nur Halbtagsprogramm angesagt, wir sind nach Cala Rajada gefahren um uns da mal den Strand anzugucken, sind wir beim ersten mal irgendwie nicht zu gekommen.
Auf der linken Seite, wesentlich weiter hinten, ist dann der Strand. Ich fand das Bild aber einfach cooler.
Wir wollten dann noch nach Manacor, zu einer Glasbläserei, aber na ja. Wir haben den Tag dann einfach gemütlich auf der Finca ausklingen lassen. Ist ja Urlaub, kein Stress und der Tag vorher war schon intensiv genug. Also mal kürzer treten.