• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Tarnkappe] FindFace: Eine Gesichtserkennungs-App sorgt für Aufsehen



Ein Moskauer Startup-Unternehmen bekommt derzeit internationale Aufmerksamkeit: Die beiden Russen Artem Kukharenko (26) und Alexander Kabakov (29) haben die Firma NTechLab gegründet. Sie entwickelten den Gesichtserkennungsalgorithmus FaceN, der alternative Verfahren um Längen schlägt. Der Algorithmus kann in Sekundenschnelle Millionen an Fotos miteinander abgleichen. Die Gefahr ist gegeben, dass dadurch die Privatsphäre im Internet abschafft wird.



Kabakow, ein 29-jährige Russe gehört zusammen mit dem 26-jährigen Programmierer Artjom Kucharenko zu den Erfindern der App „Findface„, die gerade weltweit für Aufsehen sorgt. Mit der App kann man einen beliebigen Menschen auf der Straße fotografieren und sein Gesicht mit 300 Millionen Profilbildern in Russlands größtem sozialen Netzwerk VK.com (ehemals vkontakte.ru), der russischen Alternative zu Facebook, vergleichen. Der Algorithmus kann Fotos und Filme abspeichern, sie live mit dem Internet und mit Polizeidatenbanken abgleichen. Das Programm findet die Social-Media-Profile von Tätern und Opfern, stellt die Kontaktdaten fest. Mit einer Genauigkeit, die laut Betreibern bei 70 Prozent liegt, findet man das Profil des Menschen und seinen Namen. Die App könnte das Ende der Anonymität im öffentlichen Raum bedeuten: „Wir können den Fortschritt ohnehin nicht stoppen“, äußert sich Kabakow dazu.

Die beiden haben schon in der Vergangenheit der Polizei in Moskau geholfen, Verbrechen aufzuklären. 150.000 Überwachungskameras arbeiten dort bereits mit der Software von NTechLabs, Zweifel an den russischen Sicherheitsbehörden haben die Gründer nicht. Sie argumentieren vor allem mit den Sicherheitsvorteilen durch ihr Produkt. Besonders in Europa sei die Gefahr durch Terrorismus doch gerade so hoch. Kabakov war bereits auf einer Sicherheitskonferenz in der EU und lässt uns wissen: „Wir haben auch mit Firmen verhandelt, die im europäischen Grenzschutz involviert sind“. Welche, möchte er aber nicht sagen. Sicherheitsbehörden lieben Anonymität, wenn es um sie selbst geht.

In Russland kann die App ungehindert benutzt werden. Weder Behörden noch das soziale Netzwerk Vkontakte unternehmen etwas dagegen. Nach der Einschätzung von Juristen des russischen Verbandes Agora werden solche neuen Technologien vom russischen Datenschutzgesetz nicht genau erfasst. Die Betreiber selbst geben sich gewiss, dass ihr Angebot legal sei. „Wir speichern ja keine Bilder“, sagt Kabakow. „Wir führen nur eine Suche durch, wie Google das auch macht.“

In Deutschland dagegen sieht die Rechtslage doch anders aus: Mit Facebook und anderen sozialen Netzwerken würde eine solche Suche nicht funktionieren. Auch aus rechtlicher Sicht wäre in der EU eine solche Anwendung nicht zulässig, sagt der ehemalige Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar. „Das neue europäische Datenschutzrecht sagt ausdrücklich, dass biometrische Angaben, die zur Identifizierung der Betroffenen benutzt werden, zu den besonders sensiblen Daten gehören.“ Wegen der strikteren Datenschutzgesetze hat Facebook etwa seine Foto-App „Moments“ in der EU ohne Gesichtserkennung freigeschaltet.

„Es macht keinen Sinn, dagegen zu kämpfen“, sagt Kabakow zu den europäischen Gesetzen. „Wir leben schon in einer Welt, in der unser Smartphone unzählige Daten über uns sammelt.“ Er ist überzeugt, dass Gesichtserkennungstechnologien mehr nutzen als schaden. „Findface“ mache diese Innovation für alle Menschen verfügbar. „Wir haben den Leuten gezeigt, dass sie überall ganz einfach identifiziert werden können“, sagt er. Vielen Menschen sei nicht bewusst gewesen, dass es solche Möglichkeiten gibt. Im Gespräch mit WIRED äußerte sich Kabakov wie folgt: „Man kann unsere Technologie auch für schlechte Zwecke einsetzen, aber daran können wir nichts ändern“.

Für den Datenschutzexperten Schaar sind die negativen Aspekte gravierender: „Das führt dazu, dass man sich in einem Panoptikum befindet, in einer völlig überwachten Welt“, sagt er. „Das könnte dramatische Folgen haben, gerade weil sich Menschen in der Öffentlichkeit oft unbefangen zeigen, sich aber der Auswertungsmöglichkeiten und der damit verbundenen Folgen nicht bewusst sind.“ Doch da Technologien tatsächlich in der Welt seien, könne man mit Verboten der Gefahr lediglich die Spitze nehmen, sie aber nicht beseitigen. Die Gesellschaft werde sich fragen müssen, wie sie damit umgehen wolle. „Sollen wir alle maskiert rumlaufen? Oder ist die Konsequenz, dass man sich total anpasst? Oder sagt man, ich werde sowieso überwacht, also lasse ich mich davon nicht beeindrucken?“

Karsten Gulden, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht bei gulden röttger meinte zum Thema: „Die App bietet erhebliche Möglichkeiten in der Verbrechensbekämpfung, sorgt aber auch für Gefahren in Sachen Datenschutz und Privatsphäre…Ich sehe in der App „FindFace“ aber durchaus die Möglichkeit einer legalen Nutzung und auch eines legalen Angebots. Die Abgebildeten müssen nur weingstens einmal darauf hingewiesen worden sein, dass ihre Bilder auch von Dritten, wie Find Face verwendet werden könnten. Das ist bspw. bei allen Bildern der Fall, die Nutzer öffentlich auf Facebook hochladen…Es ist legal, auf Netzwerke wie Facebook zuzugreifen und die Daten zusammenzuführen. Wem das nicht passt, sollte seine Privatsphäre Einstellungen in den Netzwerken abändern oder genau überlegen, welche Bilder öffentlich gepostet werden…Hinsichtlich der Anbindung an Überwachungskameras habe ich aber gewisse Bedenken, wenn diese Bilder an einen privaten Diensteanbieter wie Find Face übermitteln oder diesem zumindest den Zugriff auf die Bilder der Überwachungskameras gestatten. Hier sehe ich die Gefahr massiver Persönlichkeitsrechtsverletzungen…Die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche zur Schaustellung von Bildnissen ohne Einwilligung der Abgebildeten ist allein den Behörden gestattet – zum Zwecke der Rechtspflege oder der öffentlichen Sicherheit, § 24 Kunsturhebergesetz. Private und Unternehmen dürfen das nicht.“

Fazit:

500.000 User hat die App mittlerweile, drei Millionen Suchanfragen gab es bislang – die App durchsucht und gleicht blitzschnell die 200 Millionen User des Netzwerks ab.

Auch die Großen wie Microsoft, Facebook und Google experimentieren mit derartiger Software. Menschen automatisch orten und im Netz wiederfinden zu können, das verspricht völlig neue Möglichkeiten für soziale Medien, Werbetreibende, aber auch Versicherungen und Behörden. Wo Datenschützer das ultimative Überwachungs-Tool vermuten, versprechen sich andere Profit und Sicherheit. Kein bereits existierender Ansatz hat das in den vergangenen Monaten so deutlich gemacht wie der von Kabakov und Kukharenko.

Apps und Internetanwendungen erleichtern uns das Leben. Doch sie bringen auch Probleme mit sich, denn die meisten Apps sind zwar kostenlos, aber eben nicht umsonst und auch das wird hier wieder mal sehr deutlich: Wir bezahlen mit unseren Daten mit allen Risiken, die das so mit sich bringt…

Bildquelle: geralt, thx! (CC0 Public Domain)



https://tarnkappe.info/findface-eine-gesichtserkennungs-app-sorgt-fuer-aufsehen/Quelle
Autor: Antonia
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