Die Toten von Texas

[KaPiTN]

Der zuvor ohne zu zögern mindestens einen anderen "Schwarzen" erschossen hat, weil dieser eben eine Uniform trug...soviel zu Black Life matters...

Soviel zu seinem angeblichen Motiv, Haß auf Weiße.

 

[Nero]

Goethe. Aha.

Wir sprachen vom "Werther-Effekt".

@Dieter85:

 

[Seedy]

Du unterstellst es reiche aus, in den Teich zu hüpfen, und schon hüpfen alle hinterher.

Nein.

Es geht nicht um den Grund der Tat, es geht um den Auslöser.

Ein großes Brimborium löst häufig den halt des lockeren Schräubchens.

Ich unterstelle, dass ein Voranhüpfen Leute hinterhüpfen lässt, die bereits hüpfen wollen, aber noch nicht so weit sind.

Goethe hatte wie alle großen Schriftsteller eine feine Antenne für Kundenwünsche.
Er schrieb die Geschichte, die zu diesem Zeitpunkt alle hören wollten.

Es geht nicht um den Werther, es geht um den nach diesem Phänomen benannten Werther-Effekt.
Eben das eine "Vorbild Tat" in dem Fall ein "Vorbild Werk" den letzten Ruck gab.

So könnte, wie bei den Suiziden (übrigens Nachgewiesen), eine Vorbild-tat wie die geschehene andere, dafür empfängliche, die letzen Hemmungen nehmen.

NATÜRLICH muss der letzte Ruck auch auf die passende Person treffen.
Das versuchte ich mit der Differenzierung zwischen Auslöser und Ursache.

Für die Suizide gilt, dass diese Person sowieso schon (depressiv) suizidal sein muss ( Ursache ) und die Vorbild-tat nur noch den Auslöser liefert es endlich zu tun.
Für den Werther gilt, dass die Person sowieso schon (depressiv) suizidal sein muss (Ursache) und das Vorbild-werk nur noch den Auslöser lieferte es endlich zu tun.
(übrigens ein Grund, warum ich vermeide es ein weiteres mal zu lesen)
Für das Attentat gilt, dass die Person sowieso schon politisch, aggressiv, gewaltbereit und fanatisch sein muss und die Vorbild-tat nur noch den Auslöser lieferte es endlich zu tun.

Weiter könnte man sogar sagen, dass der Attentäter auch schon vorher bereit war auf Polizisten zu schießen und der Vorfall + Proteste ihm nurnoch den Anlass, bzw. Auslöser lieferten.


Ich hoffe es wird jetzt etwas klarer, da du mich vorher scheinbar missverstanden hast.

Edit:
Dies schließt eben den Bogen, dass ohne die Berichterstattung es den Vorfall so nicht gegeben hätte.

 

[Nero]

Es geht nicht um den Werther, es geht um den nach diesem Phänomen benannten Werther-Effekt.
Eben das eine "Vorbild Tat" in dem Fall ein "Vorbild Werk" den letzten Ruck gab.

Sag ich doch. Es geht um Mode.

Manchmal sie kurze Röcke der Renner, manchmal sind sie ein Ladenhüter,

Wenn Du das im Gespür hättest, könntest Du als Trend-Scout eine Menge Geld verdienen.

Wenn es Dir so geht wie mir, wird aus der vielen Kohle nichts.

 

[Seedy]

Um die fatalen Auswüchse der Mode, Ja
Edit:
Ich bin der letzte, der von irgendwelchen Trends was mit bekommt.
Besonders Mode, die erkenne ich immer nur daran, dass es meine bevorzugte Kleidung mal gibt und mal nicht

Es ging mir allerdings viel mehr um den Medienaspekt, daher auch das ganze Gedönse mit dem Suizid, denn eigentlich wollte ich dir damit mal Recht geben.
Die Chance auf eine Bühne heizt den Drang zur Tat an, ebenso wie das betrachten des Spektakels zur Nachstellung.

 

[KaPiTN]

Der Rassismus in den USA ist jedenfalls keine Modeerscheinung und Coppers, die Schwarze erschießen tun dies sicher nicht als Trittbrettfahrer.

 

[theSplit]

@Seedy: Willst du sowas unter den Tisch kehren damit es ja keine Trittbrettfahrer gibt? Oder willst du dass die Menschen sich damit auseinandersetzen und sich selbst nach den Information (neu) einstufen? (Ich höre da auch "Lügenpresse", die erzählen doch nur was sie wollen , was toll und schön ist oder ähnliches...)

Steht denn irgendwas über die Motive der Tat fest? War es aus rassistischen Hintergründen, war es die Folge einer Geisteskrankheit oder hatte der Mensch einfach nur einen Hass auf die Staatsgewalt/seine Mitmenschen?

Ich finde eine Auseinandersetzung damit um längen wichtiger als wenn man es totschweigt und die Nachricht "unkontrolliert" ihre Kreise zieht - dann würde Sie gefährlich und selbstständig werden. So haben die Medien bzw. auch die Öffentlichkeit (Staat) noch Chancen dem Vorfall die Kraft zu entziehen und eine "nüchterne" Auseinandersetzung mit dem Thema zu gewährleisten.

 

[Seedy]

@theSplit:
Du weißt, dass ich nicht für totschweigen bin.
Es geht darum im Rahmen zu berichten, Informationen. -keine Showbühne.

Die Zeitung soll berichten, aber nicht durch Dramaturgische Verkaufsförderer einen Konflikt anheizen.
Manchmal heizt zwar die Meldung alleine schon auf, aber man muss nicht noch Spiritus rauf Kippen

Über Rassismuss und Polizei hatte ich unten weiter schon etwas mehr geschrieben

 

[theSplit]

Ja, das gefällt mir per se besser als deine vorherige Aussage. Ich habe es so gelesen du willst den Diskurs darüber generell unterbinden.
Aber man sollte sowas wie ein Damoklesschwert betrachten - es KÖNNTE jemand auf die Idee kommen dass das "cool" ist/war - aber es könnte genauso gut demoralisierend wirken. Aber da geb ich dir jetzt auch recht, das hängt davon ab wie die Nachricht "publiziert und präsentiert" wird.

Aber das schweift vom Thema ab.

Das die Hintergründe, falls du das mit "über Rassismuss und Polizei..." meintest, hab ich jetzt nichts gehört, @Cold sagte ja auch das ein schwarzer Polizist unter den Opfern gewesen wäre.

 

[Seedy]

@theSplit:
Das ein schwarzer Polizist unter den Opfern war spielt imo keine große Rolle.
Es vermutlich eher eine schwarze v.S. Polizei Attitüde.
Nicht eine Schwarze v.S. weiße Polizisten.

Man kann nicht zwei Herren dienen, die Uniform macht dich zum Feind.

Ich Pull mal den Nero und vergleich das mit den Volksdeutschen im 2. Weltkrieg.
Die waren faktisch häufig Amerikaner, hatten nur die falsche (deutsch) Uniform auf dem Schlachtfeld.
Da gibt es diese schöne Szene aus Band of Brother wo er seinen quasi Nachbarn unter den Gefangenen trifft.

Besser ausgedrückt: Die Uniform ist der Feind, nicht Mensch dahinter.

Wobei es hier vermutlich eher um eine Gruppe innerhalb der Schwarzen geht.
Schwarze Bänker, Richter, Oberschichtler werden wohl weniger auf die Straße gehen.

 

[theSplit]

Kann sein, aber wenn es nicht feststeht?
Könnte man jetzt viel hinein interpretieren... und sich künstlich anstacheln.

Ist ja auch nicht Sinn und Zweck.

 

[Nero]

Es ging mir allerdings viel mehr um den Medienaspekt, daher auch das ganze Gedönse mit dem Suizid, denn eigentlich wollte ich dir damit mal Recht geben.

Die Selbstmordquote in einer Gesellschaft hängt von ganz andern Faktoren ab als von Nachahmereffeken. So äffisch sind die Mensch auch wieder nicht. Wichtig ist die soziale Kohärenz, wie der französische Soziologe Emile Durkheim rausgefunden hat. Wenn die Kohärenz steigt, wie bei Kriegsausbrüchen, fällt die Quote. Kriege sind überhaup ein gutes Mittel gegen Selbstmorde. Die Destruktivität wird nach außen abgeleitet.