[Smartphone] Wann lädt man am besten sein Smartphone Akku?

[PaRaDoX]

Hab jetzt ein Honor 7 mit fest verbautem Akku.

Der Akku hält wirklich lange durch, selbst wenn ich mal ne Weile zocke, im Internet surfe oder Fotos mache. Wirklich top! Damit kommen wir zum "Problem". Ich möchte, dass mir der Akku möglichst lange Freude macht und daher meine Frage:

Ist es problematisch den Akku am Abend aufzuladen wenn er noch locker 30 oder 40 Prozent Restkapazität hat? Ich könnte auch bis zum Morgen warten, dann sind es aber immernoch mindestens 25 Prozent.

Also, möglichst den Akku (fast) leer machen oder ist das egal wenn ich ihn auf Dauer zwischendurch lade?

Schnellladefunktion hab ich abgeschalten, brauch ich nicht und kann mir auch nicht vorstellen dass das unbedingt das Beste auf Dauer ist.

 

[alter_Bekannter]

Ist stark elektronisch geregelt bei lithium Ionen Akkus, sollte keinen Unterschied machen.

Wichtig ist nur, lass ihn nicht leer laufen. Die Geräte schalten allerdings alle vorher aus so das es erst ein Problem ist wenn du wirklich danach noch Wochen wartest.

 

[PaRaDoX]

So kann man sich täuschen. Ich dachte leerlaufen wäre grade gut.

Dass es wohl keinen Memory-Effekt gibt wusste ich eigentlich, wollte trotzdem noch mal konkret nachfragen.

Bei einer Freundin war der Akku schon nach einem 3/4 Jahr platt, sie hat ein Nokia Lumia 930.

 

[bebe]

Ich meine irgendwo gelesen zu haben auch Li-Ionen Akkus leer laufen zu lassen.
Speziell Tesla hat da was dazu geschrieben, beim Laden werden da die Akkus einzeln geladen so dass immer welche leer sind wenn nicht zu 100% geladen wird.

 

[alter_Bekannter]

Wenn der Akku nach 3/4 Jahr platt ist hat das vermutlich nichts mit der Nutzung zu tun.

Die variieren halt auch teilweise stark in der Haltbarkeit. Der Akku in meinem Xperia Play hält seit ich es nur noch als Wecker benutze ungefähr ne Woche und das Ding ist etwa 4 Jahre alt. ~2 Jahre wurde es normal benutzt.
Komplett leer ist auch nicht so ein großes Problem, aber die meisten Akku Geräte die als retouren zurück komenn sind nur Tiefentladen, also "repariert" indem man sie ~5 Stunden an die Steckdose hängt...

 

[Falcon]

In einem Spiegelartikel steht, man sollte den Akku zwischen 40 und 85 % nachladen, also nicht darunter und auch nicht darüber, da ständig hohe Ladestände auch auf die Lebensdauer gingen.

 

[bebe]

Ich find es nicht mehr, das was ich laß war irgendwie so: Die Ionen wandern zwischen den Elektroden hin und her ( Laden und Entladen ) und verlieren die Tätigkeit wenn sie nicht mehr zurück müßen, also der Akku nicht entladen wird. Was dann dazu führt dass der Akku schlagartig von z.B. 30% auf 0% geht.

 

[sia]

@Falcon: Nach Möglichkeit nicht unter 40% fallen zu lassen, klingt okay. Aber die Empfehlung von 85-90% maximaler Aufladung ist etwas veraltet – das war vor 5-10 Jahren vielleicht noch so, aber in den letzten Jahren hat sich die Ladeelektronik so weit entwickelt, dass man ruhig auf 100% aufladen kann.

tl;dr: Einfach das Handy "normal" nutzen und nicht ständig leer laufen, aber auch nicht ständig am Ladegerät hängen lassen. Wenn man merkt, dass es auf >90% ist, abziehen, wenn man merkt, dass es unter 40% ist, dranstöpseln. Man muss aber auch nicht immer panisch auf den Akkustand achten. Dabei darf es auch gerne alle paar Monate unter 5% fallen, dann weiß die Ladeelektronik auch direkt wieder, wie sie die aktuelle Akkuspannung einschätzen kann.

(Quelle: http://batteryuniversity.com/learn/article/how_to_charge_when_to_charge_table)

Environmental conditions, not cycling alone, govern the longevity of lithium-ion batteries. The worst situation is keeping a fully charged battery at elevated temperatures. Battery packs do not die suddenly, but the runtime gradually shortens as the capacity fades.

Lower charge voltages prolong battery life and electric vehicles and satellites take advantage of this. Similar provisions could also be made for consumer devices, but these are seldom offered; planned obsolescence takes care of this.

[…]

The question is asked, “Should I disconnect my laptop from the power grid when not in use?” Under normal circumstances this should not be necessary because charging stops when the Li-ion battery is full. A topping charge is only applied when the battery voltage drops to a certain level. Most users do not remove the AC power, and this practice is safe.

(Quelle: http://batteryuniversity.com/learn/article/how_to_prolong_lithium_based_batteries)

Ich find es nicht mehr, das was ich laß war irgendwie so: Die Ionen wandern zwischen den Elektroden hin und her ( Laden und Entladen ) und verlieren die Tätigkeit wenn sie nicht mehr zurück müßen, also der Akku nicht entladen wird. Was dann dazu führt dass der Akku schlagartig von z.B. 30% auf 0% geht.

Elektronen verlieren die Tätigkeit? Wie meinst du das?

Die Ursache dafür, dass der Ladestand schlagartig von 30% auf 0% sinkt, ist auch wieder die Ladeelektronik. Diese bestimmt den Ladezustand indirekt mittels Spannungsmessung und kennt die tatsächliche Ladung nicht.

(Quelle: http://batteryuniversity.com/learn/article/discharge_characteristics_li)

Die Elektronik merkt also immer nur eine Veränderung der Ladung durch eine Änderung der Akkuspannung über Zeit. Wenn sich die Elektronik verschätzt und man das Handy unregelmäßig nutzt (also z.B. mittags rumliegen lässt und dann bei der Heimfahrt im Zug anspruchsvolle Games spielt), korrigiert sie ihren Fehler, wenn sie es merkt. Und dann hat man plötzlich statt 30% angezeigter Ladung nur noch 5%.

Gerade am unteren Ende der Spannungskurve (also weiter rechts auf der mAh-Achse in der obigen Grafik, äquivalent zu ca. 20% der Klemmenspannung) wird eine Vorhersage der Kapazität über Spannungsbestimmung sehr ungenau, was weiteres "verrücktes" Verhalten der Ladeelektronik mit sich zieht.


Unter Android kann man übrigens einem Smartphone mit Custom ROM die Ladeströme einstellen und so den "persönlichen" optimalen Ladestrom finden, der das Handy über Nacht von bspw. 40% auf 95% auflädt.

 

[bebe]

....Elektronen verlieren die Tätigkeit? Wie meinst du das?

....................

Die Ionen, nicht die Elektroden. Angeblich heften sich die Ionen an die Elektroden wenn sie nicht mehr "bewegt" werden. Deshalb soll man auch regelmäßig unter 10% gehen.
Kann natürlich auch sein dass da einer Quatsch geschreiben hat, vorstellen könnte ich mir das aber schon.
Jedenfalls entlade ich meine Li-Ionen Akkus regelmäßig. Telefon oder Laptopakku haben jedenfalls noch nie negative Auswirkungen gezeigt, im Gegenteil mein letztes iPhone hatte 4 Jahre auf dem Buckel und der Akku war noch TipTop.

 

[sia]

Die Elektroden können korrodieren oder die Lithium-Ionen "kleben" quasi an den Elektroden, was diese dann nicht so zugänglich für andere Ionen macht (und die festklebenden Ionen sind natürlich auch nicht mehr verfügbar). Ist eher bei NiCd-Akkus ein Problem, vor allem da die Ionenübertragung auch relativ gleichmäßig passiert.

Mal wandert das eine Ion, mal das Andere. Dass ein Ion für immer kleben bleibt, ist recht selten. Das wäre dann der Memory-Effekt, der bei modernen Elektrolyten, Strukturen und Lade-Elektroniken eben nicht (bzw kaum) mehr auftritt. Das Einzige, warum man heutzutage die Akkus unter 10% entladen sollte, ist wie beschrieben zur "Gewöhnung" der Ladeeelektronik.

Öfter als einmal pro Monat sollte man das aber auch nicht machen, außer man hat jeden Tag ca. 2-3 Zyklen. Das schadet dem Akku eher – die Verschlackung bei LiPo/LiIonen-Akkus tritt so oder so im gleichen Maße auf.

Ob der Akku lange hält oder nicht ist neben dem angemessenen Umgang auch einfach Glückssache, ob man einen guten erwischt hat. Elektrodenmaterial, Elektrolyt, Schaltkreise… das alles untersteht materialtechnischen und fertigungstechnischen Schwankungen.

 

[keinbenutzername]

Ich meine irgendwo gelesen zu haben auch Li-Ionen Akkus leer laufen zu lassen.
Speziell Tesla hat da was dazu geschrieben, beim Laden werden da die Akkus einzeln geladen so dass immer welche leer sind wenn nicht zu 100% geladen wird.

leer ganz schlecht. Einzelne Akkus, Tesla, Handy ist kein Auto.
Am besten wäre es den Akku immer bei ungefähr 75% Ladezustand zu halten.
Das ist natürlich eher nicht möglich.
Daher den Akku eines Smartphones keinesfalls immer so leer wie möglich machen sondern immer rechtzeitig aufladen, das verlängert die Lebensdauer.
Aber halt wie erwähnt auch nicht ständig von 75-100% laden.

Oder einfach per google recherchieren und auf ähnliche Ergebnisse stoßen.

NiMH oder NiCd Regeln treffen bei Lithium Akkus viele eben nicht zu.

 

[cokeZ]

Oder es einfach wie ich handhaben:
Ich lade wann ich will, wie es gerade passt und wenn es ausgeht, gehts aus.

Mein OneM8 ist nun ~2 1/2 Jahre und der Akku ist nur minimal schlechter als vorher.

 

[sia]

@cokeZ: sag ich ja, Ladeelektronik regelt

 

[godlike]

Ich lad mein Handy jeden Abend bzw. Nacht wenn ich pennen geh. Mach das schon immer so (wie auch sonst ) und es halt glaub noch nix geschadet. Ab und an, wenn ich z.B. das Handy als Navi nutze und im Auto am Strom hängen hab, kommt es auch mal mit 80 oder 90% am Abend dran und lädt trotzdem 5,6 oder 7 Stunden. Ich stell mir jetzt sicher keinen Wecker um das dann auszustecken. Wäre mir auch neu das so was übertrieben schlimm wäre. Ok, evtl nach 10 Jahren aber so lange hält eh kein Handy

 

[mathmos]

Oder es einfach wie ich handhaben:
Ich lade wann ich will, wie es gerade passt und wenn es ausgeht, gehts aus.

Eben. Bei meinem Galaxy Nexus (Maguro) handhabe ich es so (und es geht regelmäßig aus, was teilweise mehrere Tage so bleibt, da ich das Ding nicht ins Büro mitnehme). Den Akku habe ich bisher noch nicht getauscht und einen merkbaren Kapazitätsverlust habe ich bisher auch nicht festgestellt. Und das Nexus habe ich nicht erste gestern gekauft.

Mein X230 hingegen hängt fast nur am Ladekabel. Wenn ich dann doch mal mobil unterwegs bin, hält es auch einen Arbeitstag durch. Auch hier ist der Akku noch nie getauscht worden.

 

[keinbenutzername]

Fakt ist, das Ding immer leer machen und dann womöglich noch leer rumliegen lassen ist schlecht für die Kapazität und sollte vermieden werden.
Da hilft keine Ladeelektronik und sonst auch nichts.
Wer sich mit der Lithium Akkutechnik beschäftigt wird das auch schnell verifizieren können.

 

[sia]

Ladeelektronik verhindert zu tiefe Entladung

 

[keinbenutzername]

richtig.
Es geht aber nicht darum wann und wie du deinen Akku komplett zerstörst (Tiefenentladung), sondern wie du ihn so lädst das er mal längsten seine Kapazität behält.
Und da ist eben rechtzeitig aufladen wichtig.

 

[sia]

Haben wir doch schon geklärt, oder warum wiederholst du das dauernd?

 

[keinbenutzername]

ganz einfach.
Weil zuerst mathmos falsche "Tipps" gegeben hat und danach du mit der Ladeelektronik kamst die zu dem Thema aber auch nichts bringt.