• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Tarnkappe] Hassgrüße aus dem Netz


Die Wiener Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig. Foto: Manfred Krejcik / netwatcher24.tv

Wien. Hasskommentare zu aktuellen Themen findet man täglich im Netz. Vor allem in sozialen Netzwerken werden Andersdenkende, Randgruppen, Flüchtlinge, Gutmenschen, Rassisten, Homosexuelle und Frauen, Opfer von verbalen Angriffen. Das geht bis zur Androhung von Leib und Leben. Was ist eigentlich mit dem Internet los? Genau diese Frage versucht das Buch „Hass im Netz“ von Ingrid Brodnig zu beantworten und bietet Lösungswege an, wie man dagegenhalten kann. Womit? Mit Humor!



Es ist einfach hart zu sein, wenn man sich nicht ansehen muss, was diese Härte bei unserem Gegenüber bewirkt. In der Fachsprache nennt man das die „Unsichtbarkeit im Internet„, erklärt Ingrid Brodnig, Autorin des neuen Buches „Hass im Netz„, das am 25. April erschienen ist. Rassismus und Hetze haben sich im letzten Jahr verdoppelt. „Rassismus erreicht neues Level!„, titelt Zara, der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit in Wien. Im jährlichen Rassismusreport 2015 wird durch die Flüchtlingskrise eine deutliche Zunahme an Hasskommentaren dokumentiert. Viele der Meldungen wurden aus dem Zusammenhang gerissen. Nicht selten werden Bilder oder Inhalte verfälscht, zulasten von bestimmten Zielgruppen ins Gegenteil verkehrt. Die meisten Menschen sind in ihrem Medien-Konsum so geprägt, dass sie denken, was in der Zeitung steht oder im Internet, dass muss auch stimmen. Die Skeptiker und Zweifler, die die Berichterstattung der Mainstream-Medien nicht überzeugt, stempeln diese als Lügenpresse ab. Die Wahrheit liegt – wie üblich – irgendwo in der Mitte zwischen den beiden Extremen.


Wie kann man aber wissen, was man als bare Münze nehmen kann?



20. April 2016, Wien. Video-Mitschnitt der Buchpräsentation von Ingrid Brodnig „Hass im Netz – Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können“.
Die Autorin zeigt anhand von Fallbeispielen, wie verfälschte Postings rund um den Globus verschickt werden, und wer die wirklichen Urheber sind, beziehungsweise in welchem Kontext ein Bild oder eine Geschichte entstanden ist. Brodnig erläutert zudem, wie man Bilder auf ihre Echtheit überprüfen kann. Diese Art von Medienkompetenz soll uns wachrütteln und uns vor Fälschungen in der Nachrichtenwelt schützen. Die Plattform firstdraftnews listet in einer Checkliste auf, wie man vorgehen soll, um ein Bild auf seine Echtheit zu überprüfen.

Denn bei all dem Weißen Rauschen das in den sozialen Netzwerken durch solche Postings entsteht, geht eine sachorientierte Diskussion verloren. Brodnig spricht von Filterblasen, in denen sich viele Gruppen bewegen. Sie sind deswegen nicht mehr zugänglich für andere Fakten oder Argumente.

Dann kommen noch als Aspekt die Algorithmen der sozialen Netzwerke hinzu. Ursprünglich gedacht, dass man als Nutzer/in nur die Beiträge bzw. Werbung angezeigt bekommt, die einen wirklich interessiert. Da diese Plattformen penibel alle Aktivitäten überwachen, bekommt man schon nach kurzer Zeit nur noch das zu sehen, wonach man vorher gesucht hat. Wer sich bei Facebook & Co. intensiv mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigt, bekommt dort kaum noch etwas anderes angezeigt. Andere Themen oder Quellen einer anderen Gattung erreichen einen dann nicht mehr. Leider bekommt man es folglich nur noch selten mit, wenn sich herausstellen sollte, dass eine Meldung nichts weiter als ein Fake (Zeitungsente) war.

Da diese Algorithmen nicht transparent sind, weiß niemand, welche mathematischen Formeln uns tagtäglich beeinflussen. Niemand kann eigenhändig steuern, was uns das Netzwerk anzeigt und was nicht. Diese Art der Vorauswahl ist generell zu hinterfragen, findet Brodnig. Sie fordert offen, dass diese Algorithmen offengelegt werden sollen.

Als in der Silvesternacht in Köln sexuelle Übergriffe auf Frauen von vermeintlichen Asylwerbern stattgefunden haben, schlugen die Wogen in den sozialen Netzwerken hoch.


Screenshot der Fälschung: grüne.at / brodnig.org

Dabei fälschte jemand ein Bild der Bundessprecherin der Grünen in Österreich (Siehe Screenshot links) und kombinierte dies mit der Aufforderung, Frauen müsse man vergewaltigen. Alles andere wäre gegenüber den Flüchtlingen rassistisch. Diese Fakemeldung blieb nicht ohne Folgen. Eva Glawischnig, die auf dem Bild abgebildet ist, wurde mit einem Shitstorm konfrontiert, bis hin zur Androhung von Gewalt. Viele, die sich damals in Rage geschrieben haben, haben aber nicht überprüft, ob sie einer Fälschung aufgesessen sind. Zeit für das Verfassen von Hasstiraden ist offenbar reichlich vorhanden. Zeit für eine Prüfung des vorangegangenen Berichts oder Fotos hingegen nicht. Die Sorgfaltspflicht gilt nicht nur für Journalisten, sondern für alle Personen, die sich öffentlich im Internet auslassen. Seit dem Jahreswechsel ist in Österreich eine strenge Gesetzesnovelle in Kraft getreten, die derartige Fehlleistungen sanktioniert.

Die Grünen in Österreich haben das neue Gesetz bereits in Anspruch genommen. Sie haben die Hass-Postings gerichtlich abgemahnt. Die Verklagten haben die Wahl zwischen einer Spende für einen gemeinnützigen Zweck, oder aber sie sollen die volle Härte der Justiz zu spüren bekommen.

Barbara Blaha vom Verlag Brandstätter erzählte auf der Buchpräsentation, dass es keine lange Überlegung bedurfte, ob sie dieses Buch verlegen. Es sei einfach wichtig, dass man mit so einem Buch für mehr Bewusstsein sorgt..

Die Autorin Ingrid Brodnig war jahrelang Medienjournalistin beim Falter und schreibt jetzt für das Nachrichtenmagazin Profil. Es ist ihr zweites Buch. Wir baten sie zum Radio Netwatcher Exklusiv-Interview mit Manfred Krejcik.





Video: Interviews zum Thema „Hass im Netz“ mit Ingrid Brodnig, Eva Glawischnig und Eva Blaha.



https://tarnkappe.info/hassgruesse-aus-dem-netz/Quelle
Autor: Manfred Krejcik
Quelle
 

Der3Geist

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Richtig so.
Irgendwelche Behauptungen welche nicht stimmen sollten Bestraft werden.
Aber gleichfalls sollte man Personen die in der Öffentlichkeit stehen auch Verantwortlich machen dürfen für ihre Falschaussagen oder Falschen Versprechen.
Einfach nur eine Aussage "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" sollte nicht ungestraft bleiben.
 

zorg

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Wer so ein "gefälschtes" Foto für bare Münze nimmt und sich deshalb an einem Shitstorm beteiligt, dem ist auch mit einer Checkliste nicht zu helfen. Da hilft nur persönliches Nachdenken.
 
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