Die "Erfolge" der AfD

[Seedy]

@Doc Lion:

1. Anscheinend hast du nach langer Abwesenheit viel zu viel Zeit um 3 Monate in die Vergangenheit zu graben.
2. Kontext mein Freund, Kontext.
3. Warum ist das Bullshit.
4. ich bin kein Antisemit, aber...

 

[KaPiTN]

Weil ich die Tabs gerade noch offen habe und es paßt:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...enhass-digital-verbreitet-wird-a-1183052.html

http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2012-02/der-jude-an-sich-ein-pirat-ubt-sich-in-antisemitismus/

 

[Meta]

@KaPiTN: Falscher Thread, siehe hier.

 

[TheOnly1]

AfD liegt in Umfrage erstmals vor SPD
http://www.rp-online.de/politik/deu...weiter-umfrage-erstmals-vor-spd-aid-1.7406595

Tja...ob das jetzt ein wirklicher Erfolg für die AfD ist, oder dem bloßen Misserfolg der SPD geschuldet ist, lasse ich jetzt mal dahin gestellt, aber es ist zumindest "bemerkenswert" auf die eine oder andere Weise.

 

[KaPiTN]

Bemerkenswert sind die Links in den Kommentaren.

Der Chef des fragenden Meinungsforschungsinstituts ist ein AfD-Spezi:

Wikipedia.org/wiki/Hermann_Binkert

Deutschlandfunk

Spiegel.de

 

[Steeve]

poah spd 15,5%, mein lieber schwan, Rest in Peace SPD, Willkommen im Rechts-Deutschland

 

[cokeZ]

Hat in 3 1/2 Jahren eh wieder jeder vergessen

 

[TheOnly1]

@cokeZ:
Vermutlich.

Aber ob es in 3 1/2 Monaten schon vergessen ist, WENN es zu Neuwahlen kommen SOLLTE, weil die SPD-Mitglieder gegen die GroKo stimmen, ist eine andere Frage...
Von daher halte ich einen Pro-GroKo-Effekt bei der Abstimmung der SPD-Mitglieder durch diese Umfragewerte für durchaus vorstellbar.

Das alles beweist aber nur erneut, dass die AfD nicht selbst "stark" ist, sondern zu 99% einfach von den anderen Parteien und deren Politik profitiert.
Denn INHALTLICH oder real-politisch hat die AfD ja nun auch in den Wochen nach der Bundestagswahl nichts erreicht - außer ein bisschen Krawall, aber auch das sind die anderen Parteien und eine hysterische Öffentlichkeit selbst Schuld meiner Meinung nach.

 

[Seedy]

@TheOnly1:
Die SPD hat 4 Seiten "WÄHLE GROKO" zum Wahlzettel gelegt und wer nach schröder noch in der Partei ist, der wird auch die Groko abnicken.

 

[KaPiTN]

Das alles beweist aber nur erneut, dass die AfD nicht selbst "stark" ist, sondern zu 99% einfach von den anderen Parteien und deren Politik profitiert.

Klingt, als müßten die in Berlin nur mal wieder richtig Regierung und Opposition machen und die AfD verschwindet.
Nein. Die Büchse der Pandora ist geöffnet.
National, völkisch, reaktionär, ausländerfeindlich usw, sind keine Tabus mehr.
Das sind sicher nicht nur 1% der AfD-Wähler.
Und auch nicht nur AfD-Wähler.

 

[TheOnly1]

@KaPiTN:
Sagen wir mal so: Verschwinden wird die AfD nicht mehr so ohne weiteres, da stimme ich dir zu.
Wie viel Relevanz und Zulauf sie aber haben wird, entscheidet sich mMn tatsächlich primär durch das Verhalten der "Altparteien".

National, Völkisch, Reaktionär, Ausländerfeindlich usw, sind keine Tabus mehr.

Das ist übrigens ein hausgemachtes Problem, finde ich. All diese Begriffe wurden über Jahre und Jahrzehnte hinweg völlig inflationär für quasi alles und jeden verwendet.
Ist doch völlig logisch, dass die dann irgendwann an Abschreckungspotential verlieren.

 

[Seedy]

Das hat meiner Meinung aber einen anderen, imo unaufhaltsamen Grund.
Die Welt wird kleiner und wir leben quasi im Paradis der Welt, dem bereich mit hohen Wohlstand und hoher Freiheit.
Natürlich versuchen die Leute hier her zu kommen, die gesamte Menschheitsgeschichte sind Leute schon zu besseren Orten gezogen.

Wir müssen uns der Situation stellen, dafür gibt es einen einfachen und einen schwierigen weg.
Der einfache ist: Schotten dicht und sich in frühere, einfachere, Zeiten zurück zu wünschen.
Der schwere: Einen weg zu finden, mit dem man geschmeidig in die Zukunft kommt.

Menschen haben immer Angst, wenn sich etwas ändert, auch wenn alle nach Änderung schreien.
Da geht man schon mal zu den Leuten, die einem versprechen, dass alles so bleibt wie es ist bzw. wieder wie früher wird.

 

[TheOnly1]

@Seedy:
Auch das ist sicherlich Teil der Wahrheit, mir für sich betrachtet aber zu einfach und vor allem "nützt" diese Erkenntnis nichts.

Ich versuche das jetzt mal möglichst salopp zu formulieren und ein Beispiel zu geben, wohl wissend dass das absolut angreifbar ist, aber es soll ja auch nur etwas verdeutlichen und nicht die ultimative Wahrheit für sich beanspruchen.

Wenn Max Mustermann "keinen Bock" darauf hat, dass in seiner Straße größtenteils Ausländer leben und er glaubt beobachtet zu haben, dass seitdem in seinem Viertel alles den Bach runter geht, dann ist das zunächst einmal sein gutes Recht darauf keinen Bock zu haben. Menschen sind so. Die einen finden etwas gut, die anderen scheiße und dem Rest ist es egal. Das gilt für alles und jedes Thema. Die Frage ist, was Max Mustermann politisch daraus macht. Ich behaupte mal, dass der durchschnittliche Max Mustermann deshalb noch lange nicht die AfD wählt. Zunächst stellt er mal fest, dass die CDU ihm bei seinem Anliegen nicht vertreten wird. Dann stellt er fest, dass er mit seinem Anliegen bestenfalls ignoriert wird. Wie gesagt: Bestenfalls. Wahrscheinlicher ist, dass er früher oder später von gewissen Personengruppen in die Nazi-Ecke gestellt wird. Und zwar völlig egal, ob und in welcher Form er sein Anliegen formuliert und ob dieses Anliegen legitim ist oder nicht. Das macht der dann ein paar Jahre mit. Einen Dialog führt mit dem rechten Nazischwein natürlich niemand. Irgendwann wird er sich dann denken "fuck it", ist mir scheiß egal, ob ich jetzt als rechts oder Nazi gelte, ich will hier jetzt endlich wahrgenommen werden. Und da bleibt dann eben eigentlich nur noch die AfD - und das ist doch das eigentliche Problem. Das bürgerlich-konervative Wählerspektrum kann eben nur noch zur AfD - und das obwohl sie vielen von denen eigentlich zu weit rechts ist. Lange Zeit konnte sich so eine Partei wie die AfD nicht etablieren, weil das Stigma ein Nazi zu sein, wenn man so was wählt oder unterstützt, viel zu groß war. Und genau dieser Effekt greift eben nicht mehr, weil über viele Jahre, stink normale bürgerlich-konservative Positionen, schon als "rechts(extrem)" tituliert wurden.
Was hat man denn bitte erwartet, was passieren würde? Noch Anfang der 90er hat die CDU mit Wahlpaketen wie zb "Asylmissbrauch stoppen!" Werbung gemacht. Das war ihr völlig normales politisches Profil. Heute undenkbar. Es gibt aber nun mal eine scheinbar gar nicht so kleine Menge an Wählern, die sich genau in diesem Bereich politisch zu Hause fühlt als Wähler. Und diese Leute holt niemand mehr ab, außer der AfD. Dieser Wählerkreis lag lange brach. Dass da irgendwann eine Partei kommen würde, die diese Leute abgreift ist doch nur logisch.
Einfach darauf zu hoffen, dass sich eine so weit rechts befindliche Partei wie die AfD eh niemals in Deutschland wird etablieren können, war und ist einfach dumm und naiv. Wo potentielle Wähler sind, wird auch früher oder später eine Partei sein. Und einfach nur "Nazis!" brüllen, um diesen Wählerkreis klein zu halten, funktioniert eben nicht mehr als Taktik dagegen.

 

[Seedy]

@Seedy:
Auch das ist sicherlich Teil der Wahrheit, mir für sich betrachtet aber zu einfach und vor allem "nützt" diese Erkenntnis nichts.

Ich hab es bewusst etwas einfacher gehalten, doch nützlich ist diese Erkenntnis alle mal.

Ich habe keine einfache Antwort auf eine komplexe Situation gegeben, ich hab erst mal eine These in den Raum gestellt.
Komplexe Dinge lassen sich selten mit einfachen Antworten lösen, aber man kann sie zerstückeln und in viele einfachERE Teilprobleme zerlegen.

Das erste wäre: Änderung des IST zustandes. Menschen gewöhnen sich sehr schnell an etwas.
Wenn sie von klein auf jeden Tag zur wasserstelle laufen müsse, nehmen sie das nicht als schlecht wahr, es ist normal.
Wenn jemand mit einem Wasserhahn plötzlich abgedreht wird, dann ist er ärgerlich, denn seine Situation hat sich verschlechtert.

Die Probleme, die wir momentan haben sind global, daher schwierig mit lokalen Mitteln zu lösen.
Unsere Regierung verbockt zwar viel, aber für vieles kann sie auch nichts, denn es ist unsere Regierung und nicht die der Welt.
Das bedeutet zunehmenden Kontrollverlust.

Die AFD verspricht diese Kontrolle wieder zu bekommen, dass wir wieder Herr unseres Landes werden.
Das ist ein falsches Versprechen, denn durch die AFD ändert sich die Welt nicht.

Ein Großteil unseres Wohlstandes basiert auf Handel und Beziehungen.
Wir haben Verträge und Verpflichtungen, daran kann auch die AFD nichts ändern.

Schau doch mal zu Trump, nach dem G20 Gipfel.
Der hat dort mit seiner America first attitüde genau für eine Sache gesorgt: Das Merkel am nächsten Tag in einem Bierzelt erklärt, dass man sich nicht mehr auf Amerika verlassen kann.
Er hat quasi der EU die Unabhängigkeit erklärt.

Das aufkündigen dieser Beziehungen und Verträge hätte ziemlich eklige folgen - siehe Brexit:
Es gibt einen Grund warum sie momentan hart zurück rudern und versuchen ein art Pseudomitglied zu werden.

In einer globalisierten Welt kann man sich nicht abschotten, oder man wird abgehängt, der Lebensstand sinkt und man hungert sich selber quasi aus.
Die Globalisierung bringt allerdings nicht nur vorteile, wie oben schon gesagt, kommt mit ihr ein Kontrollverlust.

Die Welt ist außerdem nicht homogen, weder in Wohlstand, noch in Kultur, noch in Gesetzgebung,
daher wird jeder versuchen Lücken und Vorteile zu finden.

Max Mustermann sieht nur die Veränderung und Verschlechterung in seinem Umfeld.
Dafür macht er die Regierung verantwortlich, denn sie ist dafür zuständig.
Das ist auch komplett legitim.
Er wählt auch eine Partei die verspricht dem entgegen zu wirken.
Das ist auch komplett legitim.
Diese wird allerdings das Versprechen nicht einhalten.

Die AFD macht Werbung auf Grundlage der Flüchtlinge, diese sind aber nur ein kleines Problem.
Die Verschlechterung die Max Mustermann wahrnimmt sind steigende Miete, verrodende Infrastruktur, verweichlichte Arbeitnehmerrechte, verpfuschte Bauten, verschimmelte Schulen, verhungernde Pfleger.

Die Probleme sind komplex und weltumspannend, die nationalen Regierungen werden machtloser und die heilandsversprechen sind lokale Lösungen für globale Probleme.

Worüber man streiten kann, sind die lokalen Probleme.
Für die großen muss man zusammen arbeiten, aber man kann schlecht als EU gegen USA/CHINA/RUSSLAND antreten, wenn man den Nationalstaat vor die EU stellt.
Statt Deutschland, deutschland über alles zu singen, sollte man sich eventuell überlegen wie man mit den Leuten im selben Boot Lösungen findet um die negativen Seiten der Globalisierung abzudämpfen.

Es mag eventuell etwas sehr pathetisch klingen, aber ES WIRD SCHLIMMER, VIEL SCHLIMMER und wenn wir unsere Zeit damit verschwenden Ich Ich Ich zu brüllen, werden wir alle gefressen.
Deswegen muss man Max Mustermann auf die echten Probleme aufmerksam machen, doch die sind leider wie die globale Erderwärmung: Komplex, Langsam und von so beängstigenden Ausmaß, dass man weit weg gehen muss um sie in ihrer Gänze zu erfassen.
Da ist es einfacher über ein paar Flüchtlinge zu schimpfen, die sich daneben benehmen.

 

[KaPiTN]

Noch Anfang der 90er hat die CDU mit Wahlpaketen wie zb "Asylmissbrauch stoppen!" Werbung gemacht. Das war ihr völlig normales politisches Profil.

Das ist nicht richtig.

Es gab weder eine Tradition, die sich bis dahin fortgesetzt hätte, noch war das das normale politische Profil der Union.
Wohl versuchten einzelne Teile der Union auf Landesebene gegen den zunehmenden Rechtsextremismus, repräsentiert durch die erstarkenden Republikaner, verursacht durch eine enorm steigende Anzahl an Asylbewerbern, vorzugehen, in dem sie versuchten im Wahlkampf gleiche Positionen zu besetzen.
Die Verfassungsänderung, die zu einem Rückgang der Bewerberzahlen führen sollte, wurde gemeinsam von Union, FDP und SPD getragen.

 

[TheOnly1]

[...]
Da ist es einfacher über ein paar Flüchtlinge zu schimpfen, die sich daneben benehmen.

Richtig. Natürlich das einfacher. Aber nimmt sich denn wirklich mal jemand den Max zur Seite und versucht ihm das alles zu erklären? Und selbst wenn: Will er das überhaupt?
Der Punkt ist doch der: Egal ob Erderwärmung oder Flüchtlinge, es wird in der Regel NICHT versucht die Menschen mit zu nehmen, sondern es wird denen einfach irgendwas vorgesetzt. Ich vermute mal, dass genau das es ist, was viele Menschen megamäßig ankotzt.
Dieses Übergangen- und Übersehen werden ist -glaube ich- ein Kernproblem im Moment. Und dabei ist es völlig unerheblich, ob das nur subjektiv oder tatsächlich objektiv so ist.
Max wird bloß die Flüchtlingsunterkunft vor die Nase gesetzt. Das ist das was ihn interessiert. Die ganze Problematik dahinter und die Ursachen sind eben ein anderes Thema.
Für Max wird bloß der Strom teurer. "Wegen der Windräder." Alles andere spielt keine Rolle.
USW...
Und ich sehe halt nicht, wie man Menschen, die sich einerseits übergangen fühlen, aber andererseits nicht Willens (oder in der Lage) sind, sich mit den Themen dahinter zu bechäftigen, abholen soll. Und offenbar werden diese Menschen ja mehr.
Da fänd ich es einfacher und sinnvoller, wenn die Union solche Leute einfach ins Boot holen würde.
Aber ich gebe ja zu, dass das ein schwieriges Thema ist. Eine echte Lösung kenne ich auch nicht. Ich versuche mir ja nur den Erfolg der AfD irgendwie zu erklären.
Dass plötzlich zehntausende Nazis auf Bäumen gewachsen sind, halte ich nämlich für eher unwahrscheinlich.


@KaPiTN:
Mag sein, aber trotzdem hat die CDU versucht solche Wähler abzufischen und sei es nur durch Aktionen einzelner Teile der CDU gewesen.
Diese Wähler sind immer noch da, aber sie wählen halt keine CDU mehr. Das ist ja das, worauf ich hinaus wollte.

 

[Seedy]

Richtig. Natürlich das einfacher. Aber nimmt sich denn wirklich mal jemand den Max zur Seite und versucht ihm das alles zu erklären?

Will er überhaupt zuhören?
Ist es überhaupt sinnvoll es ihm zu erklären?

Wir wissen um die Globale Erwärmung und trotzdem sind die Jobs in der Autoindustrie, die Diesel und vor allem die Kraftwerke und Tanker wichtiger.
Willst du Max Mustermann wirklich mit der ganze großen abgefucktheit der Situation konfrontieren?

Der Punkt ist doch der: Egal ob Erderwärmung oder Flüchtlinge, es wird in der Regel NICHT versucht die Menschen mit zu nehmen, sondern es wird denen einfach irgendwas vorgesetzt. Ich vermute mal, dass genau das es ist, was viele Menschen megamäßig ankotzt.
Dieses Übergangen- und Übersehen werden ist -glaube ich- ein Kernproblem im Moment. Und dabei ist es völlig unerheblich, ob das nur subjektiv oder tatsächlich objektiv so ist.

Es ist IMO beides.
Er fühlt sich übergangen, aber er wird anders übergangen als er denkt.
Es fühlt sich von SEINER Regierung übergangen, tatsächlich wird aber von der Gesamtheit der Situation übergangen.
Den vielen kleine Strippen und zusammenhängen, die so groß sind, dass er dort kaum was machen kann.

Max wird bloß die Flüchtlingsunterkunft vor die Nase gesetzt. Das ist das was ihn interessiert. Die ganze Problematik dahinter und die Ursachen sind eben ein anderes Thema.
Für Max wird bloß der Strom teurer. "Wegen der Windräder." Alles andere spielt keine Rolle.
USW...

Ja, weil er einfache Lösungen für komplexere Probleme bekommt.

Aber ich gebe ja zu, dass das ein schwieriges Thema ist. Eine echte Lösung kenne ich auch nicht. Ich versuche mir ja nur den Erfolg der AfD irgendwie zu erklären.

Wenn du aus meinen vorhergehenden Post die seitenhiebe gegen die AFD raus streichst, mach ich das selbe:
Versuchen das zu erklären.
Es ist ja nicht nur die AFD. Die rechten erstarken überall im Westen wieder und ich glaube, dass es eine gemeinsame Ursache hat.
Das von mir beschriebene gilt ja nicht nur für DE.

Der Grund warum es genau jetzt passiert:
Man hat einen einfaches Ziel: Flüchtlinge.
Die Unzufriedenheit gärt ja schon länger, es fehlt nur etwas konkretes als Keim.

Ich mein wer soll das auch noch verstehen?
Nichtmal ich steig da so wirklich durch, ich bin wenigstens an dem Punk zu merken das da mehr hinter hängt als bloß:

plötzlich zehntausende Nazis auf Bäumen gewachsen

 

[KaPiTN]

Diese Wähler sind immer noch da, aber sie wählen halt keine CDU mehr. Das ist ja das, worauf ich hinaus wollte.

Damit behauptest Du weiterhin, daß die xenophoben AfD-Wähler ehemalige CDU-Wähler gewesen seinen. Dein einziges Indiz für Deine Vermutung, ein Bremer Kandidat, der versucht hat diese Klientel anzusprechen.
Dabei wäre es viel naheliegender davon auszugehen, daß diese damals Republikaner gewählt haben/hätten.

Auch bei denen war es damals nicht richtig einfach davon auszugehen, daß die Wähler alles Enttäuschte waren, denen eine konservative Heimat fehlte, wenn 1/3 der Wähler, die vorher Volksparteien wählten SPD-Wähler waren.

Ich halte Deine Erklärung für falsch. Die Angst vor Überfremdung läßt sich nicht mit links/rechts erklären und es hat nie ein Versprechen irgend einer bürgerlichen Partei gegeben, davor zu schützen, sofern können sich hier keine Wähler wegen nachlassender Unterstützung abwenden.

 

[tux]

Ich gehe da meinungstechnisch auch die Richtung von TheOnly1. Da gab es doch mal ein berühmtes Zitat von Strauss.
Rechts von der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben
Das hat sich in den letzten Jahren aus meiner Sicht gewandelt. Thementechnisch ist die CDU irgendwie immer weiter Richtung mitte/links gerutscht. Da bleiben dann halt Wähler auf der Strecke, die dann von einer anderen Partei (in diesem Fall die AFD) gerne mitgenommen werden.

Die Welt ist ja auch sehr komplex geworden und eventuell versteht Max Mustermann die komplexe Welt nicht mehr. Da kommt die AFD doch gerade recht, die komplexe Themen mit einfachen Aussagen zu erklären versucht.

 

[Seedy]

Da sind wir wieder bei der ekligkeit der Demokratie.
Mir ist die CDU schon zu rechts und es ekelt mich an, dass es rechts davon etwas geben muss.
Auf der anderen Seite gibt es dort Menschen und in einer Demokratie haben sie das Recht repräsentiert zu sein.

Da muss man als Mensch entscheiden was einem wichtiger ist:
Bin ich erst Demokrat und danach Parteiist. Dann muss ich die AFD als Patei, sollange sie als Partei innerhalb der Verfassung agiert, tolerieren (was nicht heißt, dass ich aussagen nicht Kruppstahlhart kritisieren und ihre mitglieder nicht ggf. wegen Volksverhetzung ankacken darf)
Bin ich Parteiist und danach Demokrat, darf ich alle anderen kacke finden und ihre wähle sind halt auch kacke, aber bei Gelegenheit sollte ich mal beim Gericht vorstellig werden, wegen Volksverhetzung.