• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Netzwelt] Mobilfunkanbieter DREI kündigt Ad-Blocking auf Systemebene an

[img=right]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Adblock_logo.png[/img]In einer aktuellen Presseaussendung kündigt der Mobilfunkanbieter DREI ein Ad-Blocking Service auf Systemebene an. Das Feature wurde vorerst in Italien und Großbritannien implementiert, ein rascher Roll-Out soll in allen anderen Netzen der DREI-Gruppe jetzt aber möglich sein.

Zum Einsatz kommt eine Ad-Blocking Lösung des israelischen Anbieters für Security-Lösungen, Shine. Auf seiner Website beschreibt das Unternehmen seine Lösung so: "Our products give consumers the choice to protect themselves from the abusive behavior of AdTech, including: Tracking, Targeting, Personal Information Usage & Cellular Data Theft."
Es soll sich also um eine Lösung handeln, die Benutzer vor aufdringlicher Werbung, Tracking und "schnüffelnden" Scripts und Bannern schützen soll, ohne dass dafür eine Ad-Blocker Software auf dem Endgerät installiert werden muss.

Shine Security machte 2013 auch mit einer innovativen Antivirus-Lösung Schlagzeilen. Man kann also in Zukunft vielleicht auch mit weiteren Services auf Netzwerkebene rechnen, die Betreiber anbieten werden, um die durch Flatrate-Verträge und kostenlose VoIP Services entfallenen Einnahmen zu kompensieren.

In seiner Aussendung stellt der Mobilfunkanbieter drei Ziele in den Vordergrund: Benutzer sollen nicht für Traffic bezahlen müssen, der durch Werbung verursacht wird, die Privatsphäre und Sicherheit der Kunden soll gewährleistet werden und Benutzer sollen ausschließlich Werbung erhalten, die für sie relevant und interessant ist.

Wenngleich sich viele Anwender über kürzere Ladezeiten und weniger Werbebanner freuen werden, lässt sich ein solcher Filter aber kaum mit dem Grundsatz der Netzneutralität vereinbaren. Nach dem Mere Conduit Prinzip ist der Provider ausschließlich für die Zustellung der Datenpakete zuständig und nicht für den Inhalt, der über seine Leitungen verschickt wird. Laut Futurezone soll das Feature deshalb auch nur als Opt-In verfügbar sein und erst aktiviert werden, wenn der Nutzer dem ausdrücklich zustimmt.

Auf der anderen Seite stehen aber auch noch jene, die ihre Services über Werbeeinnahmen finanzieren und - sollte das Beispiel von DREI Schule machen - um Ihre Einnahmen in mobilen Netzen fürchten müssen. In Richtung der betroffenen Unternehmen betont DREI jedoch, dass man keineswegs Interesse daran habe, interessante und relevante Werbung zu verbannen.

Wie zwischen relevanter und nicht relevanter Werbung unterschieden wird und wer für den Traffic, der durch "erwünschte Werbung" verursacht wird, bezahlen soll, kann derzeit nur spekuliert werden. Diese Details verspricht das Unternehmen aber in den kommenden Monaten nachzureichen.
Wenn man sich am Beispiel der Anbieter von client-seitigen Ad-Blockern orientiert, kann man davon ausgehen, dass die Werber zur Kasse gebeten werden, wenn Ihre Propaganda zugestellt werden soll. Vielleicht auch werden Kriterien für "nicht aufdringliche Werbung" vorgegeben um durch den Ad-Blocker wandern zu können.

Jedenfalls interessant verspricht auch die Reaktion der Contentprovider und Verlage zu werden, wenn man sich an den Streit rund um das Leistungsschutzrecht erinnert oder z. B. an den juristischen Rundumschlag der Bild-Zeitung im vergangenen Herbst denkt, wo der Axel-Springer-Verlag sogar rechtlich gegen die Verbreitung von Tutorials zur Umgehung der Werbeblockersperre vorging.
Werden in Zukunft alle DREI-Benutzer von bild.de & Co ausgesperrt oder werden die großen Verlage "Wegzoll" an die Netzwerkbetreiber bezahlen um potentielle Kunden auch am Mobiltelefon mit ihrer Werbung zu erreichen?
Wie lange könnte es dauern, bis weitere Provider nachziehen oder Ad-Blocking auf Netzwerkebene verboten wird?

Quellen:

 

TBow

The REAL Cheshire Cat

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Hört sich nach deep packet inspection an, oder?
 

Novgorod

ngb-Nutte

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bravo! endlich! die implementierung wird sicher beschissen sein, aber das ist der längst überfällige erste schritt, denn anders werden es die dumpfbacken und werbearschgeigen nicht lernen..

netzneutralität ist dennoch ein wichtiges argument, deshalb hätte ich mir sowas lieber standardmäßig auf OS- oder browser-ebene gewünscht, zumindest bei den unter dumpfbacken am weitesten verbreiteten geräten und browsern.. aber mei, wenn sie ihre ärsche nicht hochbekommen um gegen die werbepest zu kämpfen, müssen es halt die netzbetreiber tun, weil sie zumindest direkt von den negativen auswirkungen (sinnlos-traffic) betroffen sind..
 

electric.larry

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  • #4
Ich möchte ja niemandem etwas unterstellen, aber dass jetzt die Provider "gegen die Werbepest kämpfen" nur um den armen Leuten ohne Adblock Addon einen Gefallen zu tun, das glaub ich kaum. Schau dir einmal derstandard.at ohne Werbeblocker an, dort füllt T-Mobile ganze Seiten mit Bannern. Die würden sich ja selbst ins Knie schießen, wenn sie beginnen auf solchen Seiten Werbung rauszufiltern.

Auch will man es sich bestimmt nicht mit Facebook und/oder Google/Youtube verscherzen, schließlich sind die voll und ganz von Werbeeinnahmen abhängig und auch gleichzeitig Hauptgrund für viele Handynutzer um überhaupt mobiles Internet zu brauchen.

Ich glaub, dass man hier versucht neue Geschäftsfelder zu erschließen. Soetwas wie Zusatzservices, die hohe Grundgebühren rechtfertigen. Mit den anderen Großen will man sich aber bestimmt nicht anlegen und alle die eine entsprechende Größe haben, sind "Freunde der Werbung".
 

sia

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Adblocking ist der erste Schritt, Pornofilter der nächste und die totale Überwachung und Gängelung vieler Internetteilnehmer ist nicht weit.

Ich bin dagegen. Netzneutralität ist wichtig, User die das nicht wollen sollen eben ihr Telefon rooten und einen Adblocker installieren. Mobilbetriebssysteme sollten wie Desktop-OS einfach austauschbar sein, dann hätten wir das Problem mit Vendor-LockIn auch nicht.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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@electric.larry: daher auch der kommentar zur implementierung.. schon klar, dass es nicht aus liebe zum nutzer geschieht, aber andererseits ist das aus heuschreckenkapitalistischer sicht ein unnötiger kostenfaktor für die provider - die sparen durch den blocker geld (= traffic), das sie nicht an die nutzer durch niedrigere tarife weitergeben, und die nutzer freuen sich, dass sie "ohne aufpreis" einen netzwerkseitigen werbeblocker haben - win-win ;).. ich gehe mal davon aus, dass es auch pläne gab oder gibt, die werbeverpester für den traffic zur kasse zu bitten, aber das war wohl entweder technisch nicht machbar oder seitens der werber nicht gewollt..

es stimmt natürlich, dass provider selbst werben und somit totale werbesperren auch schlecht für sie wären - aber einerseits sitzen sie ja an der quelle und können entscheiden, welche werbung "zulässig" ist (davon abgesehen muss ja nicht unbedingt werbung an user ausgeliefert werden, die bereits kunden des providers sind und somit keine werbung mehr sehen ;)), zum anderen wirbt man in der technikbranche doch schon längst über gesponsorten "content".. gerade für kleinere provider dürften werbesperren extrem interessant sein, weil sie eh kaum in der mainstream-dumpfbacken-werbung präsent sind bzw. damit tatsächlich umsatz machen können.. ich weiß nicht im detail, wie es in den mafiösen strukturen der werber zugeht - es könnte gut sein, dass provider dann von werbenetzwerken, die sie blockieren, komplett boykottiert werden und es zum werbekrieg im großen stil kommt.. die user können eigentlich nur davon profitieren, wenn das fass mit scheiße mal etwas durchgeschüttelt wird ;)..

@phre4k: irgendwo gibts eine fließende grenze zwischen netzneutralität und notwendiger bevormundung.. es gibt sowieso keine 100%ige netzneutralität, allein schon aufgrund der anbindungen, die sich die contenthoster leisten können oder wollen.. aber auch abgesehen davon gibt es einen konsens z.b. was malwareschleudern angeht - bestimmte domains, IPs und auch paketinhalte (z.b. viren in emails) werden von vielen netzwerken ganz verworfen oder mit niedriger priorität verarbeitet, es gibt netzwerkübergreifende blacklisten usw. und alle sind damit glücklich, außer natürlich die malwareschleudern.. ich sehe nicht, warum das mit werbung anders behandelt werden sollte - der user will sie genausowenig haben wie malware und sie verursacht kosten und schäden in den netzwerken, ergo wird die netzneutralität zugunsten der sicherheit und effizienz reduziert, so wie bei viren- und malwareverbreitern.. es wird zeit, dass die werber und tracker endlich ihre stellung in der rangordnung lernen ;) (nämlich auf der gleichen stufe wie die malwerverbreiter)..
 

alter_Bekannter

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Midgard
Sagen wir es so, ich kann Novgorod da nur unter dem Vorbehalt zustimmen das es aus Gründen der Einfachheit hoffentlich bei einer Blacklist bleibt und die kann man Systembedingt garnicht effektiv als Zensurmaßnahme nutzen. Weil man eben nur die bekanntesten aka lautesten "Problemkinder" draufpacken kann.
 

virtus

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AUF DEM MOND
Die Idee ist gut und bietet mehrere Vorteile:
Die Kunden beschweren sich nicht, im Gegenteil, sie freuen sich über ein werbefreies Netz. Durch das Blockieren von Werbung sinkt der durch Kunden erzeugte Traffic, die eigene Infrastruktur wird weniger stark belastet und der Ausbau der Infrastruktur kann auf diese Weise ohne Einbußen länger aufgeschoben werden.
Außerdem kann man den Werbetreibenden ein acceptable ads-Angebot auf Providerebene anbieten.
Ich sehe nur einen Schmarotzer mehr, der sich in die Verwertungskette drängen möchte, für den letztlich nur wieder der Kunde aufkommt. :unknown:
 

Jester

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Es erstaunt mich tatsächlich immer noch, mit welcher Nonchalance und Unverfrorenheit die beidseitige Willenserklärung gebrochen wird. Der Content-Anbieter erklärt mit seiner einseitigen Willenserklärung der Veröffentlichung, dass er bereit ist, den Content samt ggfs. eingebetteter Werbung as-is kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Konsum des Contents erklärt sich der User bereit, dieses Angebot anzunehmen.
Er/sie muss das nicht tun.

Ein Werbeblocker jedweder Art ist ein Eingriff in das Rechtsgeschäft, der das Angebot des Anbieters zumindest theoretisch annulliert, wenngleich das nicht durch den Anbieter einzufordern ist. Noch nicht.

Es kostet ein müdes Arschrunzeln, Systeme zu entwickeln, die das Content-Werbungs-Bundle (ggfs. verschlüsselt ["Kopierschutz"] => Verbot der Umgehung) ausliefern und jeden AdBlocker obsolet zu machen, völlig unabhängig, ob das im Client oder beim ISP passiert. Die Alternative zu Content+Werbung wird dann unausweichlich sein: kein Content.

Klar kocht jetzt die Warzen-Mentalität der g:b-Relikte hoch. Ist aber (nicht nur mir) wayne, die Anbieter sitzen hier am deutlich längeren Hebel. Selbst wenn es wider Erwarten nicht möglich sein sollte, die Anzeige der Werbung zu erzwingen, was kommt danach? Der Content-Anbieter wird nicht rentabel oder wenigstens kostendeckend arbeiten können und stellt sein Angebot ein.

Denkt halt einen Schritt weiter: warum ist der Amiga gestorben?

Happy bashing.

P.S.: dass sowohl AdBlock, als auch blockende ISPs (beide mit pay-whitelists) die ganz großen Erpresser sind, darüber brauchen wir nicht zu reden.
 

sia

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@virtus: aber warum dann nicht einfach die IPs/Domains von Werbeservern blocken? Dazu wäre dann keine Deep Packet Inspection nötig.
 

Dieter85

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Ein Werbeblocker jedweder Art ist ein Eingriff in das Rechtsgeschäft, der das Angebot des Anbieters zumindest theoretisch annulliert, wenngleich das nicht durch den Anbieter einzufordern ist. Noch nicht.
Ich habe keinen Vertrag mit den Anbietern abgeschlossen. Und solange die Anbieter keine Haftung übernehmen, wenn ihre Werbung auf meinem Rechner schaden anrichtet, wüsste ich nicht, warum ich meinen Werbeblocker ausschalten sollte.
Das Geschäftsmodell des Anbieters ist nicht mein Problem.

Ich finde Bild und einige andere machen es Konsequent. Ihr dürft unsere Inhalte nutzen, wenn ihr den Adblocker ausschaltet. Eine klare, transparente Ansage, der Nutzer wird direkt angesprochen und darf entscheiden: Seite verlassen, Geld bezahlen oder Adblocker ausschalten.

Mal schauen ob es sich für die Anbieter lohnt. Sicher nicht für alle.
 

electric.larry

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  • #12
@phre4k: Ich glaub, dass soetwas nicht mehr lange praktikabel ist. Ich verwend selbst eine hosts Datei mit allen möglichen Werber-IPs. Funktioniert zwar großteils noch, aber mehr und mehr Anbieter gehen dazu über, einen Fallback-Banner über den eigenen Host einzubinden, wenn das Ad-Network nicht erreichbar ist. (So gesehen zB auf derstandard.at.)

Vorallem, denke ich, hätte Drei so eine einfache Lösung angestrebt, hätte man sich nicht so einen "Spezialisten" wie Shine mit ins Boot geholt.
 

Jester

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@Dieter85: Es lag mir fern, die Praktiken der Werbeindustrie zu supporten. Genausowenig wollte ich jemanden dazu bewegen, seinen Werbeblocker auszuschalten oder die Infektionsgefahr durch Werbung herunterspielen. Genauso bin ich völlig einverstanden damit, dass Stromverbrauch und Datentransfer bei animierter Mobile Werbung für den User shice ist.

Es ging lediglich um die Konsequenz daraus und die damit verbundene Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.

Eine Übernahme der Verantwortung durch den Content-Anbieter bei Malware-Befall durch ausgelieferte Werbung wäre m. E. sicherlich sinnvoll, das würde eine gewisse Sorgfaltspflicht erfordern und die Vermarktung über [n] kaskadierte und kaum nachzuverfolgende AdMarketer vermutlich verhindern - die imo das eigentliche Problem ist.

Das Geschäftsmodell des Anbieters sei nicht Dein Problem, schreibst Du. Korrekt. Wenn es aber nicht funktioniert und das Angebot entfällt, dann plötzlich ist es doch Dein Problem - davon ausgehend, dass der Content für Dich einen Wert hat.

Der Punkt ist doch, dass Werbung ein Finanzierungsmodell ist, die einen großen Bereich des Netzangebots überhaupt möglich macht und vordergründig "kostenlose" Angebote erlaubt.

(...)

Die AdBlock- und jetzt potentiell ISP-Praktiken gehen aber mal sowas von gar nicht - egal, ob Eyeo vor Gericht Recht bekam, oder nicht. Recht bekommen heißt bekannterweise in einem Rechtsstaat nicht, auch Recht zu haben.

@phre4k: Ist doch alles zu umgehen, und wenn der AdContent "schlimmstenfalls" auf den Server des Content-Anbieters geladen oder über den umgeleitet wird.

Wo liegt das Problem, einen cryptofähigen Canvas-Browser zu bauen und selbst Bildunterdrückung ad absurdum zu führen? Klar, JS wäre nötig, aber - oh Überraschung - für normale User wäre das i.d.R. wohl eher kein Problem. Die meisten großen Webangebote mit Interaktionsmöglichkeit funktionieren eh nicht vollständig ohne.
 
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sia

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@electric.larry: gegen Fallback-Banner habe ich ja nichts. Die liegen ja meistens auf demselben Server und verfolgen meine Aktivitäten nicht so detailliert, da die Anbindung an ein großes Netzwerk fehlt. Und letztere werden wohl ziemlich schnell keine IPs mehr haben. Wenn die dann auf Shared Hosting liegen, werden die Kunden des Sharehosters wohl schnell genug abwandern, damit sie nicht auch geblockt werden. Win-Win-Situation, irgendwann bekommt das Werbenetzwerk keinen Hoster mehr (außer jetzt bei Anbietern die eigene Rechenzentren haben – da blockt man dann ez-pz die IP Range).

Klar, ist alles etwas vereinfacht dargestellt, aber mir weitaus lieber als so ein tiefgreifender Eingriff in meine Privatsphäre mit DPI. Wie ich schon sagte:
Adblocking ist der erste Schritt, Pornofilter der nächste und die totale Überwachung und Gängelung vieler Internetteilnehmer ist nicht weit.
 

electric.larry

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  • #15
Ich finde das Thema, wie wir "kostenlose" Services im Internet im Post-Werbebanner-Zeitalter finanzieren werden, äußerst spannend. Habe an anderer Stelle hier im Board schon einiges zu dem Thema geschrieben und nach Vorschlägen für Alternativen gefragt.

Leider kamen auch dort anstelle von ernsthaften Vorschlägen eher Beschimpfungen auf die Werbeindustrie und Erklärungen, dass Werbung so teuer ist, dass viele Dinge billiger wären, würde man nicht Unsummen an Geld für Banner etc. ausgeben. Auch oft gehört habe ich, dass der Normal-User sich alles so lange "gratis" nimmt, solange er nicht zum Kauf gezwungen wird. Für Leute, die nichts mit der Werbeindustrie zu tun haben, sind hier die Wertschöpfungsketten (wer bezahlt wen für was) offenbar schwer nachvollziehbar.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Thema "Branded Content" bzw. "Native Advertisement". Traditionelle Werbebanner und professionelle, hochproduzierte Werbungen werden immer mehr durch "als Inhalt getarnte Werbung" ersetzt. Die Werbung wird also so interessant gestaltet, dass der Nutzer auf den ersten Blick die Werbebotschaft überhaupt nicht mehr erkennt und diese freiwillig konsumiert.

Eine aktuelle Studie (PDF) der "Independent regulator and competition authority for the UK communications industries" ergab, dass zB nur 1/3 der befragten Jugendlichen in der Lage waren, die bezahlten Suchtreffer auf Google von "echten" Treffern zu unterscheiden (PDF Seite 8).
Ebenso wird in der Studie erwähnt, dass weniger als der Hälfte der Jugendlichen bewusst war, dass Blogger Geld mit Ihren Artikeln verdienen (können).

Mit dieser Art von Werbung werden es also moderne Adblocker wahrscheinlich zu tun haben. Es wird in Zukunft also etwas komplexer als einfach ein paar Hosts zu blocken, wenn man vor der Propaganda verschont bleiben will.
 

BurnerR

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Der ISP hat die Finger von meinen Paketen zu lassen. So einfach.
 

electric.larry

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  • #17
@BurnerR: Sehe ich auch so. Denke es ist auch kein Zufall, dass man sich als Test-Markt für dieses "Feature" Italien und GB ausgesucht hat. Dort sind die User schon so einiges gewohnt, was in Richtung Überwachung geht. Musste im Internet Cafe in Italien eine Kopie meines Führerscheins abgeben und unterschreiben, dass ich mir "nix Pöhses" ansehe.
 

sia

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In Deutschland dürfen Privatpersonen den Perso/Führerschein nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen kopieren (oder gar nicht, weiß das nicht mehr genau). Wenn das ein Internetcafébetreiber hier machen würde, würde ich dem auf den Tisch kacken.

Genau wie meinem ISP ;)
 

Dieter85

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@Jester: @electric.larry:

Interessante Diskussion. Einige Gedanken dazu.

Die KPI für die Werbeindustrie sind die Klickzahlen bzw. Visits, meist in TKP gemessen. Wie viele Nutzer haben auf die Seite geklickt und evt. meine Werbung gesehen, wie viele davon haben auf die Werbung geklickt, wie viele davon haben dann etwas bei mir gekauft?
Werbung belohnt dabei die Seite, mit den meisten Klicks und das ist oft der lauteste. Welcher Artikel hat am meisten geklickt? Klar, die mit den übertrieben emotionalen Überschiften von Heftig, Buzzfeed oder der Huffington Post. Was klickt noch gut? Weiterer Bullshit: Promi-Skandälchen, Unfall/Mord-Nachrichten, Rants über Linke, Rechte oder Feministen, hochstilisierte Aufregerthemen.
Da nur der Klick zählt, ist Überschrift/Bild/Teaser entscheidend und wird mit Werbegeld belohnt. Nicht der Inhalt, der sich dahinter verbirgt.

Native Advertising halte ich für keine Lösung. Werbung ist Werbung und Inhalt ist Inhalt. Die Vermischung ist gefährlich. Nutzer klicken nachweislich nur auf Native Advertising, wenn sie es nicht von einem echten Artikel unterscheiden können. Und die Nutzer zu verarschen kann weder im Sinn der Anbieter noch der Werbeindustrie sein.

Transparentere Lösungen sind z. B. Sponsoring. Dieses Video wird ihnen präsentiert von BP. Diese Seite wird gesponsert von der Deutschen Bank. Kein Banner, kein Pop Up, kein von selbst spielender Werbeclip. Nur diese Nachricht und ein Logo. Der Sponsor darf natürlich absolut keinen Einfluss auf den Inhalt haben und das Geld darf nicht von TKPs abhängen. Eben keine Werbung und kein Native Advertising.

Schon heute bezahlen wir für Inhalte, die uns das Internet liefert. 10 Euro im Monat für unendlich Musik, 10 Euro im Monat für unendlich Filme und Serien. Über spezielle Plattformen können wir Hörbücher oder Zeitungsartikel kaufen und praktisch jeden Content, der uns interessiert.

Dagegen steht der frei verfügbare Content. Und dieser ist in vielen Fällen ist großartig. Aber es gibt einfach zu viel davon. Ja, das hört sich komisch an, aber meine Leseliste quillt über mit großartigen Artikeln. Es gibt tolle Videos, die ich mir noch unbedingt anschauen will. Jeden Tag entdeckt man ein tolles Projekt, einen fundierten Artikel, eine kleine interaktive Spielerei. Und das meiste davon ist kostenlos, unter anderem, weil es Werbung gibt. Aber mein Tag hat nicht genug Stunden, um den werbefinanzierten Content zu konsumieren. Und wenn eine Seite gerade wegen Adblockern zu macht, dann eröffnet in dieser Seunde eine andere Seite, die ähnlich guten Content liefert.
 
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Novgorod

ngb-Nutte

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die Anbieter sitzen hier am deutlich längeren Hebel.

nein, tun sie nicht :).. es gibt ein unendlich krasses überangebot an "content" (s.o.) - die werber und contentersteller haben garnicht die möglichkeit, die user in der hinsicht zu irgendwas zu zwingen (außer sie machen es wie apple - aber wie im islam gilt auch hier: extremisten sind die allerwenigsten).. allein der komplett werbefreie content, der von reinen hobbyisten gemacht wird oder durch merchandising finanziert wird, ist um größenordnungen zuviel für ein menschenleben.. diese "wenn es uns mal nicht mehr gibt, werdet ihr schon sehen"-mentalität ist schwachsinn und ohne jegliche konsequenzen, denn "wir" waren alle glücklich und zufrieden bevor es "euch" gab und werden es immernoch sein, wenn "ihr" alle aussterbt ;)..

fakt ist: im moment finanzieren die dumpfbacken mit ihrem werbekonsum meinen internet-überfluss.. das wird sich nicht ändern, wenn ich plötzlich anfange, werbebanner herunterzuladen oder TV-werbung zu gucken, denn ich werde dadurch ja nicht mehr konsumieren.. in dem sinne ist werbung blocken nicht asozial gegenüber contentanbietern (man tut denen ja nix), sondern gegenüber den dumpfbacken, die jedes jahr mehr konsumieren müssen, weil jedes jahr mehr contentanbieter content anbieten wollen und meinen, dass sie dazu irgendein mandat haben.. aber das absichtliche belügen und täuschen der dumpfbacken durch die werbenden contentanbieter ist nicht etwa asozial?
 
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