• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Netzwelt] Mobilfunkanbieter DREI kündigt Ad-Blocking auf Systemebene an

[img=right]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Adblock_logo.png[/img]In einer aktuellen Presseaussendung kündigt der Mobilfunkanbieter DREI ein Ad-Blocking Service auf Systemebene an. Das Feature wurde vorerst in Italien und Großbritannien implementiert, ein rascher Roll-Out soll in allen anderen Netzen der DREI-Gruppe jetzt aber möglich sein.

Zum Einsatz kommt eine Ad-Blocking Lösung des israelischen Anbieters für Security-Lösungen, Shine. Auf seiner Website beschreibt das Unternehmen seine Lösung so: "Our products give consumers the choice to protect themselves from the abusive behavior of AdTech, including: Tracking, Targeting, Personal Information Usage & Cellular Data Theft."
Es soll sich also um eine Lösung handeln, die Benutzer vor aufdringlicher Werbung, Tracking und "schnüffelnden" Scripts und Bannern schützen soll, ohne dass dafür eine Ad-Blocker Software auf dem Endgerät installiert werden muss.

Shine Security machte 2013 auch mit einer innovativen Antivirus-Lösung Schlagzeilen. Man kann also in Zukunft vielleicht auch mit weiteren Services auf Netzwerkebene rechnen, die Betreiber anbieten werden, um die durch Flatrate-Verträge und kostenlose VoIP Services entfallenen Einnahmen zu kompensieren.

In seiner Aussendung stellt der Mobilfunkanbieter drei Ziele in den Vordergrund: Benutzer sollen nicht für Traffic bezahlen müssen, der durch Werbung verursacht wird, die Privatsphäre und Sicherheit der Kunden soll gewährleistet werden und Benutzer sollen ausschließlich Werbung erhalten, die für sie relevant und interessant ist.

Wenngleich sich viele Anwender über kürzere Ladezeiten und weniger Werbebanner freuen werden, lässt sich ein solcher Filter aber kaum mit dem Grundsatz der Netzneutralität vereinbaren. Nach dem Mere Conduit Prinzip ist der Provider ausschließlich für die Zustellung der Datenpakete zuständig und nicht für den Inhalt, der über seine Leitungen verschickt wird. Laut Futurezone soll das Feature deshalb auch nur als Opt-In verfügbar sein und erst aktiviert werden, wenn der Nutzer dem ausdrücklich zustimmt.

Auf der anderen Seite stehen aber auch noch jene, die ihre Services über Werbeeinnahmen finanzieren und - sollte das Beispiel von DREI Schule machen - um Ihre Einnahmen in mobilen Netzen fürchten müssen. In Richtung der betroffenen Unternehmen betont DREI jedoch, dass man keineswegs Interesse daran habe, interessante und relevante Werbung zu verbannen.

Wie zwischen relevanter und nicht relevanter Werbung unterschieden wird und wer für den Traffic, der durch "erwünschte Werbung" verursacht wird, bezahlen soll, kann derzeit nur spekuliert werden. Diese Details verspricht das Unternehmen aber in den kommenden Monaten nachzureichen.
Wenn man sich am Beispiel der Anbieter von client-seitigen Ad-Blockern orientiert, kann man davon ausgehen, dass die Werber zur Kasse gebeten werden, wenn Ihre Propaganda zugestellt werden soll. Vielleicht auch werden Kriterien für "nicht aufdringliche Werbung" vorgegeben um durch den Ad-Blocker wandern zu können.

Jedenfalls interessant verspricht auch die Reaktion der Contentprovider und Verlage zu werden, wenn man sich an den Streit rund um das Leistungsschutzrecht erinnert oder z. B. an den juristischen Rundumschlag der Bild-Zeitung im vergangenen Herbst denkt, wo der Axel-Springer-Verlag sogar rechtlich gegen die Verbreitung von Tutorials zur Umgehung der Werbeblockersperre vorging.
Werden in Zukunft alle DREI-Benutzer von bild.de & Co ausgesperrt oder werden die großen Verlage "Wegzoll" an die Netzwerkbetreiber bezahlen um potentielle Kunden auch am Mobiltelefon mit ihrer Werbung zu erreichen?
Wie lange könnte es dauern, bis weitere Provider nachziehen oder Ad-Blocking auf Netzwerkebene verboten wird?

Quellen:

 

virtus

Gehasst

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@phre4k: Die Kritik dazu war, dass das Unternehmen hinter Adblock Geld mit seinem Plugin verdient und es - wenn du Acceptable Ads erlaubst - diese auch ausspielt.
Ich erinner mich, als ich auf Golem den Artikel über Eyo oder wie sie heißen gelesen hab. Hat mich im ersten Moment wirklich geärgert und ich hab ABP Plugins deinstalliert und bin auf ein simples Hosts File mit blockierten Werber-Hosts umgestiegen.

Aus welchem Umfeld kam diese Kritik aber in erster Linie? Genau von denen, die ihre Services mit Werbung finanzieren, Blogger, News-Websites und App-Entwickler.
Du musst aber beachten, was das bedeutet, was Eyeo da implizit gemacht hat: "Entweder spielst du keine Werbung mehr aus oder du bezahlst uns, dass du Werbung ausspielen darfst." - Ob sie nun nur den "Großen" (was heißt in der Werbeindustrie, wo es um Mio. geht, eigentlich groß?) diesen Deal vorgesetzt haben oder allen, das spielt eigentlich keine Rolle. Das, was da passiert, grenzt an mafiösen Methoden. Eyeo hätte ebenso Schlägertrupps umher schicken und "Schutzgeld" eintreiben lassen können. Das kann man ganz objektiv sagen, auch wenn man die Werbeindustrie noch so sehr verabscheut.

Wenn ich mich recht erinnere sind Springer & Co auch rechtlich gegen die Firma vorgegangen, keine Ahnung was das Ergebnis der Verhandlungen war.
Soweit ich weiß laufen viele der Verfahren aktuell noch. Es ist ja nicht nur Springer gegen Eyeo vorgegangen auch diverse andere Werbetreibende gehen gegen Eyeo vor.

Am zweiten Blick fällt es mir dann aber schwer einen echten Kritikpunkt zu finden. Auf der Adblock Seite wird ausführlich erklärt, wie die Monetarisierung funktioniert und welche Werbungen den Filter passieren. Ich als Nutzer kann (theoretisch) also frei entscheiden ob ich ABP nutzen möchte oder nicht, niemand führt mich hinters Licht. Was soll ich Eyo nun vorwerfen? Dass sie mit ihrer Firma Geld verdienen wollen? Dass sie versuchen ein Regelwerk zu schaffen, das die Interessen der Nutzer UND der Content Provider auf einen Nenner zu bringen versucht?
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es nicht ein "kleines" Privatunternehmen sein sollte, das die Regeln macht. Hier sollte es ein öffentliches Konsortium geben, das transparent entscheidet und die Rahmenbedingungen schafft.
Gegenüber dem Nutzer/ Konsumenten hast du Recht. Gegenüber den Werbetreibenden/ Werbenetzwerken ist es wohl berechtigt von Schutzgelderpressung zu sprechen. Geld verdienen wollen heißt ja nun auch nicht unbedingt, dass man es legal verdient. Du kannst ja auch sagen, dass die Mafia Gangs, die Schlägertrupps durch Straßen geschickt haben/ schicken auch nur Geld verdienen wollen. Trotzdem ist das Vorgehen nicht zu rechtfertigen.

Wahrscheinlich beides. Ich bin gebrainwashed genug um zu glauben, dass sich kurfristig keine realistische Alternative zur Werbefinanzierung finden lassen wird.
Weder werden alle kommerziellen Websites plötzlich zusperren, noch werden die Hersteller aufhören Werbung für ihre Produkte machen zu wollen. Es bleibt also nur übrig, dass entweder Gesetze entstehen, die Ad-Blocking verbieten, oder technische Möglichkeiten entwickelt werden um das Blockieren zu verunmöglichen.
Und wieso sollte das so sein? Es gibt noch die Alternative, dass viele Unternehmen vom Markt verschwinden werden. Ähnlich wie es Tag ein Tag aus in diversen Branchen passiert. Auch eine soziale Marktwirtschaft erzwingt keinen Erfolg und wenn ganzen Branchenbereichen der Absatzmarkt fehlt, dann ist das nun einmal ein natürliches Marktrisiko. Entweder wird der Kund selbst händeringend nach dem Produkt rufen oder er kann darauf verzichten.

Jetzt gerade entscheidet sich, in welche Richtung sich der kommerzielle Teil des Internets bewegen wird und welche Werbepraktiken in nächster Zeit zulässig sein werden. Mir persönlich ist das Thema zu wichtig um blind zu schreien, dass ich einfach alles blockieren werde und jeder Anbieter sterben soll, weil es kein Recht auf Umsatz gibt.
Das mag so sein. Ich gehe jedoch davon aus, dass viele Verbraucher deine Meinung dazu jedoch nicht teilen. Ich bin mir da bei mir selbst nicht sicher.
Spontan fallen mir nur ganz wenige Services im Internet ein, die ich regelmäßig nutze und die nicht alternativ Finanziert sind.
- Wikipedia - Spendenfinanzierung, nicht auf Werbung angewiesen
- Amazon (Shopping, Music, Video) - "Paywall"
- Nachrichten - ÖR + Haushaltsabgabe
- Publikationen durch Wissenschaft - idR öffentliche Gelder (z.B. über Hochschulen)

Selbst wenn die ÖR wegfallen würden, was ja leider nahezu unmöglich ist, würde ich vielleicht sogar das Geld, das ich dadurch einspare, in das Abonnement einer anderen Nachrichtenquelle investieren.

Ich find es total cool, dass ich Youtube "einschalten" kann und dort jeden Song den ich grad hören möchte finde. Ich find cool, dass ich in Mediatheken das Fernsehprogramm dann sehen kann, wenn ich möchte oder dass ich die Nachrichten am Handy lesen kann und mir keine Papier-Zeitung kaufen muss.
Jeden, also bis auf die von der GEMA getrackten bzw. denen, die Youtube schon präventiv sperrt, um nicht eventuell von der GEMA Abmahnungen zu erhalten. :rolleyes:

Gab es eigentlich mal ne Zeit im Internet, wo es keine Werbung gab oder war das schon immer so verpestet
Ja, die Anfänge des Internets haben Werbung überhaupt nicht vorgesehen. Weder der militärische Einsatz, noch der Einsatz von Universitäten, um sich untereinander auszutauschen. Das Internet war eine Vernetzung um wissenschaftliche oder strategische Informationen auszutauschen, nicht mehr. Kommerzielle Interessen, gab es in dem Sinne nicht, weil es keine Kunde-Händler-Situation gab. Auch zu Beginn des Internets für die breite Masse war das Phänomen weniger stark ausgeprägt. Zum Einen haben die nötigen Techniken gefehlt (Flash, gab es noch nicht, JavaScript hat lange noch nicht das geleistet, was es heute kann) zum Anderen haben die Übertragungsbandbreiten lange noch nicht ausgereicht, um das Werbeaufkommen, wie wir es heute haben, zu stemmen, weder auf Kunden-, noch Anbieterseite und noch nicht einmal auf Seiten der Internetinfrastruktur.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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Eyeo hätte ebenso Schlägertrupps umher schicken und "Schutzgeld" eintreiben lassen können. Das kann man ganz objektiv sagen, auch wenn man die Werbeindustrie noch so sehr verabscheut.

das ist doch kompletter quatsch! eyeo verbietet niemandem das werben.. wenn du schon mafia-analogien benutzt, dann ist eyeo eher sowas wie ein türsteher, dem der user die entscheidung überlässt, wer in seinen exklusiven club rein darf - dafür kassiert der türsteher nicht vom user, sondern vom (ansonsten ungebetenen) gast.. ich verstehe nicht wie du auf die idee kommst, dass die verbreitung von werbung die werber nichts kosten darf :confused: - was macht eyeo denn anders als alle werbenetzwerke und "vermarkter", die einen großteil der werbekohle einkassieren? eyeo bietet gegen eine gebühr die vermarktung von werbung an eine zielgruppe, die sonst komplett unzugänglich wäre - was ist daran in der branche neu und skandalös? ich wäre hier zwar für direktere demokratie (die werber sollen mich und nicht eyeo bezahlen, wenn ich ihre werbung runterladen soll), aber andererseits ist das eine längst überfällige initiative, unabhängige standards im werbescheißemarkt einzuführen, was natürlich nach dem verursacherprinzip von den werbern bezahlt werden muss.. also eigentlich win-win-win für die user, eyeo und sogar die werber, oder?
 

Ungesund

Feiner Herr

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Achterbahn
Bei dieser Diskussion ist man immer so schnell bei Schwarz/weiß angelangt. In Dem Falle "Alle oder gar keine Werbung" zulassen.

For the first time, and with unprecedented clarity, telcos can see exactly which AdTech players are actively monetizing on their infrastructure, at what volume, and at what abusive levels.

With Shine deployed, MNO’s and fixed-line operators can both protect subscribers and their infrastructure investments from AdTech.

Meinem Eindruck nach ist das was Shine (der Technologielieferant für das Adblocking auf Netzwerkebene) als Gründe angibt äußert legitim: Es geht (vordergründig?) nicht darum alle Banner und Anzeigen zu blocken weil Werbung böse ist. Es geht darum dass durch die Anbieter von Werbenetzwerken (Hauptsächlich GoogleAds & apple iAds nehme ich an) im großen Stil ständig Userdaten getrackt und Werbung ausgespielt wird, und das enormen Traffic für die Mobil-Dienst-Anbieter bedeutet. Hinzu kommen der selbstgestrickte Tracking/Werbeauspielkram der einzelnen App-Anbieter... Und da ist es den Mobile-Anbietern denke ich einfach ein Dorn im Auge dass die dort nicht mitverdienen können, während zunehmender Ad-traffic sie dazu zwingt immer mehr in Infrastruktur zu investieren, um den Nutzern, die davon wenig mitbekommen, weiterhin gute Verbindungen anbieten zu können.

Wenn man sich die Shine Webseite mal anscheut ist das wording da zwar ziemlich martialisch gehalten, "gegen lobbyisten der werbeindustrie" etc., aber ich denke das ist eher marketing als echte beweggründe. Auch wenn reduzierter Ad-Traffic für den Endnutzer positiv ist, geht es vorrangig darum Werbenetzwerke zur Gewinnbeteiligung der Carrier zu zwingen. Halte ich persönlich für okay. Habe selbst ein paar Jahre im Seo Umfeld verbracht, da war "Big Data" gerade so ein Schlagwort, soviel einfahren wie nur geht, wie wir das auswerten und was wir damit anstellen überlegen wir uns irgendwann... Glaube nicht dass sich das sonderlich geändert hat. Hinzu kommt dass es immer noch einen florierenden Handel mit Nutzerdaten gibt (die hießen früher Adresstrader, New Economy Ahoi!), die von vielen Seriösen Firmen gerne genutzt werden um den eigens gesourcten Datenstamm anzureichern. Ich kann die Daten also nicht nur indirekt monetarisieren indem ich sie für eigene Marketing Zwecke verwende, sondern ebenso direkt Cash dafür erhalten. Und spätestens seit dem es für jeden einzelnen Nutzer individualisierte Werbeanzeigen gibt hat sich der Traffic ja nochmal enorm erhöht. Dass man da was von abhaben möchte wenn man die gesamte Infrastruktur stellt, ist verständlich.
 

virtus

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das ist doch kompletter quatsch! eyeo verbietet niemandem das werben..
Bei der Mafia wird dir auch nicht verboten, deinen Geschäften nachgehen darfst. Sie wollen nur von dir bezahlt werden, dafür dass sie dich in Ruhe lassen.
Erkennst du die Analogien?

was macht eyeo denn anders als alle werbenetzwerke und "vermarkter", die einen großteil der werbekohle einkassieren?
Der Werbetreibende wendet sich an das Netzwerk als Intermediär und der sucht freie Werbeflächen für den Werbetreibenden.
Eyeo drängt sich ungefragt dazwischen und dann ....

ich verstehe nicht wie du auf die idee kommst, dass die verbreitung von werbung die werber nichts kosten darf :confused:
Wie kommst du darauf? Die Verbreitung von Werbung kostet den Werbetreibenden bereits. Er muss bereits für die Werbeflächen zahlen, die ihm zur Verfügung gestellt werden. .... dann geht Eyeo hin und deckt die vom Werbetreibenden bereits bezahlten Werbeflächen ab und verlangt eine Gebühr dafür, dass sie die Abdeckung wieder entfernen.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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Sie wollen nur von dir bezahlt werden, dafür dass sie dich in Ruhe lassen. Erkennst du die Analogien?

klingt für mich eher nach werbern und paywalls.. ich will eigentlich in ruhe gelassen und nicht mit werbung belästigt werden..
ansonsten ist die analogie immernoch quatsch: die mafia bietet keine gegenleistung, sondern droht das geschäft zu zerstören.. eyeo bietet den werbern als gegenleistung neue kunden, die den werbern ohne eyeo garnicht zugänglich sind! keine mafia = gut fürs geschäft; kein eyeo = kein geschäft

Der Werbetreibende wendet sich an das Netzwerk als Intermediär und der sucht freie Werbeflächen für den Werbetreibenden.
Eyeo drängt sich ungefragt dazwischen und dann ....

nö, der werbetreibende wendet sich freiwillig an eyeo, um werbung an mehr user auszuliefern, als er ohne eyeo erreichen kann.. klingt für mich nach ner definition eines werbevermarkters..

Er muss bereits für die Werbeflächen zahlen, die ihm zur Verfügung gestellt werden. .... dann geht Eyeo hin und deckt die vom Werbetreibenden bereits bezahlten Werbeflächen ab und verlangt eine Gebühr dafür, dass sie die Abdeckung wieder entfernen.

auch falsch - das macht nicht eyeo, sondern die werbeblockenden user, unabhängig und unbeeinflussbar von eyeo (und über die moralischen implikationen von werbeflächen, die ungefragt innerhalb der privatsphäre der user aufgebaut werden, müssen wir ja nicht diskutieren).. eyeo bittet diese user dann, doch bittebitte einen gewissen teil der werbescheiße doch durchzulassen und vermarktet die user, die einwilligen, wie jeder andere werbevermarkter an die werber.. deine analogie wäre realitätsnäher, wenn es um werbeblocker auf netzwerkebene ginge (um zum thema zurückzukommen) - das verletzt in gewisser weise die netzneutralität, wovon aber alle (bis auf die werber) profitieren.. und selbst hier hinkt der vergleich, weil der preis der werbeflächen von der reichweite abhängt - somit sinkt der preis umso mehr, je mehr geblockt wird (auf user- oder netzwerkebene), so dass die werber im endeffekt nicht mehr geld pro klick zahlen, sondern bloß weniger klicks bekommen (idealerweise nur von usern, die auch beworben werden wollen).. ich weiß, provider haben hierbei alles andere als ideologische interessen, aber im moment profitieren die user davon, also macht's keinen sinn sich zu beschweren ;)..

und überhaupt: stört dich denn einfach nur, dass eyeo hier als werbevermarkter mit eigenen "policies" auftritt und an der gutmütigkeit der "acceptable-ads"-user mitverdient? und wenn ja, warum? die alternative wäre doch keine "acceptable ads" zuzulassen (was letztlich eine entscheidung der users ist und nicht von eyeo) - dann würde eyeo nicht mitverdienen und die werber könnten noch weniger werben.. ich persönlich pfeife auf "acceptable ads", zum einen weil es sowas einfach schon per definition nicht gibt und zum anderen will ich auch ein stück vom kuchen, wenn ich schon werbung vorgesetzt bekomme (ich warte auf ein payback-system für werbescheiße ;)).. aber ich habe auch extreme ansichten, daher finde ich das als zwischenlösung auf freiwilliger basis völlig legitim..
 

sia

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@Novgorod: was kann man daran nicht verstehen, dass Eyeo kein Werbenetzwerk, sondern einen Adblocker anbietet? Eyeo liefert gar nichts aus, sondern verhindert die Auslieferung.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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sie machen beides, und das relativ unabhängig voneinander.. damit meine ich werbung ausliefern und adblocker anbieten; die auslieferung verhindern genervte user, nicht eyeo, weil sie jeden beliebigen adblocker nutzen können.. ich verstehe nicht, was ihr gegen freiwillige "acceptable ads" habt.. es hört sich fast so an als sei das schlimmer als alles komplett zu blocken :confused: - google und alle anderen zahlenden kunden sehen das offenbar anders, sonst würden sie es nicht machen..

abgesehen davon ist eyeo nicht der einzige werbevermarkter an user mit adblockern, da gibts eine reihe anderer firmen, die werbung an adblockern vorbei ausliefern wollen (und dafür geld nehmen), jedoch ohne einverständnis der user - wer ist wohl schlimmer, hm?
 

sia

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@Novgorod: Eyeo hat jetzt plötzlich Server, mit denen sie Werbung ausliefern? Sicher?

Die "acceptable ads" sind übrigens Standardeinstellung.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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was hat das mit servern zu tun? vermarkter übernehmen grundsätzlich eine vermittlungstätigkeit - im fall von werbung bringen sie werber mit opfern klickvieh zusammen, die technik dahinter ist völlig unerheblich, von mir aus können sie bei jedem vorbeifahren und die werbung ausgedruckt in den briefkasten schmeißen.. und dass es eine standardeinstellung ist, dient der optimierung auf kosten von dumpfbacken, wie überall im leben.. jeder, der das addon installiert und filterlisten einrichtet, bekommt das zu gesicht und wird darüber aufgeklärt - für wen es unzumutbar ist, einen klick zu machen, der sollte lieber ganz die finger von addons (oder dem internet an sich, wenn wir schon dabei sind) lassen..

in jedem nennenswerten browser ist übrigens "immer jegliche werbung ungefiltert anzeigen" standardeinstellung..
 

Liberty Valance

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Falsch. Der Anbieter entscheidet überhaupt nicht. Das machen Werbeunternehmen und Vermittler.
Nope, Novgorod hat recht. Der Anbieter - also der, der letzlich die Werbefläche zur Verfügung stellt - entscheidet.

Moment, Moment. The Washington Post wollte z.B. auf gar keinen Fall Werbung für die National Rifle Association machen, es zeigte sich aber, dass es schlicht unmöglich war, NRA-freie Werbung zu schalten. Daher hat leider virtus letztendlich recht...
:unknown:

Gab es eigentlich mal ne Zeit im Internet, wo es keine Werbung gab oder war das schon immer so verpestet

Kann ich dir nicht sagen. Ganz am Anfang war man ja noch via 33k-Modem unterwegs und da war Werbung noch viel unerwünschter.

HTH + CU
 
Zuletzt bearbeitet:

virtus

Gehasst

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klingt für mich eher nach werbern und paywalls.. ich will eigentlich in ruhe gelassen und nicht mit werbung belästigt werden..
ansonsten ist die analogie immernoch quatsch: die mafia bietet keine gegenleistung, sondern droht das geschäft zu zerstören.. eyeo bietet den werbern als gegenleistung neue kunden, die den werbern ohne eyeo garnicht zugänglich sind! keine mafia = gut fürs geschäft; kein eyeo = kein geschäft
Und welchen Unterschied siehst du zu Eyeo? Sie drohen das Geschäft der Werbetreibenden zu zerstören, wenn diese nicht zahlen. Es ist EXAKT das Gleiche, wie bei der Mafia. :rolleyes:

nö, der werbetreibende wendet sich freiwillig an eyeo, um werbung an mehr user auszuliefern, als er ohne eyeo erreichen kann.. klingt für mich nach ner definition eines werbevermarkters..
Nein, der Werbetreibende zahlt dafür, dass er die Werbung wieder an all die Kunden ausliefern kann, an die er sie ohne Eyeo ebenfalls hätte ausliefern können.

--- [2016-03-06 23:11 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

proprietäre "lösungen" sind somit de facto schon wirkungsvoll, allerdings kosten sie auch sehr viel geld in der entwicklung, was sich nur die ganz großen player oder große verbünde leisten können - das steigert aber wiederum den leidensdruck und die größe der interessensgemeinschaft, es wieder zu umgehen.. als letztes mittel der niedergehenden werbeindustrie könnte das durchaus kommen - das wird ein interessantes katz- und mausspiel und letztlich ein win-win, weil beträchtliche ressourcen im technologiekrieg gebunden werden, die dann nicht mehr für die eigentliche werbung und verdummung der massen zur verfügung stehen ;)...

Die Frage ist allerdings, ob die Werbebranche auch solche proprietären Technologien an den Mann/die Frau bringen kann.
Frage: Kaufst du dir den Standard PC von der Stange für 300 Euro oder kaufst du dir den BILD.de PC für 1500 Euro (proprietäre Sonderlösungen kosten halt mehr Geld), wenn du bei letzterem darauf verdonnert wirst Werbung zu sehen?
Letztlich lässt sich die Frage darauf reduzieren, ob die Werbeindustrie eine hinreichende Marktmacht hat, um alle Hersteller gleich zu schalten. Das dürfte insbesondere schwer werden, weil sobald auch nur ein Hersteller nicht mitspielt, hat der einen ultimativen Marktvorteil. Und letztlich ist es dem Hersteller egal, ob 99,9% seiner Konkurrenz irgendein Bündnis hat, solange er den Marktvorteil hat.
 

electric.larry

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Die Frage ist allerdings, ob die Werbebranche auch solche proprietären Technologien an den Mann/die Frau bringen kann.

Bleiben wir doch bei dem Beispiel, das Novgorod in dem von dir gequoteten Post erwähnt hat: In-Game Advertisement. Kennst du in dem Bereich irgendwelche Gaming-Plattformen, die nicht kommerziell/proprietär sind und wie die Bösen Werbung schalten? Die Werber sind in diesem Bereich tief verwurzelt, schaut euch Firmen wie Playwire an. Die wissen relativ genau wer vor dem Bildschirm sitzt und wie er zu erreichen ist, von der Banner Ad über die Social Influencers bis zum Massenevent mit Branchenstars.

Die Frage ist also nicht, ob sie es schaffen proprietäre Technologien zu pushen, es gibt für den Durchschnitts-Gamer eh keine freie Alternative zu Playstation Network, Xbox Live oder Steam.

Genauso wenig, wie es für den Normalo-Handybenutzer eine einfach benutzbare Alternative zu Playstore/Appstore gibt. Alleine schon weil es bequem ist und weil vielfach Skills fehlen, oder man F-Droid einfach noch nie gehört hat, wird der proprietäre Spy-Store verwendet, ohne mit der Wimper zu zucken.

Frage: Kaufst du dir den Standard PC von der Stange für 300 Euro oder kaufst du dir den BILD.de PC für 1500 Euro (proprietäre Sonderlösungen kosten halt mehr Geld), wenn du bei letzterem darauf verdonnert wirst Werbung zu sehen?

Gegenfrage: Wieviele Leute kennst du, die nicht viel mehr als Office und Social Media "machen" und sich dafür ein Mac Book Pro und ein iPhone 6S (und dazu noch die coolen Dre Kopfhörer) anschaffen?

Ich bin fest davon überzeugt, in einer Wohlstandsgesellschaft in der nicht jede Fehlentscheidung gleich zum finanziellen Ruin führt, trifft der Konsument - in der Masse betrachtet - Kaufentscheidungen nicht zwingend rational.

Mich selbst nehme ich aus dem auch nicht aus. Bei Computer Stuff kenn ich mich ein bisschen aus, da kauf ich mir für obgenannten Zweck einen 300 Euro refurbished Lappy und steck für 100 Euro SSD und RAM rein anstelle eines 2.400 Euro Mac Books.
Ganz anders sieht es aus, wenn ich mir ein Auto kaufen muss. Da nähme ich wahrscheinlich einen VW. Nicht aber, weil ich mir 2 Tage lang Tech-Sheets angesehen hab und irgendwas davon verstehen könnte, sondern weil ich über lange Zeit das Gefühl entwickelt hab, die haben brauchbare Autos ,die einigermaßen leistbar sind. Wie gesagt, reine Bauchentscheidung, beruhend auf jahrezehntelanger Propaganda Erfahrung und nicht etwa auf einem Preisvergleich ;)

Und wie sonst sollte es auch funktionieren, außer durch "Vorurteile"? In einer extrem spezialisierten Zeit, wo es jedes Produkt in unzähligen Varianten gibt und man kein Spezialist in allen Bereichen sein kann, ist man auf Empfehlungen von Sachverständigen angewiesen. Und wenn man keinen Berater zur Hand hat, tuns offenbar ein paar beeindruckende Bilder und ständige Wiederholung von Slogans auch, um Entscheidungen nachhaltig zu beeinflussen.
 

sia

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Die Frage ist also nicht, ob sie es schaffen proprietäre Technologien zu pushen, es gibt für den Durchschnitts-Gamer eh keine freie Alternative zu Playstation Network, Xbox Live oder Steam.
Mooooment, wo gibt's auf Steam denn Werbung? Und dazu gibt es in Zukunft wohl eine Alternative, die sich GoG Galaxy nennt.

Gegenfrage: Wieviele Leute kennst du, die nicht viel mehr als Office und Social Media "machen" und sich dafür ein Mac Book Pro und ein iPhone 6S (und dazu noch die coolen Dre Kopfhörer) anschaffen?
Der Vergleich hinkt, auch wenn ich normalerweise kein gutes Haar an Apple lasse, würden sie ihre Kunden niemals so krass ausspionieren wie die Werbeindustrie. Aber die Kunden wurden natürlich vom Marketing beeinflusst. Habe zudem noch nie eine Werbung von Apple über die Mafia-Werbeplattformen gesehen...

Und wie sonst sollte es auch funktionieren, außer durch "Vorurteile"? In einer extrem spezialisierten Zeit, wo es jedes Produkt in unzähligen Varianten gibt und man kein Spezialist in allen Bereichen sein kann, ist man auf Empfehlungen von Sachverständigen angewiesen. Und wenn man keinen Berater zur Hand hat, tuns offenbar ein paar beeindruckende Bilder und ständige Wiederholung von Slogans auch, um Entscheidungen nachhaltig zu beeinflussen.

Du hast gerade Dummheit definiert. 50% der Menschheit sind schon mal nachweislich dumm (=IQ<100), ich schätze mal dass weitere 20% immer noch unterhalb der Schwelle liegen, bis zu der man sich durch Werbung mehr beeinflussen lässt als durch eigene Recherche oder Kompetenz von Leuten, die man kennt. Jeder kennt jemanden, der sich mit etwas auskennt, nur hören die meisten Leute nicht darauf.

Bestes Beispiel: Ein Freund fragt mich immer wieder, was er kaufen soll. Will er sich ein Handy kaufen, empfehle ich ihm eines, dessen Hersteller eine gute Historie von Updates etc. hat, dessen Hardware ausreichend ist und bei dem der Bildschirm hochauflösend und farbstark ist. Was kauft er sich? Ein Schrotthandy, was keine Updates nach Android 4.4 mehr bekommt, mit einer scheiß Auflösung und noch schlechterem Kontrast beim Bildschirm und mit einem Prozessor von vor drei Jahren. Weil es einen leuchtenden Streifen am unteren Rand hat.

Kurz darauf: Er möchte sich Lautsprecher kaufen. Ich empfehle ihm, den Receiver von Yamaha, den er noch bei sich zu Hause hat, weiter zu nutzen und Boxen von Samson, Yamaha oder M-Audio zu im unteren Preisbereich zu kaufen. Was kauft er? Eine BOSE Soundbar. Und hängt sie sich über den Schreibtisch. Das Ding klingt schlimmer als meine Handylautsprecher, und die klingen schon echt kacke. Noch zwei super Beispiele, bei denen Werbung einfach nur scheiße ist.

Für mich klingt das weiterhin, als wärst Du im Stockholm-Syndrom gefangen, electric.larry. Es hört sich für mich so an, als würdest du die Werbemafia verteidigen, nur weil Andere sowieso aufgrund von Werbung irrationale Entscheidungen treffen und das scheinbar laut deiner Aussage nötig ist, weil sie keinen Sachverständigen zur Hand haben. Das hört sich für mich wie ein Gegenargument an, kommt bei Dir aber anders rüber.
 

Liberty Valance

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Ich bin fest davon überzeugt, in einer Wohlstandsgesellschaft in der nicht jede Fehlentscheidung gleich zum finanziellen Ruin führt, trifft der Konsument - in der Masse betrachtet - Kaufentscheidungen nicht zwingend rational.

Zweifellos! Aber ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass ein Anbieter, der Werbung durch DPI konsequent aussondert, keine irrationale Fehlentscheidung wäre und genügend Kunde fände.
:coffee:

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electric.larry

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Mooooment, wo gibt's auf Steam denn Werbung?

Ein schönes Real-Life Beispiel dafür, dass die im Startpost verlinkte Studie stimmt: Leute tun sich schwer Information und Werbung auseinanderzuhalten.

Du hast schon recht, auf Steam gibt es keine Banner für irgendwelche Drittanbieter, aber wie meinst du wird entschieden, welche Titel wie lange auf der Steam-Startseite stehen? Gehst du davon aus, dass Wochendend-Deals, empfohlene Titel und Bundle-Angebote nur eine nette Geste sind? Was denkst du, ist der Sinn von Steam-Kuratoren?

Werbung wird intelligenter, schwerer erkennbar und - so glaube ich - auch teilweise nützlicher. Wenn ein Gamer wie Pewdiepie ein Spiel empfiehlt, dann kann man ihm vielleicht sogar glauben. (Spekulation von mir, kenn mich bei Games nur wenig aus.) Fakt ist aber, auch das ist Werbung, auch wenn man sie auf den ersten Blick nicht erkennt.

Für mich klingt das weiterhin, als wärst Du im Stockholm-Syndrom gefangen, electric.larry.

Da hast du wahrscheinlich recht, ich bin aber offen für alternative Vorschläge, die mir in absehbarer Zeit umsetzbar erscheinen. Wie gesagt: "Alle Anbieter sollen sterben" sehe ich nicht als realistische Alterntive zum heutigen System der Werbefinanzierung.

Es hört sich für mich so an, als würdest du die Werbemafia verteidigen, nur weil Andere sowieso aufgrund von Werbung irrationale Entscheidungen treffen und das scheinbar laut deiner Aussage nötig ist, weil sie keinen Sachverständigen zur Hand haben.

So war das nicht gemeint. Ich finde das überhaupt nicht nötig, sage blos, dass es funktioniert. Ich find es ehrlich gesagt sogar schlimm, dass vielen Konsumenten die leeren Slogans genügen um eine Kaufentscheidung zu treffen.
 

sia

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Du hast schon recht, auf Steam gibt es keine Banner für irgendwelche Drittanbieter, aber wie meinst du wird entschieden, welche Titel wie lange auf der Steam-Startseite stehen? Gehst du davon aus, dass Wochendend-Deals, empfohlene Titel und Bundle-Angebote nur eine nette Geste sind? Was denkst du, ist der Sinn von Steam-Kuratoren?
Eben das ist es ja: Ich habe mit Werbung weniger Probleme, wenn sie einem nicht aufgezwängt wird. Ich kaufe eigentlich nie, was auf der Steam-Startseite ist, freue mich aber, dass keine nervigen Blinkebildchen durchs Bild huschen. Ich habe bei Steam aber auch schon einige interessante Games auf der Startseite entdeckt, die ich sonst niemals gesehen hätte – die sind dann auf der Wunschliste gelandet und isthereanydeal.com benachrichtigt mich automatisch, wenn sie noch günstiger zu haben sind.

Werbung wird intelligenter, schwerer erkennbar und - so glaube ich - auch teilweise nützlicher.
Da kann ich dir zustimmen. Die meiste "klassische" Werbung ist für mich heutzutage aber nicht nützlich, deswegen blocke ich sie.

Wenn ein Gamer wie Pewdiepie ein Spiel empfiehlt, dann kann man ihm vielleicht sogar glauben.
PewDiePie empfiehlt keine Spiele, er bewertet eigentlich alles ironischerweise 10/10. Klar macht der auch Werbung für Spiele, aber die sucht er sich eigentlich immer selbst aus. Er lässt die Spieler entscheiden, ob sie das Spiel gut finden. Diese Art von Werbung finde ich okay und besser als die aufdringliche Werbung ohne direkten Mehrwert. Ich kann durch das Schauen der Werbung (=PewDiePie-Video) auch einen Gegenwert erhalten (Spaß, Unterhaltung), aber wenn ich den 100. Rügenwalder-Teewurst-Spot im Fernsehen sehe (glücklicherweise habe ich keinen Anschluss mehr), könnte ich kotzen.

Da hast du wahrscheinlich recht, ich bin aber offen für alternative Vorschläge, die mir in absehbarer Zeit umsetzbar erscheinen.
Gibt es doch alles schon. Unaufdringliches Sponsoring (nicht wie bei den ganzen komplett "gekauften" YouTubern – eher wie bei Dr. Allwissend, der z.B. lustige Videos über Fahrsicherheit in Kooperation mit dem ADAC macht), Artikel wie z.B. im Notebooksbilliger.de-Blog (das hier ist auch Werbung, aber hat informativen Mehrwert), Deals wie die von dir angesprochenen von Spieleplattformen mit Spieleentwicklern, Product Placement (bspw. von Monster, BenQ und Zowie auf Counter-Strike-Turnieren), ...
Ich habe ein Problem damit, wenn das Formel-1-Rennen durch nervige Krombacher-Werbung unterbrochen wird, aber nicht, wenn der Kommentator gerade ein köstliches Krombacher vor sich auf dem Tisch stehen hat, sodass man das Logo sieht.

Vielleicht bin ich da der Einzige, aber ich bevorzuge tatsächlich dezente Schleichwerbung. Aber eben nur, wenn sie "ehrlich" ist, also der Beitrag nicht nur die Werbung beinhaltet. Das kann man aber schnell durch die Wahl des Anbieters (in dem Fall z.B. YouTube-Kanals) beeinflussen und ich erkenne das auch schnell. Wenn Andere das nicht erkennen, sollen sie die Produkte eben einfach nur wegen Product Placement kaufen, ich selbst habe dadurch ja eigentlich nur einen indirekten Mehrwert und keinen Nachteil.

Wie gesagt: "Alle Anbieter sollen sterben" sehe ich nicht als realistische Alterntive zum heutigen System der Werbefinanzierung.
Nein, alle Anbieter von nerviger, langweiliger und unnötiger Werbung wie Doubleclick/Google Adwords und Co. sollen sterben. Ich will einfach keine Banner oder Flash-Werbung oder behinderte Werbespots sehen. Ich schwöre, wenn ich die Teewurstwerbung noch einmal sehe, raste ich aus. Amazon, Steam und PewDiePie dürfen mir aber gerne zeigen, was ich noch alles kaufen könnte.
 
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