• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Mein Hafttagebuch

dpr

Neu angemeldet

Registriert
7 Aug. 2013
Beiträge
5
Wäre ich an deiner Stelle, wäre ich mit solchen Andeutungen etwas vorsichtiger. Man könnte die Anstiftung zu einer Straftat vermuten. :rolleyes:

Eine Retourkutsche inform einer Haftungs-Klage gegen den damaligen Anwalt ist auch in Zeiten eines Donald Trump keine Straftat. Wobei es nichtmal eine Klage sein muss, es genügt vermutlich ein Hinweis bei der Anwaltskammer.

Meines Wissens ist das Geständnis keine Handakte und unterliegt somit einer Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren - aber ich gebe zu ich bin hier keinesfalls ein Fachmann und kann mich da durchaus irren, insofern mea culpa aber kein Grund so großkotzig zu werden.

Ansonsten ist Dein Kommentar einfach nur :buh:
Er zeigt eher auf, welch Geistes Kind Du bist.
 

bevoller

Neu angemeldet

Registriert
4 Aug. 2013
Beiträge
1.481
https://www.google.de/search?q=Handakte&hl=de&gbv=1
So einfach kann das Leben sein.
Die Aufbewahrungsfrist gilt zudem nur für rechnerische Belege und Dokumente, die von der Abgabenordnung erfasst werden, bspw. darf Korrespondenz bereits nach Ablauf von sechs Jahren vernichtet werden.

Ansonsten ist Dein Kommentar einfach nur :buh:
Er zeigt eher auf, welch Geistes Kind Du bist.
Wenn du sachlichen Widerspruch nicht verträgst, halt dich einfach geschlossen. Und jetzt heul weiter... ;)
 

Brother John

(schein)heilig
Veteran

Registriert
1 Aug. 2013
Beiträge
235
Geheule und Gegengeheule macht ihr aber bitte nicht in diesem Thread, ok.
 

T_Low_Benz

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
173
Ich bin auf Entzug BeSure :(

Habe ja völliges Verständnis wenn du msl keine Lust hast, aber ich gucke jeden Tag ob du was neues geschrieben hast. Lass dir aber ruhig Zeit sonst werden die Kapitel auch nicht so gut.

Lg
 

BeSure

Aktiver NGBler

Registriert
9 Feb. 2016
Beiträge
172
  • Thread Starter Thread Starter
  • #168
@T_Low_Benz
Habe ein neues Kapitel veröffentlicht :)
Das nächste Kapitel folgt am Wochenende, hab' es schon zu Ende geschrieben, will's aber spannend machen :D

@jayjay17
Du willst gar nicht wissen, wie viele Leute mich heute deswegen angesprochen habe, die meine Vorgeschichte kennen :D
 

T_Low_Benz

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
173
Auf deinem Blog? Achso dachte die kommen noch hier rein :D
Dann schaue ich dort mal nach.

Lg
 

BeSure

Aktiver NGBler

Registriert
9 Feb. 2016
Beiträge
172
  • Thread Starter Thread Starter
  • #170
@T_Low_Benz

Hab's total vergessen, natürlich mach ich das hier auch rein:

Kapitel 22 - Mein Geständnis Teil 1/2

Für einen Moment war es ziemlich still, ich hatte das Gefühl mein Herzklopfen zu hören. Sie pochte schneller als sonst, ich war aufgeregt. Meine Hände fingen an zu schwitzen, ich wisch sie an meiner Jogginghose ab. Während das Notebook des Bundespolizisten Herr Bauer noch am Hochfahren war zückte der andere Beamte Herr Götner bereits Stift und Papier. Seine erste Notiz war das Datum, es waren knapp zwei Monate seit meiner Inhaftierung vergangen.

Nachdem mich Herr Bauer belehrte und direkt mit den Fragen beginnen wollte, fiel ihm Herr Götner ins Wort:

„Um das klar zu stellen Herr Ates, damit ein Geständnis im Gericht als strafmildernd erkannt wird, sollten Sie ein vollständiges Geständnis ablegen. Also weder lügen, noch irgendetwas auslassen. Sollte rauskommen, dass Sie uns belogen haben, ist ihr Geständnis wertlos.“

Ich gab ihm zur Kenntnis, dass ich das verstanden hatte und mein Anwalt bestätigte nochmals, dass ich ein vollständiges Geständnis abgeben werde.

Herr Bauer hatte mittlerweile sein Textbearbeitungsdokument geöffnet und war bereit zu tippen. „Herr Ates bezüglich dem TrueCrypt-Passwort, welches Sie uns mitgeteilt hatten. Das Passwort war richtig, nur haben unsere Kollegen das Passwort falsch abgetippt. Da Sie auch Sonderzeichen in ihrem Passwort verwendet hatten und man seine Eingaben bei der Passworteingabe nicht überprüfen kann, haben sie es erst vor kurzem geschafft das Passwort richtig einzugeben. Wir haben also noch keinen Einblick auf ihren Rechner bekommen, weshalb wir keine spezifischen Fragen dazu stellen können. Dennoch denken wir, dass Sie uns ohnehin auch ohne die Einsicht in den Rechner genug erzählen können.“

Das war seine Einleitung zum bevorstehenden 8-stündigen-Verhör. Ich kann mich nicht an jede einzelne Frage erinnern, aber im Großen und Ganzen lief das Gespräch wie folgt ab:

Herr Bauer: „Fangen wir von vorne an, wie sind Sie auf das Darknet gestoßen?“

Ich: „Das kann ich nicht genau sagen. Als ich damals noch Informatik-Student war beschäftigte mich das Thema „Hacken“. Ich wollte unbedingt wissen wie das funktioniert. Das kann daran liegen, dass mich Leute immer fragten ob ich hacken könne, als ich mitteilte, dass ich Informatik studieren würde. Das hat auch dazu beigetragen, dass ich endlich mal „Ja, natürlich kann ich das“ sagen wollte. Hacker wurden in meiner Welt bewundert, wahrscheinlich wollte ich auch bewundert werden. Doch ich hatte nicht mal gute Programmierkenntnisse geschweige denn irgendeine Ahnung von Netzwerken und IP-Protokollen usw. Auch war mein Verlangen im Internet Geld zu verdienen stets recht hoch gewesen. Ich war mir sicher, dass sich im Internet Geld verdienen ließe. Doch ich hatte nie eine kriminelle Absicht. Als ich dann eines Tages auf Google nach Wörtern wie „hacken lernen“ suchte entgegnete ich einem Begriff. „Carding“ war das Wort. Ich verstand nicht, was das bedeutete, aber es tauchte häufig in Verbindung mit „hacken“ auf. Bis dahin wusste ich nicht einmal was ein Darknet ist. Ehrlicherweise weiß ich das heute auch noch nicht so genau. Auf den Foren in denen ich mich bewegt habe konnte man sich ganz normal registrieren, wie auf anderen legalen Foren auch. Jedenfalls habe ich dann nach dem Begriff „Carding“ gegoogelt. Schließlich landete ich auf einem sogenannten „Darknet-Forum“. Es gab einige Threads, also Foreneinträge, die öffentlich sichtbar waren. Ich las mich ein und war überrascht, beeindruckt und geschockt zugleich. Denn die Themen waren so etwas wie: Wie am besten Kreditkarten phishen? Tutorials für Anonymisierung. Ohne zu zögern registriere ich mich auf dem Forum und bekam Einblick in eine Welt, die ich bisher nicht kannte. Vorerst war ich nur stiller Leser. Ich denke einen Monat lang. Irgendwann fing ich dann selbst an, nämlich mit der Deutschen Bahn.“

Herr Bauer tippte fleißig mit, natürlich unterbrach er mich immer wieder, da er nicht so schnell mitkam. Am liebsten hätte ich ihm das Notebook weggenommen und selber geschrieben, dann hätte es wohl weitaus kürzer gedauert als 8 Stunden. Denn die meiste Zeit verging eher damit, dass ich alles was ich erzählte nochmal langsam wiederholen musste. Herr Götner hingegen versuchte mir nur logisch zu folgen, stellte zwischendurch Verständnisfragen und notierte sich weitere Fragen, die er im Laufe unseres Gespräches stellte.

Herr Götner: „Am besten Sie erzählen erstmal was sie genau gemacht haben und wie Sie das angestellt haben.“

Ich: „Zuerst erstellte ich auf mitfahrgelegenheit.de ein Fake-Account. Danach stellte ich Fahrten von z.B. Hamburg nach München ein und als Preis trug ich 40 EUR ein. In meinem Anzeigentext schrieb ich, dass ich Bahntickets für 40 EUR hätte und die Strecke dabei egal wäre. Jedes Mal gingen mehrere dutzend, also um die 50 eMails mit Anfragen ein bis mein Fake-Account von mitfahrgelegenheit.de gesperrt wurde. Die 50 eMail beantwortete ich, in dem ich den „Kunden“ mitteilte, dass ich wissen musste, von wo nach wo sie fahren wollten, wie ihre letzten 4 Ziffern ihres Personalausweises lautete und natürlich noch ihren vollen Namen. Meist bekam ich die Daten auch direkt, bei manchen musste ich noch Überzeugungsarbeit leisten, doch das war auch immer schnell erledigt. Nachdem ich also die Daten (ausser die Anschrift) von den Kunden hatte ging ich auf bahn.de und buchte die Fahrt auf den Daten des Kunden. Bei der Anschrift gab ich fiktive Daten ein, als ich gemerkt hatte, dass die Deutsche Bahn das nicht überprüft. Als Zahlungsmittel wählte ich Kreditkarte aus und trug die Kreditkartendaten ein, die ich mir zuvor im Darknet-Forum für 5 EUR gekauft hatte. Danach bekam ich das Online-Ticket auf meinen Fake-Mail-Account zugesandt. Diese leitete ich an den Kunden weiter und bekam dann eine Überweisung auf mein Bankdrop, welches ich dann abhob, sobald sich mindestens 1000 EUR auf dem Bankdrop befanden.“

Herr Bauer: „Wie sind Sie auf die Idee mit der Deutsche Bahn gekommen?“

Ich: „Es gab eine Tutorial-Sektion in diesem Darknet-Forum. Dort wurden Tutorials für „wenig“ Geld angeboten. Ich hatte eine Anleitung gefunden. Im dem „Anzeigen-Text“ hieß es, dass man nur Random Kreditkarten benötigte, und die kosten nur 5 EUR, im Gegensatz zu FULL-Kreditkarten, die gleich mal 40-50 EUR das Stück kosten. Zudem wäre ein Bankdrop nötig und eben anonymes Internet. Ich kontaktiere den Verkäufer, über ICQ und Pidgin. Da hatte ich gelesen, dass es irgendein Plugin gab, womit die Kommunikation verschlüsselt ablief. Seltsamerweise verriet er mir gleich seinen Namen und komischerweise war er auch Türke. Sein Name war Hasan. Nachdem er kurz mit mir über den Ablauf redete, bekam ich schon Daten für eine Western-Union-Überweisung. Ich sendete ihm sofort das Geld und keine 12 Stunden später besaß ich das Tutorial. Er zeigte mir zudem noch per TeamViewer wie er selber Bahntickets verkaufte. Allerdings hatte er kein Bankdrop, er erhielt das Geld für die Bahntickets als Paysafecard. Nun musste ich mir nur noch ein Bankdrop kaufen und schauen, dass ich anonymes Internet bekomme.“

Herr Bauer: „Was ist ein Bankdrop, was sind Random- und Full-Kreditkarten?“

Ich: „Also ein Bankdrop ist einfach nur ein gefälschtes Bankkonto. Die kosten so ungefähr 1.000 bis 1.500 EUR. Die Leute die das verkaufen erstellen sich gefälschte Personalausweise und eröffnen Konten damit. Eine Random-Kreditkarte ist einfach nur ein Kreditkartensatz dessen Secure-Code nicht bekannt ist. Wenn also in einem Shop das SecureCode-Verfahren eingesetzt wird, kann man mit Random Kreditkarten nicht bezahlen, weil man eben den SecureCode nicht besitzt. Die Deutsche Bahn setzt aber das SercureCode-Verfahren nicht ein, deshalb reicht eine Random-Kreditkarte. Diese ist dementsprechend nur 5 bis 10 EUR wert, da sie nicht überall genutzt werden kann. Bei einer Full-Kreditkarte ist der SecureCode dabei und man kann theoretisch überall damit einkaufen.“

Herr Bauer: „Woher haben Sie die Kreditkarten gekauft?“

Ich: „Da gab es einige Leute die Kreditkarten verkauft haben. Das ist wie eine Inseraten-Anzeige, wenn jemand etwas zu verkaufen hat, schaltet er quasi ein Inserat. Allerdings hatte ich einen Stammverkäufer, MySQL nannte er sich. Von ihm habe ich immer größere Mengen an Random-Kreditkarten gekauft. Die Kreditkarten waren auch immer recht gut, also sie hatten ein hohes Kreditkartenlimit. Umso höher das Limit war umso mehr Bahntickets konnte ich damit kaufen und umso weniger Kreditkarten musste ich mir beschaffen. Kurz bevor Sie mich verhaftet haben, habe ich mir allerdings einen Shop-Zugang zugelegt, das lag daran, dass MySQL nicht immer Kreditkarten auf Lager hatte, wenn ich mal welche gebraucht habe. Und auf Vorrat konnte ich die Kreditkartendaten auch nicht kaufen. Denn nach einiger Zeit bekommen die Kreditkarteninhaber mit, dass ihre Kreditkartendaten gestohlen/gephisht wurden und lassen diese entsprechend sperren. Also kam ich auf einen User Namens „sprint“ und kaufte einen Zugang zu einem kleinen Werkzeug-Shop, also ich bekam die Administrator-Zugänge. Ich wusste nicht, wie er an die Admin-Zugänge gekommen war, allerdings waren die Admin-Passwörter recht simpel gewählt. Im Administrator-Bereich konnte man die Kreditkarten-Daten der Käufer rauslesen, das war dann auch schon alles was ich gebraucht hatte. Jeden Tag kamen mehrere neue Kreditkartendaten rein, da es immer neue Käufer von Werkzeugen gab. Allerdings hatte ich den Shop-Zugang für eine Woche, danach wurde ich eben verhaftet.“

Mein Anwalt war die ganze Zeit stillt gewesen und hörte mir fleißig zu. Kein einziges Mal funkte er dazwischen und auch sonst tat er nichts was ein Anwalt tun sollte. Wir beide wussten, dass er genauso gut daheimbleiben hätte können. Und das tat er auch:
„Also dann machen wir Schluss für heute und machen morgen weiter. Herr Ates leider kann ich morgen nicht bei dem Geständnis nicht anwesend sein, ich hoffe das stellt kein Problem für Sie dar?“ „Achso, ok.“ Ich war verwirrt und schockiert zu gleich.

Die Bundespolizisten waren wohl erfreut über die Nachricht, ich hingegen dachte mir, dass es sowieso keinen Unterschied machte, ob mein Anwalt dabei war oder nicht, da er sich gar nicht einmischte. Dennoch hatte ich Angst, dass mich die Polizeibeamten am nächsten Tag hinterhältige Fragen stellen würden.

Herr Götner hatte die ganze Zeit während meinem Geständnis interessiert zugehört, von seinen Blicken und Mimiken erkannte ich, dass Beide von dem was ich erzählte gar keine wirkliche Ahnung hatten, alles schien Neuland für sie zu sein. Dieses Gefühl zog sich auch durch das ganze Geständnis hinweg. Deshalb dachte ich, dass ich den Ermittlungen stark weitergeholfen hatte und eine Strafmilderung auf jeden Fall möglich sein sollte. Doch so dumm waren die Beamten dann doch nicht. Denn obwohl Herr Götner mich hingewiesen hatte, dass sich nur ein vollständiges Geständnis strafmildernd auswirkt, hatte ich dies bei einer einzigen Frage ignoriert.

Eine einzige Frage die mein Geständnis nutzlos erschienen ließ. Ein Jahr später las ich meine Urteilsbegründung. In der hieß es, dass aus einem einzigen Grund mein Geständnis sich nicht strafmildernd ausgewirkt hatte und somit der Paragraph §49 StGB nicht zur Wirkung kam. Heute frage ich mich was passiert wäre, wenn ich diese eine Frage damals wahrheitsgemäß beantwortet hätte…ich werde es wohl nie erfahren.
 

T_Low_Benz

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
173
Du bist echt fies -.-
So viel Spannung halte ich nicht aus :D zum Glück steht das Wochenende vor der Tür.

Lg
 

thereds

Neu angemeldet

Registriert
21 Aug. 2016
Beiträge
54
Richtig spannendes letztes Kapitel!
Freue mich schon umso mehr aufs Wochenende! :coffee:


Weiter so! :D
 

Nerephes

Badass No. 1
Veteran

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
12.100
Ort
Borderland
Schönes Kapitel, yo.

Vor allem da jetzt selbst Fachfremde vorstellen können wie sowas abläuft :T
 

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
@Nerephes:
Wir haben hier im Forum noch mehr User die diese, oder ähnliche Maschen abziehen.
Du wirst erschreckt sein wie einfach Kreditkartenbetrug heutzutage ist.
Soweit ich das verstanden habe ist beSure ja auch "nur" erwischt worden, da er zu häufig den gleichen Automaten benutzte (richtig?)
 

BeSure

Aktiver NGBler

Registriert
9 Feb. 2016
Beiträge
172
  • Thread Starter Thread Starter
  • #175
@T_Low_Benz
Haha sorry :p
Aber ich muss zugeben, dass ich erst durch deinen Post die "Kraft" bekommen habe wieder mal zu schreiben ;)

@thereds
Haha danke :)

@Nerephes
Yo, danke :D

@Seedy
Ja, ich gebe Dir recht. Es ist erschreckend einfach und es sind immer mehr Jüngere die sich mit dieser Materie beschäftigen. Da alles virtuell ist, hat man meist kein Bild oder keine Vorstellung davon, was man tatsächlich anstellt.
Und ja, ich bin "nur" erwischt worden, weil ich zu häufig am gleichen Automaten abheben war.
Ich kann mich noch daran erinnern, als mich der Bundespolizei-Beamte gefragt habe, warum ich alles so professionell gemacht habe, aber beim Abheben so unprofessionell vorgegangen bin. Das konnte er nicht begreifen. Ich eigentlich auch nicht :D
 

T_Low_Benz

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
173
Dann nerve ich jetzt öfter wenn es was bringt :P

Im übrigen ist doch heute Wochenende oder nicht? :D
 

BeSure

Aktiver NGBler

Registriert
9 Feb. 2016
Beiträge
172
  • Thread Starter Thread Starter
  • #177
@T_Low_Benz

Haha, ja kannst mich gerne öfter darauf ansprechen, das motiviert schon ein wenig :P

Ja, und heute ist auch noch Wochenende, theoretisch hätte ich bis 23:59 Uhr Sonntag Zeit um mein Versprechen zu halten oder? :D

Kapitel 23 - Mein Geständnis Teil 2/2

„Verpfeifst Du andere Leute oder wieso warst Du solange bei den Bullen?“, diese Frage durfte ich in der Freizeit oft zu hören bekommen. „Ich kann doch niemanden verpfeifen, in der Szene ist es so, dass alle Nicknamen haben, ich weiß selber nicht wer die Leute sind. Und mein Bruder soll sowieso raus, deswegen das Geständnis.“

Am nächsten Morgen, pünktlich um 9 Uhr saß ich wieder in dem kleinen Besucherraum mit den Beamten Götner und Bauer. Mein Anwalt war, wie besprochen, nicht da. „Ich lass mir immer ein Kaffee von den Beamten kaufen, sonst sag ich nie aus“ hatte mir mein Ex-Zellenkollege, der Kahlkopf, gesagt: „Ich würde denen sagen, dass die mir eine Cola kaufen sollen, wenn die Dich schon solange verhören.“ Und tatsächlich, die beiden Beamten hatten eine Cola-Flasche die sie während dem Geständnis leer tranken, ich dagegen hatte nur einen trockenen Mund, zudem war es mir verboten etwas mit in den Besucherraum zu nehmen, meine Wasserflasche musste in der Zelle bleiben. Zudem traute ich mich nicht die Bundespolizisten um eine Cola oder derartiges zu bitten.

Wieder in den gleichen Sitzpositionen wie gestern, also Herr Bauer am Laptop, Herr Götner direkt gegenüber mir mit seinem Stift und Notizblock und ich in Jogginghose mit schwitzenden Händen, begangen wir die Fortsetzung meines Geständnisses.

Herr Bauer: „Interessant wäre zu wissen woher sie ihre Bankkonten, also diese Bankdrops gekauft haben?“

Ich: „Erstmal muss ich erwähnen, dass ich tausende Euros verloren habe als ich versucht habe Bankdrops zu kaufen. Das passiert nämlich, wenn man als Betrüger von Betrügern etwas kaufen will, man wird betrogen. Wie bereits erwähnt, in dem Darknet-Forum gibt es Inserat-Sektionen, dort wurden Bankkonten angeboten, zwischen 750 EUR und 1.500 EUR hat ein Bankkonto gekostet.“

Herr Götner wollte es genauer wissen: „Ja haben Sie uns Namen, es muss ja irgendein Absender gegeben haben oder eine Nickname im Forum?“

Ich: „Also als Absender wurden glaube ich immer Fake-Namen und Adressen eingetragen, bin mir da nicht ganz sicher. Im Grunde genommen gibt es nur drei Personen von denen ich Bankdrops gekauft habe. Meinen ersten Bankdrop habe ich von einem „luigi“ gekauft, danach habe ich zwei weitere von einem „Louch“ gekauft. Wer sich aber hinter den Nicknamen verbirgt weiss ich nicht. Ich glaub nur, dass dieser „Louch“ aus Hamburg kommt, weil er als Absender zweimal Hamburger-Adressen angegeben hat. Außerdem habe ich bei „Louch“ die Bezahlung anders gemacht als sonst. Ich habe nämlich ca. 3.000 EUR gefillt, also Bahntickets verkauft und an sein Bankdrop überweisen lassen. Dann hat er die 3.000 EUR abgehoben und hat mir das Bankkonto danach übergeben bzw. versendet. Und da habe ich halt gesehen im Kontoauszug, dass er in Hamburg abgehoben hat.“

Herr Bauer: „Wie viele und welche Bankkonten hatten Sie denn und wie lauten die Kontonummern?“

Ich: „Also einmal die Postbank, mit der sie mich erwischt haben. Dann eine Ziraat Bank, die Kontonummer weiss ich nicht mehr, aber der Kontoinhaber ist „Veysel Kara“. Die beiden Konten habe ich von „Louch“ gekauft. Dann gab es noch eins von der Deutschen Bank, das habe ich von „luigi“ gekauft, der Kontoinhaber war irgendetwas mit Marissimo oder so, kann mich nicht genau daran erinnern.“

Die beiden Beamten tauschten Blicke aus und dann meinter der Götner im leisen Ton zu seinem Kollegen: „Ah, das mit der Deutschen Bank müsste das Verfahren in Köln sein.“

Herr Götner schaute mich erfreut an, wahrscheinlich weil er gerade eine interessante Information von mir bekommen hatte: „Und wie habt ihr dann das Geld abgehoben von diesen Bankdrops?“

Ich: „Also ich bin mit Helm, Schal und Sonnenbrille an den Bankautomaten, immer spät abends oder nachts und habe abgehoben. Die Bankautomaten habe ich immer willkürlich gewählt.“

„Und ihr Bruder ist Schmiere gestanden?“ wollte Herr Bauer wissen.

Ich: „Nein nein, er hat damit gar nichts zu tun, er wusste zwar Bescheid von Allem, hat aber nie was gemacht.“

Herr Götner gab ein ironisches Lächeln von sich: „Ach deswegen war er mit ihnen beim Geld abheben? Um nichts zu machen? Herr Ates hören Sie, ich verstehe ja, dass Sie ihren Bruder schützen wollen, aber das Gericht könnte ihr Geständnis nicht anerkennen, wenn rauskommt, dass ihr Bruder involviert war und sie ihn in Schutz genommen haben.“

„Mein Bruder hat nichts mit der Sache zu tun, deswegen sage ich doch auch aus, damit sie ihn endlich gehen lassen.“ Ich wurde etwas rot im Gesicht, lügen war nie meine Stärke gewesen.

Herr Götner sah mich erst ernst dann lässig an: „Wie Sie wollen, ich will es nur gesagt haben.“

Herr Bauer hatte in der Zwischenzeit auch fertig getippt und kam schon mit der nächsten Frage auf: „Wie sind Sie eigentlich ins Netz gegangen, also VPN, Proxy usw.?“

Ich: „Ich bin das recht simpel angegangen. Ich habe mir nur ein UMTS Stick gekauft und eine Sim-Karte, bin dann in ein Internet-Cafe und habe die Sim-Karte auf falschen Daten registriert. Dann die Simkarte mit Aufladecodes aufgeladen und Internet-Pakete gebucht. Bin dann immer nur per UMTS-Stick in’s Netz. Das nennen die in der Szene „Ano-Sticks“.“

Herr Götner sprang mir wieder ins Wort: „Haben Sie extra O2 gewählt, weil sie wussten, dass O2 die IP-Adressen nur eine Woche speichert und es nicht technisch möglich ist das rückzuverfolgen?“

Ich war schockiert und erstaunt zu gleich: „Das wusste ich jetzt nicht. Ich habe einfach nur O2 geholt, weil LIDL bei uns um die Ecke war und die da hauptsächlich O2-Simkarten hatten.“

Herr Bauer: „Können Sie uns paar Namen aus der Szene nennen?“

Ich: „Mir fallen jetzt spontan keine ein, und wenn, dann sind das sowieso nur Nicknamen. Aber wenn Sie in meinen Rechner reingehen gibt es da die Software Pidgin, dort sind meine Kontakte zur Szene, da können Sie ja dann nachschauen.“

Herr Götner war wieder dran: „Sind Sie sicher, dass Sie den „Louch“ nicht persönlich kennen?“

Ich war verwundert, dass er noch bei dem hängen geblieben war: „Äh ja? Woher soll ich ihn denn kennen?!“

Die beiden Kollegen sahen sich wieder an und überlegten wohl ob sie mir die Fragen beantworten sollten: „Sagt ihnen der Name Yilmaz Fidan etwas?“

Ich überlegte kurz, es war jedenfalls ein türkischer Name, aber mir fiel niemand ein: „Ist das der Louch oder wie?“

Herr Götner: „Das wird sich noch zeigen, und Sie kennen ihn trotzdem nicht?“

Ich: „Nein, ich kenne ihn echt nicht, nur weil er Türke ist soll ich ihn jetzt kennen oder wie?“

Herr Bauer: „Sie haben doch im Cinemaxx gearbeitet. Zufälligerweise hat der Yilmaz Fidan auch im Cinemaxx gearbeitet.“

Ich: „Oh, ok. Also wenn er auch im selben Cinemaxx wie ich gearbeitet hat verstehe ich ihre Bedenken. Aber wenn er in Hamburg oder so im Cinemaxx war, dann ist das einfach nur Zufall. Es arbeiten doch so viele Jugendliche im Cinemaxx.“

Beide sahen wohl ein, dass die Verbindung die sie zu Aufbauen versuchten etwas schwachsinnig war.

„Haben Sie irgendwelche anderen Sachen auf dem Rechner?“ wollte Herr Götner wissen.

„Also ich habe schon paar Kinofilme drauf.“

„Nein, ich meine anderes Material von denen wir wissen sollten. Zum Beispiel Kinderpornografie?“ Herr Götner sah mich erwartungsvoll an.

„Was? Sehe ich so aus oder wie?“ ich war entsetzt über diese Frage.

„Heutzutage weiß man nie“ sagte Herr Bauer.

Herr Bauer: „Wir kommen langsam zum Abschluss, nur noch ein paar Fragen. Sagen Sie, hatten Sie noch andere Mittäter? Man kann das Ganze doch unmöglich ganz allein gemacht haben.“

Ich: „Nein ich hatte keine Mittäter.“

Herr Götner: „Sie wollen mir weismachen, dass Sie das Ganze alleine auf die Reihe bekommen haben?!“

Ich: „Ja natürlich, was ist denn so schwer daran? Ich musste nur Bankkonten und Kreditkarten kaufen, dann paar Fake-Mails und Inserate erstellen, das war’s?!“

Herr Götner: „Herr Ates ich sag es ihnen nochmal, das Geständnis kann nur dann vom Gericht strafmildernd anerkannt werden, wenn Sie uns alles sagen, was Sie wissen.“

Ich: „Sie werden schon an meinem Rechner sehen, dass ich das Ganze selber hinbekommen habe.“

Beide Beamten schnauften und dann kam die letzte Frage: „Kennst Du einen Bernd Speyer?“

„Nein“ war meine Antwort.

Sie hatten einen Drucker dabei, druckten das Geständnis und ich überflog meine Aussagen und unterschrieb es dann. Eine Fertigung bekam ich, meine Mithäftlinge waren schon scharf darauf, ob ich was Falsches gesagt hatte, bzw. ob ich irgendjemand verraten hatte.

„Könnten Sie mir eigentlich eine Cola kaufen?“ fragte ich Herr Götner, als er sich Richtung Türklingel begab um die Justizbeamten zu rufen. „Ach das tut uns Leid, wir dürfen leider kein Geld mit reinbringen, deshalb haben wir kein Geld dabei um Dir etwas zu kaufen, sonst gerne.“ Ich hatte ihm diese Geschichte tatsächlich abgekauft und völlig vergessen, dass Beide die ganze Zeit an einer Cola-Flasche schlurften. „Bitte geben Sie ihr Pfand wieder zurück bevor sie gehen“ sagte der Justizbeamte den Bundespolizisten. Ich war etwas sauer, dass sie mich angelogen hatten, wie es schien, hatten sie die Cola-Flaschen von hier gekauft.

Aber ich hatte sie auch angelogen...ich hatte gesagt, dass ich keine weiteren Mittäter hatte.

Als mich der Beamte zum Warteraum führte fiel mir plötzlich etwas ein: „Herr Schulz kann ich bitte kurz wieder zu den Beamten, ich muss etwas fragen.“

„Die sind schon weg, Du warst lange genug da drin.“ Herr Schulz schloss die Tür des Warteraums ab.
Ich wollte eigentlich nur wissen, wer dieser Bernd sein soll.
 

Seedy

A.C.I.D

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
22.571
@BeSure:
oh Gott spätestens ab:
"wir wissen das dein Bruder mit drin hängt, sag es uns! Sonst ist dein Geständnis Wertlos und du reißt dich nur selber Tiefer rein"
Hättest du hellhörig werden müssen :confused:

Das ist ein bisschen wie bei einer Quizshow, man sitzt als zuschauer da und fragt sich wie "DIE" so doof sein können - dabei befindet man sich selber in einer ganz anderen Situation - entschuldige das bitte.
 

BurnerR

Bot #0384479

Registriert
20 Juli 2013
Beiträge
5.504
@BeSure:
oh Gott spätestens ab:
"wir wissen das dein Bruder mit drin hängt, sag es uns! Sonst ist dein Geständnis Wertlos und du reißt dich nur selber Tiefer rein"
Hättest du hellhörig werden müssen :confused:

Das ist ein bisschen wie bei einer Quizshow, man sitzt als zuschauer da und fragt sich wie "DIE" so doof sein können - dabei befindet man sich selber in einer ganz anderen Situation - entschuldige das bitte.

Ne, das hätte ich einfach als Versuch gewertet noch was rauszupressen, was sie sonst nicht beweisen können.
 

T_Low_Benz

Neu angemeldet

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
173
@BeSure: ja leider hast du da recht :D

Polizisten versuchen genug Tricks. Damals vor ein paar Jahren war ich mal bei einer Vernehmung. Plötzlich sollte ich dem Beamten meine Schuhsole zeigen. Da meinte er genau diese Schuhabdrücke hätten sie bei einem Einbruch gefunden :D ich wüsste doch wer das war und sollte es doch sagen.

Deswegen sollte man am besten nie etwas sagen bzw genau drauf achten was man erzählt.

Lg
 
Oben