• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Projekt] Mein erster Met

Fluffy_Unicorn

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  • #21
[Projekt] Mein erster Met: Alkoholmessung und 2. Nachzuckerung

Wieder mal ein kleines Update zu meinem Ansatz:

Nachdem die Gasproduktion in der letzten Zeit wieder merklich abgenommen hatte, habe ich gestern den Gärballon wieder einmal geöffnet. Ich habe eine Probe entnommen, probiert und Alkohol gemessen.

Der Geschmack war wieder sehr trocken (sauer, etwas bitter), Restsüsse war nicht herauszuschmecken. Alkoholmessung ergab einen Wert von 12%-13%, ich gehe von 12,5% aus. Das heisst, dass seit der letzten Nachzuckerung wieder 1% dazugekommen ist. Ich habe nun noch einmal 500g Honig nachgezuckert.

500*0.8/20.5/22 --> +0,9% (für Erklärung siehe oben beim ersten Nachzuckern).

Ballon wird nach wie vor zwei mal am Tag geschwenkt, es ergibt sich mitlerweile schnell wieder einen Bodensatz. Apfelstücke schwimmen fast keine mehr an der Oberfläche, die meisten sind im Satz.

Dazu habe ich mir einige Gedanken zum Filtern gemacht. In der Region gibt es einen Bauernhof, die dort ansässige Familie stellt Fruchtweine her und hat einen kleinen Hofladen, wo man Beeren, Gemüse und auch diese Weine kaufen kann. Der Sohn der Familie ist ein ehemaliger Schulkollege von mir. Diese haben sicher eine Filteranlage zu Hause. Wahrscheinlich werde ich sie kontaktieren, damit ich die Anlage benutzen könnte. Das wäre optimal.
 

Tomatenpfahl

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Kann man sagen wie lange es noch braucht bis er genießbar ist? Bin gespannt ob das was wird. ;)
 

Fluffy_Unicorn

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  • #23
@Tomatenpfahl: Schwierig zu sagen. Als ich gestern etwas Zucker in ein kleines Glas mit dem Met hinzugefügt habe, hat er eigentlich schon ganz gut geschmeckt. "Geniessbar" ist natürlich eine Definitionsfrage. Mit etwas (oder viel) Zucker versetzt kann man ihn in jeder Phase trinkbar machen, das ist kein Problem.

Mein weiteres Vorgehen: Für die Gärung rechne ich noch mit mind. 2 Monaten. Dann wird er 2 Wochen kühl gestellt, bevor der Met vom Satz abgezogen wird. Immer noch im kühlen Raum wird er sich dann der ersten Reifung und Selbstklärung widmen. Diese Zeit ist variabel, ich werde aber eine Dauer von mind. 2 Monaten, besser 3, rechnen. Anschliessend kann ich ihn filtrieren und in Flaschen abfüllen. Dort muss er sicher 1 Woche ruhen, um den "Abfüllschock" zu verdauen.

Ab diesem Zeitpunkt an werde ich anfangen zu trinken, einige Flaschen werden aber (hoffentlich) 6-12 Monate überleben. Der Geschmack soll dann feiner und harmonischer werden.

Die erste Flasche werde ich wohl in ungefähr 6 Monaten trinken, das wäre August.

Nicht alle haben aber so viel Geduld. Theoretisch kann die Selbstklärung weggelassen werden, dann spart man sehr viel Zeit. Die Harmonie und der Geschmack wird dabei aber leiden, das beste Resultat erzielt man mit viel Zeit.

Alle Angaben ohne Gewähr. Bei "extremer Geilheit" des Weins vor dem klären kann es durchaus sein, dass der Wein gar nicht in die nächsten Phasen kommen wird :D:beer:.
Ich geb mir aber alle Mühe, den Plan so durchzuziehen...
 

Fluffy_Unicorn

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  • #24
Und täglich grüsst das Murmeltier...

Gestern gab es wieder mal etwas Action: Da nur noch jede halbe Minute ein müdes, kleines "Blubbchen" zu vernehmen war, und seit der letzten Nachzuckerung eine Woche vergangen ist, habe ich gestern Abend den Stopfen des Glasballons ein weiteres mal herausgezogen.

Ich habe etwas Wein abgezogen, Alkohol gemessen (ca. 13%) und verkostet: Sehr sauer, kaum Restsüsse zu schmecken. Da ich nur noch 250g Honig im Haus hatte, habe ich ausserdem noch 200g Zucker hinzugegeben:

250*0.8/20.5/22 + 200/20.5/22 = 0.89%

Dies steht jetzt wieder mindestens eine Woche lang, mit täglichem Schwenken. Nun sieht man auch wie wichtig dass das schwenken ist, ein ca. 5cm dicker Bodensatz bildet sich nun sehr schnell. Dieser besteht aus Apfel, toter und lebendiger Hefe. Wenn dieser zu lange nicht aufgewirbelt wird und der Satz über Tage oder Wochen steht, gibt dies einen fauligen Geruch (Bökser), der niemand im Wein will.

Viele Fragen sich: "Warum ziehst du denn den Wein nicht vom Satz ab, dann hast du ja dieses Problem nicht mehr". Das stimmt, aber dafür hätte ich ganz andere Probleme. Da sich im Satz auch lebende Hefe befindet, würde ich die Anzahl der Hefen drastisch verringern, was zu einer Gärstockung führen könnte. Die Gärung würde dann nur noch sehr schleppend vorangehen und ausserdem kein Ende finden. Man zieht den Wein maximal 2 mal vom Satz ab: Nach Abschluss der Gärung und nach der Selbstklärung.
 

Fluffy_Unicorn

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  • #25
No News are good News...

In diesem Falle sind aber auch neue News keine schlechten News ;).

Gestern Abend habe ich wieder einmal den Met verkostet und den Alkohol gemessen. Alkohol wurde vom Vinometer auf 14,0% geschätzt, ist also seit dem letzten Nachzuckern noch einmal angestiegen.

Der Geschmackstest war folgendermassen: Ein kleines bischen Restsüsse war noch zu schmecken, aber der Met war doch wieder deutlich zu trocken geworden. Die Gärung ist also immer noch im Gang, wenn auch langsam.

Ich habe 200g Zucker nachgezuckert. Nun muss ich sehr vorsichtig sein mit Nachzuckern, da ich nicht genau weiss, wann die Gärung wirklich stoppen wird. Mit 200g Zucker kann man auf ungefähr 22 Liter sicher nichts falsch machen, da ich einen halbtrockenen Wein herstellen möchte.

Für dies darf der Restzucker pro Liter nicht über 18g sein, wobei der Zuckergehalt den Säuregehalt (momentan 6g/L) um 10g nicht übersteigen darf. Somit dürfte mein Wein maximal 16g/L an Restzucker haben, und dies wird mit den 200g Zucker nicht erreicht. Dies sind gesetzliche Vorgaben, wann ein Met wie genannt werden darf. Aber schlussendlich kann mir dies egal sein, da das wichtigste mein Geschmacksempfinden ist, und nicht irgendwelche Angaben aus dem Internet.

trockener Wein: <<< Restzucker unter 9 g/l, wenn gleichzeitig der Gesamtsäuregehalt nicht mehr als 2 g/l niedriger ist als der Restzuckergehalt.

Halbtrockener Wein;<<< Restzucker bis zu 18 g/l, dabei darf der Restzuckergehalt den Gesamtsäuregehalt um nicht mehr als 10 g/l übersteigen.

Lieblicher Wein <<< Restzucker bis zu 45 g/l.

Süßer Wein<<< Restzucker über 45 g/l.

Quelle: Imkerforum, Im Honigweinkeller steht das selbe, dies habe ich aber auf die schnelle nicht mehr gefunden.
Jetzt kommt der mühsame Teil der Gärung, da es von nun an nur noch wenig Veränderung geben wird. Ich muss nun jede Woche wieder eine Probe nehmen und je nach Restzucker nachsüssen. Wenn sich der Restzucker nicht mehr verändert, lasse ich den Ballon nochmal 2 Wochen stehen. Wenn sich in dieser Zeit keine Veränderung mehr gezeigt hat, ist die Gärung beendet und der Ballon kommt an einen kühlen Ort zum Klären und Absetzen der Hefe.

Wieso habe ich nun eigentlich mit Zucker nachgesüsst? Haushaltszucker vergärt besser als Honig, und da Met sowieso eher schlecht gärt, ist es besser, am Schluss mit Haushaltszucker nachzusüssen, damit die Gärung schneller und klarer zu einem Ende kommt. Ausserdem wirkt der Zucker als Geschmacksverstärker, deswegen tut er auch dem Geschmack gut. Er verhindert auch, dass der Met nach längerer Lagerung zu stark nach Honig schmeckt.

So, das wars erstmal wieder für paar Tage oder Wochen, ihr hört von mir wenn ich erwähnenswerte Updates habt oder ihr eine Frage stellt ;).
 

Fluffy_Unicorn

Met-Brauer

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  • #26
JA! Endlich wurde ich fündig.

Schon längere Zeit war ich auf der Suche nach einem Simplex-Filter, wo ich den Met nach der Selbstklärung steril filtern kann. Das gestaltete sich aber als sehr schwer, da alle Bierbrauer die ich kenne keine solchen Filter haben und der Bauernhof in der Region, der Fruchtweine herstellt, hat eine zu grosse Anlage (erst ab 150-200 L).

So weit muss man für die Lösung gar nicht. Gestern war ich bei meinen Eltern, und wir kamen darauf dass mein Vater im Laden einen solchen Filter hat, da sie Schnaps brennen und auch filtern. Perfekt, nun habe ich also einen Filter.

Ein 20 L Glasballon (zur spundvollen Lagerung) brauche ich auch noch, da bin ich dran, Bauernhöfe abzuklappern. Das Problem ist aber, das die meisten nur 25 L Glasballons haben, diese sind aber zu gross. Habe aber etwas in Aussicht.
Auch einen Verkorker bin ich am Suchen, da klappere ich immer wieder die bekannten Auktionsportale ab.
Habe aber noch genug Zeit für die Ausrüstung, Priorität hat da nur der 20 L Glasballon.

Aber nun zu dem eigentlichen Thema, dem Met: Ich habe in letzter Zeit täglich geschüttelt, aber die Blubb-Zählerei habe ich aufgegeben. Ist nicht mehr sehr spannend in diesem Stadium. Als ich das letzte mal nachgezuckert habe, war auch noch einige Restsüsse vorhanden. Es ist also erkennbar, das die Gärung langsam, aber stetig zum Ende kommt.

Ich hoffe, das ich den Glasballon in einem Monat zur Kühlung und Absetzung des Trubs in den Keller bringen kann. Dafür muss aber der Restzucker mindestens 2 Wochen konstant bleiben. Das war bis jetzt noch nicht der Fall.
 

Tomatenpfahl

ist überreif..

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Ich bin beeindruckt. Ich wüsste nicht ob ich deine Geduld hätte. Die Meissten hätte vermutlich dAs Projekt abgebrochen oder vernachlässigt. Mich würde noch interessieren was du alles an Kosten für das brauen (sagt man brauen?) hattest und wie viel Met du rausbekommen hast. Dann kann man vergleichen ob das Selbermachen billiger ist und ob der für Met nicht so ganz billige Preis im Laden gerechtfertigt ist.


Wirst du deinen Met bei pur Honig belassen oder noch andere Geschmäcker beimischen? Hab gehört manche Anbieter geben noch Honig bei Abschluss hinzu, wovon ich persönlich nicht so Fan bin. Met sollte durch den Prozess dann nach Honig schmecken und nicht durch das hinzugeben am Ende. Da vergeht ja der Witz. Wie ist das eig. Gesetzlich geregelt? Darf man Alkoholika einfach so herstellen? Wann ist man im Bereich der , ich sag jetzt das mal so, schwarzbrennerei und müssten da nicht auch Steuerrechtlich ab einer bestimmten Menge etwas anfallen? Nur so aus Interesse.
 

Hansolo

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Soll ich dir die Lieferadresse gleich hier oder per pn schicken?
Hätte dann nämlich gerne gleich mal einen Ballon zum testen :)
 

mighty night

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ich wüsste nicht wie ich das bei meinem job hinbekommen sollte. bin zu viel unterwegs.
gratulation an den durchhaltewillen.
 

Fluffy_Unicorn

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  • #30
Mich würde noch interessieren was du alles an Kosten für das brauen (sagt man brauen?) hattest und wie viel Met du rausbekommen hast. Dann kann man vergleichen ob das Selbermachen billiger ist und ob der für Met nicht so ganz billige Preis im Laden gerechtfertigt ist.
Habe hier schonmal was über die Kosten geschrieben, das kommt so ungefähr hin. Was da noch dazukommt, sind die Flaschen und die Korken, eventuell kaufe ich mir dann auch noch einen Verkorker. Dies ist aber eine einmalige Anschaffung. Dazu kommt, dass ich viele Sachen nur geliehen habe, wenn man dies alles kauft sind die Anschaffungskosten also eher höher.

Wirst du deinen Met bei pur Honig belassen oder noch andere Geschmäcker beimischen?
Im ersten Ansatz werde ich keine Geschmäcker beimischen, da ich erst einmal eine gewisse Erfahrung haben will, bevor ich mich an solche Experimente wage. Werde ich aber sicher einmal machen. Aber eher mit kleineren Ansätzen.

Wie ist das eig. Gesetzlich geregelt? Darf man Alkoholika einfach so herstellen? Wann ist man im Bereich der , ich sag jetzt das mal so, schwarzbrennerei und müssten da nicht auch Steuerrechtlich ab einer bestimmten Menge etwas anfallen?
Es ist Wein, da ist das Ganze nicht kritisch. Rechtlich kritisch wird es erst, wenn man Alkohol über 18% herstellt, da fällt es dann unter das Gesetz. In der Schweiz darf man zum Selbstversorgen nur kleine Mengen gebrannte Getränke herstellen. Da der Met aber nicht gebrannt ist und auch unter 18% liegt, ist es kein Problem. Verkaufen darf ich ihn aber natürlich nicht, da müsste ich ein entsprechendes Gewerbe haben und auch die rechtlichen Vorgaben erfüllen.

Das Problem bei den gewerblich hergestellten Weinen ist, dass die Auflagen da so gesetzt sind, dass der Wein gar nicht sehr gut werden kann. Honigwein muss zu mind. 1/3 aus Honig bestehen (das wären 7,5 kg auf meinen Ansatz. Bei mir sind es 5,8kg), da wird der Met nur pappsüss, das will ich nicht. Ausserdem darf der Wein maximal 2g (oder 3g, bin mir nicht sicher) Säure pro Liter enthalten. Dies führt zu einer unausgewogenen Balance zwischen Säure und Zucker. Somit ist der Wein nicht optimal im Geschmack. Darum sind die gekauften Honigweine auch sehr süss.

Hätte dann nämlich gerne gleich mal einen Ballon zum testen :)
Dann hast du ja jetzt das nötige Wissen, um selber einen Ansatz zu starten, wenn de Fragen hast kannst du im Honigweinkeller nachschauen oder mich kontaktieren. :p

Gratulation an den durchhaltewillen.
Danke. Bei mir ist es auch im Hintergrund im Moment. Aber das ist ja das positive, man kann den Ansatz auch mal 2 Tage stehen lassen, und das Schwenken geht auch schnell. Mein Mitbewohner übernimmt das auch, wenn ich nicht da bin.
 

Fluffy_Unicorn

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  • #31
Es gibt wieder einmal ein erwähnenswertes Update. Viel hat sich getan in letzter Zeit.

Gestern hatte ich die wöchentliche Verköstigung des Ansatzes, und da war doch tatsächlich noch eine gute Restsüsse herauszuschmecken. Somit ist die Gärung so gut wie beendet (nach 10 Wochen)! Ich habe trotzdem noch einen Schuss Zucker hinzugefügt, da er mir etwas zu trocken war.
Dabei habe ich mir nach der Arbeit und vor dem Essen ein Gläschen gegönnt, was auch zu einem leichten Schwindel geführt hat :D. Naja, nichts abnormales bei ca. 15% Alkohol...

Der Geschmack war ganz gut, aber lange nicht ausgereift. Die Harmonie ist noch nicht wirklich da. Ausserdem weiss ich nicht, wie gut der Trub noch zu schmecken ist im Moment, da er etwas fad und muffig im Abgang war (aber nicht schlimm)

Des weiteren habe ich mir weiteres Equipment angeschafft. Das einzige, was mir jetzt noch fehlt, sind die Glasflaschen zum abfüllen. Diese werde ich aus Deutschland bestellen (hbs24.de), da ich in der Schweiz die gewünschten nicht finde, und ausserdem zahle ich nur ein Viertel.

Hier meine getätigte Bestellung:


Nach dem ersten Abziehen von der Hefe wird der Met in den 20L Glasballon verlagert, der dann spundvoll etwas von selber klären kann / soll. So oxidiert er dabei nicht (das Gährröhrchen bleibt natürlich auf dem Ballon).
Das Schwefel (Kaliumdisulfit) brauche ich zum desinfizieren der Geräte und zum Schwefeln des Weines (macht ihn haltbar und hemmt die Hefen, tötet sie aber NICHT ab).
Der Rest sollte sich von selber erklären.

Ausserdem habe ich letzten Freitag einen Verkorker abgeholt, den ich günstig kaufen konnte:

Ein riesiges Ding, damit habe ich nicht gerechnet. Die Flasche stellt man auf die Platform und drückt den Hebel nach unten. Dann wird der Korken zusammengepresst (vorher einlegen) und mit dem Stift in die Flasche gestossen.

Meine weiteren Pläne: 40x 0,5l Flaschen anschaffen, in 1 Woche den Met schwefeln und kühl stellen, in 2 weiteren Wochen von der Hefe abziehen. Dann wird er erstmals 1-3 Monate (kommt auf den Klärungsfortschritt und meine Geduld an) für die Selbstklärung im Glasballon gelagert.

Fragen? Immer her damit :)

Edit: Haha, geiler Rechtschreibfehler im Warenkorb xD
 
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Fluffy_Unicorn

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  • #32
Lang ists her... Nicht viel ist gegangen seit her...

Aber seit gestern habe ich wieder etwas zu berichten! Es war nun jede Woche das selbe Spiel. Degustieren, zu wenig süss --> Nachzuckern. Bis gestern.
Endlich (!) war ich der Meinung, dass der Met jetzt genug Süss ist. Ich habe ihn also geschwefelt (mit 2,5g Schwefelpulver versetzt) und in den kühlen Keller gestellt.

Da steht er jetzt erstmal 2 Wochen, damit sich die Hefe absetzen kann. Dann werde ich ihn in den kleineren Glasballon abziehen.
 

Fluffy_Unicorn

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  • #33
So, wieder mal ein Update mit Bildern. Gestern habe ich den Met das erste mal vom Bodensatz abgezogen. Dabei füllten mein Mitbewohner und ich den Inhalt von dem 25-er Glasballon in den 20-er um. Da es dort nicht ganz Platz hatte, hab ich noch eine 2L-Flasche abgefüllt, zum "raschen Verbrauch" bestimmt :D.

Der Bodensatz hatte sich mitlerweile ganz gut gelegt. Ausserdem waren die 2 Wochen vergangen, die man den Met maximal auf dem Hefebodensatz lassen sollte (Verderbungsgefahr).

Hier hatte ich alles vorbereitet, was zum Abziehen gebraucht wird. Den Weinheber, die 2 Glasballons, die kleinere Glasflasche, nicht im Bild das Schwefel und die neue Füllung für das Gährröhrchen (Schwefelwassergemisch).

Dann kam das eigentliche abziehen. Möglichst vorsichtig musste der Wein abgepumpt werden, ohne etwas vom Bodensatz aufzuwirbeln oder abzupumpen. Dies war gegen Ende relativ schwierig, aber ist uns relativ gut gelungen.



Der abgezogene Met wurde mit Schwefel versetzt (nach jedem Luftkontakt nötig, da er sonst schnell oxidiert). Der steht jetzt für 1-3 Monate im kühlen Keller, um sich selber zu klären und die erste Reifung auf der Feinhefe zu "durchleben".

Dies war der übriggebliebene Bodensatz. Sieht aus wie gekotzte Scheisse (sorry für den Ausdruck :D)

Der erste Geschmackstest hatte potential (der 2L-Krug ist noch nicht leer ;)), aber war noch nicht das geschmackliche Highlight. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der Reifung noch verändert.

So, das wars nun für einige Monate, ihr hört bei der Abfüllung (der Flaschen ;)) wieder von mir. Bin aber natürlich bis dahin immer erreichbar.

Gruss
 
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cavin

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Respekt dass du es durchziehst! Hoffe am Ende lohnt sich die Zeit und das Geld. :T
 

Tomatenpfahl

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Ich glaube deshalb kostet eine gute Flasche nicht unter 6€

:D

Nice. Ging jetzt doch insgesamt recht lange. Ich spiele mit dem Gedanken es auch mal auszuprobieren. Auf den Geschmacksbericht bin ich gespannt!
 
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Fluffy_Unicorn

Met-Brauer

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  • #37
Es ist umständlich, klar. Aber es macht auch sehr viel Spass dabei. Ist wie ein Kind, nur sinvoller. Man hegt und pflegt den Wein, um am Schluss ein hoffentlich gutes Ergebnis in den Händen bzw. im Mund zu haben ;).

Der Geschmacksbericht wird frühestens im Oktober kommen, da der Wein nun erstmal lagert, bevor ich abfülle und dann degustieren kann.

Die Frage ist aber nun, was mache ich mit dem leeren Glasballon? Wieder ein Met? Ein Fruchtwein? Met mit Fruchtzusatz (z.B. Kirschmet)? So viele Möglichkeiten...
 

Tomatenpfahl

ist überreif..

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Ich weiss, das es Bäcker gibt die ihre eigene spezielle Hefekulturen ihr lebenlang beibehalten und nachzüchten. Ob das mit Met geht? Pass auf bei den Früchten wegen dem Pektin.
 

Fluffy_Unicorn

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  • #40
Gehen tut es grundsätzlich. Ich hätte den Hefesatz, den ich gestern auf den Kompost und in den Abfluss gekippt habe, für weitere Ansätze verwenden können. Das Problem ist dabei, das die Reinheit der Hefe immer weniger wird und die Fremdkörper oder auch Fremdhefen (die ja durch die Luft immer irgendwie dazu kommen) immer mehr.

Also wirst du die Qualität des Weines nicht auf einem hohen Niveau halten können, denke ich.
Wie machen die Bäcker das?
 
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