Neuen Job später beginnen?

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Hi Leute,

seltsamer Titel, ich weiß - mir ist nichts besseres eingefallen.

Ich bin ab 01.01.2016 Stand heute leider arbeitslos, bis dahin allerdings bei vollem Gehalt freigestellt worden. So weit, so gut - oder so! Ich habe schon einige Bewerbungen geschrieben und bin nun bei einigen Arbeitgebern zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Nun stellt sich folgendes Problem: ich habe Ende Januar einen 5-tägigen Tattoourlaub gebucht und bezahlt (!), den ich sehr gerne antreten würde. Außerdem steht Ende Mai eine USA-Rundreise an der Ostküste an, die auch schon gebucht und bezahlt ist (natürlich ohne Rücktrittversicherung).

Der Urlaub im Mai ist eventuell verhandelbar mit dem Arbeitgeber, da hatte ich bisher noch nie Schwierigkeiten - man weiß eben nicht, wie das Leben so spielt und das wissen auch die meisten Arbeitgeber.

Das Problem sehe ich eher am Januar-Urlaub - verfällt dieser, wäre es zwar finanziell nicht so hart wie der USA-Urlaub, aber es geht auch in Richtung 1.500 EUR, die ich verlieren würde. Ich denke nicht, dass ein Arbeitgeber nach nur einem Monat schon Urlaub genehmigen würde, auch wenn es mein Geburtstagsurlaub ist.

Ich denke, eine kleine Pause im Job ist auch nicht schlecht, wenn sie sich bietet. ALGI erhalte ich, das würde auch ausreichen um alle Verbindlichkeiten zu bedienen - wenn auch sparsam.

Was denkt ihr? Soll ich einfach ab 01.02.2016 einen neuen Job anfangen, um den Urlaub noch mitzunehmen und bis dahin insgesamt 3 Monate "arbeitslos" sein (bin ich nicht, ich bin ja nur freigestellt)? Oder soll ich die 1.500 EUR in den Sand setzen und hoffen, dass ich den Urlaub im Mai genehmigt bekomme? Wie gesagt, einen Urlaub zu "fordern" ist, so meine Erfahrung, weniger das Problem, als direkt mit zwei Urlauben anzutanzen.

Ich tendiere aktuell zur Variante mit Arbeitsbeginn im Februar - das würde ein Monat Arbeitslosigkeit bedeuten, da ich ja bis 31.12. noch freigestellt bin. Der USA-Urlaub ist eigentlich weniger verhandelbar, zur Not bleibe ich dann lieber bis Mai ohne Job - auch wenn's mir sehr schwer fällt, zu Hause rumzulungern...

Puh, keine Ahnung, was ich nun wirklich von euch wissen will - wohl einfach, was ihr so denkt. Schreibt einfach mal alles auf, dann kann ich mir das durch den Kopf gehen lassen...

 

[Hector]

So hatte ich das mal im Sommer mit "nur" einem Festival im August....aber habe eben in Bewerbungen und bei Gesprächen gesagt, dass ich erst ab September kann. War eigentlich nie ein Problem....

Gerade wenn alles finanziell eh abgedeckt ist, kann man sich auch mal entspannen. War auch mal gekündigt und 3 Monate freigestellt. Es war eine wunderbare Zeit....(Auch, weil ich einen neuen Job quasi sofort in der Tasche hatte..) Aber habe ich dann einfach als 3 Monate bezahlten Urlaub angesehen und mir ne schöne Zeit gemacht.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

So hatte ich das mal im Sommer mit "nur" einem Festival im August.

Wann hast du dich denn beworben zeitlich? Meinst du, ich soll also einfach erst nach dem USA-Urlaub anfangen?

 

[Hector]

Also ich hatte nie wirklich ein Problem, nach arbeitslosigkeit einen neuen Job zu finden. Kenne deine Qualifikation und offene Stellen in der Umgebung ja nicht, das musst du einschätzen. Wenn du denkst, die Finanzen passen, das zuhause sein dir nicht auf den Sack geht, und dass du was findest, genieß den Urlaub.

Angefangen mit dem Bewerben hatte ich mich immer so nach 4-6 Wochen, ehrlichgesagt. Diese "Auszeit" hab ich mir immer gegönnt, bevor ich mich umsehe, aber das muss jeder selbst wissen.

Und der zukünftige Arbeitgeber weiß ja eh nicht, dass du in den USA warst. Dem verkauft man eben, dass man sich in der Zeit intensiv um einen Job bemüht hat...^^

 

[War-10-ck]

Ich seh da kein Problem drin. Weder im Februar noch im Mai zu starten. Auch denke ich nicht, dass man dem neuen Arbeitgeber da was vorflunkern muss. Sieh es einfach als Chanche für dich das Leben mal abseits von 30 Tagen Jahresurlaub zu genießen, so du denn die finanziellen Möglichkeiten dazu hast.

 

[Jarlachxs]

Die Chance, dass jemand anders den Posten bekommt gibt es nicht? Wenn der AG damit einverstanden ist, dann würde ich auch im Februar anfangen.

Was ist ein Tatoo Urlaub? Bekommt deine Nudel einen neuen Anstrich und du kannst dich 1 Woche nicht bewegen?!

Bei 3 Tagen Urlaub in Heeringsmoor würde ich die auch weglassen aber bei einer "so teuren" Reise keine Reiserücktrittsversicherung zu buchen ist ein bisschen fahrlässig, finde ich.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Die Chance, dass jemand anders den Posten bekommt gibt es nicht? Wenn der AG damit einverstanden ist, dann würde ich auch im Februar anfangen.

Das versteh' ich nicht - ich hab ja noch gar keinen AG, nur ein paar Gespräche in der Pipeline.

Was ist ein Tatoo Urlaub? Bekommt deine Nudel einen neuen Anstrich und du kannst dich 1 Woche nicht bewegen?!

Naja, wir fliegen für 5 Tage nach Amsterdam, wo ich mich stechen lasse - quasi als Nebenbeschäftigung über meinen Geburtstag.

Ich seh da kein Problem drin. Weder im Februar noch im Mai zu starten.

Du meinst also mit dem Satz, dass ich einfach mal bis Juni mein Leben genießen soll abseits der Arbeit? Finanzielle Mittel sind da, das wäre weniger das Problem - vielleicht tut einem so eine Auszeit aber wirklich auch mal ganz gut.

 

[harvi]

Start doch einfach am 01.02.16 ist doch kein Ding. Viel Spaß mit der Freizeit.

 

[musv]

Wenn du freigestellt bist, bedeutet das doch, dass der alte Arbeitsvertrag noch gültig ist. Du bist doch damit noch regulär im alten Unternehmen angestellt.

Wäre der neue Job dann nicht eine steuerliche Katastrophe?.

Wie ist das in Deinem ersten Vertrag geregelt? Darfst du überhaupt bei bestehendem Vertragsverhältnis eine ähnliche Tätigkeit in einem anderen Unternehmen ausführen?

Wenn die Kohle keine Notwendigkeit bei Dir ist und du einen neuen Job sicher hast, würde ich nach dem Ami-Urlaub mit dem neuen Job anfangen.

 

[War-10-ck]

Du meinst also mit dem Satz, dass ich einfach mal bis Juni mein Leben genießen soll abseits der Arbeit? Finanzielle Mittel sind da, das wäre weniger das Problem - vielleicht tut einem so eine Auszeit aber wirklich auch mal ganz gut.

Genau das. Wenn genug Geld da ist buch gleich noch eine Reise obendrauf. Wann hat man schon mal die Chance auf so viel Freizeit.

 

[amphetam1n]

Nur als kleine Anmerkung ohne hier zuviel OT zu erzeugen: Nach 3 Monaten habe ich es als sehr schwer empfunden, mich wieder für die Arbeit zu motiveren. Man merkt einfach nach einem viertel Jahr Backpackern, wie sehr man am Leben vorbei geht, wenn man übertrieben gesagt nur noch schläft/arbeitet/schläft/arbeitet.... bzw. merkt man eher, was man verpasst und kommt dadurch auf Fragen, die man so leicht nicht beantworten kann. Leider sind heute nur sehr wenige Firmen in der Lage/gewillt Angestellte mit weniger als 35 Stunden in der Woche zu beschäftigen.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Naja, meinen Nebenjob halte ich weiterhin aufrecht - ich hoffe, das bleibt mir dadurch erspart. Danke aber für den Hinweis!

 

[Jester]

@Hank Moody: Ich denke, 1.2. ist die bessere Lösung, sofern Du vor dem 1.1. einen Vertrag in der Tasche hast.

Dabei musst Du aber beachten, dass Du Dich für den Monat (bzw. die Zeit bis zum neuen Job) arbeitssuchend melden oder alternativ Deine Krankenversicherung für die Zeit aus der eigenen Tasche zahlen musst. Die holen sich die Kohle auf jeden Fall, wenn Du nicht arbeitssuchend gemeldet bist und die AfA die Kosten trägt.

Rechtlich gesehen bist Du bis 31.12. in einem Arbeitsverhältnis, das gilt auch während einer Freistellung.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Danke für eure Meinungen - nach einigem Rechnen und Gesprächen mit meiner Freundin, die da natürlich auch was zu sagen hat, haben wir beschlossen, dass ich zum 01. Juni eine neue Anstellung suche.

Einen Vertrag vor oder bis zum 01.01. zu erhalten ist nun quasi unmöglich, Mitte Januar kommen dann erwartungsgemäß die neuen Stellen - im Moment ist ziemliche Flaute in der Jobbörse... Weihnachten und so.

Eine Bewerbung habe ich nun noch offen, die würden mich, wenn's passt, zum 01.02. einstellen - das würde ich aber nur annehmen, wenn der Mai-Urlaub ebenfalls genehmigt wird; die Stornierung der ganzen Sache würde einfach ein zu großes und unnötiges Loch in unsere Taschen reißen.

Bis 01.06. halte ich mich problemlos mit meinem Ersparten und dem Nebenjob/meiner Selbstständigkeit über Wasser, die mir nicht vom ALG abgezogen wird, da ich diese schon länger als 18 Monate ausführe.

@Hank Moody:Dabei musst Du aber beachten, dass Du Dich für den Monat (bzw. die Zeit bis zum neuen Job) arbeitssuchend melden oder alternativ Deine Krankenversicherung für die Zeit aus der eigenen Tasche zahlen musst.

Arbeitslos gemeldet bin ich seit 01. November, wurde nun verschoben auf den 01. Januar, da ich vor Gericht gewonnen habe - deshalb auch die Freistellung bei vollem Gehalt.

Danke für eure Meinungen, ich genieße die Zeit auf jeden Fall und versuche, noch einen Urlaub für mich und meine Freundin zu organisieren - wann bekommt man schon eine "solche Chance"... alles hat zwei Seiten.

 

[engel_gabriel]

Und im Zweifelsfall kannst du, wenn du deinen Traumjob findest, und die dich unbedingt ab 1.0X. haben wollen, immer noch anbieten, zu deinem Urlaubstermin unbezahlten Urlaub zu nehmen.

 

[Jester]

@Hank Moody: HF & mein Neid ist Dir sicher

 

[BurnerR]

Soweit ich weiß wird das Arbeitsamt dafür übrigens kein Verständnis haben.
Deren Aufgabe besteht vornehmlich darin dich möglichst schnell wieder in den Arbeitsmarkt zu pumpen und setzen bei dir die Bereitschaft voraus, dass auch so zu handhaben.

 

[BurnerR]

dp.

 

[Hector]

@BurnerR:

Das mag sein, aber er geht ja nicht hausieren damit, dass er freiwillig zu Hause bleibt. Gerade am Anfang lassen die einen meistens noch in Ruhe (bei meinem Arbeitsamt jedenfalls so) und dann sagt er einfach "Ja, ich bewerb mich, hat bisher noch nicht geklappt"...und gut ist. Müssen die ja nicht wissen. Ich hab immer, nachdem ich arbeitslos wurde, mir eine Auszeit genommen und erst mal entspannt, bevor ich wieder angefangen habe, mich zu bewerben. Das passt schon.

 

[Gelöschtes Mitglied 1550]

Das mag sein, aber er geht ja nicht hausieren damit, dass er freiwillig zu Hause bleibt.

Jau, meine Bearbeiterin ist eh ziemlich gut auf mich zu sprechen, da ich in der ersten Woche nach der Arbeitslosigkeit (im November, vor der Freistellung) schon 14 Bewerbungen geschrieben habe und meine Qualifikationen auch ganz ansehnlich sind.