Komplett Werbefreies Internet für 67 Dollar pro Jahr

[Abul]

Sieht man doch aktuell sehr gut. 2014 wurden im vergleich zum Vorjahr 700Mio mehr an GEZ-Gebühren eingenommen. Für 2017 möchte die ARD direkt 400Mio mehr Budget haben. Kann man das Programm nicht ans Budget anpassen? Nein, man muss das Budget ans Programm anpassen.

 

[musv]

Ich glaub, bei der GEZ ist das Budget nicht nur an das Programm angepasst.

 

[accC]

Die Quintessenz des Themas war eigentlich, dass wir 'ne Art GEZ einführen könnten, damit Webseitenbetreiber ihre Seiten nicht mehr mit penetranter Werbung zupflastern brauchen, die wir dann sowieso wieder rausblocken. Also praktisch 'ne Webseitensubvention.

Also willst du, dass man für etwas zahlt, was man überhaupt nicht nutzt?
Übrigens ich betreibe auch (mehr als nur) eine Webseite. Also kannst du dein InternetGEZ gleich mal bei mir realisieren. Ich schicke dir mal per PN meine Kontodaten. Also damit ich keine Werbung auf den Seiten schalten muss, halte ich 2200 Euro nach Abzug der Steuern für angemessen. 200 Euro gehen direkt für Hardware-Miete und Infrastruktur drauf. Die 2000 sehe ich als faires Gehalt an, das natürlich ebenfalls durch die Gebühr gedeckt sein sollte.
Auf meiner hoch qualitativen Seite wird jeden Tag frisch und aktuell der geistige Dünnschiss, den ich auch hier in der Boardkneipe veröffentliche, gespiegelt.

 

[musv]

Wenn du meine Beiträge vorher in diesem Thread gelesen hättest, wüsstest du, dass ich strikt gegen so eine Abgabe bin. Also schick Deine Rechnung an electric.larry. Der hatte diese Idee.

 

[electric.larry]

@musv: @accC: Sorry, bin grade nicht liquide weil alle meine Besucher mit AdBlocker auf meiner Seite surfen und meine Werbeeinnahmen weggebrochen sind. Bei Fragen einfach kurz Anrufen und in der Telefonschleife warten: 0190 1337 666 23 ;P

 

[musv]

http://www.tagesspiegel.de/wirtscha...rteschleifen-ab-sofort-kostenlos/8283996.html

 

[Trolling Stone]

@musv: Das gilt aber nicht für 0190-Nummern.

 

[accC]

0190 gibt es in DE doch gar nicht mehr, die wurden doch, wenn ich mich nicht irre, vollständig durch 0900 abgelöst.
Aber ebenfalls abseits des Themas.

Subventioniertes Internet "Kulturflatrate" sehe ich nicht als Alternative:
(1) Dazu müsste es eine zentrale Einrichtung geben, die die Gebühr eintreibt und an die Mitglieder ausschüttet. Das wäre dann eine GEZ für Internetz und Neuland, die circa genauso beliebt wäre, wie die GEZ derzeit.
(2) Außerdem müssten sich natürlich alle oder zumindest alle interessierten Websitebetreiber dort registrieren. Da "Geld 4 free", dürfte das ziemlich das vollständige WWW sein. Das kann natürlich auch nicht Sinn der Sache sein, denn dann ist spätestens nach 1 Monat jeder Mensch, der über einen Internetanschluss verfügt stolzer Websitebetreiber. Es müssten also Zulassungskriterien geschaffen werden, etwa über Größe, Content und eventuell Verfügbarkeit einer Webseite, eventuell noch nach Sprache und/ oder Herkunftsland des Betreibers. Wie auch immer, für die Branchengrößen (google, amazon, netflix etc) ist so eine Zulassung absolut kein Problem, aber gerade die kleinen, die die ihre Angebote gerade rein mit Werbung finanzieren müssen und rein auf ihre kleine Seite angewiesen sind, würden die Hürden wahrscheinlich zu hoch sein.
(3) Abgesehen davon müsste es natürlich einen Verteilungsschlüssel geben, der etwa nach Zugriffszahlen und Content eine Verteilung der Gelder reguliert. Mal abgesehen davon, dass wieder mal - ganz nach deutscher Bürokratienorm - der Bärenanteil in der entsprechenden Behörde versenkt würde, würden gerade die Branchenriesen, die schon genannt sind, davon profitieren. Verglichen mit dem, was sich im Web tummelt, sind so kleine Nachrichtenseiten, vernachlässigbar. Ich schätze, dass sich 99% der Gelder schließlich auf Unternehmen wie google, amazon, facebook und netflix verteilen würde und sich die tausende kleinen Websites mit <1% zufrieden geben müssten. Ob das einer Tageszeitung oder einer Bild.de ausreichen würde, steht in den Sternen.

 

[dexter]

Auch wenn das das Thema nur anschneidet; man könnte sich auch Gedanken über ein "parrallel"-Internet machen. Eine Art Netzwerk, wo man Seiten versammelt, die von Haus aus Informationen werbefrei verteilen.
Gut, das kann man dann wieder stark dehnen, wie man werbefrei definiert. Frei von externer Werbung wäre da schon ein Anfang, da die das ganze unsägliche (und meiner Meinung nach illegale) Tracking gleich mit eliminiert.
Mhh. Keinen Plan, ob das hier im Thread zu weit führt, andererseits ist mir das nicht wichtig genug, dafür ein komplett neues Thema zu öffnen.

 

[musv]

(1) Dazu müsste es eine zentrale Einrichtung geben, die die Gebühr eintreibt und an die Mitglieder ausschüttet. Das wäre dann eine GEZ für Internetz und Neuland, die circa genauso beliebt wäre, wie die GEZ derzeit.

Ist noch wesentlich schlimmer: Für das Eintreiben wäre sowas wie die GEZ notwendig, für das Verteilen eine Art GEMA. D.h. Teufel².

 

[Philipus II]

Mit Werbeblocker ist das Internet doch recht arm an Werbung. Ich nutze derzeit Adblock (nicht plus) und bin sehr zufrieden. Ein paar Seiten habe ich auf der Ausnahmeliste.

Das Hauptproblem ist inzwischen eigentlich gekaufter Content. Marken und Firmen zahlen für als Berichterstattung getarnt Werbung.

 

[electric.larry]

Im Blue Moon mit Holger Klein von gestern Abend geht es auch um das Thema Werbung. Bin grad erst am Anfang, könnt aber eine interessante Sendung werden: Podcast (mp3)

 

[keinbenutzername]

Deswegen nennt man das auch Milchmädchenrechnung.

so einfach ist das nicht.
Man kann nicht selbst schreiben, "ja ich weiß es ist eine Milchmädchenrechnung" diese dann anführen und als Resüme schreiben "Wäre eigentlich ein akzeptables "Schutzgeld" für ein Netz ohne Werbung.".
Dann dies in einem Diskussionsforum posten.
Wenn dann 90% der Antworten diese Milchmädchenrechnung eben als solche entlarven und den Sinn darüber ernsthaft zu diskutieren anzweifeln, dann ist das doch wohl logisch, oder?

 

[electric.larry]

@keinbenutzername: Entschuldige die späte Antwort, hatte das Thema nicht abonniert.

Dass meine Überlegung nicht realistisch ist, war mir klar. Deshalb hab ich sie im Eingangspost bereits selbst als Milchmädchenrechnung "entlarvt".

Ich weiß jetzt nicht, ob du den ganzen Thread gelesen hast, ich hab hier z. B. schon geschrieben, dass es ja nicht um diese Rechnung geht, sondern darum, dass es eine sehr interessante Frage ist, wie sich Online-Angebote dann im Post-Werbefinanzierungs-Zeitalter ihr Geld verdienen werden.

Beinahe wöchentlich liest man davon, dass irgendeine Plattform eine Anti-Adblock-Lösung implementiert. Ist das nicht Grund genug, ernsthaft über das Thema zu diskutieren?

Ich kenne inzwischen einfach genügend Leute, die lieber bei Netflixx 10 Euro pro Monat bezahlen, als sich durch zig Werbebanner auf KinoX zu schaufeln und manchmal schlechte Videoqualität zu akzeptieren. Es liegt also nicht so fern, dass Leute, die es sich leisten können, auch für Werbefreies Internet bezahlen würden.