Regierungen und Bevölkerungen durch Flüchtlingswelle überfordert?

[TheOnly1]

Es streitet ja wohl niemand ernsthaft ab, dass es auch absolute Erfolgsgeschichten bei der Integration gibt. (Ob dies hier nun ein Erfolg oder ein Misserfolg ist, lasse ich mal dahin gestellt...)
Irgendwelche Vorzeige-Beispiele lassen sich aber IMMER finden - für jede Argumention, in jedem Zusammenhang bei jedem Thema, in jede Richtung.

Man muss da aber schon den Gesamt-Gesellschaftlichen Erfolg oder Misserfolg in Gänze bewerten bei so einem Thema. Einzelfälle sind da nie gut geeignet, weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Spannend an diesem Fall ist halt nur die AfD-Geschichte, die mMn ein Grundsatzproblem der Flüchtlings- und Integrationspolitik aufzeigt.
Die Einwanderer, die es hier schaffen, die sich den Arsch aufreißen, die hier was erreichen wollen...die werden von den anderen, die viel häufiger im Fokus stehen, mit runter gezogen in der öffentlichen Wahrnehmung - und da haben die halt (nachvollziehbarerweise) keinen Bock drauf und entwickeln eine sehr ausgeprägte Abneigung gegen eben diese anderen Flüchtlinge.
Ausgeprägter als bei manch deutschen Neonazi...

 

[NoName1954]

Spannend an diesem Fall ist halt nur die AfD-Geschichte, die mMn ein Grundsatzproblem der Flüchtlings- und Integrationspolitik aufzeigt.

Die Bedeutung von Integration wurde spät erkannt. Sie hätte mit dem Mauerfall beginnen müssen. Jetzt sind wir zwar ein wenig schlauer, doch immer noch wird viel zu wenig dafür getan. Der Wehretat soll im Vergleich zu den anderen Resorts doppelt steigen, Erziehung und Bildung bleiben auf der Strecke. Bleibt zu hoffen, dass die künftige Bundesregierung dies korrigiert.

 

[TheOnly1]

Die Bedeutung von Integration wurde spät erkannt[...]doch immer noch wird viel zu wenig dafür getan.

Das ist wohl unstrittig.

Der Wehretat soll im Vergleich zu den anderen Resorts doppelt steigen, Erziehung und Bildung bleiben auf der Strecke. Bleibt zu hoffen, dass die künftige Bundesregierung dies korrigiert.

Das glaubst du doch wohl selber nicht?

 

[NoName1954]

Das glaubst du doch wohl selber nicht?

Mein Optimismus steigt proportional zu den Umfragewerten.

 

[U.S.C.H.]

@NoName1954:

Die Integrationspolitik hätte weit früher beginnen müssen, spätestens in den Siebzigern.

 

[Dieter85]

@U.S.C.H.: Das Dilemma zeigt sich doch schon am Namen: Gastarbeiter. Macht unserer Drecksarbeit uns geht wieder. Dass die Türken geblieben sind, hier geheiratet und Kinder bekommen haben, das hatte man nicht so auf dem Schirm. Kein Wunder, dass sich Parallelgesellschaften entwickelt haben.
Ich hoffe man lernt daraus.

 

[BurnerR]

Die nächste Ausrede liegt ja schon aufm Tablett 'man wollte so viele gar nicht hier haben'.
Rational wäre natürlich zu sagen: Man wollte so viele gar nicht hier haben und damit ihr uns möglichst wenig Probleme macht, integrieren wir euch so gut wie wir können.
Nur klappt das irgendwie weder auf individueller, noch auf Parteienebene, ganz im Gegenteil.
Die AfD müsste ja meinungstechnisch Vorreiter auf dem Gebiet von Integrationsinnovationen sein und sich am Laufenden Band beschweren, das nicht genug integriert wird. Stattdessen werde zu viel Geld für Flüchtlinge aufgewendet und auf der anderen Seite wird gesagt, die werden ja unsere Gesellschaft kaputtmachen. So in der Kombination wäre das natürlich ein stückweit selbsterfüllend.

 

[Dieter85]

@BurnerR: Ja, die Partei hängt da in den 70ern fest und hofft, dass man die Flüchtlinge wieder los wird. Viele werden wieder gehen, wenn Frieden in Syrien herrscht. Aber viele werden auch bleiben. Und dann, in ein paar Jahren, beschwert sich die AfD Nachfolgepartei (aAfD, die alternative Alternative für Deutschland, gegründet, nachdem sich die AfD überworfen hat), dass die ganzen Syrer in Deutschland schlecht integriert sind.

Zum einen denke ich, dass wir schon aus den Gastarbeitern gelernt haben. Zum anderen wirkt die ganze Integration sehr improvisiert, ohne Plan. Man versucht es besser zu machen, aber weiß nicht genau wie.

 

[BurnerR]

Womöglich wäre es noch mit am effektivsten, die meisten Maßnahmen zu streichen und vornehmlich Sprachkurse anzubieten und Flüchtlingen einfach dafür zu bezahlen, dass sie die deutsche Sprache lernen.

 

[Meta]

Flüchtlingen einfach dafür zu bezahlen, dass sie die deutsche Sprache lernen.

Das erinnert mich an das antike Athen, wo die Bürger dafür bezahlt wurden, ins Theater zu gehen. Es hat damals funktioniert. Man kann das Geld ja vom Bestehen einer (strengen) Sprachprüfung abhängig machen.

 

[BurnerR]

Interessant, hast du einen Link/Artikel dazu?

 

[Meta]

Theorikon

 

[KaPiTN]

Wieso sollen die dafür bezahlt worden sein. Das klingt mehr nach Subventionen.
Haben wir doch bei öffentlichen Theatern heute auch. Da deckt die Eintrittskarte vielleicht 10 bis 20 % der Kosten für einen Sitzplatz.

 

[BurnerR]

Letztens gefunden und fand ich irgendwie interessant.
Ein Youtube Kanal für Syrer (und andere mit selben arabischen Dialekt) die deutsch lernen wollen.
Immerhin gut 90.000 Abonnenten und insgesamt 25.000.000 Aufrufe.
Die einzelnen Videos alle locker drüber über 500.000 Aufrufe. Den Kanal gibt es seit Oktober 2014.
Scheint mir aktuell bis zur Sprachstufe B2 zu gehen.
Ich finde das sind ziemlich viele Aufrufe für die kurze Zeit und für einen einzelnen Youtube Kanal und belegt vielleicht die Integrationsbereitschaft unter Syrern.

Link: https://www.youtube.com/user/Deutschkursful/

 

[Timekeeper]

Oder ein gekaufter Bot um die Likes nach oben zu treiben.

Bei YouTube sollte man Likes oder die aufrufe eines Videos keinen glauben schenken sofern man die Statistik nicht selbst erstellt hat

 

[KaPiTN]

@Timekeeper:

Ein Bot? Der für jeden Like einen Acc erstellt?

Was weiß Du denn über Youtube Statistiken und 'wie man sie selber erstellt'?'

 

[cokeZ]

@KaPiTN: Abos, Likes etc zu kaufen ist simpel. Wird aber auf diesen Kanal nicht zutreffen. Mit so einer Nische lässt sich kein Geld verdienen.

 

[KaPiTN]

Eben, wer sollte da ein Interesse daran haben?
Und Google wertet und bereinigt gerne Daten. Da wird eine einmalige Aktion sicher keinen Vorteil bringen.

 

[Chegwidden]

Es git schon seit Mitte letzen Jahres einen TV-Sender für Flüchtlinge hier in Deutschland.

Dort gibt es außer Deutschkursen auch viele Erklärungen. Die kulturellen Unterschiede, gesetzliche Dinge, etc.
Ich habe im Radio letztens ein Interview mit einem der Gründer gehört. Sehr interessant, so mehr direkt-locker als spießig-langweilig.

 

[KaPiTN]

Dieser Tage habe ich hier über Deutsch B1 & B2 gelesen. Zwei Syrer drehen Erklärvideos, wie man z.B. Pfandflaschen zurückbringt oder ein Konto eröffnet.
Das dürften die gleichen sein, von denen @BurnerR geschrieben hat.