• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Warum werden Azubis so schlecht bezahlt, behandelt?

Mista

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Qo'noS
@Tedious: Es ist lediglich für mich Blödsinn, weil ich mich generell ungerne zu etwas zwingen lasse, erst recht nicht zum Dienst an der Waffe. Und dass z.B der Zivildienst den Menschen so viele Grundwerte vermittelt hat, bezweifel ich stark. Wie viele Leute kennst du denn, die sich nach dem Zivildienst noch ehrenamtlich sozial betätigt haben? Wurde dir der tolle Grundwert von "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" auch bei der Bundeswehr eingepflanzt?

Von welchen Grundwerten sprichst du übrigens?
 

Tedious

Habs überlebt
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damit sagst du, dass der ts des ursprünglichen threads zu dumm ist um mit geld umzugehen, warum formulierst du das dann nicht so?

Sag mal, wo genau stelle ich denn die Behauptung auf? Es geht hier um das Auskommen mit einem Azubi-Gehalt. Mag Menschen geben die nach Abzug der Lebenshaltungskosten auch nur ein paar € übrig haben. Sogar öfters als gedacht, grade bei kleinen Familien mit nur einem Einkommen. Der einzige der hier was "formuliert" bist Du - vielleicht ahbe ich nichts formuliert weil ich nichts unterstelle? Mal daran gedacht?

schade, dass du das selbst machst, obwohl es dich bei anderen aufregt.

Wo genau steckt in einem Beitrag keine Aussage :unknown:

--- [2015-07-20 13:03 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

@Mista: Mag ja sein dass Du Dich ungerne zwingen lässt. Hat keiner gerne. Gehe aber nal davon aus dass Du Dich in unserem Staat und Sozialsystem wohl fühlst - ansonsten könntest Du ja jederzeit auswandern. Zu einem Sozialsystem gehört auch Geben, nicht nur nehmen. Und dazu gehört auch dass man unangenehme Dinge ausüben muss. Und nein, man hat mir nichts "eingepflanzt", aber Danke für die Unterstellung.

Grundwerte? Respekt, Anerkennung, Eigenständiges Handeln, pflichtbewusstes Handeln, Verantwortung gegenüber Mitmenschen. Brauchts noch mehr? Sind eigentlich Dinge die für jeden Menschen selbstverständlich sein sollten.
 

gelöschter Benutzer

Guest

G
Sag mal, wo genau stelle ich denn die Behauptung auf? Es geht hier um das Auskommen mit einem Azubi-Gehalt.

hatten wir doch schon?! er kam mit dem geld nicht hin und hat berufsausbildungsbeihilfe beantragt. und jetzt sagst du, dass das ausbildungsgehalt nicht reicht, weil man ein tolles smartphone kauft, obwohl man es sich nicht leisten kann.

ganz ehrlich, ich suche statistiken raus, begründe und argumentiere und du klatscht deine emotionalen lästereien einfach so dahin und fragst dich, warum ich dich selbst zitiere?

das war deine aussage:

Sorry wenn ich sauer klinge - mir gehen nur die schnell mal hingeworfenen Beiträge auf den Zeiger

und auf dein eigenes zitat ist das deine frage:

Wo genau steckt in einem Beitrag keine Aussage
 

Mista

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@Tedious: Mit Unterstellungen ist das halt so eine Sache. Wenn du einer ganzen Generation im Subtext unterstellst, sie würde diese Grundwerte nun nicht mehr haben, kommt halt gerne mal ein Bumerang zurück. Wer sagt dir übrigens eigentlich, dass ich lediglich nehme? Wenn soziale Arbeiten für dich unangenehm sind, so dass man dich dazu z.B per Zivildienst zwingen muss, finde ich das eher traurig und zeigt nur, dass die Vermittelung von Grundwerten nicht so richtig funktioniert hat. Die wichtigsten Grundwerte der Deutschen sind übrigens Frieden und Menschenrechte, aber das nur mal so nebenbei.

Wenn du aber Respekt, Verantwortung gegenüber Mitmenschen und pflichtbewusstest Handeln nennst, wieso zeigst du es in diesem Thread dann so wenig? Genau diese Dinge werden täglich bei Auszubildenen gebrochen. Floskeln von 1800 sind da einfach fehl am Platz.
 

Tedious

Habs überlebt
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@Palatinum: Beitrag. Es geht zum einen Beitrag. Du nennst einen Satz innerhalb eines Beitags. Finde den Unterschied. Ach ja, beim Thema "Finde den Unterschied" - hier der Startpost des TE:

Von meiner Seite mal eine Frage:
Ich habe zu Beginn meiner Ausbildung BAB beantragt und das auch bekommen. Dabei wurde unter anderem die von mir angeschaffte BahnCard100 angerechnet. Bei 140km Pendelei pro Tag plus einer monatlichen Heimfahrt ne ganz nette Sache.

Im Zuge der Neuberechnung des BAB nach 1,5 Jahren sind sie jetzt der Meinung, dass ein RE ja ausreicht - morgens um 6:30 mit nem Haufen Realschüler für ~ 1h in einem Zug eingepfercht sein (-> das ist ggü. dem ICE die doppelte Fahrtzeit!) und auf dem Rückweg das gleiche.

Ich habe im Status quo schon ne Fahrtzeit von 1,5h pro Strecke (!), zusammen mit 8h Arbeit in einem hochkritischen IT-Bereich der Automobilindustrie (ein Fehler kann schnell mal Schäden in Mio-Höhe verursachen) ergibt das ne ordentliche Mischung.
Das RE-Fahren steht also nicht zur Debatte, zumal ich im Februar eh fertig bin...

In der Begründung steht, dass das zweckmäßigste und billigste Fahrzeug zu wählen sei - in meinen Augen ist das aber weder zweckmäßig noch zumutbar (billiger ists ohne Frage) - deswegen gibts jetzt nur noch 100€ statt vormals ~300€.

Ohne jetzt gleich Rechtsbeistand zu wollen:
Lohnt es sich, da Klage wegen 200€ / Monat zu erheben? Es geht in der Summe um ca 14x200€, also schon ne Stange Geld.

Merkst Du was? Er kommt mit dem Geld gut hin, das ist nicht sein Anliegen. Sein Anliegen ist dass er dür das Luxusupgrade "BC100" zuzahlen muss und dass ihn das sein eigenes Geld kostet. Wohlgemerkt bekommt er die Fahrt bezahlt - nur nicht das "Luxusupgrade". Und das hat auch nichts mit seinem gehalt zu tun - es ist der Zuschauss. Fährt er mit gewährten Verkehrsmittel hat er keine finanziellen Einbußen, aber er verliert Zeit. Schön, dass Du Statistiken raussuchst - nur leider bleibt mir da nur eins zu sagen - Thema verfehlt. Solltest vielleicht, wie schon mehrfach drauf hingewiesen, den Thread komplett lesen - drüber nachdenken - denn neue Statistiken suchen. Vorschlag: Zuschüsse für Azubis. Da hätte denn auch der TE des Ursprungstreads etwas davon.

@Mista: *seufz* Ich unterstelle doch gar nix. Ich habe einmal den Satz "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" genannt und Ihr reitet unentwegt drauf rum. Wo habe ich der Generation etwas unterstellt. Ja, ich habe gesagt die Generation ist definitv verwöhnt - das ist meine Meinung, und da bleibe ich dabei. Für mich sind soziale Arbeiten nicht unangenehm, neben Job und Familie betreue ich Kinder und fahre Rettungswagen. Mich muss man dazu nicht zwingen. Aber such mal Nachwuchs die sowas unentgeltlich in der Freizeit machen.
 
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Maxwell

NGBler

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Wie schön hier immer von Einzelfällen (die in gewissen Branchen auch gehäuft auftreten mögen) auf die Allgemeinheit geschlossen wird. :coffee:
Ich könnte jetzt sagen, dass es allen Industrie-Azubis (um jetzt mal einen Spezialfall wie die Gastro-Azubis herauszupicken) die ich kennengelernt habe definitiv sehr gut geht, das bringt die Diskussion aber auch nicht voran. :unknown:

Wenn verschiedene Betriebe geltende Gesetze missachten ist das definitiv scheiße und darf nicht sein, aber das hat ja erstmal nichts mit dem Thema des Threads (Wertschätzung & Bezahlung von Azubis im Allgemeinen) zu tun.
Und da muss man ganz klar sagen, dass Azubis gerade in ihrer Anfangszeit in vielen Branchen einfach keinen nennenswerten finanziellen Nutzen für ihren Ausbildungsbetrieb darstellen, weil sie vieles noch gar nicht oder nur unter Aufsicht machen können. Oder will hier jemand ernsthaft von einem Lehrling im 1. Jahr ohne Aufsicht die Bremsen an seinem Auto gemacht kriegen?

Das vorrangige Ziel einer Ausbildung ist doch nun mal, dass der Auszubildende einen Beruf erlernt. Und wenn er dafür zusätzlich noch Geld kriegt, gibts doch eigentlich nichts zu meckern. :unknown:
Ich hab 5 Jahre studiert ohne dafür auch nur einen Cent zu sehen, und bin trotzdem nicht verhungert...
Wenn ein Ausbeuterbetrieb jetzt seine Azubis ausschließlich für schlecht bezahlte Drecksarbeit einsetzt ist das einfach falsch und gehört bestraft, das sehe ich auf jeden Fall auch so. Aber das ist noch lange kein Grund allen Azubis ihren Gesellenbrief auf dem Silbertablett herbeizutragen.
 

drfuture

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in der Zukunft
Ich kann ja auch der Gerechtigkeit wegen schreiben das ich während der Ausbildung alles was ich gebraucht habe gelernt habe, für meinen Geschmack angemessen verdient habe und auch Fahrtkosten für den Regionalexpress!!! ersetzt bekommen habe - habe damals eine gute Stunde gebraucht. Hatte einen Arbeits-laptop und habe mit diesem unterwegs noch zusätzlich nebenberuflich gearbeitet um mir ein besseres Leben zu verdienen. Wobei ich immer nur so viel zusätzlich gearbeitet habe wie ich gerade lust hatte - nicht weil ich das Geld gebraucht hatte.

In der Firma in der ich jetzt angestellt bin bilde ich selber unter anderem auch Azubi's aus.
Die Azubis (Immerhin ca. 15 Stück = ca. 1% der Belegschaft) müssen nichts Produktives machen ca. die ersten 2 Jahre, sprich kein direktes Geld verdienen.
Bekommen Kurse, 14 Gehälter und kommen durch jede Abteilung im Haus in denen Sie jeweils etwas gezeigt und erklärt bekommen usw... - Sowas wie das Gehalt ist im Übrigen im Tarifvertrag schon verankert und nicht für unseren Laden einmalig.

Ach ja und @Palatinum - weil du meintest ich bin überfordert... im Gegenteil ob du es glaubst oder nicht - es gibt mehr als genug Berufe - und da gehört meiner Dazu - die nicht Routine werden... Ich muss mich täglich weiterbilden und habe ca. 80% der Themen mit denen ich zu tun habe immer mit neuem oder anderem zu tun.
 

Mista

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@Maxwell: Die von dir angesprochenen Branchen werden ja genau als positives Beispiel in einer meiner Quellen genannt.

Die DGB-Untersuchung basiert auf einer Befragung in den 25 häufigsten Ausbildungsberufen. Am besten schnitt in diesem Jahr die Ausbildung zum Industriemechaniker ab, gefolgt von denen zum Bank- und Industriekaufmann. In diesen Berufen könne von einer überdurchschnittlich guten Ausbildung gesprochen werden, sagte Sehrbrock

Aber wie du schon sagst, bringt das die Diskussion nicht voran. Meiner Meinung nach hat aber die Wertschätzung und Bezahlung definitiv etwas damit zu tun, wenn Betriebe sich über Gesetze hinwegsetzen. Natürlich stellen Azubis in der Anfangszeit oft keine finanziellen Nutzen für ihren Betrieb dar. Der Sinn der Ausbildung sollte meiner Meinung doch eigentlich auch jener sein, dass der Betrieb nach der Ausbildung davon profitiert, nicht währenddessen. Damit es aber doch so ist, wird häufig der Rahmenplan missachtet, z.B wie von Hector hier beschrieben. Wenn die Ausbildung selber ein Teil des Lohns sein soll, zumindest interpretiere ich deine Aussage so, dann muss dieser Punkt halt auch ausnahmslos erfüllt werden. Die Handelskammer gibt aber einen Plan vor, für dessen Einhaltung sich kein Schwein interessiert, nicht mal sie selber. Sind dir etwa Fälle bekannt, wo Betrieben die Ausbildungslizenz entzogen wurde? Mir nicht.

Das mit der Ausbildung als Gehalt erinnert mich irgendwie an die "Amateursportler" an amerikanischen Hochschulen. Während die Universitäten riesen Summen kassieren, bekommt der Sportler lediglich sein Studium finanziert. Ansich ja toll, nur kann dieser kein nützliches Studium absolvieren, wenn er unmenschliche Bedingungen mitmachen muss, so dass für ein gewinnbringendes Studium ganz einfach keine Zeit bleibt. Ergo: Die Ausbildung als Lohn ist nicht nützlich, wenn während dieser nichts nützliches beigebracht wurde.

Sind übrigens über 1/3 aller Azubis unter 18 mit Überstunden Einzelfälle für dich? Ist es ein Einzelfall für dich, wenn jeder 4 Azubi die Ausbildung abbricht? Ist es für dich ein Einzelfall, wenn 2/3 aller Azubis in Deutschland ausbildungsfremde Tätigkeiten ausführen müssen? Ist es ein Einzelfall für dich, wenn jeder 10 Azubi häufig oder immer ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben muss? Ist es für dich ein Einzelfall, wenn 1/3 aller Azubis nicht mal einen betrieblichen Ausbildungsplan haben? Ist es ein Einzelfall für dich, wenn knapp 1/5 aller Azubis nicht für Überstunden entlohnt wird?
 
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godlike

Warp drölf
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Interessant ist hier z.B. der Ausbildungsreport. Das es Probleme gibt was Ausbeutung in manchen Brachen anbelangt ist bekannt. Es handelt sich trotzdem um Verstöße die so nicht gewollt und erlaubt sind. Ändern kann sich hier wohl nur etwas wenn entsprechende Betriebe/Branchen gemieden werden. Insgesamt ist der Großteil dann wohl aber doch eher zufrieden. Die Quote liegt da ja bei ~72% bis 75%. Etwas unzufrieden ist mal als Azubi aber wohl immer etwas was das Geld an geht. Das jeder mehr möchte ist ja auch nur verständlich. Ausbildungsfremde Tätigkeiten werden mit 11,7% angegeben. Also lange nicht so dermaßen schlimm und überall zur Normalität gehörend wie hier im Thread angegeben. Mag sein das die Poster hier alle extremes Pech hatten - ich kann eher das Gegenteil berichten. Urlaubs- und Weihnachtsgeld bekommt so gut wie jeder, genau so wie 30 Tage Urlaub. Bestes Beispiel ist ein guter Freund von mir. Der hatte damals nur Hauptschule, hat dann ne Ausbildung als Feinmechaniker gemacht und bekommt heute (mit Schmutz- und Schichtzulagen) über 10K € wenn Urlaubs- oder Weihnachtsgeld kommt. Das ist genau so ein Extrem wie die angebliche massenhafte Ausbeutung. Alles in allem liest sich der Ausbildungsbericht wie erwartet sich eher harmlos. Verbesserungen kann es natürlich immer geben.

mit der begründung könnte man bewohnern von wgs auch weniger lohn bezahlen, da sie ja weniger miete als alleinwohner bezahlen müssen...
Die Begründung ist nicht das Mietverhältnis sondern die mangelnde Produktivität. Daheim wohnt man eben so lange bis man die Kohle zum Ausziehen hat. Genau das ist ja der Punkt mit dem Wunschkonzert leben. Man liest mittlerweile überall einen Anspruch heraus den es so einfach nicht gibt.

Man kann mit dem Azubi-Gehalt auskommen, wenn nicht -> Zuschuss. Das man aber "wie die Großen" ne dicke Karre, tolle Elektronik und sauber Essen gehen kann ist läuft halt nicht :unknown: Aber Hey, es sind nur 3,5 Jahre! Sollte man mit etwas Durchhaltevermögen locker packen...
 

Mista

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Ausbildungsfremde Tätigkeiten werden mit 11,7% angegeben. Also lange nicht so dermaßen schlimm und überall zur Normalität gehörend wie hier im Thread angegeben.

Alle meinen Zahlen stammen aus genau dem Bericht. Mit den 11,7% sind Fälle gemeint, wo häufig oder immer diese Tätigkeiten ausgeführt werden. Das was du meinst liegt über 60%. Harmlos liest sich der Bericht meiner Meinung nach nicht, erst recht wenn man die guten Branchen aus den Zahlen rausholt. Nicht ohne Grund sprechen die Leute vom DGB von Ausbeutung.
 

godlike

Warp drölf
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Topkekistan
Ich kann deinen Gedankengang nicht nachvollziehen.

Erfreulicherweise konnten 32,1 Prozent der im Ausbildungsreport befragten Auszubildenden ihren Wunschberuf und weitere 40 Prozent zumindest einen von mehreren für sie interessanten Berufen erlernen. Mehr als ein Fünftel der Auszubildenden (21,5 Prozent) machte seine Ausbildung allerdings in einem Beruf, der eigentlich nicht geplant war, 6,3 Prozent bezeichneten ihren Ausbildungsberuf gar als eine »Notlösung«.

Sprich du redest jetzt über die 27,8% (von denen ja auch wenigstens ein Paar klar kommen da sonst die allgemeine Zufriedenheit nicht bei über 70% liegen würde)? Wobei in den ungeplanten Berufen, also den Notlösungen, die Zufriedenheit ja auch noch überwiegt.

Die Auszubildenden in den »ungeplanten Berufen« sind deutlich seltener zufrieden mit ihrer Ausbildung (61,3 Prozent)

Ich lese da lediglich das man zwar noch ne ganze Strecke von "perfekt" entfernt ist, das das Gros aber durchaus damit klar kommt und nicht alles so scheiße ist :unknown: Darum gehts aber ja eigentlich auch gar nicht sondern um die Entlohnung. Die ist eben geringer weil man weniger leistet und andere von der Arbeit ein Stück weit abhält. Die Meisten scheinen damit ja aber wiederum klar zu kommen. Und das ne Ausbildung als Einzelhandelskaufmann jetzt nicht so der Bringer ist kann man sich ja auch vorher ausmalen. Mir hat man früher auch mal versucht solche Sachen anzudrehen / Schmackhaft zu machen - hab mich dann lieber am Tag paar Stunden auf den Arsch gehockt, mich 100 mal initiativ beworben, angerufen, vorbei gegangen, um eben nicht sowas machen zu müssen.
 

Jester

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Ein ungelernter Arbeiter hat in der Regel ein begrenztes Einkommen und keine bis wenig Perspektiven, das ohne Weiterbildung zu ändern.

Ein Auszubildender ist ungelernt. Er macht die Ausbildung, um hinterher ein vollwertiger Mitarbeiter zu werden und ebenso vollwertig bezahlt zu werden und dann die dazu gehörige Verantwortung übernehmen zu können. Also erhält der Azubi zumindest in der Theorie etwas von seinem Ausbildungsbetrieb, das für ihn nach Abschluss eine erhebliche monetäre Verbesserung seines Status darstellt - zumindest die Möglichkeit dazu. Nicht umsonst war es vor 80+ Jahren noch so, dass die Eltern des Auszubildenden dem Ausbilder/Lehrherren Geld geben mussten, damit er den Nachwuchs zum fachkundigen Gesellen machte und ihn währenddessen ernährte und ggfs. unterbrachte. Immerhin erhielt der Azubi Wissen & Praxis und der Meister verlor durch die Ausbildung wertvolle Zeit, in der er sonst Umsatz/Gewinn generiert hätte. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Auch bei Betrachtung meines ersten Azubi-Lohns i. H. v. 216,- DM finde ich es durchaus in Ordnung, was Auszubildende heute vom Ausbildungsbetrieb erhalten, zumal für alleine lebende Azubis im Bedarfsfall durchaus Leistungen vom Staat hinzukommen, wenn man unter der Bemessungsgrenze liegt. Es ist also nicht so, dass einen ein Ausbildungsverhältnis unter die Brücke treiben würde.

BtT: das ursächliche Problem in diesem Fall ist doch ein völlig anderes. Klar tut das Geld für die BC100 aus dem eigenen (Zwiebelleder-)Portemonnaie weh bzw. ist nicht aufzubringen, aber was ist denn das eigentliche Problem?

Der Weg zum Ausbildungsort ist offensichtlich viel zu weit bzw. lang. Derartige Entfernungen/Fahrtzeiten nehmen die wenigsten Arbeitnehmer auf sich, wenn nicht das Gehalt so groß ist, dass es 3h Fahrtzeit täglich wett machen würde.

Gut, dieses Problem ist eher nicht zu lösen. Der TE hatte sicherlich gute Gründe (sic!), das auf sich zu nehmen, welche auch immer das waren, das spielt hier keine Rolle. Unter der Prämisse, dass er weiterhin im Ausbildungsbetrieb bleiben wird (und das Amt korrekterweise nur den günstigsten Transport bezahlt - ich kriege mein Kilometergeld vom FA auch nach dem kürzesten Weg zur Arbeitsstelle, nicht nach dem Bequemsten) hat er genau zwei Möglichkeiten:

Entweder selber die BC100 zahlen oder die längere Fahrt auf sich nehmen.

Period.

Gruß, J.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre:
Dieser Spruch ist auch heute völlig korrekt. Inhaltlich bedeutet er, dass man weder fachlich, noch hinsichtlich Entlohnung oder der Entscheidungsbefugnisse ein vollwertiger Mitarbeiter ist, sondern in der Ausbildung erst dorthin geführt werden muss. Auch wenn es heute seltsam erscheinen mag, ist die Persönlichkeitsbildung (junger Menschen) ebenfalls ein Teil des Ausbildungsauftrages.
 

Maxwell

NGBler

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Dass deine Argumentation recht dünn ist merkst du ja scheinbar selbst, sonst würde dieser Abschnitt nicht quasi vollständig aus rhetorischem blabla bestehen. :p

Aber gut, um das noch etwas auszuführen: Wie ich oben geschrieben habe, bin ich absolut bei dir was Gesetzesverstöße oder auch einfach völliges Verfehlen des Ausbildungsziels angeht. Dass die Situation absolut verheerend ist, kann ich aus der Quelle aber nicht herauslesen - ich sehe das eher so wie godlike: Hier und da liegt was im argen, aber im Großen und Ganzen ist die Situation doch ganz gut.
Die Azubis, die wirklich ausgebeutet werden, sind nochmal eine Untermenge deiner zitierten Fälle (z.B. die Überstunden liegen definitiv nicht bei allen im "kritischen" Bereich). Die Angaben zu den ausbildungsfremden Tätigkeiten halte ich persönlich übrigens für erstaunlich gut, ich hätte erwartet, dass eigentlich jeder mindestens selten mal irgendwas "fremdes" macht (ist später schließlich in jedem Job auch so).
 

TheOnly1

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Ich hab 5 Jahre studiert ohne dafür auch nur einen Cent zu sehen, und bin trotzdem nicht verhungert...
Du hast nicht nur keinen Cent gesehen, sondern hast sogar noch drauf gezahlt. Direkt und indirekt. Sei es durch Studiengebühren, Semesterbeiträge oder schlichtweg Material, das du zB zum studieren brauchst. Von "Fehljahren" zB in der Rentenversicherung mal ganz zu schweigen.
Unter diesem Gesichtspunkt empfinde ich die Bezahlung von Azubis alles in allem als sehr fair.
 

Mista

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@godlike: Warum sollte ich von den 27,8% sprechen, für die das nicht der Wunschberuf ist? Darüber hab ich doch absolut nichts geschrieben? :unknown:
Generell finde ich den Punkt Zufriedenheit insgesamt ziemlich uninteressant, aber darüber kann man sich streiten. Empfindest du es wirklich als so gut, wenn 1/3 mit seiner Ausbildung generell unzufrieden ist? Wie auch immer die Antwort aber ist, finde ich darf man dann trotzdem nicht mehr von Einzelfällen sprechen.

Interessanter finde ich eher die extremen Branchenunterschiede, wie z.B beim Thema Ausbildungsrahmenvertrag: "Von den befragten Auszubildenden haben nach eigenen Angaben allerdings nur 65,9 Prozent einen betrieblichen
Ausbildungsplan. 34,1 Prozent gaben an, diesen nicht vorzuliegen zu haben – und dies, obwohl die Ausgabe an die Auszubildenden zwingend vorgeschrieben ist. Wie bereits in den zurückliegenden Jahren
gibt es große Unterschiede zwischen den Ausbildungsberufen. Während erneut fast alle angehenden Bankkaufleute (96,7 Prozent) einen Ausbildungsplan bekommen haben, konnten nur 42,8 Prozent der
Maler_innen und Lackierer_innen und 43,6 Prozent der Metallbauer_innen diese Frage bejahen
."

Alleine dass nur 50% aller Ausbildungsbetriebe diesen bindenden Plan immer einhalten, finde ich mehr als besorgniserregend. Und diese Zahlen sind ja sogar noch harmlos, da nur 1.900 von 18.000 befragten Azubis diesen überhaupt "sehr gut" kannten, so dass auch nur diese Antworten eingerechnet wurden.

Und das ne Ausbildung als Einzelhandelskaufmann jetzt nicht so der Bringer ist kann man sich ja auch vorher ausmalen. Mir hat man früher auch mal versucht solche Sachen anzudrehen / Schmackhaft zu machen - hab mich dann lieber am Tag paar Stunden auf den Arsch gehockt, mich 100 mal initiativ beworben, angerufen, vorbei gegangen, um eben nicht sowas machen zu müssen.

Warum nicht der Bringer? Wenn diese die Gesetze einhält und den Ausbildungsplan auch ernst nimmt, kann das doch sicherlich ein toller Beruf sein.

@Maxwell: Sind es denn nun Einzelfälle für dich? Und was heißt kritischer Bereich bei Überstunden? Der kritische Bereich liegt für mich bei unter 18 jährigen schon bei einer Stunde, weil eben diese schon verboten ist. Insgesamt von Überstunden hab ich ja noch nicht mal gesprochen.

"Jeder sechste Auszubildende (16,7 Prozent) leistet durchschnittlich zwischen sechs und zehn Überstunden, 5,5 Prozent machen elf oder mehr Überstunden pro Woche – selbst Angaben von mehr als 20 Überstunden pro Woche (!) sind unter den Befragten zu finden (1,5 Prozent)."

Die von mir kritisch bewerteten Branchen schneiden hier ebenfalls am schlimmsten ab.

"Dabei liegen angehende Köch_innen mit durchschnittlich 9,8 Stunden erneut am oberen Ende der Skala, gefolgt
von Hotelfachleuten und Fachverkäufer_innen im Lebensmittelhandwerk (jeweils 6,6 Stunden)."


Über 40 Überstunden pro Monat im Schnitt! Wie man das nicht als Ausbeutung ansehen kann, verstehe wer will.

"Einhaltung gesetzlicher Regelungen und Verordnungen
Ob Jugendarbeitsschutzgesetz, Berufsbildungs- oder Arbeitszeitgesetz – für viele Auszubildende bestimmter Branchen gehört die Nichteinhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen zum Alltag. Dies
kann zu einer gesundheitlichen Gefährdung führen und das Erreichen der Ausbildungsziele bedrohen. Die Gewerkschaftsjugend fordert daher nachdrücklich, aktiv gegen Verstöße und das Nichteinhalten gesetzlicher
Regelungen und Verordnungen vorzugehen. In gravierenden Fällen darf dabei auch nicht vor Sanktionen zurückgeschreckt werden. Für eine nachhaltige Überprüfung sind regelmäßige Kontrollen der
Betriebe notwendig. Wenn die zuständigen Stellen und die Kammern aufgrund ihrer Doppelfunktion dieser Kontrollfunktion nicht nachkommen können, müssen dringend unabhängige Stellen geschaffen werden.
"

Kann ich genau so unterschreiben.
 
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TheOnly1

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Naja...dann denkt der Betrieb sich, nachdem er der einmal eine Strafe kassiert hat: Gut, dann bilden wir halt nicht mehr aus.
Ob das nun besser ist?

Ich habe sowas übrigens auch nicht bekommen, war mir aber (ehrlich gesagt) auch schnuppe.
 

godlike

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Warum nicht der Bringer?
Weil das ein scheiß Beruf ist mit schlechten Verdienstaussichten? Darum gehen in solche Berufe ja auch die welche in ihrem Traumjob keine Ausbildung bekommen haben (Noten, Unvermögen, was weiß ich). Kann mir jetzt schlecht vorstellen das man aus Spaß Regale einräumen möchte oder sich an der Kasse nerven lassen will. Aber gut, mag sein das es auch sowas gibt.

Was einen Ausbildungsplan angeht kann ich wenig dazu sagen. Ich hab vielleicht einen bekommen, vielleicht auch nicht. Ich musste sicher auch mal Dinge machen die da nicht explizit drauf standen. Da es aber keine Herrenjahre waren, es sich nicht um Dinge gehandelt hat die einem unangenehm werden könnten, hab ich die halt gemacht. Sowas kommt ja später auch mal vor (ja, da kommt wieder dieses Helicoptereltern-Kinderdings-Generation das man heute mit dem Arbeitsvertrag zum Anwalt rennt. Für _mich_ unbegreiflich. Erlebe ich hier auch öfter mal (gezwungen wird niemand aber es wird auch mal nachgefragt ob man bei X oder Y helfen könnte. Sachen wo man sich jetzt keinen abbricht, ich mir aber manchmal auch denke "was für Idioten").

Das es Vierbesserungspotential gibt weiß ja jeder, kein System ist perfekt. Es aber darzustellen als wäre überall Handlungsbedarf und Zustände wie bei Hempels ist aber auch übertrieben.
 

keksautomat

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Ich kenne Azubis die werden beleidigt und haben ne richtige Rotzarbeit. Die kneifen auch den Arsch zusammen.
Wegen "sowas" wie der TS geschrieben habe, würde ich ganz schnell den Ball flach halten.
 

Darkcloud

Sheltem the Dark

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In der Firma in der ich jetzt angestellt bin bilde ich selber unter anderem auch Azubi's aus.
Die Azubis (Immerhin ca. 15 Stück = ca. 1% der Belegschaft) müssen nichts Produktives machen ca. die ersten 2 Jahre, sprich kein direktes Geld verdienen.
Bekommen Kurse, 14 Gehälter und kommen durch jede Abteilung im Haus in denen Sie jeweils etwas gezeigt und erklärt bekommen usw... - Sowas wie das Gehalt ist im Übrigen im Tarifvertrag schon verankert und nicht für unseren Laden einmalig.
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Folgendes Problem. In den Bereichen in denen die Auszubildenden die ersten 2 Jahre praktisch nichts an Arbeitskraft beitragen ist das Ausbildungsgehalt eher im oberen Bereich angesiedelt und da gibt es dann eher noch sonderleistungen, Fortbildungen usw.

Andererseits verdient der Verkäufer (nicht der Einzehlandelskaufmann) oder die Fachkraft im Gastgewerbe dann eher im unteren Bereich und bekommt dann 400€ im Monat. Bei einer Arbeitszeit die in etwa einer 3/4 Stelle entspricht wenn man die Schulzeit abzieht. Ein Angestellter mit Mindestlohn verdient da 1100€ und gerade in dem Bereich können die Auszubildenden recht schnell voll mitarbeiten und haben auch recht schnell die Volle verantwortung. Schließlich nimmt man in dem Bereich als Hilfskraft ja gerne mal auch ungelernte. Wo genau leistet der Auszubildende da so viel weniger Arbeit das er gerade mal 1/3 vom Lohn des Hilfsarbeiters bekommt?

Beim Einzehlandelskaufmann sieht es dann etwas besser aus, der hat dann seine 700€, wobei die Frage da auch weiter besteht was der weniger Arbeitet als die Hilfskraft. Denn der Teil des Einzelhandelskaufsmanns der über den Verkäufer hinaus geht wird betrieblich oftmals nur angeschnitten.

Wobei im Einzehlandel und in der Gastronomie ist das Problem nicht allein in der Ausbildung, fast der ganze Bereich baut darauf aus die Mitarbeiter absolut austauschbar zu behandeln und mit mindestlohn abzuspeisen und trotzdem ewig viel Überstunden zu erwarten. Im Einzehlandel lockt man dann noch mit "Karrierechancen" was dann ohne Studium bedeutet, man kann Filialleiter oder Bereichsleiter werden. Der verdient dann ein wenig mehr hat dann aber auch die ganze Verantwortung und muss am ende so viel mehr Überstunden machen, dass er auf die Stunde runter gerechnet weniger verdient als die im Verkauf angestellten.
 
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